nagelneue Radlager zermalmt und zerschossen...

  • Da komme ich nicht ganz mit:

    • den Bolzen mit der Zentralmutter lang ziehen: kann ich nicht glauben
    • selbst wenn er denn langgezogen wäre: das verändert das Spiel/die Vorspannung nicht, es wiürde doch nur die Mutter ein bisschen weiter gedreht werden.

    Kann natürlich auch sein dass ich einfach auf der Leitung stehe.

    Geht mir genauso...

    Den Lagerzapfen des Gelenks bei dessen Stärke und Materialgüte mit ca. 270 NM längen, kann ich nicht nachvollziehen... :roll-eyes:

    Und selbst wenn, würde es die Lagerpassung nicht beeinflussen...

    Fakt aber ist, dass bei einer Radlager-Reparatur in einer Rover-Werkstatt grundsätzlich auch Antriebsflansch und Gelenk inkl. Konusring erneuert wurden, da diese alle irgendwie im "Lagerpaket" mit betroffen sind. Kostenmäßig kein großer Mehraufwand und vermindert Garantie-Fälle... :wink:

    Stellte man beim Ausbau der äußeren Langerringe fest, dass diese leicht raus gingen, kam auch noch der Achsschenkel dazu...

    Gruß, Diddi

  • Thema Vorspannung:

    Vorspannkräfte und Anziehmomente für Metrische Schrauben (schrauben-normen.de)

    Das sind zwar metrische Schrauben. Aber näherungsweise passt das trotzdem, um zu erahnen, in welchen Dimensionen das Ganze abläuft.

    Grob gesagt liegen 50-80kN Druck auf dem System.

    Für die massiven Stahlkomponenten bestehend aus den Lagerinnenringen+Abstandshülse und das Antriebswellengelenk ist das kein Problem.

    Leitet man diese Kraft aber komplett über die Kugeln bzw. Rollen in die Außenringe (weil Hülse zu Schmal gegenüber dem Absatz im Achsschenkel), dann wird's blöd. Und bei zu wenig Vorspannung wackelt's schon bei der Montage.

    Alles schon erlebt :facepalm:

    Problem: ein Teil der Vorspannkraft muß über die Lager nach außen geleitet werden, damit es auch unter Betriebsbedingungen nicht wackelt.

    Preisfrage: Wieviel % sind richtig? :roll-eyes:

    POWER!!!!!!!!!!!!
    Jeremy Clarkson

  • Sodele....habe hier ein nagelneues TIMKEN (GHK1140 bzw. LM67049A-902B8) und einen ebenso neuen Achsträger FAM2390 mal vermessen.

    (Grund: Der Mini frisst bislang Radlager im 5000km-Rhythmus :madgo: )


    Auffallend ist, daß die Einzelteile des Radlagersatzes mit einem Gravierer beschriftet wurden. Sieht sehr nach Toleranzpaarung aus. Sehr löblich.

    Also kann man davon ausgehen, daß diese Baugruppe sehr nahe an der Toleranzmitte liegt.

    Radlagersatz:

    Breite des Ringes: 8,8mm

    Unterstand der Außenhülse (Anlagefläche zum Steg) gegenüber der Innenhülse: Je 0,75mm


    Stegbreite im Achsträger: 10,3mm

    Zieht man die Hülsenunterstände von der Stegbreite ab (10,3- 2*0,75) kommt man exakt auf die 8,8mm der Innenhülse.

    Sprich, es wurde alles auf 0 gefertigt.


    Puh...ich hätte jetzt irgend einen eindeutigeren Wert einer Vorspannung erwartet. :roll-eyes:

    Vielleicht kann ja der Eine oder die Andere auch entsprechend Werte veröffentlichen... am liebsten von Paarungen, die nicht so doll funktioniert haben.

    POWER!!!!!!!!!!!!
    Jeremy Clarkson

  • Zieht man die Hülsenunterstände von der Stegbreite ab (10,3- 2*0,75) kommt man exakt auf die 8,8mm der Innenhülse.

    Sprich, es wurde alles auf 0 gefertigt.


