Kondensatorsterben. Wie Abhilfe?

  • Hallo liebe Gemeinde,

    Ich war ja gefühlt ewig nicht aktiv und komme schon mit einem Problem, dass mich bei meinem 87er 1000er beschäftigt. Ich muss bei dem reihenweise den Kondensator tauschen. Ruckeln bei Last und die Zündwilligkeit eines Landsbulldog dominieren die Tage meiner wenigen Fahrten. Der letzte Kondensator hielt knapp hundert km.

    Ist das Zeug so schlecht? Bestellt wurde Original vom großen L aus Buchholz.

    Was kann die sonstige Ursache für dieses Kondensatorsterbens sein?

    Welche Kapazität hat ein solcher Kondensator eigentlich im Normalfall? Bei dem Verschleiß mutmaße ich, dass jeder Folienkondensator aus dem Elektroregal für Kleinelektronik länger hält. Ein Umbau auf kontaktlos war eigentlich nicht vorhersehen, aber ich schwanke immer mehr.

    Grüße

    Roger

  • Noch zur Vervollständigung.

    Zustand Serie. Kein k&n oder ähnliches. Zündung ist eingestellt. Sowohl Schliesswinkel als auch Kontaktabstand. Alle Komponenten einschließlich Kabel wurden erneuert. Außerdem ist der Vergaser revidiert und hat einen Umbau auf "ohne Thermostat" bekommen.

  • Beim 87er müssten bei Zündung ca. 9 Volt an der Zündspule anliegen.

    Wurde die Spule auch getauscht?

    Könnte es sein, daß irgendwann auf 12V System umgebaut wurde und nun eine "9V" Zündspule verwendet wird, weil die vermeintlich Original wäre?

    gruss andy
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    Erfahrung lässt sich nicht "downloaden"!!!!!!!
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  • Vor einiger Zeit habe ich mal eine ähnliche Diskussion woanders verfolgt. Da wurde auf Keramikkondensatoren umgestiegen.

    Gruß. Martin.

    Jung sein ist doch keine Frage des Alters!

  • Kondensatoren- (und auch Unterbrecher-) sterben hatte mal ein Freund eine ganze Weile weil er eine Ballast-type Zündspule mit überbrücktem Widerstandkabel betrieben hat. Also ganz genau das was Madblack auch vermutet. Halte ich hier für die plausibelste Erklärung.

    Mal abgesehen davon dass man schon mal richtigen Schrott angedreht bekommt, auch von den Markenherstellern. Die lassen das auch im fernen Osten fertigen, weil ja Geiz geil ist.

    Viel Erfolg!

    MfG

    Markus

  • Beim 87er müssten bei Zündung ca. 9 Volt an der Zündspule anliegen.

    Wurde die Spule auch getauscht?

    Könnte es sein, daß irgendwann auf 12V System umgebaut wurde und nun eine "9V" Zündspule verwendet wird, weil die vermeintlich Original wäre?

    Zündspule wurde erneuert und gegen eine Bosch 0 221 119 027 - 12V getauscht. Die ZS schließe ich als Fehlerursache aus und denke, dass der Cap und dessen Qualität wohl die Ursache sind. Die Ladezyklen bei den OEM-Caps scheinen Einfluss auf Temperatur- und Spannungsfestigkeit zu haben. Nach Tausch des Kondensators fährt er super. Also schließe ich die Zündspule als Verursacher (zu niedrige Spannung im Betrieb) aus.

  • Kondensatoren- (und auch Unterbrecher-) sterben hatte mal ein Freund eine ganze Weile weil er eine Ballast-type Zündspule mit überbrücktem Widerstandkabel betrieben hat. Also ganz genau das was Madblack auch vermutet. Halte ich hier für die plausibelste Erklärung.

    Das Widerstandskabel macht doch nur bei der 9v Spule Sinn oder? Das ist bei mir noch drin, aber eben die 12v Spule. Eine "Startanhebung" ist bei mir nicht vorhanden. Lediglich das Kabel.

  • Mit einer "normalen", also nicht-Ballast-type-Zündspule sollte das nicht die Ursache sein.

    Wenn Du das Widerstandkabel drin hast (weiß-pink), dann sollte da auch die Startanhebung drin sein (weiß-gelb), ansonsten hat da (außer Dir) noch jemand Änderungen vorgenommen. In der Tat ist das Widerstandkabel in Verbindung mit einer normalen Zündspule nicht sinnvoll sondern nachteilig: es liegt nicht die gewünschte Spannung an, die ganze Zündanlage ist "gebremst".

    Versuche es doch einfach mal mit der originalen Verkabelung/Zündspule: ganz so blöd ist das gar nicht.

    MfG

    Markus

  • Nun ja, ich habe im Zuge der Restaurierung den gesamten Kabelbaum quasi zerlegt und den Hobel komplett neu eingestrickt. Soll heißen, gleich auf Flachsicherungen umgebaut und alle Kabel neu, die beim ab-isolieren schon schwarz waren. Irgendwann war es dann auch soweit, dass der Motorkabelbaum nur noch zu 10% dem Original entspricht.

    Da ich nach Wechsel des schon zuvor hochgegangenen Kondensators keine Probleme hatte (100+ km) -in Verbindung mit der o.g. Zündspule, wird die Ursache woanders liegen...

    Es liegen bei Klemme 15 Batteriespannung an.

    Norton : hast du einen Link zum besagten Umbau?

  • War zwar bei einem Zündmagneten, die Problematik ist aber die gleiche.

    http://www.britbikeforum.de/viewtopic.php?…ensator#p136096

    In der Oldtimer-Praxis war auch mal ein Beitrag. Ich habe aber das Heft nicht mehr und ich meine, es war eine Leserzuschrift.

    Wenn halt alte NOS-Kondensatoren verkauft werden, sind die halt genauso alt (und schlecht), als die ausgebauten aus dem jeweiligen Fahrzeug.

    Gruß. Martin.

    Jung sein ist doch keine Frage des Alters!

  • Wikipedia erwähnt auch 220nF als "üblich": https://de.m.wikipedia.org/wiki/Z%C3%BCndspule

    Die zylindrische Form des originalen Kondensators weist eher auf einen Folienkondensator hin. Ich würde da was vernünftiges von einem Markenhersteller (Wima) kaufen und es ausprobieren.

    Grüße

    Andreas

    irgendwas ist ja immer...

  • Abgesehen davon, daß man immer 'harmonisch' austatten sollte, also System mit Vorwiderstand bekommt auch die dazugehörige Spule und ein solches ohne Vorwiderstand natürlich ebenfalls die passende Spule, ist es empfehlenswert, wie beim Ducellier Verteiler den Kondensator aussen am Vert.Gehäuse anzubringen. Unterhalb der Kappe wird es dem Kondensator zu warm.

    Dieser Montageort eliminierte bei den historischen Rennautos die früher trotz sehr guter Kondensatorenqualität (altes LUCAS Originalmaterial aus Altbeständen) häufiger auftretenden Probleme.

    P.S.: Und die Nutzung der Startanhebung hat noch nie geschadet.

    Andreas Hohls

    Alle Beiträge verstehen sich als rein sachliche Aussage und tolerieren Meinungen und Vorlieben eines Jeden, auch wenn sie konträr entgegenstünden.

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