"Philosophisches" zum Hauptbremszylinder

  • Tag zusammen,

    nachdem ich in den letzten Tagen meinen Bestand an Hauptbremszylindern genauer angeschaut habe, möchte ich hier ein Paar Fragen und Gedanken dazu loswerden, in der Hoffnung, die ersteren eventuell gekärt zu bekommen, und dass sich vielleicht jemand für zweitere interessiert.

    Zerlegt habe ich 2 GMC277 (gelbes Band) und einen fast baugleichen, der hat aber einen durchgängigen Durchmesser und gleiche Anschlüsse. Hier fängt es schon an: laut "Minisport" sollte der ein schwarzes Band (GMC195?) haben, hat aber ein grünes.

    Generell bin ich etwas erschüttert über den Gammel den ich in allen HBZ gefunden habe; da wundert es dass die so gut funktionieren. Aber man weiß ja dass Bremsflüssigkeit Wasser anzieht, und das tut dem Eisen halt nicht gut; öfters mal wechseln also.

    Betätigung der 2 Kolben: das Pedal drückt erst mal den unteren Kolben, und der dann über eine (zugegebenermaßen recht stramme) Feder den oberen Kolben hoch. Beim GMC227 ist der obere (kleinere) Kolben ja der für Vorne. Schon klar dass der kleinere Durchmesser mehr Kraft erzeugt und wegen Fertigung und Montage oben sein muss, aber:

    ich finde es befremdlich, dass der wichtigere Bremskreis nur indirekt (auch noch eine Feder dazwischen) betätigt wird, und im Falle eines zu niedrigen Bremsflüssigkeitsstands auch noch der erste Kreis ist, der "trocken" läuft. Oder denke ich da irgendwie falsch? Immerhin scheint es ja zu funktionieren.

    Dreck in den Plastikbehältern: wie der da so massiv reinkommt ist schon komisch (weiter unten vielleicht eine Erklärung).

    An allen Deckeln ist die Dichtung aufgequollen, wellig, verdreht/zusammengefaltet, oder einfach ganz weg. Gibt es überhaupt Dichtungen, die Bremsflüssigkeit auf Dauer vertragen?

    Abgefaulte Kontakte im Deckel für die Warnleuchte: an allen 4 Deckeln (einschließlich des im fahrenden Mini) ist genau 1 Fahne weggerostet, die andere ist blitzeblank. Wenn man den Deckel vom Deckel (ja...) abzieht, dann sieht man dass der Gammel an der jeweils rostigen Blechfahne bis ganz unten zum Kontakt geht.

    Meine Vermutung ist, dass wir da eine galvanische Zelle haben: eine konstante Spannungsquelle (12V), 2 Elektroden und ein leitfähiges Medium. Der Kontakt der an PLUS hängt, wäre dann gewissermaßen die Opferanode, die sich langsam aber sicher auflöst und sich als schwarzer Niederschlag im Plastikbehälter absetzt. Und/oder nach und nach in den Zylinder gepumpt wird und da auch nichts Gutes bewirkt.

    Ich fände es ja mal witzig, von Euch zu erfahren ob bei Euren Deckeln auch immer nur eine Kontaktfahne weg ist (und die andere wie neu), und wenn ja, welche (PLUS oder MINUS). Das basiert allerdings auf der Annahme, dass nicht regelmäßig die Flachstecker am Deckel vertauscht wurden.

    Jedenfalls kommen an meinem Deckel jetzt beide Kontakte und der Schwimmer weg, und ich habe 2 Deckel mit je 2 intakten Kontaktfahnen im Regal.

    Ersteres darf ich hier nicht weiterempfehlen (die funktionierende (!) Warnleuchte ist bestimmt ein hochsicherheitsrelevantes Bauteil im Mini), aber aus 2 defekten einen heilen Deckel (incl. Kontaktfahnen) machen ist wirklich ganz einfach.

    MfG

    Markus

  • >> ..

    >> Meine Vermutung ist, dass wir da eine galvanische Zelle haben: eine konstante Spannungsquelle (12V), 2 Elektroden und ein leitfähiges Medium.

    >> ..

    Dummerweise wird die eine Fahne per Dauerplus geopfert.

    Dann kann es zudem bereits reichen, dass bei seitwärts schräg parkiert und
    Bremsflüssigkeits-Stand noch über MIN, Tag und Nacht die Warnleuchte leuchtet.

    Aber ich habe es bei meinem MPi primär wegen der Opferanoden-Konstruktion geändert.

    Die Bremskreiskontrolle ist deshalb nicht mehr 24h-Dauerspannung, also

    ab Kreis von Sicherung C4 mit PO-Kabel, sondern neu

    ab Kreis von Sicherung A8 mit LGW-Kabel,

    d.h. abhängig vom Zündschloss.


    Siehe ausführlicher hier:
    RE: Bremslicht Schalter

  • Ei, da hattest Du den Gedanken schon lange vor mir!

    Offenbar hatten Deine Deckel auch immer nur einen (plusseitigen?) vergammelten Kontakt.

    Die Lösung des Anschlusses hinter das Zündschloss ist natürlich elegant: das braucht bestimmt 50x so lang, bis es verrottet ist.

    Danke,

    Markus

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