Restauration in einer Mietwerkstatt. Kann das klappen?

Hallo zusammen,

Sorry für diesen Fred, habe schon viele ähnliche gelesen. Meine Ausgangssituation ist aber etwas speziell. Es wäre also klasse wenn Ihr weiter lest

Ich plane Momentan die Restauration eines Minis. Den Wagen besitze ich noch nicht. Es soll allerdings einer aus der Preisbereich von 2000€ werden – Mitsamt der dann gewöhnlichen Mängel

Zu meiner Ausgangssituation:

Ich besitze keine Kenntnisse im Schrauben am Mini.
Ich besitze keine Garage.
Ich besitze nicht die Fähigkeit zu Schweißen oder zu lackieren.
Ich besitze kein zölliges Werkzeug.

Perfekt, oder?

Mein Plan lautet nun in Kurzform so:
1) Erstehe einen Mini mit mindestens 1 Jahr TÜV.
2) Verbringe den Mini in eine Mietwerkstatt die Kompetenz im Karosseriebau und Lackiererhandwerk besitzt.
3) Saniere den Wagen in dieser Mietwerkstatt. D.h. Defekte Bauteile, Verschleißteile, Dichtungen, Gummis etc. ersetzen. Karosserie- und Lackierarbeiten werden durch das Werkstattpersonal durchgeführt.

Die Gründe, die für die Mietwerkstatt sprechen sind:
Es ist eine ausgerüstete Werkstatt samt Hebebühne
Der Karosserie- und Lackierbetrieb gleich integriert. (besitze keine Transportmögl. Für den Wagen)
Sachkundiges Personal (zumindest KFZ wenn auch nicht Mini)
Der Preisdruck in der Mietwerkstatt diszipliniert zur Arbeit
Alternativen, wie Oldtimer-Garagen (Doppelgarage mit Strom) werden hier für 300€/Monat vermietet

Das Zerlegen und Zusammensetzen des Minis sowie alle Vorarbeiten für das Schweißen und Lackieren werde ich durchführen. Geschweißt und Lackiert wird der Wagen vom Werkstattpersonal. Damit erhoffe ich mir entsprechende Rabatte auf den Mietwerkstatt-Tarif bzw. die Lange Duldung in der Werkstatt. Weiterhin habe ich mir vorgestellt, dass ich den Wagen (soweit rollbar, siehe detaillierte Beschreibung) auf dem Außenhof der Werkstatt für einen geringen Mietbetrag pro Monat in den Pausenzeiten unterbringen kann.

Die Frage ist nun, ob eine Solche Aktion in dieser Art durchführbar ist. Ich möchte gerne die Randbedingungen und erwarteten Ablauf in etwa Klären, bevor ich einen Tarif mit dem Werkstattmeister für diese Aktion verhandeln kann. Und genau hier kommt ihr ins Spiel

Aus bestehenden Freds habe ich folgende Informationen gesammelt und überschlägig die benötigte Zeit / Geld für den Umbau kalkuliert. Ich würde mich sehr freuen, wenn Ihr mir Eure Meinung zu diesem Plan mitteilt!

Ich muss den Fred leider dritteln - ist zu lang geworden

Vorbereitung/Minikauf

Wie oben beschrieben soll es eine Mini im restaurationsbedürftigen Zustand werden. Ich habe den Anspruch, dass die Karosserie des Wagens noch „zu retten“ ist. D.h. Schweißarbeiten wie Frontmaske/Fotflügel/Schweller sind Tolerabel. Ein kompletter Unterboden würde den Ramen sprengen.. Wichtig ist mir eine grüne Plakette da der Wagen im Ruhrgebiet beheimatet sein wird. Der Mini sollte technisch soweit in Schuss sein, dass nur sämtliche Verschleißteile ersetzt werden müssen. Motor und Getriebe sollten nach der Aktion im schlimmsten Fall noch ein Jahr halten bis ich Geld für eine Generalüberholung habe.
Vor dem Beginn der Arbeiten würde ich den erworbenen Mini dann einem Minihändler vorführen und besprechen, welche Ersatzteile in jedem Fall zu erneuern sind und diese schon einmal erwerben. Davon erhoffe ich mir, dass der Händler den Wagen kennt bzw. wenigstens einmal gesehen hat wenn im Lauf der Arbeiten weitere Teile bei Ihm geordert werden.

Arbeiten am Wagen / Kostenschätzung

Der Mini soll in einen soliden Gebrauchszustand gebracht werden. Ich habe nicht den Anspruch, ein perfektes Fahrzeug nach der Aktion zu besitzen. Probleme mit Rost sollten allerdings auf längere Zeit behoben sein. Der Wagen soll möglichst in einen Originalzustand gebracht werden. Keine Tuningmaßnahmen oder Ähnliches.

Für die erste Phase des Umbaus werde ich mir Urlaub nehmen und intensiv am Wagen arbeiten. Entsprechend der Werkstattöffnungszeiten komme ich auf 5*9h + 1*5h mögliche Arbeitszeit pro Woche.

1. Wagen zerlegen.

Hierbei ist geplant, den Wagen komplett zu zerlegen. Hierdurch erhalte 1000 Kleinteile, die ich katalogisiert in Kartons in meinem Keller aufbewahre, 1 Rohkarosse sowie den Motorblock auf dem vorderen Hilfsrahmen und das hintere Fahrwerk. Das Fahrwerk verbleibt in der Mietwerkstatt.
Ich veranschlage für die Demontage folgende Zeiten:

Die angegebenen Zeiten verstehen sich inklusive Dokumentation und Katalogisierung.

