verkokte Einlassventile und Kolbenboden

  • Ich grüsse euch

    Ich hoffe ihr könnt mir helfen. Ich habe einen Mini SPI von 92, welcher jetzt einen neuen Motor bekommen hat (1380 ccm, HHKW, Omega Kolben u.a.) Jetzt habe ich mit dem Motor 1000km hinter mir und über die Laufkulter kann ich mich nicht beschweren. Natürlich wurde die Maschine nur im Schonwaschgang bewegt (Öl min 25 km warm fahren bis 2000 Umin, danach maximal 2500-2800 umin) und Vermeidung von hoher Last, sprich Gaspedal durchtreten. Auch selten eine Strecke unter 50km gefahren. Das ganze Spiel einmal weil es eine komplett neue Maschine ist, zum anderen da ich nach der Einfahrphase von ca 2500 km einen einstellbaren Benzindruckregler noch nachrüsten muss.

    Jetzt habe ich das Ventilspiel nach 1000 km überpürft bzw nachgestellt auf 0,4 mm. War im grossen und Ganzen auch nicht gross verstellt. Dabei ist mir nur aufgefallen, da ich auch das erste mal die Kerzen wieder draussen hatte, dass ALLE Einlassventile schmierige Verkokungen dran haben und die Kolbenböden ebenfalls, da nur eher wie eingebrannt.

    Wie kann das passieren?

    Meine erste Vermutung war die Kurbelgehäuseentlüftung, oder doch eher durch meine passive Fahrweise? Ventilschaftdichtungen schlies ich einfach mal aus, da alle Auslassventile sehr sauber aussschauen.

    Ich hänge paar Fotos dran, vlt kann mir einer von euch helfen :biggrin:

  • Zeig die Bilder dem Motorenbauer und frag ihn, was er dazu sagt.

    Ich finde die Laufspuren ein klein wenig zu viel für die Laufleistung. Kann sein, dass der Motor viel "Blowby" hat, also der Verbrennungsdruck an den Kolbenringen vorbei drückt. Dann kann es sein, dass über die Kurbelgehäuseentlüftung zu viel Öldampf angesaugt wird.


    Mach doch mal einen Druckverlusttest.

    Wie ist denn die Kurbelgehäuseentlüftung gestaltet? Serie?

  • Danke für eure Antworten.

    Ich möchte den Motor halt noch nicht wirklich belasten, ehe der nicht auf dem Prüfstand mit externem Benzindruckregler eingestellt wurde. Der SPI magert ja sonst bis ins Bodenlose ab...

    Was die Blowby Gase angeht, kann ich jetzt nix feststellen. Weder aus dem Ölmessstab noch vom Ventildeckel kommen Gase raus.

    Kurbelgehäuseentlüftung ist Serie. 1 Dose ist auch neu da der Metallschwamm sich in der Alten zerlegt hatte.

  • @'Meister Eder'

    Was viele nicht wissen und berücksichtigen ist, daß Omegakolbenringe ´Druck' brauchen, um sich richtig einzubetten.

    Somit fährt man in der Einfahrphase quasi 'falsch', weil schonend, was aber richtig ist.

    Die hier geschilderte Vorsicht ist aber tatsächlich vielleicht ein wenig des Guten zuviel. Aber das nur am Rande.

    Wenn am Ende der Einfahrphase auf Vollast gesteigert wird, dann muß es auch den Mut geben in Bezug auf Drezahlen und Belastung recht ordentlich 'hinzulangen', damit die Ringe diesen Druck bekommen.

    Honspitzen abbrechen kann man dann nicht mehr, weil diese Form des Einbettens bereits stattgefunden hat.

    Andreas Hohls

    Alle Beiträge verstehen sich als rein sachliche Aussage und tolerieren Meinungen und Vorlieben eines Jeden, auch wenn sie konträr entgegenstünden.

  • Wie Einläppen von Flächen und Drehzahlen/ Last zusammenhängen wird mir nie jemand erklären können. Warum sollte man diesen Prozess nicht beschleunigen, indem man nach Dichtheitskontrolle, Kopf nachziehen und Ventilspieleinstellung volles Rohr reinlatscht?

