Probleme mit vorderem Radlager

  • Hallo zusammen!

    Ich hab ein sehr eigenartiges Problem mit dem Radlager vorne auf der Fahrerseite und weiß grad nicht so recht weiter.
    Zur Vorgeschichte: An meinem SPI hat sich besagtes Radlager unter zunehmender Geräuschkulisse verabschiedet, also einfach gleich tauschen und gut ist, dachte ich mir. Also alles ausgebaut und zerlegt, gesäubert, neue Lagerschalen, Distanzring, Lager und Dichtungen verbaut, wieder zusammen gebaut und montiert. Nach der Montage (zuerst mit großer Beilagscheibe Lager setzen, wieder lösen) und Anziehen aufs korrekte Drehmoment (in dem Fall 250nm, da Welle mit einem Loch) war das Lager gefühlt etwas zu schwergängig. (Bei demontiertem Bremssattel, also der kann mal nicht daran schuld sein). "Naja, is halt neu und voll mit Fett" dachte ich mir und habe mal eine Probefahrt gemacht. Keine Geräusche, soweit alles normal, ABER schon nach kurzer Fahrt wurde die Antriebswelle samt Kronenmutter recht heiß. Auch nach ca 100km war das Rad noch immer schwergängiger als auf der anderen Wagenseite, und schwergängiger als es gefühlt sein sollte. Nachdem mir das ganze keine Ruhe ließ entschloss ich mich das Lager gegen ein weiteres Neues zu tauschen, vl hatte ich ja einfach ein "schlechtes" erwischt, englische Tolreanzen und so... :rolleyes:
    So, nun hab ich den ganzen Spaß nochmal penibel von vorne gemacht, mit dem Ergebnis dass sich das neue Lager nach dem Anziehen auf Drehmoment eigentlich gleich schwergängig anfühlt wie das neue davor. Außerdem müsste ich die Kronenmutter (die jetzt mit exakt 250nm fest ist) noch etwas weiter anziehen um den Splint durch die Welle zu bekommen (siehe Foto).

    Deshalb nun zu den drei Gretchenfragen:
    1) Sollte die Kronenmutter jetzt in dem Fall, wie laut Haynes, weiter bis aufs nächste Loch gezogen werden? Fehlt ja nun doch ein ganzen Stück und das Drehmoment würde sich dadurch ja recht stark erhöhen nehme ich mal an.

    2) Ist es vielleicht normal dass das Rad auf der Fahrerseite schwerer dreht?

    3) Wo könnte das Problem liegen?

    Danke fürs Lesen, bin auf Ratschläge gespannt.
    Liegrü Vik

    '73 Mini 1275 GT
    70ger Mini 1098 Special

    2 Mal editiert, zuletzt von inkedcooper (28. Januar 2020 um 15:46)

  • Die SPI-Kronenmutter für die Radlager vorne werden mit 265nm angezogen und dann weiter auf das nächste Splintloch.

    Sind die Auflageflächen überall unbeschädigt? Neuen Sprengring genommen? Timken-Lager genommen?

  • Ihr glaubt doch wohl nicht, dass es einen Unterschied macht, ob 250 oder 265 NM....
    Das liegt doch in der Toleranz des Drehmomentschlüssels.....

    man darf einen Mini nicht als Kiste bezeichnen

  • Drehmoment spielt bei dem Problem sicher keine Rolle, englische Tolreanzen sind eher im Radträger als im Lager zu suchen. Es könnte sein das der Radträger steg zu breit ist bzw. die distanz zwischen den Lagern zu dünn.

    Auf Erfahrung vertrauen

  • Ist das äußere Antriebswellengelenk i.O.? Sobald man mit dem Fingernagel Riefen auf den Lagerflächen fühlen kann, wird jedes Radlager wieder kaputt gehen.

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  • Irgendwas stimmt auf jeden Fall nicht.
    Mit 250 und dann auf das nächste Splintloch muss das Rad sich leichtdrehen.
    Wenn nicht ist entweder der am Achsschenkel oder der Antriebswellenstummel oder das neue Radlager nicht in Ordnung.
    Bei billigen Lagern soll das Vorkommen. Bei Timken Lagern hätte ich bisher keine Probleme.
    Du hast den Abstandsring vom neuen Radlagersatz nicht mit dem Ring aus dem alten Satz gemischt?

  • Danke schonmal für die Zahlreichen Antworten!
    Also, es handelt sich um die mittelpreisigen Lager von Minispares, sind keine Timken. Hab die aber schon mehrfach verbaut (nur noch nie nie an dem Mini um dens hier geht) und noch nie Probleme damit gehabt. Das gleich 2 neue die gleichen Toleranzabweichungen aufweisen wäre da schon großer Zufall, aber durchaus möglich.
    miniwilli - was ist mit neuer Sprengring gemeint? Etwa der konische Ring unter der Kronenmutter? Falls ja-nein der ist der alte, ich dachte das kann so bleiben (War bisher auch noch nie ein Problem beim Radlagertausch). Antriebswellengelenk sieht soweit in Ordnung aus, ich konnte nichts fühlen. Auch der Achsschenkel war nach dem Reinigen total schön und Riefenfrei. Distanzringe sind sicher auch nicht vertauscht worden.
    Ok, ich entnehme dem Ganzen jetzt mal das es nicht in Ordnung ist wenn das Rad leicht schwergängiger dreht als auf der anderen Seite und das es völlig in Ordnung ist die Mutter auf nächste Loch zu drehen.

    '73 Mini 1275 GT
    70ger Mini 1098 Special

  • Radnabe wäre neben C-Ring und Antriebswellengelenk auch zu kontrollieren oder neu zu machen wenn man es richtig machen möchte. Allerdings wird es daran eher nicht liegen, weil dann das Radlager zu viel Spiel hätte und schneller verschleißen würde, nicht aber zu fest wäre. