Beiträge von dcm

    Moin,

    der Begriff "Billet alloy" wird im Angelsächischen für die niedriglegierten Aluminium-Knetlegierungen verwendet, die für die spanabhebende Bearbeitung gedacht sind.

    Das ist eine ebensolche sprachliche Ungänze wie die Verwendung dieses unsäglichen, im Deutschen nicht tot zu bekommenden "VA/V2A/V4A" für rost- und säurebeständige Stähle, oder auch den Begriff "Edelstähle" für dieselbe Stahlgruppe zu kapern.


    grüße,
    dcm

    Moin Zusammen,

    so - zwischen Tür und Angel bin ich jetzt zumindest mal dazu gekommen, das Geraffel textlich zusammen zu fassen. Ich bitte zu entschuldigen, dass da auch recht viel fachlicher Blafasel drinsteht, aber den einen oder anderen Fachmenschen mag das ja interessieren...

    Das Fazit ist jedenfalls, dass sich die beiden Teile nicht viel geben. Die Adjusta-Schraube wurde aus billig zerspanbaren Automatenstahl gefertigt - und dem entsprechend auch zerspanend hergestellt. Solche Automatenstähle sind von den mechanischen Eigenschaften aber nicht unbedingt der Bringer.
    Das Budget-Teil ist aus Bausteil, der nicht einmalig beliebig mistigt ist, aber dafür wurde alles rollbare billigst spanlos geformt.

    Den kompletten Bericht gibt's hier und (demnächst) auf meiner Homepage. Aber vorsicht, das Teil ist mit rund 18 MB recht groß, also lieber auf Platte sichern als Browser-Plugin quälen ;)

    Wenn wer inhaltliche Fragen dazu hat, möge er/sie/es sich vertrauensvoll an mich wenden.


    Grüße,
    Daniel

    Wie es der Zufall will, hat ein freundlicher Händler von Nebenan :D bereits angekündigt, mir passende Fitzeles hinreichend elter und neuer Federelemente zur Verfügung zu stellen. :)

    Allerdings würde ich gerne zu den obenstehenden Ausführungen gerne noch etwas loswerden:

    1.) "Der Kunststoff lässt das Fließen nicht" - jeder Kunststoff neigt (mehr oder weniger heftig) zum Fließen, d.h. es findet eine plastische Verformung statt, obgleich das Spannungsniveau noch hinreichend nieder ist, als dass eigentlich nur eine elastische Verformung stattfinden sollte.

    2.) Eine Schraubverbindung stellt ein eher mäßiges Beispiel für das Verformungsverhalten von Werkstoffen dar. Und insbesondere die plastische Verformung gleichzusetzen mit dem Versagen des Materials (=Bruch), ist ziemlich frech, negiert so eine Aussage doch das Vorhandensein plastischer Dehnung.
    Schöner finde ich da die Erklärung, die nicht am Zug, sondern an Biegung ansetzet: Ein Stahlstab mag bis zu einem gewissen Winkel gebogen werden und federt trotzdem nach Entlastung in seine originäre Form zurück (=elastische Biegung). Wird der Stab jedoch zu einem kleineren Winkel verformt, bleibt als bleibende (=plastische) Verformung genau der Betrag, der höher als die elastische Verformung war.
    Im Kleinen kann man das als Nicht-allzu-heftig-Grobmotoriker an einer aufgebogenen Büroklammer ausprobieren.

    3.) Der Irrglaube, die Härte eines Werkstoffes habe etwas mit seinem Formänderungsvermögen zu tun, scheint unausrottbar. Für Kunststoffe gilt dies mehr noch als für Metalle, aber selbst bei diesen gibt es aus gutem Grund nur eine (halblegale) Umrechnung der Härte zur Zugfestigkeit (also der Zugspannung, bei der der Werkstoff bricht). Aber selbst diese Umrechnungstabelle nach DIN 50150 bzw. ISO 18265 ist ein reines Schätzeisen.


    So, genug kluggeschissen - grüße,
    dcm

    Und wo wir schon gerade bei "stimmt net" sind: Ich habe heute die Untersuchungen soweit abgeschlossen, Auswertung und Aufbereitung fehlt noch. Vorab kann ich aber verraten, dass der Budget-Satz gar nicht sooo schlecht kommt, wie ich (und wohl die meisten anderen) es erwartet hätten.


    grüsse,
    dcm

    Moin,

    Zitat von Norton


    In Kautschuk, egal ob Natur- oder Synthetikkautschuk, ist kein Weichmacher enthalten.

    Yöp, mein Fehler - oder der der 4 Zäpfle vor dem Post. *hicks* :D

    Zitat

    Es ist auch durchaus möglich, daß die Gummis früher aus einer besseren Kautschukmischung hergestellt waren und aus diesem Grunde kaum altern.

