Dass sich der liebe Herr Finanzminister und die Versicherungen sträuben würden, hätte man sich doch trotz aller anfänglichen Euphorie denken können. Staatssäckel leer, alles saugt an Deutschlands Zitzen, Deutschland nuckelt an maroden Banken, denen gehören wiederum die Versicherungen, die Versichern ihrerseits Risiken, die kein Staat oder Mensch mit Verstand decken würde und was passiert? Man wirft dem kleinen Mann mal wieder ne unausgegorenen Idee vor die Füße, an der er sich ein wenig erfreuen kann, um dann mal wieder die gewohnte Enttäuschung zu erleben. Aber für den Moment konnte man mal wieder von ein wenig Fairness träumen.
Wenn wirs vor lauter Bürokratie und Steuersucht schon so genau nehmen, sollte man zumindest die Steuer nutzungsabhängig machen. Also entweder über Fahrzeuggewicht und gefahrener Strecke anteilig die Straßennutzung besteuern oder den Quatsch wirklich gänzlich übern Sprit regeln. Aber da schreien die Vielfahrer wieder, denn sie wären dann diejenigen, an denen die Aufgabe hängen bliebe, über die großen Fuhparks die ultrasparsamen Autos auf den Weg zu bringen. Dafür könnten die weniger betuchten Liebhaber endlich mehr großvolumige Luxusyoungtimer vorm Schrott bewahren. Das ist dann wieder nicht im Sinne von Politik und Industrie, weil der alte V8-Premiumeimer öfter in Richtung H geschaukelt wird, was wiederum dazu führt, dass das H-Kennzeichen ab 2020 nur noch für Autos älter 40 Jahre zu haben sein wird. Solang sich also nur ein Grüppchen ungerecht behandelt fühlt, geht keins der Konzepte auf.
Bleibt die Versicherung. Ein stehendes Fahrzeug muss ebenso versichert sein wie ein im Verkehr befindliches. Tolle Argumentation, leider nicht zu ändern. Sei's drum.
Ich hätt mich über das Wechselkennzeichen nach dem anfänglich propagierten Modell "unterhaltsteurstes Auto wird besteuert und versichert, der andere Hobel ist gratis" gefreut. Endlich eine vollflexible Möglichkeit, ohne Saisonbeschränkung und sonstigen Quatsch zwei Autos für unterschiedliche Einsatzzwecke vorhalten zu können. Das Problem mit privatem Stellplatz bzw. Garage hätt ich akzeptiert. Aber wie es halt so ist: ******ababb, nix gibts!
Ob der Wolfgang in seinem unbesteuerten und nicht für den Straßenverkehr zugelassenen Gefährt wohl schon Schmerzen hat, weil er bei zukünftigen Elektroautos keinen Hubraum besteuern kann?