Neuer Achschenkelbolzen abgerissen

  • Hallo Mini Gemeinde

    Gestern ist mir der linke Achsschenkelbolzen, Traggelenk gebrochen. Hatte Riesenschwein gehabt. Hatte ca 40 KM/h drauf, nach links auf nen Bürgersteig der mich dann zum stehen brachte.

    Mutter mit Kind 20 Meter entfernt. Wäre mir das 800 Meter vorher passiert, Landstrasse mit abschüssigen Kurven ( 70 KM/H) könnte ich das heute wohl nicht schreiben. Aber es geht mir

    den Umständen ( Kopfkino ) entsprechend gut.

    Jetzt zu meiner Frage.

    Die Achsschenkelbolzen und diverse Kleinigkeiten wurden vor 3 Wochen in einer Werkstatt erneuert. Danach ging die Lenkung schwerer als vorher und das Lenkrad stellte sich nicht mehr von selbst zuzrück. Auf die telefonische Nachfrage des Werskstattbesitzers, wie den der Mini (Baujahr 85, 1000 er, 41 PS) so läuft und alles in Ordnung wäre, sagte ich ihm das mit der Lenkung.

    Er sagte das wären die neuen Bolzen die müssen sich eben noch etwas einlaufen und solle nach meinem Kurzurlaub bei ihm vorbeischauen, dann stelle er neu ein oder er schmiert nach, so genau weis ich es nicht mehr.

    4 Tage später in den Schwarzwald, bergauf, bergrunter, knapp 1100 Km gefahren. Lenkung immer noch schwergängig.

    Wieder Zuhause und ca. 2000 KM mit den neuen Achsschenkelbolzen abriss? des Bolzens.

    Auto wurde vom ADAC zu einer anderen Werkstatt gebracht. Die andere hat 3 Wochen Urlaub.

    Abriss des Bolzen, Reifen beschädigt, Kotflügelverbreiterung abgerissen und was sonst noch beschädigt ist, kann erst die Bühne ans Licht bringen.

    Wie seht ihr die Sache? Wie sollte ich mich jetzt verhalten?

    Die Werkstatt, wo er jetzt steht wird nichts unternehmen, bis ich die Reparaturwerkstatt erreicht habe und Klärung des Vorgangs besprochen habe.

    Lese auch schon den ganzen Tag im Forum was man beim Einbau von Achsschenkelbolzen alles falsch machen kann oder richtig machen muß.

    Habe auch gelesen das das mit den Beilagescheiben passiert und eventuell zu stramm eingebaut wird.

    Gibt es auch BESSERE ACHSSCHENKELBOLZEN als diese eingebauten? Ich habe ANGST um mich und um andere UNBETEILIGTE, wenn mir das wieder passiert.

    Um Euere Vorschläge wäre ich sehr dankbar.

    Bin übrigens kein Schrauber wie ihr in meiner Vorstellung lesen könnt.

    Vielen DANK

    Liebe Grüße

    alfred/derfla

  • Hallo Alfred.

    Materialfehler kann es immer mal geben, aber das liest sich ganz klar nach Einbaufehler. Sprich viel zu stramm eingestellt.

    Gut dass niemand zu Schaden gekommen ist.

    Den Rest bekommt man ja wieder hin. Da würde ich mal ein angeregtes Gespräch mit dem Verantwortlichen führen.

    Gruß
    Der BlechBernd

  • Hallo Bernd, ich grüße dich.

    Danke für deine Einschätzung. Du hast recht, kein Personenschaden aber Kopfkino wie es hätte ausgehen können.

    Könntest du mir, ich weis das du Ahnung hast :thumbs_up: bessere Achschenkelbolzen empfehlen als die eingebauten.

    Stück hat 34,5 Euro gekostet. Nicht nur ich habe riesige Angst das das nochmal passiert. Außerdem war er in einer Oldtimer Werkstatt

    die ja auch einige Minis macht. Wer sonst sollte dann die Bolzen etc, etc richtig einbauen können. Du weist schon was ich meine.

    War gestern noch um 17 Uhr unterwegs für einen Freund der elektrische Probleme hatte, wäre sonst nicht mehr gefahren Heute wollten wir mit unserer 4 Jahren alten Nichte

    3 Tage in die Pfalz. G... sei Dank das ich mich noch um das Problem vom Freund kümmern wollte.

    Bitte gib einen Tip mit den verbesserten Achsschenkelbolzen.

    Danke

    LG

    alf

    PS:

    Gerade mit meinem Sohn gesprochen, KFZ-Mechaniker, er ist wieder in Österreich, er sagt mir auch , zu fest!!

  • Klingt fast so, als wäre es zu fest eingestellt gewesen und durch das Lenken hat sich dann die Mutter mit aufgedreht...

    "Bessere" gibt es nicht..nur korrekt verbaute ;)

  • Sagen wir mal so, man kann sie durchaus stramm verbauen, wenn man sie vorher etwas überarbeitet, das Problem ist, dass die aktuell verfügbaren zum Teil echt schlampig gefertigt sind. Aber das braucht einiges an extra Zeit (wie auch das korrekte einstellen, wenn man nicht viel Übung hat) und das mag der Kunde oft nicht zahlen.