    Da würde ich mich eher anschließen, alldieweil eine Verhärtung doch "nur" mit einer Veränderung der Federrate einhergehen sollte - und nicht mit einem heftigeren Setzen des Bauteils.


    @Milhouse: Eile hat das eh' nicht, da ich erst wieder Mitte Januar im Labor bin - in der Zwischenzeit werde ich im Zwangsurlaub geparkt :D

    Moin,

    und wieder eine Untersuchung, die ich erst kurzfristig anbieten und dann langfristig verschlafen kann :D (aber zumindest hab' ich Veits HiLo zwischenzeitlich mal im Rasterelektronenmikroskop gehabt...):

    Wenn mir ein Leut hier je einen Span (Größenordnungsmäßig: Ein mit scharfer Rasierklinge oder Skalpel abgewetzter, ca. 2x2 mm großer Lappen sollte eigentlich reichen) eines nachweislich ollen und eines aktuellen Federelementes hat, dann kann ich da mal IR-Spektroskopisch rangehen. Da sieht man dann zumindest, ob's die gleiche Gummimischung ist und/oder ob da "nur" die Weichmacher die Biege gemacht haben.

    Freiwillig vor, PN werden angenommen.


    Grüße aus der Laborrattenfraktion,
    dcm

    Zitat von williams mpi

    Sagt mal, worum geht es hier eigentlich?
    Verklagt ihr ruhig die verbrecherischen Hersteller im Ausland oder deren Importeure. Aber, treibt den Leutchen, die seit Jahren mit Budget-Hilos problemlos unterwegs sind, nicht die Sorgenfalten auf die Stirn...

    Ruuuhig, Brauner... :D

    Wo -bis auf Uwes zugegebenermassen missverständlichen Kommentar- liest Du denn in diesem Fred Panikmache...?


    Grüße,
    Daniel

    Moin,

    die Aussage von Andreas Hohls mag stimmen, so er Radialrillenkugellager meint - bei einem Schrägrillenkugellager sähe ich eigentlich auch nur dann enen Grund, warum es kürzer halten sollte (als ein Kegelrollenlager), wenn Stahlreinheit und Oberflächgüte der Teile im Neuzustand "verbesserungswürdig" wären. BTW: Gerade der erwähnte Linienkontakt der Kegelrollenlager (und die damit verbundene viel geringere Flächenlast gegenüber den Varianten mit Kugeln als Wälzkörper) verleitet etliche Hersteller dazu, um Welten unreinere, inhomogenere Stähle und niedere Oberflächegüten für diese Typen zu verwenden. Ich hatte da für die Kollegen im XT-Forum mal ein paar Zeilen zum Thema Stahlreinheit geschrieben.

    Leider Gottes interessieren sich die Lagerhersteller viel weniger für die bildgebenenden Untersuchungsverfahren, mit denen klar gezeigt werden kann, welcher Bestandteil im Gefüge für die aktuellen Ausfälle verantwortlich ist, sondern nur für chemische Analysen der Stahlsort - die sooo aussagekräftig nur bedingt ist.


    grüsse,
    dcm
    der sich beim brötchengeber mindestens 1x im monat mit dem thema herumschlägt... :D

    Moin,

    Zitat von Lomo

    dcm
    Ist bestimmt kein Schwingbruch,
    hier handelt es sich meiner Meinung nach mit Sicherheit um einen Gewaltbruch durch einmalige Überbelastung des Materials. Bin mal auf Deine Analyse der Bruchfläche gespannt.

    Jau, ich bin auch gespannt - wobei ich mich nicht auf die Rissflanken beschränken werde ;)

    Zitat

    Normalerweise gehörten die Dinger vom Importeur zurückgerufen, bevor sich jemand tot fährt. Bei Importen von außerhalb der EU zählt der Importeur als Hersteller und hat die volle Produkthaftung:eek:

    Was ja auch gar nicht so doof ist: Im aussereuropäischen Ausland verbrechende Hersteller zu kassieren ist gar nicht so einfach...

    Moin,

    Zitat von Lomo

    Post #39 ist inhaltlich falsch, ein Rohr ist nicht "um Welten steifer" - das Gegenteil ist der Fall

    Und noch zwei, die aneinander vorbeigeschwätzt haben :D
    Auch, wenn ich Veits Babutt auf (vielmehr: unter) meinem Schreibtisch liegen habe, kam ich noch nicht dazu, mir den Bruch überhaupt anzusehen. Womit ich mich von den Fotos her im Firmen-Tran auf einen Schwingbruch einstellte - und in diesem Fall würde ich bei meiner Aussage vorsichtigerweise bleiben: Der Rohre Resonanzfrequenz ist doch höher als die der Stange - oder...?

