Jepp, angeschliffen hatte ich den Lack zuvor auch. Hat aber nicht den erhofften Erfolg gebracht
so long
der Doc
Jepp, angeschliffen hatte ich den Lack zuvor auch. Hat aber nicht den erhofften Erfolg gebracht
so long
der Doc
Als der Radford zu mir gefunden hat, fehlten nicht nur die anbaubaren Blechteile, sondern auch alles was an der Front anzuschrauben war. Folglich auch der MK1 Benelite-Grill. Ursprünglich mal aus einem Alu-Stranggepressten Profilstück zugeschnittener Kühlergrill, der vergleichsweise günstig zu erwerben war, ist er seit einigen Jahren nur noch schwer zu finden. Also darf man nicht so wählerisch sein, wenn einem Mal ein Benelite Grill über den Weg läuft. So hatte ich mal einen Grill erworben, der komplett weiß lackiert war. Diesen zu entlacken sollte eigenglich nicht das Problem sein. Jedoch habe ich mir daran echt die Zähne ausgebissen. Nun wissen wir, dass die frei erhältlichen Abbeizer auch nicht mehr das sind was sie mal waren. An der verwendeten Farbe hat aber auch industrieller Abbeizer versagt. Keine Ahnung was das für eine Farbe war bzw. ist.
Natürlich könnte man den Grill stahlen lassen, aber damit würde ich die vielleicht noch intakte Aluoberfläche auf jeden Fall zerstören. Da ich aber in der Zwischenzeit die Möglichkeit hatte noch zwei andere Benelite Grills zu erwerben, habe ich mich lieber denen gewidmet.
Ähnlich wie damals bei meinem Broadspeed-Projekt, waren die Lamellen zu richten, Korrosion zu entfernen, Lamelle für Lamelle von Steinschlägen zu befreien und anschließend zu polieren. Und wenn man schon mal in dem Flow ist, kann man auch gleich beide Grills aufarbeiten. Nach dem finalen Farbauftrag und Zusammenbau, sehen sie wieder richtig lecker aus. Dem ersten Grill werde ich mich zu gegebener Zeit dann wieder widmen.
so long
der Doc
Sowas schleife ich alles schön mit der Hand. Das Gefühl spielt hier eine große Rolle. Bei derart abgerundeten Objekten ist mit der Maschine schnell zu viel weggeschliffen.
Außerdem ist das eine sehr meditative Beschäftigung mit der man super den Alltagsstress ablegen kann
so long
der Doc
Der Lackreiniger war von Johnson....., gibts nicht mehr, war noch ein DM Preis drauf Hab jetzt mal ne neue Flasche gekauft von SONAX, geht genauso gut.
Ich benutze lieber Lackreiniger, weil der einerseits etwas Lösungsmittelhaltig ist und andererseits aber auch feine Schleifpartikel hat. Die meisten Polituren haben immer noch eine Wachs- oder Sonstswas-Versiegelung mit dabei, die ich aber nicht möchte.
so long
der Doc
Wie sicherlich schon an der ein oder anderen Stelle erwähnt, bin ich ein Freund davon lieber alte Sachen wieder aufzuarbeiten anstatt neu zu kaufen. So ist es auch mit der Lenksäulenverkleidung. Diese hat in den letzten 50 Jahren doch etwas gelitten, zumindest was die Oberfläche angeht. Glücklicherweise war nichts gebrochen oder anderweitig beschädigt. Natürlich gibt es die MK2 Verkleidung auch neu zu kaufen, aber die Passform und die Details der alten Originalen ist doch anders bzw. besser.
Man mag sich die Frage stellen, warum in diesem MK1 eine MK2 Lenksäule verbaut ist? Auch das war eine Radford Option, denn mit dem MK2 Lenkstockschalter konnte der Fußschalter für das Fernlicht entfallen und man hat dadurch auch eine realistische Lichthupe bekommen.
Zum Aufarbeiten der Verkleidung bin ich den traditionellen Weg gegangen. Erst gründlich gereinigt, dann in verschiedenen Steps nass geschliffen, von 400er bis 2000er Papier, um sie abschließend mit Lackreiniger wieder zum Glänzen zu bringen. Hier erst einmal der Vergleich. Die obere Hälfte noch unbehandelt, die untere Hälfte schon fertig aufgearbeitet.
so long
der Doc
Die Marchal Positionsleuchte darf auch zu mir
Jetzt brauche ich nur noch eine gleichwertig Zweite
so long
der Doc
Hast ne PM wegen der LUCAS H9 Hupe
so long
der Doc
Wenn ich schon mal dabei bin im Motorraum rumzuwerkeln, bieten sich auch noch andere schöne Teile an. Der Motor war zwar weitestgehend komplett, aber aus irgendwelchen Gründen fehlte die Vergaseranlage. Dafür waren aber die Einlasskanäle ordentlich mit öligen Lappen verschlossen. Zum Glück konnte ich bei der passenden Vergaseranlage auf eigene Bestände zurückgreifen. Die ausgewählten Vergaser sind zwar von einem 1000er Cooper, ansonsten aber auch komplett zeitgemäß und passend für Cooper S.
