Beiträge von Eunos91

    nach langem Ringen mit mir hab ich doch endlich den Schritt gewagt und mir einen klassischen Mini geholt (siehe auch die initiale Vorstellung). In diesem Thread möchte ich ein wenig das Projekt dokumentieren.

    Die Vision

    Der Mini soll maximalen Unterhaltungswert im Bereich 80-150 km/h bringen. Einsatzzweck sind schnelle Touren in den Alpen, von Nizza bis Ljubljana. Dabei möchte ich die Ästhetik von Café Racern auf Autos übertragen. Ein Honda oder Rover K Serie Motor soll für den notwendigen Vortrieb und die Zuverlässigkeit sorgen. Also optisch 60er, technisch 90er.

    Zu vermeiden

    Der Mini muss keine Nordschleifenrekorde einfahren. Da ist mir die Gefahr zu groß, dass es am Ende kein Mini mehr ist, zumal Geeigneteres daheim steht. Damit verbunden möchte ich es auch unbedingt vermeiden auf 13" und Verbreiterungen umbauen zu müssen.

    Die Basis

    Nach monatelanger Suche und Überlegungen fand ich durch Zufall ein Auto, das ich bereits von früher kannte und das sich in großen Teilen mit den ästhetischen Anforderungen meines Mood Boards deckte:

    1987er Mayfair, Front und Heck bereits auf MK1 Look umgebaut (ohne Heckklappe und Türen), Seitenblinker und Verbreiterungen entfernt, einzelner Zusatzscheinwerfer in Gelb wie bei Café Racern, 10" Cooper S Alu Replicas mit 165er Semis, 7,5" Cooper S Bremse, Meat Balls und Streifen würde über die Haube, Innenraum in schwarz mit Chrom und Nieten. Es war als hätte jemand meine Gedanken gelesen.

    Auch technisch waren bereits viele meine Anforderungen erfüllt: HiLo + GAZ Dämpfer, einstellbare Geometrie v+h, Lenksäulentieferlegung, Ei-Tacho, Bügel mit herausnehmbarer Diagonale.

    Zwei Nachteile: nachgerüstetes Britax Faltschiededach, und das Auto stand 700 km entfernt in Münster.

    Glaubst du im Ernst dass da ständig das große Besteck herausgeholt wurde um jeden Schiss zu messen ?

    Nein. Und genau da liegt das Problem. Wie gesagt, ich kenne viele, die das Problem nicht analysiert haben und lieber Teile draufschmeißen. Wenn man einen Belag verwendet, der bereits bei 500° die Grätsche macht, taugt das maximal für Modellbau im Maßstab 1:1

    Der M1155 (gibt's regulär) und M1166 (Wunschanfertigung) sind vom Datenblatt her schon deutlich besser:

    Um es nochmal zu verdeutlichen, kann man sich auch vor Augen führen, wie der M1144 im Vergleich zu vernünftigen Belägen wie den Hawk DTC-60 liegt (sowohl Reibwert, als auch Temperatur)

    Die übrigen Mintex sollen in der Realität nicht so gut sein. Dafür wird der C-8G8993 Carbon Metallic S Belag mehrerorts gelobt.

    "The last 'conventional' pads which I could get to work adequately were the old Mintex M171, now no longer available. I tried Mintex M1155 and M1166, but didn't get on well with them under rally conditions. I tried the F3000, but they were mega-expensive and only lasted about one event (at 70 a set). My buddy Peter Horsburgh, (the Flying Scotsman), who owns a '64 'S' similar spec to mine recommended the Carbon-Metallic pads as supplied by Mini Spares. What super pads. Good from quite cool, progressive pedal and great at really high temps. I can stop on a tarmac stages repeatedly from speeds of over 90 mph with absolutely no fade or grab. Totally recommend this set-up when used with AP600 racing brake fluid." (siehe hier)

    Ansonsten gibt's bei Nick Swift auch die CL Beläge. Mit denen sind die Rennautos unterwegs.

    Wie warm wurden deine Beläge und Scheiben?

    Gibt ja noch eine Welt jenseits der 1144. Wie warst du mit den Mintex 1155 und 1166 zufrieden? Wie waren die im Vergleich zu den CL RC6?

    Welche Flüssigkeit und mit welchem Siedepunkt bist du gefahren?

    Bitte um Infos. Mit so vielen Jahren Mini Erfahrung hast du uns etwas voraus, von dem alle profitieren würden. Danke!

    Thema Bremse:

    Hier muß man dem Howlowcanyougo uneingeschränkt Recht geben. Es nutzt nix, viel Pferde unter der Haube zu haben, wenn man die nicht eingefangen bekommt. Daher ist eine möglichst leistungsfähige Bremse ein absolutes Musskriterium. Vor allem im Gebirge. Ebenso muss das Fahrwerk etwas können.

    in 10 Jahren des "Deppert-im-Kreis-Fahrens" (© Niki Lauda) habe ich viele kennengelernt, die mir lang und breit erklärt haben, dass die Serienbremse ihres Autos XY nichts taugt und sie deshalb auf die 24 Kolben Mega Ding Dong Bremse gehen mussten. Aber ich kenne nur sehr wenige, die mir den Reibwert ihres Belags, seine optimale Arbeitstemperatur, die Temperatur des Bremssattels aufm Track oder auch nur, wieso sie keine Bremsbelüftung gebaut haben.

    Mein Tracktool wiegt vollgetankt mit Fahrer knapp 1100 kg. Vorne 270 mm Serienscheibe mit 54mm 1-Kolben-Serienschwimmsattel. Ordentliche Beläge, 3" Belüftung, frische Flüssigkeit, fertig. In Hockenheim 2:01 min mit 2,9 kg/PS in einer 30 Jahre alten Dose. Spitzkehre wird mit 230-235 km/h angebremst. Die Bremse hat über 550° am Belag, und in der Box die Felgen 170°. Die Zentrierringe sind inzwischen aus Alu, weil der Kunststoff immer rausschmilzt. Und dennoch: Da fadet genau nix, während die Big Brake Helden immer schön mit einem Auge zur Auslaufzone schielen.

    Die Wahrheit ist, dass wir gerne Ausreden haben, um schicke Teile wie eloxierte Vierkolben-Anlagen zu kaufen, anstatt sich des Themas Mal vernünftig zu nähern. Ich sage nicht, dass das im Mini genauso ist, da fehlen mir noch die Erfahrungswerte. Aber ich sag mal so: zu nem Carbon Lorraine RC5 oder RC6, oder nen Mintex 1166 liefert die Suche hier kein einziges Ergebnis. Irgendwie schaffens die ganzen Jungs mit ihren Swifttune Kisten und 125 PS in Goodwood ja auch stehen zu bleiben.

    Gehen wir Mal von nen Mini mit 700 kg inkl. Fahrer aus. Dann sind das schon mal 36% weniger kinetische Energie, die in Form von Wärme vernichtet werden muss (die "hilfreiche" schlechtere Aerodynamik lassen wir jetzt mal außen vor). Die 7,5" Bremse ist aber nur 30% kleiner.

    Klar, nicht innenbelüftet, die Cooper S Räder lassen weniger Luft hin und Belüftung ist da auch noch keine dran. Aber andererseits hat der Kübel auch nur ⅓ der Leistung, kommt also lange nicht so schnell am Bremspunkt an. Zumal ich damit ja auch kein Tracktool bauen möchte, sondern ein unterhaltsames Straßenauto, das <150 kmh maximalen Spaß machen soll.

    Was ich sagen will ist: ich denke es ist kluger zuerst die Grenzen der 7,5" Cooper S Bremse auszuloten als gleich auf 13", mörderische Verbreiterungen, ausgeschnittene Karosserie etc. umzusteigen und damit das Kind mit dem Bade auszuschütten (Stichwort "Lenkrollradius")

    Servus!

    Nach langem stillem Mitlesen wollte ich mich offiziell kurz vorstellen. Bin der Max, wohne in München und arbeite in der Motorradbranche. Nach 15 Jahren rumeiern habe ich es jetzt endlich getan und mir einen alten Mini als Projekt gekauft. Dieses Mal ist geplant, den Charakter und die Ästhetik von Café Racern aus den 60ern auf einen Mini zu übersetzen. Also Mk1 Optik, Uni-Lack, 10", Chrom - und als Draufgabe ein 16V Umbau, weil eigentlich fast alle meine Dosen zu Hause irgendeine Form von Motorumbau haben.

    Schrauberisch bin ich klassischer Autodidakt. Begonnen mit Fahrrädern, Leichtbau Tuning, Carbonteile bauen, ging es mit einem MX-5 NA weiter. Das Auto ist so schön einfach aufgebaut, dass man wunderbar am lebendem Objekt lernen kann. Und so kam es, dass was mit einem simplen Fahrwerkstausch vor 17 Jahren begann, heute ein 350 PS Turbo Tracktool mit sub-8 BTG ist, in dem 7 verschiedene Spender und 3 Generationen stecken und nur mehr der vordere und hintere Hilfsrahmen sowie einzelne Drähte des Kabelbaums vom ursprünglichen Fahrzeug über sind. Geistig ist er bei den aufgeladenen Rennfahrzeugen der 70er und 80er (Porsche Moby Dick, Lancia 037, Zakspeed Capri) verortet, und ich bin durchaus stolz, dass das Ding thermisch und mechanisch stabil 5 flotte Runden Nordschleife am Stück schafft (dann ist der Tank leer).

    Ein anderes lustiges Projekt war der Familien-Sommerwagen: Ich wollte einen E30 Sleeper. Also ein Auto, das bieder, unauffällig und nicht weiter verdächtig aussieht, 4 Leute + Gepäck transportieren kann, aber am Berg und der Rundstrecke für Überraschung sorgt. Am Ende wurde es ein 316i in Buchhalter Ausstattung mit Rentner-Farbe "Bronzit-Beige metallic". Innenausstattung in Leder braun habe ich neu gemacht, dazu komplettes Fahrwerk mit KW V3, einstellbarer Achsgeometrie, Sperrdiff, Bremse,... Ach ja, und als Motor steckt der V8 ausm E38 7er drin. Von Außen deutet nur das Kennzeichen "M - Obacht, 911" auf seine Qualitäten hin.

    Da ich in der MX-5 Szene recht tief drin stecke, habe ich natürlich mehrere NAs. Da ich letztes Jahr aber Vater wurde, führt das zu dem Luxusproblem, dass zwei Sitze einer zuwenig sind. Deshalb muss unter anderem das erste und einzig wahre Sondermodell in British Racing Green weichen :crying:

    Genau hier soll der Mini ansetzen: 60er Jahre Look, hoher Fahrspaß, subjektiv (!) schneller Kurvenräuber ohne Sozialneid, simple Technik, aber halt mit 4 Plätzen, damit die Kleine hinten mitfahren kann. Mein großväterlicher Freund, der mir die Grundzüge des Autoschraubens beigebracht hat, fuhr in den 80ern und 90ern recht erfolgreich international Autoslalom und Rallyecross (Mini, später MG Metro 6R4 mit Werksunterstützung) und hatte immer zahlreiche Minis auf dem Hof. Das hat geprägt, auch wenn er mir immer davon abgeraten hatte, einen Mini zu kaufen.

    Auf der Wunsch-Liste waren:

    - keine Rostleiche. Ich habe nur typische Münchner Tiefgaragenplätze, wo zwar die eine oder andere Schweinerei geht (z.B. Kopfdichtung oder Getriebe tauschen), aber eben keine lauten Arbeiten, flexen etc. Ich müsste wieder in ne Mietwerkstatt, und ich glaube bei nem Mini kann man schnell zu dem Punkt kommen, wo das einem über den Kopf wächst oder bei Fremdvergabe die Kosten in keinem Verhältnis mehr stehen.

    - kein Sports Pack, keine 13", idealerweise gar keine Verbreiterungen und 10"

    - älteres Baujahr, wegen einfacherer Eintragungen

    - kein Schiebedach/Faltdach. Passt in meinen Augen gar nicht zum Mini

    - kein Metallic-Lack

    - idealerweise schon auf Mk1 Optik umgeschweisst

    - Ei-Tacho

    - fahrbereit, damit ich schon ein wenig Spaß haben kann bis alle Teile beisammen sind

    Mein Kreativkonzept sah einen Mini in Farina Grey mit schwarzem Dach und Interieur in Autumn Leaf Brown vor:

    Im Vergleich dazu mein alter Café Racer:

    Monatelang habe ich die Inserate auf den einschlägigen Portalen beobachtet, aber irgendwie war nie das Richtige dabei. Entweder kaufe ich eine lackierte Rohkarosse oder Heritage Shell und eine Leiche dazu, um 1 gutes Auto zu bauen. Oder ich bekomme ein gutes Auto, das aber erst komplett zerlegt und umlackiert werden muss. Oder es ist das richtige Auto, blüht aber schon wieder im Vorderwagen. Oder einen fertigen 16v Mini, der aber nicht so aussieht wie ich es haben will etc.

    Dann machte mich ein auch hier im Forum ansässiger MX-5 Kumpel darauf aufmerksam, dass ein Freund von ihm was Passendes verkaufen möchte: 87er Mayfair, 1000er Motor (egal, kommt eh raus), midnight blue, kein Rost, bereits auf Mk1 umgebaut, Retro Interieur, 10" Cooper S in Alu, Cooper S Bremse, KAD Shifter, Halbkäfig (Wiechers?). Auch optisch genau meiner Idee mit Streifen und Meat Ball entsprechend. Einziger Nachteil: Britax Schiebedach.

    Ein paar Bilder, zwei kurzes Videos, und der Deal stand. Samstag werde ich ihn zum ersten Mal sehen und sogleich auf Achse von Münster nach München überführen.

    Ich freu mich darauf endlich dabei zu sein!

    Bremsenbelehrung, Anzweifeln meiner technischen Skills, Klugs(#!$$ - und das alles nur, weil ich der Community was zurückgeben wollte und eine Excel Maske zur Verfügung gestellt habe. Großartig.

    Allen anderen wird das Excel hoffentlich eine Hilfe sein. Meinetwegen könnt Ihr Kutschenräder oder Shimano Gangschaltungen eintragen, mir wurscht. In der Gangübersicht sieht man jedenfalls dann bis wohin die Gänge drehen und wie das zB im Vergleich zu anderen vertrauten Autos ausfällt. Nur darum ging es (für fast alle) hier

    Eunos91

    EK3 mag ja sein.....aber passen die Getriebe an den D16 Z5 oder sind die Getrieberäder auch im Getriebe des ED9 / 7 einbaufähig passen ?

    Keine Ahnung, interessiert mich auch nicht. Wie geschrieben möchte ich einen D16Z6 Motor verwenden, welcher eine hydraulische Kupplung hat. Meinen Infos nach sind alle D-Getriebe .it hydraulischen Kupplungen untereinander austauschbar. Da muss dann auch nichts an den Innereien getauscht werden.

    Solltest du andere Informationen haben, darfst du die gerne zum Mehrwert der Allgemeinheit teilen. Vielleicht kommt das ja nur online so rüber, aber der bisherige Eindruck in diesem Thread mäandert irgendwo zwischen Arroganz und Elitarismus herum - die allgemeine Tonalität des Forums habe ich bislang anders, hilfsbereiter vernommen.

    Um 200 kmh zu fahren nehme ich keinen Mini 😂 im 5. geht es mir nur um das komfortable Autobahn Fahren. Zumal in meinem Einsatzgebiet vorwiegend Tempo 130 auf den Autobahnen gilt, und auch auf privaten Bergstraßen nicht mehr als 150 anliegen. Daher habe ich gute Anschlüsse gesucht (damit man nicht den Zweier aus der Kehre auswindet, nur um dann mit einem viel zu dicken Dreier wieder Tempo zu verlieren) 7nd mich 9hnehin auf "2-3-4 + Overdrive" konzentriert

    Servus! Ich habe mir im Rahmen der Planung meines Honda Umbaus mal diverse Getriebeübersetzungen inkl. Spenderfahrzeugliste besorgt und ein Excel Sheet erstellt. Benchmark ist der von mir heiß geliebte MX-5 NA, der trotz seiner 115 PS in den Alpen am Pass echt Spaß macht und von den Ganganschlüssen gut passt. Der Mini soll in ähnlichem Terrain wildern, wobei ihm das niedrigere Gewicht sicher hilft. Damit die Anfahrt nicht zu mühsam wird, habe ich auf eine lange Übersetzung im 5. Gang geachtet und außerdem berechnet, wie viel Umdrehungen bei 150 km/h anliegen. Außerdem sind CRX Del Sol, Cooper S, MPI und Elise S1 mit ihren Originalbereifungen enthalten, um zu sehen, wo sie denn im Vergleich lägen. Deren Ingenieure werden sich schließlich bei der Entwicklung auch etwas gedacht haben.

    Für mein Vorhaben wird glaub ich der D16Z6 Motor mit dem länger übersetzen D15Z6 Getriebe (S40) optimal sein.