    Puh...ich hätte jetzt irgend einen eindeutigeren Wert einer Vorspannung erwartet. :roll-eyes:

    Vielleicht kann ja der Eine oder die Andere auch entsprechend Werte veröffentlichen... am liebsten von Paarungen, die nicht so doll funktioniert haben.

    Mit Werten für den Mini kann ich leider nicht dienen... :confused:

    Aber "Vorspannung" ist ein sehr zweischneidiges Schwert... Wie soll dann zwischen Rolle und innerer/äußerer Lagerschale noch Fett passen, welches einerseits schmiert, gleichzeitig aber auch kühlt...?

    Ich habe mit dieser Radlager-Problematik bei meinem Fiat Ducato WoMo Bekanntschaft gemacht... TÜVer meckert, wegen Spiel... Leichte Geräusche waren gelegentlich erahnbar... Also Radlagersatz beim örtlichen Fiat-Autohaus besorgt und bei der Gelegenheit kurz mit dem Meister gequatscht...

    Seine Reaktion: "Diese idiotischen Grubengötter... :roll-eyes:

    Wenn´s Geräusche macht, sollte man da dran gehen, weil´s wahrscheinlich nicht mehr lange hält, aber das Lager MUSS Spiel haben, sonst läuft´s heiß und geht kaputt... Das kann sich sogar verschweißen und dann hast´e richtig Spaß :scream: Werksvorgabe ist 0,02mm - 0,1mm und auf keinen Fall weniger als 0,02mm!!! ...." :redface:

    0,1 mm Spiel kam mir dann doch etwas viel vor. Vor allem, wenn man den Raddurchmesser beim Ducato bedenkt, würde das deutlich Spiel bedeuten...

    Mit dem originalen Distanzring war es dann zum Glück nah an den 0,02 mm :cool:

    Mit der Erfahrung gehe ich an Mini-Radlagern auch entsprechend vor...

    Im Beitrag #11 habe ich beschrieben, wie ich das Lager überprüfe und einstelle, wenn ich die Möglichkeit habe (Presse und Micrometer nur auf der Arbeit)...

    Trocken, also ungefettet so, dass es ohne jeglichen Widerstand dreht. Selbst minimalstes Spiel akzeptiere ich dabei... :thumbs_up:

    Erst dann wird gefettet und mit dem 2ten Simmerring "abgeschlossen" und montiert... :wink:

    Und mit den Timken gab´s bei mir bisher (noch) keine Probleme... :innocent:

    Gruß, Diddi

  • Gegen Lagerluft sprechen allerdings gleich mehrere Gründe:

    Axial unbelastete Lager tragen nicht vollumfänglich. Das Fahrzeuggewicht liegt damit immer nur auf den unteren Kugeln bzw. Rollen auf.

    (iwi stell ich mir dabei grad ein Hamsterrad vor...)

    Das Ganze auch bei der Fahrt....was es echt nicht besser macht und uns zu den nächsten Problemen führt...

    Unbelastete Kugeln fangen an zu singen.

    (Wer kennt ihn nicht, den typischen Versuchsaufbau in der Lehrwerkstatt? 1 Kugellager + 1 Druckluftpistole)

    Das führt aber ruckzuck zu Zerstörung der Oberflächen.

    Kommen wir zu den Belastungsfällen in der Mechanik.

    Richtig vorgespannt hat ein Lager eine dynamisch schwellende Belastung mit insgesamt geringer Amplitude (weil ja alle Kugeln/Rollen ständig tragen).

    Unvorgespannt dagegen werden die Kugeln/Rollen mit einer viel größeren Amplitude belastet. Das geht auf die Lebensdauer.

    Wenn ich's noch richtig weiß, müsste das die dritte Potenz sein. Also doppelte Last = 8x kürzere Lebensdauer.

    Hier mal ein Dokument zur Lebensdauerberechnung....

    Lebensdauerberechnung (ibc-waelzlager.com)

    Mal kucken, ob man irgendwo die Lastzahlen unserer Lager herbekommt...

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    Jeremy Clarkson

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