Hallo,
Zitat von Weide
Da ich weder die Möglichkeiten habe noch die fachlichen Kenntnisse besitze, eine komplette Einspritzkennlinie zu entwerfen
Die entwirft man nicht, sondern man fährt auf einen Prüfstand und nach spätestens 4 Stunden hast Du die Kennfelder programmiert. Dafür nimmt man eine Lambdasonde zu Hilfe. Hat man einmal die Kennfelder gespeichert, muss man daran so lange nichts mehr ändern, wie die Motorkonfiguration gleich bleibt. Analog Vergasernadel und Zündverteiler.
Zitat von Weide
schwebt mir schon seit geraumer zeit die Idee einer komplett selbstlernenden Steuerung vor, wobei ich mich hauptsächlich auf Lambdasondenwerte stützen möchte.
Das "schwebte" mir auch schon, leider fehlten mir dann die Millionen um schnell mal sowas zu entwickeln...Die heutigen Regelungen (nicht Steuerungen, das ist was anderes, aber das weisst du ja bestimmt) sind innerhalb bestimmter Grenzen "selbstadaptiv" d.h. die "merken" sich bestimmte Abweichungen und kompensieren/ korrigieren diese dann teilweise. Sind die Abweichungen aber zu gross, oder widersprechen sie sich, dann fällt die ECU ins Notlaufprogramm.
Genau deshalb funktionieren viele der third party Einspritzanlagen nur oder gerade deshalb so gut, weil auf eine Lambda-Regelstrecke im Teillastbetrieb verzichtet wird. An einem Sprite dürfte wohl das Abgasverhalten definitiv kein Thema sein.
Zitat von Weide
Allerdings möchte ich in Sachen Luftmengenmessung lieber auf eine vernünftige Hitzdrahtmessung zurückgreifen - von mechanischen Luftmengenmessern halte ich gar nichts - außerdem sind sie zu hässlich . Überhaupt wäre mir ein möglichst unauffälliges System am liebsten - aber das ist ertmal Nebensache.
Einen mechanischen Luftmengenmesser unterzubringen dürfte sowieso eng werden. Nicht mal Rover hat an den letzten Minis Luftmassenmessung mittels Hitzdraht eingebaut. Selbst denen reicht die Drosselklappenstellung, zusammen mit dem Kurbel-/und Nockenwellensensor völlig aus um damit den Lastzustand und die Drehzahl abzufragen.
Wie oben schon erwähnt wurde, haben sich schon einige (mich eingeschlossen) mit 5-Kanalkopf und Einspritzung versucht. Nach meiner Erfahrung ist das einzige was tatsächlich einigermassen funktioniert, die Serieneinspritzungen (SPI, MPI) auf seriennahen Motoren, oder Fremdanlagen, sofern auf Köpfen mit vier getrennten Einlässen (7-port/8-port) eingesetzt.
PS: Deutsche Autohersteller geben durchaus mal 250'000€ aus, nur um an einem Prototypen die Kennfelder zu erarbeiten. Dort soll dann tolle Leistung, bei gleichzeitig maximaler Sparsamkeit und bestem Abgasverhalten rauskommen.
Gruss
nerd