    Gängige Praxis bei Porsche Rennmotoren ist nach dem Warmlaufen auf den Prüfstand und dann kriegt der Treibsatz kurz erklärt, aus was er sich zukünftig einstellen muss.

  • Wie Einläppen von Flächen und Drehzahlen/ Last zusammenhängen wird mir nie jemand erklären können.

    Vielleicht liegt es das Verständnisproblem daran, dass „Hohnen“ und „Läppen“ vollkommen unterschiedliche Arten der Oberflächenbearbeitung sind.

    Die Kolbenlaufflächen werden gehohnt, nicht geläppt.

    Viele Grüße

    Paul

    Einmal editiert, zuletzt von PAB (16. September 2021 um 12:26)

  • Erstaunlich! Ich meinte auch im Betrieb, nicht beim Bearbeiten. Wenn aber das Hohnbild tatsächlich noch Spitzen hätte (unwahrscheinlich, da in der Regel Plateauhohnung), wären dies nach wenigen Hüben unter Verbrennungsdruck und Temperatur als Abrieb im Öl zu finden. Mit 1000 oder 2500km ist das wohl einige Millionen mal passiert.

    Will auch niemand überreden, sondern verstehen.

  • 'Steigern' wäre eine gute Idee, 'Ausreizen' eher nicht.

    Auf Grund modernerer Bearbeitungsmaschinen sind heutige Toleranzen sicher nicht die von 1968 z.B. .

    Dennoch hatten die immer einen Vorteil, die zum Beginn den Gasfuß unter Kontrolle hatten und über die Laufleistung langsam steigerten.

    Der zuvorige Vergleich mit Wettbewerbsmotoren hilft für diesen Fall nicht, weil die in Bezug auf das Kolbenspiel eher eine 'Wurfpassung' haben. Kein Vergleich mit den Omega Kokillengußkolben. Nicht anzunehmen, daß bei diesem Motor Schmiedekolben verwendet wurden, weil das dann für diesen Zweck die falsche Wahl gewesen wäre.

    Einfahrweisen sind aber mittlerweile fast genauso zu einer Religion geworden, wie die leidigen Öldiskussionen.

    Wenn man es nicht selbst weiß, ist man gut beraten sich Eine oder Einen auszusuchen --wenn plausibel klingend- und diesen Weg dann konsequent zu Ende gehen.

    Bei guter Wahl wird es dann eben nicht ein sehr baldiges Ende haben.

    Wichtig ist, innerhalb des erlaubten oder gewünschten Drehzahlfensters v i e l zu schalten, damit der Motor mit wechselnder Last fährt.

    Auf gar keinen Fall in 1 Gasstellung ellenlang rollen lassen.

    Das wäre der schnellste Weg zu einer verglasten Laufbahn,

    Andreas Hohls

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  • Und ehr immer drehen lassen, mit wenig Last.

    Wenn ein lange Gefällstrecke auf dem Weg ist, mit wenig Gas und mehr Drehzahl einfach auch mal runtersausen.

    Und generell würde ich nach der Laufleistung bei Betriebstemperatur dazwischen schon mal Stoff geben.

    Gruß. Martin.

    Jung sein ist doch keine Frage des Alters!

  • wenig Last, wechselnde Drehzahl, kein Volllast,..auch mal rollen lassen..nur bei Vollmond rückwärts fahren...

    Keiner dieser väterlichen Ratschläge hat auch nur den Ansatz einer sinnvollen Erklärung. Warum sollte man das Einschleifen, Setzen, auf-einandner-einspielen, oder was auch immer auf einen möglichst langen Zeitraum längen.

    Es ist doch so: Wenn die von euch beschriebenen Prozeduren für rund 150.000km mache, ist die Wahrscheinlichkeit mit dem Treibsatz Schiffbruch zu erleiden gering. Und genau daher rührt auch die Legende vom Einfahren. Je schonender ich mit einem Motor umgehe, desto unwahrscheinlicher ist es, dass ich den Motorenbauer noch mal behellige. Aus meiner Sicht verschiebt die Vorgehensweise mögliche Defekte lediglich aus dem Garantie-/ Kulanzbereich in die Kundenverantwortung, es sei denn jemand kann erklären, was genau bei Zuwiederhandlung an welcher Komponente passiert.