Also standardmäßig alles zerlegt, inspiziert und gründlich gereinigt. Um die Aluteile wieder hübsch zu bekommen, ohne dabei aber zu sehr in die Bling-Bling Schiene zu verfallen (polieren), arbeite ich gerne mit AL80. Dies ist ein Reinigungsgranulat, was in heißem Wasser gelöst wird und die Teile darin eingelegt werden. Ein alter Topf auf dem Gasgrill plus ein robuster Pinsel führen zu einem „sauberen“ Ergebnis.
Dann alle Verschleißteile austauschen und mit neuen Dichtungen wird aus Alt wieder Neuwertig. Bei der Benzinleitung hat Nver Dull für den Glanz gesorgt und neue Metalgewebeschläuche hatte ich noch. Das Hitzeblech ist inzwischen auch schwarz lackiert. So darf die Vergaseranlage gut geschützt in einen passenden Karton einziehen und auf ihren Einbau warten.
so long
der Doc
Es ist mal wieder Zeit für etwas Technik. Diesmal ist der originale Lockheed Bremsservo an der Reihe. In diesem Fall ist es mir durchgerutscht ein Vorher-Foto von dem Servo zu machen. Aber ich denke das kennen die meisten ohnehin. Nach dem Zerlegen war, wie gewohnt, jedes Einzelteil separat an der Reihe. Die Blechteile habe ich zum Verzinken gegeben. Die mögliche Weiterverwendung eines Servos steht und fällt immer mit dem Zustand des Bodys. Der vom Lockheed Servo ist aus Guss, ebenso wie diverse andere Ventile im Brems- oder Kupplungs-System. Äußerlich geht es ums entrosten. Spannend ist jedoch wie er innen aussieht. Ob die Wandung in der Zylinderbohrung nach dem Reinigen noch glatt genug ist, um abdichten zu können. Zum Entrosten habe ich den Body wieder in Weißweinessig eingelegt. Hier muss man unbedingt aufpassen, dass er darin nur 2 bis max 4 Tage liegt. Bei längerem Einlegen zerfrisst die Säure auch das Gussmaterial. Woher ich das wohl weiß… Ich habe mal einen Servobody eingelegt und vergessen. Nach ca. 4 Wochen war er zwar rostfrei, aber Gewinde hatte er auch keine mehr, ganz abgesehen von der Zylinderbohrung.
Wenn dann die Blechteile frisch verzinkt wieder zurück sind und man einen neuen Dichtsatz auftreiben konnte, macht der Zusammenbau richtig Spaß. Die große Gummimembran war lange Zeit Bestandteil eine Servo Rep-Kits. Tatsächlich war aber die Alte in den meisten Fällen noch weiterverwendbar, so auch in meinem Fall. Ersatz dafür ist schwierig, an die eigentlichen Dichtungen kommt man schon eher. Ein Augenmerk liegt auch noch auf der großen Feder aus der Unterdruckkammer. Es ist wäre nicht das erste Mal wenn die vergessen wird und nach dem Zusammenbau noch auf der Werkbank rumlungert…
so long
der Doc
Auch den Kleinteilen muss man dieselbe Aufmerksamkeit schenken wie den großen Teilen.
So habe ich mich zwischenzeitlich auch den Aschenbechern gewidmet. Obwohl ich diese als Nichtraucher niemals verwenden würde und diese heutzutage eher als nicht zeitgemäß bezeichnet werden, sind sie doch ein typisches Merkmal aus der Zeit. Für die kleinen Aschenbecher aus den Seitentaschen wären einfach Ersatz zu beschaffen, da sie aus dem standard Minisortiment stammen. Der große Aschenbecher aus der Mittelkonsole ist jedoch kaum für Geld und gute Worte zu bekommen. Dieser ist lediglich im Aston Martin oder einem alten Rover P4 oder P5 zu finden und entsprechend selten.
