Hallo,
verfolge einige Zeit das Thema und möchte mit meinem Halbwissen dazu beitragen,daß irgendwann die neuen Führungen an Ihren gewünschten Platz gelangen.( Nicht böse gemeint)
Sowohl bei den Ventilführungen als auch bei den Zylinderköpfen verwendet man unterschiedliche Werkstoffe.
In unserem Falle sind V-Führungen aus Gusseisen in einem Gusszylinderkopf montiert. Für die Strasse, wie seit 50 Jahren erprobt und heute noch in aktuellen Fahrzeugmotoren zu finden, völlig ausreichend.
In Aluminiumzylinderköpfen sind in der Regel Führungen aus Bronzelegierungen verbaut.
Diese Paarung erfordert ein etwas aufwendigen Austausch.( Erwärmung des Kopfes ,Abkühlen der Führung mit z. B.Stickstoff und immer ein Aufweiten der Führung mittels einer Reibahle.
Bei Rennmotoren werden diese Bronzeführungen auch in Gussköpfen verwendet.
Bei Deinem Vorhaben werden Gussführungen in einen Serienkopf eingebaut.
Wie bereits beschrieben werden mit einem Führungsdorn (Außendurchmesser etwas kleiner wie V-Führungsdurchmesser )die alten Führungen Richtung Brennraum rausgeschlagen. Wenn man will, kann man mit einem Stufenbohrer die ersten 15mm bis 20 mm der Führung entfernen.
Vorher ist die Einbauhöhe der Führungen im Kopf zu ermitteln.( Mittelwert )
Die neuen Führungen mit Motoröl einreiben und mit einer Presse von oben in den Zylinderkopf einpressen.Damit das richtige Einbaumaß erreicht wird , hilft eine auf das Maß abgedrehte Büchse, die man auf die Ventilfederauflage legt.
Anschließend ist das Spiel zwischen Ventilschaft und Führung zu prüfen.
Wie Du selbst erkannt hast, ist Deine Meßmethode falsch.
Du hast nun die Möglichkeit, falls vorhanden, mit einem Innentaster und einer
Mikrometerschraube die Spiele zu ermitteln. Stehen diese Werkzeuge nicht zur Verfügung gibt es weitere Möglichkeiten.
Die Führungen bei einem Motorinstandsetzer vermessen, oder das Spiel am geöffnetem Ventilteller mit einer Meßuhr überprüfen. Dieser Wert ist immer größer, wie der in den Rep.büchern angegebene Wert von z.B. 0,04-0,08mm bei einem 1300 er.
Es besteht durchaus die Möglichkeit, daß die Spiele passen und ein Aufreiben der Führungen nicht erforderlich ist.
Ich hoffe, daß die von mir gemachten Ausführungen nicht Anlaß zu weiteren Unstimmigkeiten sind, sondern ein Betrag zum Gelingen des Projektes darstellen.
Gruß
Dieter