Timken Radlager - Spiel nach 5000km

  • Tag zusammen,

    ich habe vor ca. 5000km das hintere Radlager gewechselt auf Timken Lager. Mit 86NM festgezogen, Splintloch hat gerade so eben gefluchtet.

    Jetzt mach ich vor kurzem einen Checkup und merke, dass das Rad hinten minimales Spiel hat. Habe jetzt ein Splintloch weiter angezogen und alles ist wieder gut. Die Nabe lässt sich leicht drehen.

    Kann sowas sein? Ich dachte bei Timken Lager müsste man nichts nachziehen.

  • Mh, ich hab die Führungsringe mit einer Lagerpresse vorsichtig eingepresst, meinst du ich sollte das mal beobachten? Kann durch das weiterdrehen aufs nächste Splintloch Schaden entstehen? Vorher geht die Nabe doch fest oder?

  • Ich muss das Thema leider noch einmal hochholen, da ich mittlerweile so viel dazu gelesen habe und etwas verwirrt bin.
    Ich habe letztens eine Hinterachse von meinem alten MPI zerlegt, dort waren die hinteren Radlager handfest gezogen, bzw. noch nicht mal...man konnte die Kronenmutter ohne viel Kraftaufwand lösen (ob es nun Kugel oder Schrägrollenlager waren habe ich nicht geguckt).

    Nun habe ich Teile der Hinterachse aufgearbeitet und wollte sie nun bei meinem aktuellen MPI wieder einbauen. Dabei ist mir dann aufgefallen, dass das Radlager dort, welches ich noch nicht getauscht habe, auch nur handfest war .. großer Drehmomentschlüssel fängt bei 60NM an, noch nicht mal dieses Drehmoment hatte die Kronenmutter. Aber: Die Unterlegscheibe hatte auch kein Schiebesitz und alles war spielfrei - frei beweglich. Dazu möchte ich sagen, ich tausche nicht die Nabe von der alten Hinterachse zur neuen, sondern andere Teile wozu die Nabe ab musste.

    Sollte ich vielleicht noch einmal in die Nabe schauen, welche Lager dort verbaut sind? Kann ja nicht sein, dass ich jahrelang ohne Probleme rumfahre und auf einmal stell ich fest, dass die Kronenmutter nur so einen Hauch von fest angezogen ist - ebenso bei meiner alten Hinterachse..

  • Hallo,

    die Mutter wird doch nur soweit angezogen,

    ohne Kraftaufwand,bis man spürt,nun ist da ein Widerstand...

    Dann das Kronenblech druff un den Splint rein,die Enden umbiegen,

    Fettkappe drauf und fertich.

    Borny

  • Wo hast du das gelesen? :roll-eyes:

    Im Handbuch steht für die Radlager hinten, egal ob Kugel oder Kegelrollen, 81 Nm... :wink: Wenn´s dann klemmt, stimmt etwas nicht. Entweder billiges Lager oder es hat sich Rost zwischen Schwinge und Ankerplatte gebildet, wodurch der Flansch anliegt...

    Siehe "Rear Hub Retaining Nut" Drehmoment Radlager.pdf

    Es gibt für die Kegelrollen-Lager sogar ein vorgegebenes Maß für´s Lagerspiel...

    Hinten von 0,025 mm Vorspannung (also -0,025 mm) bis 0,05 mm Spiel!

    Vorne von 0,0 mm (keine Vorspannung!) bis 0,076 mm Spiel!

    Siehe ganz oben... "Bearing Endfloat" Radlagerspiel Kegelrollen-Lager.pdf

    Übrigens, bei Kegelrollen-Lagern hinten, wird der Simmerring mit der offenen Seite nach außen eingesetzt,,, :scream: :tongue:

    Soll weniger das Fett drinnen halten, sondern primär Wasser draußen halten! Wird fast immer falsch gemacht :wink:

    Siehe Zeichnungen #12 (Kugellager) und #13 (Kegelrollen-Lager) und lese dazu die Beschreibung... Simmerring hinten.pdf

    Oder auch hier Kapitel 14 Suspension, Absatz 6. "Rear Hub Oil Seal"... Rear Hub Oil Seal.pdf

    Gruß, Diddi

  • Ich werde die Lager mal prüfen und dann mit 81NM probieren wie es sitzt.. Frage nebenbei: Ist es problematisch die Ankerplatte mit Edelstahlschrauben zu befestigen? Wegen Festigkeit und so?

  • So ich habe nochmal am Lager rumgespielt. Es sind Timken Lager. Wenn ich die Mutter auf 81NM ziehe, ist das Splintloch komplett blockiert. Wenn ich dann weiterdrehe liegen natürlich dann locker über 100NM an. Wenn ich so einstelle wie Gruernermini91, dann sitzt eigentlich alles sehr gut (so wie es eben auch vorher eingestellt war). Wie würdet ihr so vorgehen, Splintloch 1 , oder eins weiter mit 100NM+? :D

  • Mit einer passenden Unterlegscheibe die Mutter so positionieren, daß das Drehmoment möglichst genau anliegt, wenn die Splintbohrung fluchtet.

    gruss andy
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    Mini, you only get what you make of it!!!
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    Erfahrung lässt sich nicht "downloaden"!!!!!!!
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    "Der Gebildete treibt die Genauigkeit nicht weiter, als es der Natur der Sache entspricht" Aristoteles

  • Die Ankerplatte wird mit Dichtmasse auf die Schwinge montiert um Spaltrost zu vermeiden.