Also habe ich mich an die Aufarbeitung aller Aschenbecher gemacht. Wie bereits zuvor schon gelegentlich beschrieben, hat mir auch hier das Einlegen in Weißweinessig gute Dienste geleistet. Der Essig löst dabei den Rost an, der nach 1-2 Tagen einfach abgewischt werden kann. Manche Stellen benötigen auch mal 2-3 Behandlungen.
In meinem Fall war bei dem großen Aschenbecher an einer Stelle die Chromschicht schon etwas mehr angegriffen, was man zwar auf dem Foto recht deutlich sehen kann, in der Realität aber nur bei einem bestimmten Lichtwinkel auffällt. Somit sind alle Aschenbecher wieder einsatzbereit. Wer aber vielleicht noch einen Aston Martin oder Rover Aschenbecher übrig hat, darf mir gerne Bescheid geben.
so long
der Doc
Mechanische Tachos sind nicht in der Lage über den gesamten Skalenbereich präzise anzuzeigen. Das ist eher eine Errungenschaft, die mit der Digitaltechnike Einzug gehalten hat. Also vergiss den unteren Bereich von 0 bis 30 oder 40 km/h. Da ist der mechanische Tacho maximal ein Schätzeisen und macht lediglich die Aussage > Fahrzeug bewegt sich!
Die Nadel braucht die Vorspannung der Feder, die sie auf den Anschlag bei 10 km/h drückt, damit sie nicht springt bzw. die mechanische Anzeige noch ungenauer wird. Ich kann Dir nur den Rat geben die Finger von der Mechanik zu lassen und weder an der Feder, dem Pin oder sonstwo "rumzumodifizieren". Das Ergebnis kann nur schlechter werden. Lediglich mit vorsichtigem Reinigen und wirklich nur minimales Ölen an genau den richtigen Stellen tust Du dem Tacho einen Gefallen.
Fokusiere Deine Fehlersuche lieber auf alles was außerhalb vom Tacho ist.
So long
der Doc
Der GFK-Spachtel war naturgemäß sehr grob, hat aber neben Stabilität auch fehlende Bereiche gut gefüllt.
Nachdem der GFK-Spachtel in Form geschliffen war, folgten noch ein bis zwei Durchgänge mit Feinspachtel.
Für eine glatte Oberfläche ging es weiter mit einer Schicht Spritzfüller, der ebenfalls wieder geschliffen wurde.
Abschließend habe ich die Mittelkonsole mit 2K-Acryllack in Seidenmatt lackiert.
Damit ist die Konsole nun wieder einsatzbereit. Zum Vergleich lohnt sich noch ein kurzer Blick auf den Ausgangszustand der Konsole weiter oben
so long
der Doc
Das Faltdach habe ich erst einmal gut verpackt eingelagert. Als nächstes habe ich mich der Mittelkonsole gewidmet. Um so mehr ich sie freigelegt habe, desto schlimmer sah sie aus. Sie hatte zahlreiche Risse, war am Schalthebelausschnitt gebrochen, es fehlten sogar einige Ecken und es hat sich gezeigt, dass die Konsole seinerzeit sehr schlecht laminiert wurde. Es gab diverse Stellen, da hat nur das Gelcoat die Form ausgefüllt. Die anschließend einlaminierten Glasfasermatten haben jedoch nicht bis zum Gelkot gereicht. Es befand sich nur Luft zwischen Gelcoat und GFK. Dies Bereiche waren natürlich mittlerweile aufgebrochen und sehr unschön.
Zusätzlich war die Mittelkonsole mit einer Farbschicht oder anderweitigen Beschichtung überzogen, die inzwischen auch abblätterte. Für die Überarbeitung musst das alles erst einmal runter. Mit dem Schaber und Messer habe ich alles freigekratzt. Mit dem Dremel habe ich alle schadhaften Stellen aufgefräst und freigelegt. Auch die ganzen Risse habe ich erweitert, um sie später wieder aufzufüllen.
Erst musst die Konsole jedoch ihre Stabilität wiederbekommen. Mit einer Holzlatte habe ich die gebrochene Stelle „geschient“. Von der Rückseite habe ich dann mit kleinen GFK Stücken und Epoxi Harz die Bruchstelle repariert. Auch andere gerissenen Stellen habe ich so wieder stabilisiert bzw. fehlende Bereiche wieder aufgebaut.
Danach habe ich überall wo Material gefehlt hat die Stellen mit GFK-Spachtel aufgefüllt. Damit war die Mittelkonsole zumindest schon mal wieder formstabil als Grundlage für die weitere Aufarbeitung.
so long
der Doc
Der Ausbau des Faltdaches ist ein ständiges Spiel von Try and Error. Wirklich brauchbare Anleitungen gibt es nicht. Die Herausforderung ist irgendwie zu verstehen wie Aufbau und Funktion miteinander zusammenhängen, ohne das Faltdach dabei zu beschädigen. Mein Weg war letztendlich durch das Entfernen der seitlichen Schienen auch das Dach aushängen zu können, um anschließend an die Verschraubungen am hinteren Ende zu gelangen.
Der wesentliche Unterschied zu neueren Faltdächern ist, dass das alte Webasto Faltdach einen Holzrahmen hat, der mit der Karosserie vernagelt ist und auch zahlreiche Verkleidungsteile miteinander vernagelt und nicht verschraubt sind.
Im ausgebauten Zustand haben sich an den Bauteilen einige handschriftliche Zahlen gezeigt, die aber keinen erkennbaren Zusammenhang haben. Auf der Innenseite des Faltdaches war mit Bleistift noch einmal RADFORD plus eine vierstellige Zahl notiert.
Für mich überraschend war, dass auf dem erst von Radford eingebauten Faltdach trotzdem weinroter Farbnebel von der von Radford lackierten Farbe war. Folglich wurde das Faltdach erst eingebaut und dann das Fahrzeug lackiert. Für mich eine Vorgehensweise, die mir Kopfschütteln bereitet. Mit etwas Mühe und vorsichtigem Umgang mit Verdünnung, war der Farbnebel wieder weitestgehend zu entfernen.
Und damit das Auge auch ein bisschen Freude hat, habe ich noch schnell die Aluschienen aufpoliert.
so long
der Doc
Mehr und mehr musste ich von meiner bisherigen Vorgehensweise, der Reverse-Restauration, umschwenken auf die klassische Vorgehensweise bei der primär das Fahrzeug zerlegt und zu gegebener Zeit die Teile aufgearbeitet werden. Dennoch bin ich froh bereits zahlreiche Teile im überholten und komplettierten Zustand eingelagert zu haben.
Beim Faltdach bleibt es nicht aus, dass viele Einzelteile gemeinsam zerlegt aber nur separat aufgearbeitet werden können. Das inzwischen gut 50 Jahre alte WEIßE Faltdach hat weder innen noch außen nennenswerte Beschädigungen. Und da es sich im gespannten Zustand am besten reinigen lässt, habe ich mithilfe des zuvor schon erfolgreich genutzten „Lederreiniger Stark“ den äußeren Bezug stepweise gesäubert.
Außer ein paar kleine Teerflecken, die ich separat angehen musste, hat sich der Bezug als sehr gut gezeigt. Ein Tausch ist hier absolut nicht notwendig.
Innen ist das Faltdach, als auch die Verkleidungen drumherum, bis auf ein paar kleine Macken unbeschädigt. Die Reinigung über Kopf durchzuführen, ist nicht sonderlich verlockend. Somit erfolgt hier nur der Ausbau und die Reinigung später.
Der Windabweiser ließ sich schon recht gut säubern. Die Chrombeschläge habe ich direkt mit Nver Dull wieder zum Glänzen gebracht.
so long
der Doc
Auf dem Bild ist die korrekte Heizung für einen späteren MK2 zu sehen. Frühe hatten dieselbe Heizung wie MK1 inklusive der Ohren (Shrouds). Es gab also beide Heizunge im MK2.
so long
der Doc
Moin Michael,
was verstehst Du unter "Original" und ohne Stoßdämpfer?
Wie auch immer, ich kann Dir ein Paar hintere Adjustaride HI LOs von MiniSport im neuwertigen Zustand für 60€ anbieten.
Neuwertig heißt: waren zwar schon einmal in einem HiRa eingebaut, der aber nie am Fahrzeug zum Einsatz kam.
so long
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Parallel zu den Herausforderungen der Innenausstattung, stehen natürlich auch „normale“ Restaurationstätigkeiten an. Da bekanntermaßen bei dem Radford beide Türen fehlten, hatte ich auch keine Scharniere. Einen gebrauchten Satz konne ich auftreiben, dieser war aber erst einmal zu überholen.
Begonnen habe ich mit dem Entlacken und Entrosten. Die Scharnierbolzen waren natürlich ausgeschlagen. Hier darf man sich nicht täuschen lassen. Auch Scharniere die in der Hand spielfrei erscheinen, sich aber eher leichtgängig anfühlen, haben im eingebauten Zustand meist doch Spiel. Sie sollten also eher schwergängig sein, ohne dass dies durch Rost hervorgerufen wird. Wenn die Scharniere erst einmal lackiert und montiert sind, ist es besonders ärgerlich, wenn man erst dann Spiel im Scharnier feststellt.
