Wie es der Zufall will, hat ein freundlicher Händler von Nebenan bereits angekündigt, mir passende Fitzeles hinreichend elter und neuer Federelemente zur Verfügung zu stellen.
Allerdings würde ich gerne zu den obenstehenden Ausführungen gerne noch etwas loswerden:
1.) "Der Kunststoff lässt das Fließen nicht" - jeder Kunststoff neigt (mehr oder weniger heftig) zum Fließen, d.h. es findet eine plastische Verformung statt, obgleich das Spannungsniveau noch hinreichend nieder ist, als dass eigentlich nur eine elastische Verformung stattfinden sollte.
2.) Eine Schraubverbindung stellt ein eher mäßiges Beispiel für das Verformungsverhalten von Werkstoffen dar. Und insbesondere die plastische Verformung gleichzusetzen mit dem Versagen des Materials (=Bruch), ist ziemlich frech, negiert so eine Aussage doch das Vorhandensein plastischer Dehnung.
Schöner finde ich da die Erklärung, die nicht am Zug, sondern an Biegung ansetzet: Ein Stahlstab mag bis zu einem gewissen Winkel gebogen werden und federt trotzdem nach Entlastung in seine originäre Form zurück (=elastische Biegung). Wird der Stab jedoch zu einem kleineren Winkel verformt, bleibt als bleibende (=plastische) Verformung genau der Betrag, der höher als die elastische Verformung war.
Im Kleinen kann man das als Nicht-allzu-heftig-Grobmotoriker an einer aufgebogenen Büroklammer ausprobieren.
3.) Der Irrglaube, die Härte eines Werkstoffes habe etwas mit seinem Formänderungsvermögen zu tun, scheint unausrottbar. Für Kunststoffe gilt dies mehr noch als für Metalle, aber selbst bei diesen gibt es aus gutem Grund nur eine (halblegale) Umrechnung der Härte zur Zugfestigkeit (also der Zugspannung, bei der der Werkstoff bricht). Aber selbst diese Umrechnungstabelle nach DIN 50150 bzw. ISO 18265 ist ein reines Schätzeisen.
So, genug kluggeschissen - grüße,
dcm