    Aber es lohnt sich, ich habe jetzt nach über 60tkm zum ersten Mal einen etwas nachstellen müssen, alle anderen sitzen quasi wie am ersten Tag spielfrei und ohne Korrosionsspuren wie sie bei unzureichender Schmierung auftreten. Aber das Nachstellen macht nur Sinn, wenn ansonsten alles in Ordnung ist und dann ist es im Normalfall auch damit getan eine der ganz dünnen Einstellscheiben zu entfernen.

    Korrosionsspuren kann auch passieren wenn zwar immer wieder abgeschmiert wurde, aber die Nut in der Kugel unzureichend ist.

    Dietmar

    Adding power makes you faster on the straights. Subtracting weight makes you faster everywhere. (Colin Chapman)

  • Für mich eine rel. klare (Fern-) Diagnose: Die Bolzen sind im Auslieferzustand "trocken". Oft werden diese eingebaut und dann mit der Fettpresse abgepresst. Das erreicht aber KEINE komplett durchgängige Schmierschicht an der Kugelköpfen, das Fett fließt nur partiell. Lege Artis wäre, a) vor der Montage in Einzelteilen fetten und dann montieren und dann final abpressen oder b) sogar die früher zum Teil üblichen Kanäle zur Fettverteilung einfräßen.

    Zu erkennen ist der Fehler an einem rel. klaren Bruchbild mit Kaltverschweissungen an den Kugelköpfen in der Reibfläche und einen darauf folgenden / entsprechenden Schwingbruch im Gewindezapfen. Ich bin hierzu (in Sachen Gutachten) "beruflich Vorbelastet" - kann gerne anbieten mir das ausgefallene Teil mal anzusehen.

    Bist mit diesem Phänomen auch nicht der Einzige, dem dieses extrem risikoreiche Schicksal wiederfahren ist...

    Kann man garnicht laut genug schreiben, dass die aktuellen Reibflächen seitens der mal besser / mal schlechteren geometrischen Abstimmung intensiv gefettet sein müssen - nur aufs Abpressen verlassen gilt nicht mehr...


  • derfla

    Da das aus der Ferne n i e m a n d korrekt beurteilen kann, da der Werkstattinhaber offenbar recht bemüht um seine Kunden ist und nach der Abholung nochmals Erkundigung einholt :'Wie läuft's denn ?', aber dennoch ein nicht zu unterschätzendes Gefährdungspotential von diesem Schaden ausgeht, wäre es richtig fair mit der Werkstatt umzugehen.

    Das erreicht man am besten, indem man einen Schiedssachverständigen der Handwerkskammer einschaltet.

    Das ist dann kein 'Anscheißen' der Ursprungswerkstatt, sondern das ist eine sachlich, fachliche Klärung.

    Denn eines darf man auch aus der Ferne sagen:

    Es ist inakzeptabel ein Fahrzeug weiter auf der Straße fahren zu lassen --'Arbeitet sich schon noch ein'-- dessen Schwenklager oder Achsschenkelbolzen 'stur' laufen und ein Rückstellen der Lenkung verhindern.

    Dafür gibt es nur 2 Ursachen, nämlich ein zu strammes Drucklager der Lenkung, daran hat aber niemand gearbeitet, oder eben zu stramm arbeitende Achsschenkelbolzen.

    Mit beidem kann man Kunden nicht auf die Straße entlassen. Das hätte bereits eine Probefahrt oder Prüfung von Hand auf der Bühne ergeben sollen.

    Ein zu unterstellen neutraler Gutachter wird die Ursache sicher feststellen können.

    Deshalb kann man ja weiterhin kooperativ und freundlich mit der Ursprungswerkstatt im Gespräch bleiben.

    P.S.: J a, im Bereich der Kugelbolzen ist seit ca. 10 Jahren viel Ausschuß unterwegs, aber dann darf ein Monteur nicht weiterarbeiten, wenn das Ursprungsmaterial nicht tauglich ist für den Zweck. Es gibt auch gute Herstellungen am Markt. Die zu liefern verantwortet der Teilehandel, der dahingehend zuvor recherchiert und getestet haben muß.

    Andreas Hohls

    Alle Beiträge verstehen sich als rein sachliche Aussage und tolerieren Meinungen und Vorlieben eines Jeden, auch wenn sie konträr entgegenstünden.

  • Was auch oft interessant ist: mit welchem Werkzeug wurde angezogen. Hier gibt es ein bestimmtes Drehmoment, bei dem trocken angezogen wird und getestet wird, wie sich der Bolzen bewegen lässt. Dazu braucht es eine Langnuss in einem nicht alltäglichen Maß....Rohrzange, Gabelschlüssel ect zählen nicht...

  • Ums klar zu stellen: Mir gings nie um "findet den Schuldigen" sondern nur um "Erkennen was schiefgelaufen ist um das Risiko abzusichern!"