Also habe ich die Scharnierbolzen herausgeschlagen und mit einem passenden Bolzen die Buchse ausgedrückt. Mit einem etwas kleineren Bolzen, der genau in die Buchse passt, lässt sich die neue Buchse einziehen. Nun kann man den neuen Scharnierbolzen wieder in das zusammengesetzte Scharnier treiben. Hierbei ist wichtig, dass man sich sicher ist, welche Seite vom Scharnier später oben ist, um nicht das verzahnte bzw. gerändelte und angefaste Ende vom Bolzen später im Sichtbereich zu haben.
Bei alten Scharnieren kommt es allerdings vor, dass die Löcher im kurzen Scharnierteil aufgeweitet sind. Dann dreht sich der Scharnierbolzen im Scharnierstück anstatt in seiner Buchse. So war es auch bei meinen Scharnieren. Mit einem kleinen Schweißpunkt, der vom Scharnierteil zum Bolzen geht, lässt sich das ungewollte Spiel vermeiden. Das sollte eigentlich die Rändelung übernehmen, aber wenn das Loch bereits zu groß ist muss man zu härteren Maßnahmen greifen. Der Schweißpunkt lässt sich hinterher auch gut glattfeilen, sodass man nach dem Lackieren nichts mehr sieht.
Damit das Leder wieder seine Widerstandsfähigkeit für den Alltag bekommt, muss es vor allem wieder geschmeidig werden. Mangelnd Pflege über mehrere Jahrzehnte habe es sehr spröde und hart werden lassen. Das führt natürlich zu Rissen im Leder, aufgeplatzten Nähten und es ist sehr anfällig bei mechanischer Belastung. Mit Leder-Softener kann das Leder wieder sehr geschmeidig gemacht werden. Dazu muss der Softener vor dem Farbauftrag in das Leder eingebracht werden. Mit einer Rolle oder wie in meinem Fall mit einem Inline-Skate, kann man das Leder vorsichtig durchwalken, damit sich die Fasern wieder lösen und der Softener tief in die Struktur eindringen kann. Dies geschieht in mehreren Durchgängen.
Nachdem der Softener einige Tage einwirken konnte, habe ich wieder die Leder-Tönung aufgebracht. An der Rückenlehne kann man die Reparaturstelle nur noch sehen, wenn man weiß wo sie ist, wirklich nah dran geht bzw. mit der Hand erfühlen.
Der klassische Vorher-Nachher Vergleich darf natürlich nicht fehlen. Denn das macht die eigentliche Freude aus und lässt den ganzen Aufwand vergessen.
Abschließend noch der fertige Sitz bei schönem Sonnenlicht. Da kann ich mir den eigentlich überflüssigen Hinweis nicht verkneifen, dass Sitz und Leder inzwischen gut 50 Jahre alt sind.
so long
der Doc
Wie zuvor schon einmal gezeigt, hat das hintere Seitenfach der Ecke der Rückenlehne mächtig zugesetzt. Ein Problem das bekanntermaßen in vielen Minis besteht, aber bei Radford-Sitzen mit Colonel Leder noch einmal deutlich mehr weh tut. Insbesondere, wenn irgendwann mal ein mäßig talentierter Handwerker das Leder um die Beschädigung herum auch noch an der Holzstruktur festgetackert hat.
Die Rückenlehen besteht aus zwei Teilen, dem eigentliche Polster und einer Backshell. Mit einer gewissen Vorsicht war schnell zu ermitteln, wie beide Teile voneinander getrennt werden können. Dazu musste ich erst diverse Polsternägel entfernen, um dann die eingeklippte Backshell abnehmen zu können. Somit hatte ich Zugang zur Rückseite der Beschädigung. Links an der Backshell sieht man das Loch.
Das ausgefranzte Leder habe ich soweit weggeschnitten, bis nur noch dickes stabiles Leder an der Kante gestanden hat. Dafür habe ich ein passendes Füllstück zugeschnitten, was ich zuvor von der Rückbank entnommen hatte. Erst habe ich eine Gewebeverstärkung von hinten verklebt, um anschließend das Füllstück möglichst bündig einzukleben.
Die verbliebenen Kanten habe ich dann mit Flüssigleder aufgefüllt und geglättet.
so long
der Doc