Interieur (Sitze, Teppich, Himmel) 3h
Türen, Heckklappe, Motorhaube 2h
Front-und Heckscheibe 3h
Scheibenwischer, Kühlergrill,
Blinker, Scheinwerfer, Stoßstange,
Kotflügelverbreiterungen 2h

Motorperipherie. (Alles was ab muss, damit nur der Motorblock auf dem vorderen Hilfsrahmen über bleibt) 8h

Amaturenbrett und Lenkrad 5h

Motorblock mit forderem
Hilfrahmen 3h

Auspuffanlage, Handbremse
Hinterer Hilfsrahmen und
hintere Radaufhängung 5h

Nach meinem Verständnis erhalte ich nun die nackte Karosse. Der Motorblock steht jetzt auf dem vorderen Hilfsrahmen. Alle weiteren Teile sind in ihren Kartons.

Zu diesem Zeitpunkt habe ich 33h geplant. Aufgerundet komme ich damit auf 1 Woche Vollzeit (50h) Arbeit am Wagen. Das macht ca. 600€ Mietkosten + Verschleißteile +Werkzeug dass ich mir zulegen musste weil nicht vorhanden ~1000€.

2. Karosserie schweißen und lackieren

Meine zweite Woche hart verdienten Urlaubs.

Nun bereite ich die Karosserie so gut es geht auf um Roststellen zu finden. 3 Tage.
Wo nötig wird die Karosserie durch die Werkstatt gesandstrahlt ?

Die gefundenen Stellen werden von der Werkstatt repariert. 1 Woche 1500€ inkl. Material
Die Karosserie wird neu lackiert 1 Woche 2500€ inkl. Material
(Die kosten hierfür müssen natürlich noch angefragt werden, dies sind Daumenwerte)

(Bei den Arbeiten der Werkstatt zähle ich die Stunden nicht so genau weil da nicht die Mietwerkstatt-Uhr läuft..)

In der Zeit, in der die Leute von der Werkstatt an der Karosserie arbeiten, besorge ich das benötigte Material, reinige alle ausgebauten Teile, ersetze Verschleißteile wie Dichtungen, lackiere die nicht sichtbaren teile mit einer „Schutzlackierung“etc. Diese Arbeiten werde ich Nachmittags nach der Arbeit durchführen. Ca. 2h/Tag für die oben genannten zwei Wochen.

3. Zusammensetzen

Nachdem die Karosserie lackiert ist, setze ich den Wagen soweit zusammen, dass er auf seinen eigenen Rädern stehen kann. D.h. kurzfristig 2 tage Urlaub für:

Vorderer Hilfsrahmen mit Motorblock wieder einbauen 1 Tag
Hinteren Hilfsrahmen sowie Radaufhängung einbauen 1 Tag

Nun besitze ich eine rollbare Karosserie. Diese Karosserie kann, entsprechend geschützt bzw. abgedeckt, auf dem Hof der Werkstatt geparkt werden. Hierbei erwarte ich kosten im Bereich einer normalen Garagenmiete ~40€/Monat..

Dann ist das Rennen gegen die zeit erst mal vorbei Bis hierhin sind in meinem Wunschdenken ca. 5 Wochen vergangen. Kann das sein? Das kommt mir sehr schnell vor, wenn ich die anderen Berichte lese. Natürlich ist der Wagen zu diesem Zeitpunkt auch erst halb fertig..

Die weiteren Arbeiten werden dann an Samstagen sowie in den 2h nach der Arbeit ablaufen müssen.

Über den Unterbodenschutz/Hohlraumversiegelung muss ich mir noch Gedanken machen. (korrosionsschutz-depot.de)

Kabelbaum in Heimarbeit neu bauen (10h)
Motorperipherie wieder einbauen 2 Wochen Teilzeit (30h)
Amaturenbrett wieder einbauen 1 Woche Teilzeit (15h)
Scheiben+Türen wieder einbauen 1 Woche Teilzeit (15h)
Interieur wieder einbauen 1 Samstag (5h)

Wenn ich nichts vergessen habe, ist der Mini nun wieder eingeschränkt fahrbereit. Das ganze hat in meiner Planung ca. 10 Wochen gedauert. Da sich vor allem der Zusammenbau länger als auf dem Plan gezeigt hinziehen wird (gesetzt dem Falle, dass der Kostendruck wirklich stark reduziert ist) peile ich einmal 4 Monate an. Eine TÜV Abnahme sollte dann nach 6 Monaten realistisch sein.

An einer deinstallierten Liste der benötigten Ersatzteile arbeite ich noch. Ich kalkuliere erst einmal 1000€.

In Summe würde der Umbau dann folgendes kosten:

2000€ Wagen
2000€ Werkstattmiete
1500€ Blecharbeiten
2500€ Lackierung

8000€.

Was haltet ihr davon?

Gruß

Sascha

Hi Leute!

Vielen Dank für Eure Antworten! :thumpsup:

Damit bleibt festzuhalten, dass eine ordentliche Restauration in jedem Fall soviel Zeit braucht, dass man schon eine "perfekte" Ausgangssituation braucht damit es Sinn gibt. Für mich ein Schritt in der Selbsttherapie um kein aussichtslos Projekt zu starten (ich bin aber auch kindsköpfig )

Eine weitere Newby Frage für die Suchfunktion. Vielleicht hält sie ja auch andere Grünschnäbel von Großprojekten ab - obwohl es dann für Euch weniger günstige Teile aus Projekt Auflösungen gäbe