1959 Austin Mini
Aus einem Bericht über die englische Automobilindustrie folgender Beitrag: (REF: AUTOMOBIL-PRODUKTION 2/19)
An der Spitze des technischen Versagens der British Leyland stand Alec Issigonis. Der griechisch-stämmige und in der Türkei geborene Ingenieur wurde durch den Mini zur Legende. Mit Frontantrieb und Einzelradaufhängung war das Raumwunder technisch ein Geniestreich.
Die Sache hatte nur einen Haken:BMC verdiente mit dem ausgefallenen Kleinwagen keinen Penny. Ganz im Gegenteil, der Konzern zahlte bei jedem Fahrzeug drauf.Wie so vieles bei Issigonis war der Mini „over engineered“.
Als technischer Direktor war Issigonis neben Konzernchef Ronald Stokes der mächtigstes Mann. Und der befahl die Verkaufszahlen des Mini um jeden Preis hochzuhalten, um dem Ford Anglia das Wasser abzugraben, der die Zulassungsstatistik seinerzeit anführte.
Doch je besser die Absatzzahlen des Minis waren, desto größer wurde das Loch in der Konzernkasse.
Die Konzernbosse von BMC merkten zu spät, daß die Verfkaufszahlen nicht von der Kreativität der Ingenieure sondern von purem Patriotismus „Buy British“ bestimmt waren.
1975 stand British Leyland vor der Pleite und wurde nur mit Geldern der Labour-Regierung über Wasser gehalten.
Eines jedoch blieb bis heute: Verdiente Konzernbosse - gleichgültig welcher Ausbildung und welchen Leistungsvermögens – wurden von der Queen stets mit dem „Member of the British Empire“ (MBE) oder „Order oft he British Empire“ (OBE) ausgezeichnet und wurden ab da mit „Sir“ angesprochen. War einer davon bei Amtsantritt noch nicht zum Ritter geschlagen wurde dies umgehend nachgeholt.