Probleme bei Umbau auf 7.5er Scheibenbremse

  • Habe diesen Umbausatz von Minispares: Klick

    Das erforderliche Anzugsmoment der Nabenmutter von über 200Nm lässt sich nicht machen. Ab ca. 80Nm klemmt es total und das Rad lässt sich nicht mehr drehen. Habe diesen Umbausatz schon öfters eingebaut ohne Probleme.

    Hat jemand einen Tipp?

  • Das mit der zu "dünnen" Buchse zwischen den Lagern kommt öfter bei "billigen" Lagern vor. Bei Timken Lagern eigentlich nicht...

    In dem Fall läuft dann das Lager deutlich zu stramm.

    Schau auch mal auf der Rückseite der Scheibe nach. Je nach Lenkarm kann die Scheibe im Bereich der Bolzen, wo die Lenkarme etwas dicker sind anliegen. Dann klemmt´s deutlich.

    In dem Fall etwas Material am Lenkarm abnehmen, so dass es bündig mit der planan Fläche des Achsschenkels ist und nichts übersteht...

    Gruß, Diddi

  • Turi. Schau mal ob die Achsschenkel den Absatz wie auf dem Foto haben. Ansonsten kann es sein, dass die Scheibe hier klemmt.


    Gruß
    Der BlechBernd

  • Hi Bernd,

    gerade lange lange probiert.

    Ja den Absatz hat der Achsschenkel. Habe beide Absätze, auch den Äußeren mit Farbe und Klebestreifen markiert. Keine Spuren zu sehen.

    Achsschenkel abgezogen und nur die Radnabe montiert und fest gezogen: Klemmt :mad:

    Dann mal ein Kugellager raus gezogen: KEIN Timken :kotz:

    Morgen werden Satz Timken geordert :thumbs_up:

  • Das mit der zu "dünnen" Buchse zwischen den Lagern kommt öfter bei "billigen" Lagern vor. Bei Timken Lagern eigentlich nicht...

    Oh ja, es kommt auch beim Timken-Lagern vor!

    B.M.C. of Austria
    Mini MPI 1380ccm 100+PS frei progr. ECU
    Mini Minus Race Car mit Straßenzulassung, 130PS, 530Kg
    Jimini MK1, 1275ccm, 70PS, 500kg
    Mini Van (in Arbeit)
    Clubman GT (in Arbeit)
    Mini Honda Vtec (in Arbeit)
    Austin A35 mit Ford Zetec 1800, in Arbeit
    TVR Chimaera 500
    Morris Ital 1300
    Jaguar XJ8 3.2

  • Das hat nicht unbedingt immer mit Lagern zu tun. Der Zwischenring hat sicher auch bei den billigen eine bessere Toleranz als die China Radträger :wink:

    Auf Erfahrung vertrauen

  • Das mit dem Zwischenring ist eine kolossale Fehlkonstruktion. Hat sich schon mal jemand eine Vorrichtung oder ein Messverfahren überlegt, mit dem man das Sollmaß ermitteln kann?

  • Kugellager vom METRO einbauen dann ist das Problem „Zwischenring“ weg, da gibt es keinen

    Mini Center Holicka
    65554 Limburg
    Schulstr. 19
     06433 / 947513 Uwe Holicka (Ersatzteile, Ersatzteilversand, Tuning Kits und Zubehör)
    info ät mini-center-holicka.de

  • Sooo eine Fehlkonstruktion ist das ja nicht gerade. War halt damals Stand der Technik und lässt sich nicht so einfach "modernisieren" wie die heutigen Kompakt-Lager...

    Problem sind halt die Toleranzen in der Fertigung, die mittlerweile Einzug gehalten haben. Wenn der Bund im Achsschenkel zu breit gefertigt wurde, klemmt jedes Lager, das auf das ursprüngliche Maß eingepasst wurde, weil der Distanzring einfach zu schmal ist...

    Frage ist halt, wer es verursacht hat. Der Lagerhersteller oder der Hersteller des Achsschenkels...

    Diese Konstruktion gibt´s auch noch bei heutigen Herstellern. Nicht nur beim Mini.

    Nur wird dort das Lager-Paket erst im Achsschenkel eingemessen und anschließend der Antriebsflansch in die Lager eingepresst...

    Z.B. beim sogenannten "Euro-Fahrgestell" Fiat Ducato/Peugeot/Citroen der ebenfalls Frontantrieb hat...

    Das Einmessen ist recht simpel.

    Sitzringe einpressen. beide Lager mit Distanzring aber ohne Simmerringe einsetzen.

    Das ganze Paket mit passenden Druckstücken auf der Innen- und Außenseite in einer Hydraulikpresse vorspannen und mit einer Micrometer-Uhr das Spiel am Achsschenkel messen.