    Der valide Weg wurde schon x-mal angewendet und funktioniert :wink:

    Viel Erfolg!

    gruss andy
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  • Wer U-Scheiben in der benötigten Dimension nicht hat kann sich mit einem Schmirgel auf planer Unterlage helfen, auf welchem die Kronenmutter von Hand abgezogen wird bis es fluchtet. Wenige Minuten nur benötigt.

    Andreas Hohls

    Alle Beiträge verstehen sich als rein sachliche Aussage und tolerieren Meinungen und Vorlieben eines Jeden, auch wenn sie konträr entgegenstünden.

  • Das neue Radlager scheint wohl nach den paar Tausend Kilometern hin zu sein..ich habe mit beiden Einstellmöglichkeiten Spiel..
    Werde bei Zeiten die Nabe noch einmal zerlegen und prüfen, ob da alles richtig gesessen hat..

    Ich vermute ja, dass der Lagerinnenring nicht zu 100% auf die Achse passt...

    Einmal editiert, zuletzt von Tim_1275 (12. Oktober 2022 um 16:55)

  • @'TIM1275'

    'Gemach, gemach'....

    Wenn das Spiel nicht übermäßig ist, dann zunächst beobachten. Hinterradlager verhalten sich völlig unkritischer, als es das die Vorderradlager tun.

    Eigene Erfahrung auf der Fahrt zum Mini Treffen 1983 in Luxemburg :

    --Bei einem Zwischenhalt auf der Hinfahrt mit kurzem Fahrzeugcheck zeigt sich Spiel an den Radlagern der Hinterachse.

    'Komme ich damit noch bis zum Platz ?'

    --Am Ort ist keines zu bekommen, also mit ein paar 'Manschetten' mehr(umgangssprachlich für Angst) den Rückweg am Pfingsmontag angetreten.

    --Siehe da, das Spiel hat sich bei Zwischenhaltchecks nicht vergrößert und hält auch danach noch viele, viele tausend Kilometer.

    Sehr knappe Geldmittel legten die sparsame Beobachtung statt Austausch nahe, was keine Empfehlung ist, Defekte nicht instandzusetzen.

    Wenn das Spiel also moderat ist und bei entlasetem Rad bei Prüfung oder belastet bei der Fahrt keine Geräusche auftreten, warum es nicht zunächst erst einmal beobachten ?

    Andreas Hohls

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  • Das Spiel ist moderat und lässt sich auch nur mit montiertem Rad provozieren. Geräusche treten keine auf...

    Bei sowas bin ich ziemlich pingelig, da ich immer der Meinung war, Radlager müssen spielfrei sein.

    Wenn der Sicherheitsfaktor dadurch nicht beeinträchtigt ist, kann ich das auch gerne noch beobachten. Blockieren wird das Rad wohl eher durch "zufest", als durch "etwas Spiel", korrekt?

  • Der obige Erfahrungsbericht ist keine singuläre Erscheinung.

    Es ist bei Ratschlägen technischer Art immer ein wenig 'joker' Allgemeingarantien auszusprechen aus vielerlei Gründen.

    Anders formuliert : Für den eigenen Mini hätte ich bei dieser Zustandsbeschreibung '0' Bedenken.

    Andreas Hohls

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  • Das Spiel ist moderat und lässt sich auch nur mit montiertem Rad provozieren. Geräusche treten keine auf...

    Bei sowas bin ich ziemlich pingelig, da ich immer der Meinung war, Radlager müssen spielfrei sein.

    Wie ich in Beitrag #6 schon geschrieben habe, ist ein leichtes Lagerspiel von bis zu 0,05 mm laut Handbuch erlaubt :wink:

    Und 0,05 mm im Lager sind am Rad "deutlich" mehr...

    Hast du den selben Test mal mit angezogener Handremse gemacht? Ist das Spiel dann weg, ist es Spiel im Radlager. Ist das Spiel noch vorhanden, ist es Spiel in der Schwingenlagerung :wink:

    Solange das Radlager keine Geräusche macht, und das Spiel wirklich nur sehr gering ist, würde ich es auch erst mal weiter beobachten... :wink:

    Gruß, Diddi

  • Ich muss mich mal zunächst bedanken für die gute Diskussion und die Ratschläge ;)
    Ich werde das Lager dann beobachten :)

    Ist auch wirklich das Lagerspiel, weil wenn ich hinter das Rad schaue und dann wackel sehe ich , wie sich die Trommel leicht bewegt.

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