    Verdammt, in solchen Momenten rächt sich immer bitterlich, dass ich nie Maschinenbau studiert habe... :D


    grüsse,
    dcm

    Das ist doch -gerade bei Sprit- ganz einfach zu testen: Nase dranhalten und Deckel aufmachen. Wenn's stinkt war's Überdrück, andernfalls Unterdruck :D

    Bei mir zischelts gerade wieder weniger - der Himmel mag wissen, warum... :)

    Moin,

    Zitat von Highlindner

    Na ja, so 100%ig ist das auch noch nicht raus. Es gibt an gewissen Formel 1 Rennern ein Bauteil in der Federung, das hat auch eine Gewindestange und da gehen Tonnen an Gewicht Belastung drauf und das biegt sich auch in einem gewissen Rahmen...wenn der Stahl richtig ausgewählt ist, gehts auf jeden Fall...aber auch da kommen die Kosten wieder ins Spiel..und warum auch schwierig, wenns mit nem Rohr viel einfacher ist. :D

    Das ist ja der Trick im Maschinenbau: Möglichst alle Bauteile so auszulegen, dass der Kraftfluß im jeweiligen Bauteil so vorteilhaft wie möglich gelenkt wird - denn dann halten auch ganz kleine Bauteile auf einmal erstaunlich große Konstrukte aus. ;)
    Blöd wird's halt immer nur dann, wenn der zuständige Inscheniör den Kraftfluß falsch eingeschätzt hat. Aber dafür gibt's ja heutzutage FEM-Berechner...

    Moin,

    wer einmal ein (entfettetes) Kugellager auf dem Finger angestupst und ausdrehen hat lassen und das gleiche noch einmal mit einem Kegelrollenlager versuchte, weiß, was an Kugellagern toll ist ;)

    Die Rollwiderstände sind beim Kugellager aufgrund der vielfach geringeren Auflagefläche der Wälzkörper ebenso vielfach geringer als bei Kegelrollenlagern. Die Lebensdauer aus dem demselben Grund im Zweifel aber auch ;)


    grüsse,
    dcm

    Moin,

    Zitat von brummy

    Warum ned eine durchgehende Stange, am Ende das Gewinde drauf und irgendwo eine Schlüsselfläche.

    Aus rein mechanischer Sicht: Weil ein Rohr um Welten steifer ist, als eine Stange - und damit natürlich auch weniger rissanfällig als eine Stange.

    Zitat von metroholics

    Ich bin fest davon überzeugt , das die Schrauben aus minderwertigem Material sind.

    Äh... *hüstel*... ja, also: Ich hab's noch nicht vergessen, bin aber schwer dabei... :D
    Ich hoffe aber, dass das in den kommenden zwei Wochen noch was wird, alldieweil sonst Essig in 2007.


    grüße,
    dcm

    Servus Klas,

    wenn Du mich morgen in der Garage schauen lässt, dann müsste ich feststellen, dass ich noch so eine herumfahren habe - so sie noch nicht bei einer der diversen Ausmist-Aktion 'rausgeflogen ist. Schick' mir doch mal morgen 'ne PN zur Erinnerung!


    Viele Grüße gen HH,
    Daniel

    Wieso? Solange die Kiste noch tut ist doch alles im grünen Bereich. Blöd wär's halt, im Nachhinein traurig zu sein, wenn's die ECU gemostet hätte - vor allem bei so einer Kleinigkeit. Oder meinst Du nicht...?


    grüße,
    dcm

    Zitat von Mr. Grease

    Egal, dank verlängerter Garantie gab es bei den uns einschlägig bekannten Spezialisten eine Getriebeüberholung auf Kosten von Rover ... das die Jogis da trotz Aufforderung keinen angepassten Tachoantrieb für die 3.44er eingebaut haben, passt bestens ins Bild :madgo: ...

    Naja, so lange der Rest passt... Du darfst einfach nur nicht an all die anderen Kleinigkeiten denken, die die Jungs auch hätten verbummelt haben können... ;)


    Zitat von peter verhoeven


    Auf dem ersten Bildchen genau zu erkennen, dass hier die Schaltmuffen geführt wurden.

    Nanü - woran machst Du das fest...?

    Zitat

    Aber was fährt fährt noch und schön dass sich so viele im Forum gebrütet haben. Wer gewinnt verliert trotzdem....ein anderer Spruch der bezeichnend ist.

    Wie gesagt: Wenn der Mini nicht mehr so gut führte, wäre er eh' schon längst abgegeben worden. Jeder Kilometer ist gerade gerne genommener, aber halt geschenkter Bonus. :)