    Über ein großes Sortiment an Distanzringen wird dann auf ein Spiel von min/max 0,02 bis 0,1 mm eingestellt. Idealer Weise kommt man auf 0,02 mm Spiel, aber die Distanzringe gibt´s nur in Stufen...

    Anschließend fetten, Simmerringe rein und Antriebsflansch einpressen...

    Diese vorgegebene Spiel führt allerdings regelmäßig zu Diskussionen beim TÜV... :roll-eyes:

    Wäre beim Mini genauso möglich, aber ich würde versuchen, nah an 0,0 Spiel ohne Lager-Vorspannung heran zu kommen, setzt aber ein großes Sortiment an Distanzringen voraus...

    Und wer bewahrt die ausgebauten Distanzringe nach einem Lagerwechsel auf...?

    Lomo: Die Metro-Kugellager haben keinen Distanzring, weil der Abstand durch die entsprechend breiteren, inneren Lagerringe vorgegeben ist. Wenn aber der Steg im Achsschenkel zu breit ist, werden auch die Kugellager mit zu hohem Vorspanndruck zusammen gepresst und klemmen genauso...

    Grundsätzlich sind eigentlich Kugellager gegenüber Schrägrollen-Lagern im Nachteil, da sie aufgrund geringerer Kontaktfläche weniger Last tragen können. Beim Metro hallten sie trotzdem gut, allerdings ist der serienmäßig auch mit deutlich größerer ET unterwegs, als der Mini, was dazu beitragen könnte...

    Andererseits laufen Kugellager leichter, als Schrägrollen-Lager, was wiederum für die Kugellager spricht...

    Selbst probiert habe ich es noch nicht, aber öfter schon davon gehört.

    Gruß, Diddi

  • ... Hat sich schon mal jemand eine Vorrichtung oder ein Messverfahren überlegt, mit dem man das Sollmaß ermitteln kann?

    Überlegt:

    man kann sich da an den einzelnen Komponenten einen Wolf messen, und rechnen bis zum Mond und zurück; spätestens die Summe der Messtoleranzen macht das Ganze wieder zu einem Ratespiel.

    Dann gemacht:

    schelle63
    30. April 2020 um 07:03

    Gar nicht mal so viel Aufwand.

    Markus

  • Die wichtigste Komponente in der Berechnung fehlt:

    Wie stark dürfen die Lager vorgespannt werden?

    Also näherungsweise ist das Gewinde des Achsstummels mit einem M22x2 vergleichbar.

    (Zumindest hab ich das grad rausgemessen)

    https://www.schrauben-normen.de/anziehmomente.html

    Sind wir mal großzügig (je feiner das Gewinde, desto stärker die Übersetzung des Drehmoments, desto höher die Axialkraft) und nehmen lt. Tabelle ein M22x2,5 und ziehen das mit 268Nm an, was vermutlich sogar weniger als 'bis nächstes Loch' sein wird.

    Dann haben wir eine axiale Vorspannung von 66,5kN, oder 6500kg(!)

    Wenn dann die Hülse zu schmal ist, stanzt man bei Kugellagern gemütlich eine Delle in die Lagerschalen, was zu Pitting und letztendlich zeitnahem Totalausfall führt.

    Fazit: 1x auf Nennmoment angezogen + klemmt = Wegschmeissen. Das wird nix mehr.

    Ach ja: Und minimales Spiel wie oben beschrieben ist leider auch falsch. Sonst wär's ja viel zu einfach.

    Grund:

    Das ganze System kann durch wechselnde Betriebslasten (oder einfach durch Erwärmung) anfangen zu wackeln - was auch zu unkontrollierten Schlägen in die Lagerschalen führt.


    Warum zieht man überhaupt so fest an?

    Man zieht das System aus Achsstummel und Mutter gegen alle drauf gesteckten Komponenten (Scheibe, Nabe, beide inneren Lagerschalen und natürlich Distanzhülse) zusammen, damit es sich unter maximaler Belastung nicht von alleine lösen kann. Zumindest theoretisch... :roll-eyes:

    Macht es trotzdem, wenn die Verzahnung der Antriebswelle bzw. Nabe ausgelutscht ist. :confused:

    Wohl dem, der dann einen Nagel als Splint hat... :laughing:

    Wieviel Vorspannung in die äussere Lagerschale gehen darf, könnte man mal berechnen.

    Ohne es jetzt nachzurechnen wäre das vermutlich im Bereich von 10% der obigen Vorspannkraft der Nabe. Wenn überhaupt...

    Hmm....aber witzig zu wissen wär's schon.... Hmm....hmm...hmm....

