...und wenn man das lange genug gemacht hat, ist er irgendwann fertig ;)
Los ging es mit der Montage der Scheiben. Mit Hilfe der Gattin fanden diese ohne sich groß zu wehren ihre Plätze, mit Keder sah das Ganze dann schon wieder wie ein richtiges Auto aus!
Und wenn man die neuen goldenen Aufkleber erstmal hat, kann man unmöglich bis zum Schluss warten, sie aufzukleben. Entsprechend sieht man auf der Heckklappe schon den neuen Schriftzug!
Das Mini-Emblem fehlte, aber es fand sich noch ein brauchbares im Regal. Das habe ich schön saubergemacht und in Stempeltechnik neu versilbert. Sieht aus wie neu!
Auch innen sollte alles aussehen wie original. Da das Auto aber offiziell der Frau gehört, waren die Ansprüche etwas anders als im Schwarzen - sprich da musste auch Musik rein. Vorher war das alte Opel-Radio mit doppelseitigem Klebeband auf der Ablage befestigt, das geht natürlich nicht. Alte Gehäuse waren auch nicht zur Zufriedenheit aufzutreiben, also ein neues gekauft und das schon ewig gelagerte Grundig, das jetzt über die Wechslersteuerung ein USB/SD-Modul befeuert. Und für zusätzliche moderne Schnittstellen kam noch eine USB/Steckdosenkombi unter die neu (mit altem Dachvinyl vom MX5) bezogene Ablage. Vorsicht vor den billigen USB-Teilen: das erste rauchte direkt mit einem Puff ab. Innen falsch verlötet. Daher gab es ein etwas hochwertigeres aus dem Motorradbereich.
So sah das doch erstmal sehr zeitgenössisch aus. Fehlten noch Fußmatten. Dafür waren noch zwei von den Unipart-Matten aus dem damaligen Zubehör auf Lager, wenn auch schon etwas abgeliebt. Die habe ich mit Gummikleber und Flicken wieder stabil und undurchlässig gemacht. Neue wären schön, aber nicht so leicht aufzutreiben. Also falls noch jemand ein paar hat... :D
Nachdem innen alles soweit fertig war, habe ich die Türen eingebaut. Rechts sehr unproblematisch und es bot endlich neue Fläche, das Dekor aufzukleben ;) Damit ergab sich schon ein Anblick, wo man sich auch einfach mal neben setzen und genießen kann (dafür der Stuhl).
Links zeigte sich leider, warum man vor dem Lackieren im Zweifel alles einmal zusammen bauen sollte. So musste ich noch etwas tricksen und von nahem betrachtet, ist das wirklich nicht optimal. Sieht aber von weitem gut aus und motiviert umso mehr, die Originaltüren dann auch mal fertig zu machen.
Im Motorraum war es besonders die Isolierung der Spritzwand, die negativ ins Auge fiel. Nach Entfernen zeigte sich darunter glücklicherweise eine makellose, saubere rote Fläche. Dafür habe ich aus Armaflex eine neue Matte geschneidert und war selber verblüfft, wie das die Hütte aufwertet.
Noch immer stand der Mini auf Böcken - zum einen zwecks Überarbeitung der radnahen Komponenten, zum anderen um die Radläufe auszurüsten. Dort fanden nämlich nach einem schützenden Anstrich die zonewiczschen Innenkotflügel ihren Platz. Die halten fast von selbst, finden aber jetzt stellenweise auf edelstählernen Stehbolzen ihren Platz und nutzen teilweise die Verbreiterungsschrauben mit. Tolle Sache!
Schließlich noch "normale" Überholarbeiten, z.B. das Handbremsseil (wohl das einzige an dem Auto was wirklich richtig übel schrott war!!), Bremsen, Leitungen, Relaisumbau, rostige Stoßstange wieder schwärzen, das Übliche. Schließlich, im Frühjahr, war es soweit: ganz kurz vor dem IMM durfte der kleine nach 30 Jahren wieder in die freie Wildbahn!
D.h. aber erstmal hinter seinen entfernten Cousin aus dem selben Werk, um zum Tüv gebracht zu werden.
Einige kleine technische Kneifer haben mich dann doch davon abgehalten, damit nach Geiselwind zu fahren, aber inzwischen hat er den Schwarzen erfolgreich abgelöst!