Neuer Motor , die ersten 20 Minuten

  • Hallo zusammen,

    da ich vor habe in den nächsten Wochen einen neu aufgebauten Motor zum ersten mal zu starten ist die Überlegung aufgekommen es mit z.B. Break in Oil von Ravenol zu versuchen.

    Hat einen hohen Zinkdiphosphatanteil und keine oder nur wenige Reibwertverbessernde Zusätze.

    Hab seither "nur" normales Mineralöl genommen und eben die ersten 20 Minuten oberhalb von 2500Umin gehalten und dann eine kleine Runde gedreht und dann " Richtiges" Öl eingefüllt.

    Gibt es hier jemand mit Erfahrungswerten dafür oder dagegen ?

    Besten Dank und Gruß

    Martin

  • Moin,

    die Motoren, die ich für mich und Freunde/Bekannte zusammenbaute (insgesamt 4 stück), habe ich mit extra zähem Öl montiert und folgendermaßen erstgestartet:

    Ventielspiel nach mehrfachem, manuellem Durchdrehen des Motors (ohne -kerzen) nachjustiert. Statischen *Zündzeitpunkt kontrollieren u. ggf. justieren - besser recht spät. Schwimmerstand, Chokemechanismus und Düsenunterstand kontrollieren. Einfahröl einfüllen. Wasser einfüllen.

    OHNE ZÜNDKERZEN den Motor mittels Anlasser so lang drehen (ggf. dem Anlasser/Batterie ne Pause gönnen!!!) bis Öldruck da ist.

    Öldruckuhr/-lampe beobachten wie lang der -druck bleibt - soll mehrere Sekunden bleiben.

    Zündkerzen (o,63mm Elektrodenabstand) eindrehen, -stecker drauf und Startpilot/Bremsenreiniger in den Ansaugtrakt träufeln - nur wenig!!!

    Starten. Wenn er läuft die Drehzahl auf ca. 2000 U/min halten für ca. 30 min. Dabei gern schon einen CO-Tester im Auspuff.

    Lieber recht Fett und mit recht später Zündung laufen lassen. Temperaturen (Wasser-Öl) -UND ÖLDRUCK!!!- im Auge behalten.

    Nach ca. 30 min ausschalten. Einfahröl ablassen und die Färbung ansehen - Grau ist normal durch den Abrieb der Hohnspuhren. Auf Spähne prüfen.

    Wenn alles i.O., das inzwischen abgekühlte Ventilspel nachprüfen, ggf. Vergaser justieren und *Z.zp. einstellen. Dann spezielles Miniöl oder 4Takt Motoradöl (wegen des gemeinsamen Kreislaufes von Motor und Getriebe) einfüllen und vorsichtig (ohne Motorhaube) mit wechselnden Geschwindigkeiten in allen Gängen fahren. Nicht über 2500 U/min drehen - nicht stark beschleunigen. Erst nach ca. 10 Betriebstunden bzw. 500Km richtig Gas geben.

    So habe ich es bei o.g. Motoren gemacht - laufen immernoch alle wie ne 1.

    Grüße, Norman

    ...je weiter sich eine Gesellschaft von der Wahrheit entfernt, dest mehr wird sie jene hassen die sie auspricht... George Orwell

  • Das "Handbuch" kenne ich , hatte eigentlich auf Realerfahrungen von Mitgliedern gehofft.

    Gruß Martin

    Dazu schreibt Keith ganz treffend schon im ersten Satz... "Fragt man 200 Leute, bekommt man 100 unterschiedliche Antworten..."

    Warum nach "Realerfahrungen" von zum größten Teil Hobby-Schraubern fragen, wenn man eine prima Anleitung eines Spezialisten in schriftlicher Form hat...? :wink:

    Gruß, Diddi

  • @'Käptn'

    Da in der Fragestellung einiges angesprochen wurde, was widerum oft 'Religionen' unterlegen ist, ist es teils besser (z.B. 'Öl'), diese Themen erst gar nicht zu beantworten, um keine Glaubenskriege auszulösen.

    --Ein billiges Einbereichsöl, z. B. 30er, zum ersten Starten einzufüllen ist nicht verkehrt.

    --Auf Öldruck zu drehen ohne Kerzen mit Starterdrehzahl ist auf jeden Fall richtig, a b e r zuvor die Ölpumpe von außen durch den Block anfüllen. Dabei mit eingelegtem 4. Gang stets ein Stück weiterdrehen, damit alle Kammern befüllt werden. Im Gegensatz zu Hubkolbenpumpen können Kreiselpumpen nicht selbst heben, bzw. nur eher schlecht. Mindestens verkürzt das die Dauer des 'Orgelns' erheblich.

    --10 Minuten auf 2.500 U/Min laufen zu lassen ist richtig und wichtig, damit die Nockenwelle Spritzöl bekommt.

    --Wenn der Zündzeitpunkt und das Gemisch dann angepaßt wurden, 100 Km am Stück (!) mit nicht mehr als 2.500-2.750 U/Min fahren . Der Abrieb im neu aufgebauten Motor wünscht sich sogar 150km.

    --Danach einen Öl- und Filterwechsel vornehmen. Die TU Braunschweig stellte fest, daß innerhalb dieser 150Km die größte Verunreinigung bereits stattfindet.

    --Ebenfalls nach 4 Std. Abkühlen dann die Kopfmuttern/-bolzen(bei 11-Loch Kopf) zunächst 1/4 Umdr. lösen und dann auf Drehmoment nachziehen in vorgegebener Reihenfolge und stets nur 1 Mutter zur Zeit. Beim 11. Bolzen, sofern montiert, nicht nur die Nuß wechseln, auch das Drehmoment !!

    --Ventile einstellen.

    In welcher Laufleistungsfrist man dann wie hoch drehen darf unterliegt wieder der Religion und deshalb nicht angesprochen. Da mag 'ein jeder nach seiner Facon seelig werden'(Friedrich der Große).

    Andreas Hohls

    Alle Beiträge verstehen sich als rein sachliche Aussage und tolerieren Meinungen und Vorlieben eines Jeden, auch wenn sie konträr entgegenstünden.

    2 Mal editiert, zuletzt von Andreas Hohls (29. Dezember 2021 um 12:51) aus folgendem Grund: Rechtschreibkorrektur

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