Zeitraffer Broadspeed GT Restoration/Transformation

  • Zu meiner eigenen Überraschung gab es aber auch an der Technik noch die ein oder andere Blecharbeit zu erledigen. Aber wenn man mit dem Material erst einmal warmgeworden ist, fallen einem immer mehr Dinge ein, die sich mit Blech realisieren lassen. :cool:

    In den Broadspeed kommt natürlich ein angemessen leistungsstarker Motor rein. Wichtig ist mir dabei auch, dass das Tuning zeitgenössisch ist und zum Fahrzeug passt. Daher habe ich mich bei der Motor-Beatmung für ein Paar H4 Vergaser entschieden, so wie es auch der originale Broadspeed EOP88D verwendet. Für einen Linkslenker stellen sich bei der Vergaserwahl jedoch ein paar zusätzliche Herausforderungen. Neben dem fehlenden Platz zum Hauptbremszylinder müssen auch auf sehr beengtem Raum Luftfilter untergebracht werden. Nach viel Recherche hatte ich mich für ein paar konische K&N Filter entschieden. Um die jedoch montieren zu können benötigt man in passendem Durchmesser eine Aufnahme. Andere haben dazu aus Kunststoff einen passend geformten Flansch gedreht, bei mir kam wieder das Blech ins Spiel. Wie ich das umgesetzt habe, ist auf den folgenden Bildern zu sehen.

    so long

    der Doc

  • Ich bewundere immer wieder die „Detailverliebt“ so manche Lösung erarbeitet wird .... „Handwerk“ in Vollendung ! Ganz großes Kino ......

    Ich als „gelernter Kfz.-Mechaniker“ der als Azubi noch reparieren durfte .... was ja heute schon wegen der „Gewährleistungspflicht“ garnicht mehr geht, ziehe respektvoll den Hut.

    Zu meiner persönlichen Schande muss ich gestehen, das ich nie über „Funktion wieder herstellen“ hinaus gekommen bin ....

    Ich erwecke zum Leben wo andere schon lange aufgegeben haben, aber solches „Feinwerk“ oder optisches Finish / „Feinschliff“ ist so garnicht meins ....

    Wenn ihr mal eine tauchfähige Mini „Ratte“ auf nem Treffen seht .... so einen rollenden Müllhaufen mit TÜV, da könnte ich dahinter stecken ..... 🤪

    Ich liebe das alte Zeug, auch gern mit Patina ... egal ob Moped, Lanz Bulldog oder Aston Martin .... ich hätte aber wohl nie den Nerv für solch eine „High-End-Restauration“

    Chapeau für alle die das können !!

  • ..... die sind auch ordentlich alt oder ....

    Kolbendämpfer noch mit Messingkopf 😳

    Schwimmergehäuse mit Mittenverschluss ebenfalls Messing .... „goldig“ 😉

  • Erstaunlich: aus einer Blechronde mal eben so einen Napf geformt.

    Stahl lässt sich ganz offenbar nicht nur Strecken sondern auch ganz ordentlich Stauchen, und eine Sickenmaschine schafft in sachkundigen Händen kleine Wunder.

    Die meisten von uns wären für diese Aufgabe mit einem Stück Vollmaterial auf die Drehbank losgegangen.

    Immer wieder schön.

    Markus

  • sehr schön, einen schmalen Blechstreifen zusätzlich angeschweisst damit der Bund auch breit genug ist für den K&N Flansch.... :thumbs_up:

    wieviel mm Platz haben die Trichter zum K&N - Deckel ?

    rock on...

  • Wieder Top Doc!

    Hast du aus zwei rechten H4 einen zweifach gestrickt oder waren die damals so?

    Hi Turi,

    die H4 Vergaser-Bodys sind universal. Der Anschluss für die Schwimmerkammer ist mittig unter dem Body. Somit kann man wahlweise eine Schwimmerkammer links oder rechts montieren. Man muss nur eine linke oder rechte Schwimmerkammer haben :tongue:


    ..... die sind auch ordentlich alt oder ....

    Kolbendämpfer noch mit Messingkopf 😳

    Schwimmergehäuse mit Mittenverschluss ebenfalls Messing .... „goldig“ 😉

    Die Vergaser sind zwar tatsächlich schon recht betagt, aber die Messingdämpfer sind nicht das Erkennungsmerkmal dafür, da man die Dämpfer separat kaufen und nachrüsten kann. Sie passen sogar bei HS4 Vergasern. Ist also eher ein optisches Feature.

    Der Mittenverschluss sieht auf dem Foto nach Messing aus, ist aber eingentlich rostig. Nach dem Verzinkien sind die dann auch wieder hübsch :wink: Dann aber nicht mehr so goldig.


    sehr schön, einen schmalen Blechstreifen zusätzlich angeschweisst damit der Bund auch breit genug ist für den K&N Flansch.... :thumbs_up:

    wieviel mm Platz haben die Trichter zum K&N - Deckel ?

    rock on...

