Nachdem ich mit meinem Mini schon einiges erlebt habe, recherchierte ich mal in den vom Vorbesitzer übergebenen Rechnungsunterlagen.
Mich interessierte, wer den an dem Motor schon rumgeschustert hat.
Zumindest seit 2001 waren es zwei Rover Fachwerkstätten im süddeutschen Raum, die nach den Rechnungsbeträgen her keine Billigheimer waren.
Das Fahrzeug ist Baujahr 1993
- Werkstattrechnungen von 1993 bis 2001 liegen mir nicht vor
Dez. 2001, 1. Werkstatt
- Motor zerlegt, Ursache geht aus der Rechnung nicht hervor
- Motor, Kopf, Stirndeckel, Steuerkette, Deckel a+e
- Schwungrad/Kupplung erneuert
- 5,2 Ltr.Leichtlauföl 10W40 aufgefüllt !!!!!!!!
- uam.
- 3791,73 DM
Feb. 2002, zwei Monate später, 1. Werkstatt
- Zylinderkopfdichtung undicht, Kopf geplant
- u.a.m
- 313,79 EU
2004 und 2005, 2.Werkstatt
- nur Kleinigkeiten
Mai 2006, 2.Werkstatt
- Ölpumpe erneuert
- Hauptlager/Pleuellager erneuert
- Auslaßventil erneuert
- 4,7 Liter Öl (keine Bezeichnung)
- 5 Stößel erneuert!
- Kurbelwelle gewuchtet
- u.a.m.
- 2838,06 EU
Feb 2007, 2.Werkstatt
- 4 Auslaßventile erneuert
- 8 Ventilführungen erneuert (sind Bronzeführungen)
- Ventilschaftabdichtungen neu
- Dichtringe für Kupplung und Diff. neu
- 5 Ltr. Motoröl (N.N)
- Antriebswellenkopf re. neu
- u.a.m.
- 1743,64 EU
Sep 2008 2. Werkstatt
- 4 Kolben
- Haupt/Pleuellager neu
- Kupplg. komplett
- 4,7 Ltr. Motoröl (N.N.)
- Ölpumpe neu
- Steuerkette neu
- u.a.m.
- 1033,47 EU
Oh jeh, oh jeh, oh jeh!!! Da tränen einem die Augen.
- Meine vier Vorbesitzer haben einiges erlebt und bezahlt
- Auf keiner Rechnung ist der km-Stand vermerkt. Mit 87.000 habe ich den SPI gekauft (der gute Fzg. Gesamtzustand macht den km-Stand glaubhaft)
- Alle Rechnungen stammen von Vertragshändlern
- Leichtlauföl und Fachwerkstatt hört sich nicht gut an
- Die Lagerschäden wären eventuell durch reichlichen Gebrauch von Silikon und Putzlappen zu erklären
- Die 2008 erneuerte Steuerkette ist jetzt schon wieder dermaßen ausgelutscht, daß der Kettenspanner sie gar nicht mehr spannt (danke für den IWIS Tip)
Sicher sind nicht alle Probleme auf Werkstattpfusch zurückzuführen, es scheint mir aber so zu sein, daß die Werkstätten nicht immer ein glückliches Händchen hatten.
Zumindest dieses Auto ist ein gutes Beispiel dafür, daß die Wartung/Reparatur in Fachwerkstätten nicht zwangsläufig gut sein muß und das Mini-fahren kein billiges Vergnügen sein muß.
"Drum prüfe, wer sich bindet, ob er nicht einen Besseren findet"
Ich hatte das Auto vor allem deshalb gekauft, weil es so gut wie rostfrei war.
Es hatte von acht angesehenen Fahrzeugen den weitaus besten Karosseriestand.
Daß ich das Getriebe wegen der 2. G. Synchronisierung reparieren muß, war mit der Probefahrt klar, ist also keine Überraschung. Das war eingepreist.
Bereut habe ich den Kauf nicht. Schließlich kannte ich die brilliante britische Technik schon von Motorrädern her.
Englische Fahrzeuge haben eben Charakter.
Eine liebenswerte Eigenschaft, die selbst hochgestellten Persönlichkeiten heute gelegentlich abzugehen scheint.