    "Klare Ferndiagnose" war durchaus auch einschränkend wenn nicht gar ironisch gemeint. Das Vorteilhafte an diesem Problem - wenn denn meine Hypothese im wesentlichen zutreffen sollte - ist, dass man den Ausfallmechanismus an den Teilen gut nachvollziehen kann und daraus die Lösung ableiten kann. D.h. Klarheit kann man nur direkt an den Teilen schaffen.

  • Hallo Andreas.

    Vielen Dank für deine Einschätzung.

    Das liegt auch in meiner Natur.

    Ich werde zuerstmal keinen Gutachter oder ähnlisches einschalten. Ich werde zuerst ein vernüftiges Gespräch mit dem verantwortlichen

    suchen. Ihm ist es mit Sicherheit, mal milde ausgedrückt, peinlich was passiert ist. Keiner ist unfehlbar.

    Allerdings muß er auch meine Situation verstehen und die Schäden reparieren.

    Viele Grüße

    alfred

  • "Gutachten" soll ja erstmal nur bedeuten, dass Menschen mit Erfahrung und Wissen aus den Defektteilen die richtigen Schlüsse ziehen sollen. Bitte nicht verwechseln mit "Gutachter = den anderen bring ich vor Gericht..."

  • Aus meiner zugegeben kurzen Erfahrung "von der anderen Seite" als Werkstattmeister kann ich nur sagen, dass ich immer froh bin, wenn der Kunde mit seinem Mangel direkt auf mich zu kommt.

    In 90% der Fälle findet man eine Lösung die für alle Seiten passt!

    Alternativ, aber dazu ist es bei mir zum Glück nicht gekommen, beanspruche die oben erwähnte Schiedstelle!

    Das hat erstmal keine rechtlichen Konsequenzen, außer ihr einigt euch. Dann ist die Einigung bindend!

    ABER! Es kostet nichts und wird eben von mehreren unabhängigen Personen genau begutachtet. Und das eben häufig auch eher zugunsten des Kunden. Hintergrund ist folgender: Die Innung hat keine Lust auf Stress und möchte als "Mediator" die Kunden und Werkstätten so unterstützen, dass es dem Ruf des Handwerks nicht schadet.

    Ich wollte auch mal meinen Senf dazugeben, vielleicht hilft es ja.

  • Hallo Niclas

    Mir ist klar das eine unabhängige Schiedstelle etc. der wohl für beide Seiten richtige Weg wäre.

    Aber ich möchte auch nicht das sich die Angelegenheit Wochen lang hinzieht, was wohl der Fall wäre.

    Ich habe dem Verantwortlichen schon mal eine Mail geschickt das er mich zurück rufen soll, sobald er aus dem Urlaub ist.

    Nach dem, hoffentlich vernünftigen Gespräch, sehe ich was rauskommt und kann dann immer noch eurem Tipp folgen.

    Vielen Dank

    Gruß alfred

  • Alles gut, verstehe ich absolut und ist meiner Meinung nach auch der richtige Weg, so wie Du es machst!

    Nur falls ihr euch eben nicht einigen könnt, dann geht zur Innung zur Schiedstelle. Das kann Wunder bewirken... :wink:

    Wäre auf jeden Fall interessant zu erfahren, wie sich die Angelegenheit entwickelt.

  • Hallo Niclas.


    Klar, ich habe hier im Forum um Hilfe gebeten und auch bekommen. Natürlich werde ich euch informieren wie sich die Sache entwickelt.

    LG

    alfred

  • Hallo Mini Gemeinde!

    Folgende Mail ging an die Werkstatt


    Hallo Sebastian


    Sorry, ich störe dich ungern in deinem, mit Sicherheit, verdienden Urlaub.

    Aber die Ümstände erforden es das ich dich Informiere

    Wie ich dir gestern schon in einer kurzen SMS geschrieben habe, ist mir der linke Achsschenkelbolzen gerissen, gebrochen.

    100 Meter nach einem Stopschild, bei ca. 40 Km/h plötzliches ziehen nach links über die andere Srassenseite

    auf den Bürgersteig. Mutter mit Kind ca. 20 Meter entfernt. Alle hatten Glück gehabt. Keine Personen auf dem Bürgersteig,

    kein Gegenverkehr, kein Parkendes Auto etc. Vorher abschüssige, kurvenreiche Landstrasse mit 60 Km/h

    Ich könnte dir heute wohl nicht schreiben wenn es in einer anderen Situation passiert wäre.

    Arag hat den Mini dann nach Illingen zum H.... u. P...... gebracht, wußte nicht ob bei dir das Tor offen ist.

    Die Schäden am Mini halten sich Gott sei Dank in Grenzen. Kotflügelverbreiterung abgerissen, Reifen hat Schleifspuren und eben das def. Traggelenk.

    Habe natürlich Informationen eingeholt was die Ursache gewesen sein könnte.

    RUFE mich bitte SOFORT an sobald du wieder aus dem Urlaub zurück bist. Die Situation erlaubt keinen Aufschub.

    Wir werden ein vernünftiges Gespräch führen und sehen wie es weiter geht. OK?

    Liebe Grüße

    alfred

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