    Hi Dieter,

    Zwischen Trichter-Einlass und K&N-Deckel sind rund 4 cm Platz.

    so long

    der Doc

  • Man kann sich das Leben mit der Minitechnik an vielen Stellen einfacher machen, wenn man an den passenden Stellen ein paar kleine Modifikationen durchführt. Die Schnurbartenden vom MK1 Grill sind im Original angenietet. Mal abgesehen davon, dass die in der Regel verwendeten Alunieten wunderbar im Spritzbereich der Vorderräder liegen und in Verbindung mit Wasser und Stahl die besten Korrosionsbedingungen haben, muss man sie auch noch ausbohren, wenn man sie mal demontieren muss. Schneidet man sich ein kleines Plättchen zu und schweißt oder lötet dort ein Gewinde dran, kann man diese Plättchen in die Bartenden schieben und diese an der Frontmaske mit Muttern befestigen. Bei der Montage einen Kleks Mike Sanders Korrosionsschutzfett dazwischen und man hat für lange Zeit Ruhe.

    Ein ewiger Kampf sind auch die Bolzen der Motorgummis im vorderen Hilfsrahmen. Diese sollten von oben, also von der Motorseite her eingesetzt werden und dann mit Muttern verschraubt werden. Jeder hat wohl schon den Konstrukteur verflucht, der sich das ausgedacht hat. Es gibt bereits Motorgummis mit aufgeschweißten Muttern zu kaufen, bei denen die Bolzen von unten her eingesetzt werden. Hier besteht aber die Gefahr, wenn der Sprengring seinen Job nicht absolut perfekt macht, dass sich die Bolzen lösen und mit der Zeit nach unten herausfallen.

    Als Alternative habe ich selbstsichernde Muttern an die Motorgummis genietet. Mit ihrem Klemmwert im oberen Teil des Gewindes sorgen sie dafür, dass sich auch der von unten eingesetzte Bolzen nicht lösen kann. Lässt die Klemmwirkung nach dem x-ten Motorwechsel mal nach, bohrt man die Nieten aus und nietet eine neue Mutter auf.

    so long

    der Doc

  • Thema Spritzbereich Vorderräder...

    ich gehe doch mal ganz stark davon aus, das Du Dir eigene perfekte innenkotflügel baust..oder?

    Inno-Uwe

    LOUD PIPES SAVE LIVES !!!

    ---> fehlende Leistung wird durch den WAHNSINN des Fahrers ergänzt !!!

  • Man kann sich das Leben mit der Minitechnik an vielen Stellen einfacher machen, wenn man an den passenden Stellen ein paar kleine Modifikationen durchführt. Die Schnurbartenden vom MK1 Grill sind im Original angenietet. Mal abgesehen davon, dass die in der Regel verwendeten Alunieten wunderbar im Spritzbereich der Vorderräder liegen und in Verbindung mit Wasser und Stahl die besten Korrosionsbedingungen haben, muss man sie auch noch ausbohren, wenn man sie mal demontieren muss. Schneidet man sich ein kleines Plättchen zu und schweißt oder lötet dort ein Gewinde dran, kann man diese Plättchen in die Bartenden schieben und diese an der Frontmaske mit Muttern befestigen. Bei der Montage einen Kleks Mike Sanders Korrosionsschutzfett dazwischen und man hat für lange Zeit Ruhe.


    so long

    der Doc

    Super gemacht! Genauso habe ich es gemeint, als ich dir vor zwei Tagen auf dem Minitreffen in Riol erklärt habe, wie ich das vor einem Jahr für meinen MK1 gemacht hatte.

  • Hallo Doc...
    Eine - hoffentlich nicht zu blöde ;-) - Frage: die Muttern bzw. die angenieteten "Aufnahmen" dafür hast Du selbst gemacht?
    Und wo ich schonmal da bin: Hut ab vor Deiner Arbeit.

    Gruss Lars

  • hi Doc,

    Sauberle,... :wink: .....Einschraubtiefe mind. = Durchmesser (M8= 8mm) passt ? ( sehen sehr kurz aus...)

    das sind bestimmt so Flugzeug - Titan - goddies

  • Diese "Anchor Nuts" gibt´s in unzähligen Ausführungen und Gewindegrößen in metrisch und zoll...

    Ursprünglich für die Luftfahrt entwickelt, da sehr leicht und hoch zugfestes Material, wodurch sie wiederum weniger Gewinde-Eingriff benötigen, haben sie schon seit längerer Zeit Einzug in den Motorsport gehalten.

    Leicht, stabil, sicher und der Preis ist zweitrangig...

    Dadurch bekommt man sie auch zu erträglicheren Preisen im freinen Handel im Gegensatz zum Luftfahrt-Bedarf...

    Z.B.: https://www.isa-racing.com/fahrzeugtechni…ng/anchor-nuts/

    Sie sind grundsätzlich selbstsichernd durch ein leicht oval verformtes Gewinde zum Endbereich hin.

    Das Gleiche gilt übrigens für die winzigen Muttern, die der Doc für die Hockey Sticks vom Grill-Moustache verwendet hat...

    https://www.isa-racing.com/fahrzeugtechni…cherung/k-nuts/

    Edit: Hier mal eine "kleine" Auswahl an verschiedenen Bauformen: https://www.libertyeng.com/products/anchornuts

    Und es gibt noch viele mehr...