    POWER!!!!!!!!!!!!
    Jeremy Clarkson

  • Ach ja: Und minimales Spiel wie oben beschrieben ist leider auch falsch. Sonst wär's ja viel zu einfach.

    Grund:

    Das ganze System kann durch wechselnde Betriebslasten (oder einfach durch Erwärmung) anfangen zu wackeln - was auch zu unkontrollierten Schlägen in die Lagerschalen führt.

    Ich denke nicht, dass ein minimales Spiel, idealer Weise 0,0 Spiel, ohne Vorspannung in die Lagerschalen, ein Problem für die Lagerschalen bedeutet, solange das komplette Paket aus Gelenk, inneren Lagerschalen, Distanzhülse und Flansch fest verspannt sind.

    Wie oben schon geschrieben ist beim Ducato, bei gleichem Prinzip, die Werksvorgabe 0,02 - 0,1 mm Spiel. Und das ist ziemlich viel :roll-eyes:

    Natürlich sind die Lager etwa 3x so groß, aber auch das Auto viel schwerer und die Räder deutlich größer. Und dort hält´s bestens.

    Gruß, Diddi

  • Ich kenne die Konstruktion des Ducatos nicht. ich weiß nur, dass sie zu den langlebigsten Kleintransportern gehören (und das seit ~ 30 Jahren), die man sich wünschen kann. Abgesehen von Iveco...

    Also gehe ich von einer in sich schlüssigen Konstruktion aus.

    Man muss hauptsächlich bei langen Bauteilen (Achsstummel) die Wärmeausdehnung beachten.

    Vermutlich wurde hier entsprechend Lagerluft gegeben, damit das unter Betriebsbedingung vorgespannt ist.

    Aber eins ist auch sicher:

    Lagervorspannung ist mehr ein Rätselraten, wie alles andere. Sollte man ja heutzutage nicht denken...

    Selbst die Lagerhersteller können nur Näherungswerte bzw. Empfehlungen liefern.

    Man kann es zwar berechnen, aber ob es dann hält, kann dir niemand sagen.

    POWER!!!!!!!!!!!!
    Jeremy Clarkson

  • Ich kenne die Konstruktion des Ducatos nicht. ich weiß nur, dass sie zu den langlebigsten Kleintransportern gehören (und das seit ~ 30 Jahren), die man sich wünschen kann. Abgesehen von Iveco...

    Also gehe ich von einer in sich schlüssigen Konstruktion aus.

    Man muss hauptsächlich bei langen Bauteilen (Achsstummel) die Wärmeausdehnung beachten.

    Vermutlich wurde hier entsprechend Lagerluft gegeben, damit das unter Betriebsbedingung vorgespannt ist.

    Die Konstruktion beim Ducato ist fast identisch zum Mini mit Trommelbremse oder 7" Scheiben.

    Nur hat der Antriebsflansch zu den inneren Lagerringen eine Presspassung.

    Der Antriebsflansch wird nach Spieleinstellung (0,02 - 0,1 mm) durch beide Lager gepresst, ändert dabei aber nichts mehr am Spiel.

    Das Gelenk geht dann wie bei der Trommelbremse mit der Verzahnung komplett durch den Flansch und stützt sich am inneren Lagerring des inneren Lagers ab. Außen dann ohne Konusscheibe mit einer dicken Mutter verschraubt.

    Das Lagerspiel führte regelmäßig beim TÜV zu Diskussionen, wenn der TÜVer das noch nicht kannte.

    Zitat: Das ist ein Radlager kaputt... :roll-eyes:

    Hatte deshalb immer mein Werkstatthandbuch dabei, wenn mein WoMo mal wieder fällig war... :redface:

    Gruß, Diddi

  • Guten Morgen,

    ich finde diese Diskussion hoch interessant!

    Als Profi in der Werkstatt hat man eventuell nicht soviel Zeit um bei jedem Kundenfahrzeug diesen Aufwand zu betreiben. Auch kann man diese Zeit dem Kunden nicht verrechnen.

    Ein großes Sortiment an Distanzhülsen ist sehr hilfreich. Der Rest ist Gefühlssache, welche nach über 30 Jahren doch gegeben ist. Ich verwende ausschließlich Timken Lager.

    lg

    Berni

    B.M.C. of Austria
    Mini MPI 1380ccm 100+PS frei progr. ECU
    Mini Minus Race Car mit Straßenzulassung, 130PS, 530Kg
    Jimini MK1, 1275ccm, 70PS, 500kg
    Mini Van (in Arbeit)
    Clubman GT (in Arbeit)
    Mini Honda Vtec (in Arbeit)
    Austin A35 mit Ford Zetec 1800, in Arbeit
    TVR Chimaera 500
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