  • Ich habe nur die Sorge, da es sich ja nichtmehr um einen Serien SPI handelt, dass ich nicht mitbekomme wann er mit der orig. Einspritzanlage zu mager läuft. Wie gesagt das wird noch gemacht, aber eben erst nach dem umstrittenen Einfahren. Prinzipiell müsste ich mir permanent die Lamda Werte anzeigen lassen um das zu erkennen, nur passt die vorhandene Messtechnik dafür nicht in Kofferaum.

    Was das Einfahren als solches angeht....Um es hieb und Stichfest zu beweisen das es etwas bringt, müsste man 2 identische Motoren haben und einen "einfahren" und denn anderen nicht, dann nach 10k km vermessen. Solange das noch keiner gemacht hat ist es eben eine Glaubensfrage.

    Ich für meinen teil Glaube, dass wenn ich den verschiedenen Komponenten mehr Zeit und weniger Leistung abverlange auf ca 2500km, dass es sich auf jeden Fall nicht negativ auf die Haltbarkeit der Maschine auswirkt. Und wenn es nur fürs gute Gewissen ist :biggrin:

  • wenig Last, wechselnde Drehzahl, kein Volllast,..auch mal rollen lassen..nur bei Vollmond rückwärts fahren...

    Keiner dieser väterlichen Ratschläge hat auch nur den Ansatz einer sinnvollen Erklärung. Warum sollte man das Einschleifen, Setzen, auf-einandner-einspielen, oder was auch immer auf einen möglichst langen Zeitraum längen.

    Es ist doch so: Wenn die von euch beschriebenen Prozeduren für rund 150.000km mache, ist die Wahrscheinlichkeit mit dem Treibsatz Schiffbruch zu erleiden gering. Und genau daher rührt auch die Legende vom Einfahren. Je schonender ich mit einem Motor umgehe, desto unwahrscheinlicher ist es, dass ich den Motorenbauer noch mal behellige. Aus meiner Sicht verschiebt die Vorgehensweise mögliche Defekte lediglich aus dem Garantie-/ Kulanzbereich in die Kundenverantwortung, es sei denn jemand kann erklären, was genau bei Zuwiederhandlung an welcher Komponente passiert.

    Jung sein ist doch keine Frage des Alters!

  • Wenn ich jetzt hier einen Ratschlag gebe, dann gehe ich auch mal davon aus, dass der Fragensteller wenigstens etwas Hintergrundwissen zu dem Thema hat und man nicht alles ab Adam und Eva erklären muss.

    Ich frage mich jetzt aber mal ernsthaft, welches Hintergrundwissen bei Dir zu finden ist und womit Du Dich jetzt über alle, und alles in Frage stellst?

    Ein vernünftiges Tragbild wird sich einfach nur einfinden, wenn einerseits viele Bewegungsvorgänge stattfinden und das nicht mit allzuviel Druck.

    Da ja weniger die Kolbenringspannung den Druck der Ringe auf die Zylinderwandung ausübt, als mehr der Verbrennungsdruck, der die Ringe von innen andrückt, ist viel Last (sprich Gas, Ladedruck) nicht das Richtige. Wenn dann die Ringe (noch) nicht richtig dichten, pfeifen heisse Verbrennungsgase dran vorbei, die eine ähnliche Wirkung wie eine Schweißbrennerflamme haben.

    Ich hoffe somit auch bei Dir zu etwas Erhellung dieser Thematik beigetragen zu haben.

    Gruß. Martin.

    Jung sein ist doch keine Frage des Alters!

  • Ich habe nur die Sorge, da es sichPrinzipiell müsste ich mir permanent die Lamda Werte anzeigen lassen um das zu erkennen, nur passt die vorhandene Messtechnik dafür nicht in Kofferaum.

    Wenn Du es - warum auch immer - benötigst, dann mach es mit Testbook T4; es passt locker auf den Beifahrersitz :starry_eyed:

    Viele Grüße

    Paul

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