    Gruß, Diddi

    Einmal editiert, zuletzt von HOT (14. Juli 2021 um 10:32) aus folgendem Grund: Edit...

  • Thema Spritzbereich Vorderräder...

    ich gehe doch mal ganz stark davon aus, das Du Dir eigene perfekte innenkotflügel baust..oder?

    Inno-Uwe

    Hi Uwe,

    ich habe mir zwar zu dem Thema Innenkotflügel schon mehrfach Gedanken gemacht, habe mich aber letztendlich dagegen entschieden. Wobei mein Favorit ohnehin nur das Abdeckblech im Bereich der A-Säule war, womit beim Schiebefenstermini der Bereich des Dreiecksblechs und die Ecke vom Radlauf geschützt wird. Das gab es ja auch im Original. Jedoch habe ich im rechten Radkasten den Frischluftsammler für die Heizung und im rechten Radkasten eine elektrisch betriebene Stabantenne. Und da auch meine dayly Driver Minis über all die Jahre ohne ausgekommen sind, wird der Broadspeed Driver, aber sicherlich nicht dayly :roll-eyes: , auch ohne Innenkotflügel auskommen.

    Hallo Doc...
    Eine - hoffentlich nicht zu blöde ;-) - Frage: die Muttern bzw. die angenieteten "Aufnahmen" dafür hast Du selbst gemacht?
    Gruss Lars

    Hi Lars,

    Fragen kann man nur blöde beantworten aber nicht stellen :wink:

    Die Muttern habe ich nicht selber gemacht. Die von Diddi geposteten Quellen sind genau die, wo man solche Muttern herbekommt. Und tatsächlich habe ich bei mir auch nur zöllische Gewinde verwendet, um problemlos mit den originalen Bolzen und Schrauben arbeiten zu können.


    hi Doc,

    Sauberle,... :wink: .....Einschraubtiefe mind. = Durchmesser (M8= 8mm) passt ? ( sehen sehr kurz aus...)

    das sind bestimmt so Flugzeug - Titan - goddies

    Hi Dieter,

    die eingelöteten Schrauben zur Befestigung der Bartenden sind deutlich kleiner. Der Gewindedurchmesser ist 1/8 und die Muttern haben eine Schlüsselweite von 3/16. Ist also schon fast Uhrmachergröße, aber die Bartenden sind ja nicht so schwer :redface: Daher sind das auch nur normale Stahlschrauben, die ich anschließend jedoch noch habe verzinken lassen. Die Gewindelänge passt genau so, dass ein Gewindegang noch oben aus der Mutter kuckt. So kann auch die Klemmmutter ihren Dienst verrichten.


    Danke Diddi für die Links

    so long

    der Doc

  • Gerne :wink:

    Ich denke, Dieter meinte mit der Einschraubtiefe die Anchor Nuts an den Engine Mounts... 8mm ~ 5/16 UNF :wink:

    Aber wie ich ja oben schon geschrieben habe. Hoch zugfestes Material der Anchor Nuts und da braucht es nicht unbedingt die Einschraubtiefe nach DIN von 1:1 (Durchmesser / Tiefe)...

    Wobei an der Stelle die Bolzen eher weniger auf Zug, sondern primär auf Schehrung belastet werden...

    Gruß, Diddi

  • Ppräziser sind es richtigerweise 80% Mutternhöhe bei Regelgewinde, die benötigt werden.

    Denn ausschlaggebend ist der Flankendurchmesser (bzw. Spannungsquerschnitt), was knapp über dem Bohrdurchmesser des Kernlochs liegt.

    Feingewinde braucht weniger Einschraubtiefe. Hält aber auch weniger.......

    Nimmt man 2 verschiedene Werkstoffe ist es ein Rechenspiel aus den Zugfestigkeiten.

    Also Schraube mit 800er Zugfestigkeit (8.8) in Alu mit 400er sollte 2xD Einschraubtiefe haben.

    Aber 1:1 ist die Faustformel, die bei Stahl:Stahl immer inkl. Sicherheit ausreicht, solange die Schraube zugfester ist als das Gegenstück.

    Scherfestigkeit liegt übrigens bei 80% der Zugfestigkeit...

    Wenn das ausschlaggebend wird, hat der Doc ganz andere Probleme, die ich mir nicht vorstellen will. :scream:

    (M4 = 5,5kN Scherfestigkeit bei 8.8)

    POWER!!!!!!!!!!!!
    Jeremy Clarkson

  • Mittlerweile hat auch die Galvanik ihren Job gemacht und meine Kleinteile verzinkt. Der Zusammenbau macht deutlich mehr Spaß, wenn auch die Kleinteile in neuwertigem Zustand sind.

    Bei der Gelegenheit sieht man schön den Unterschied am Bremsdruckregelventil zwischen Cooper S und Standard. Mit der längeren Feder schließt das Ventil erst später und lässt damit mehr Druck zu den hinteren Radbremszylindern.

    Auch die alten Lucas Relais dürfen wieder in ihr altes frisch renoviertes Zuhause einziehen.

    so long

    der Doc

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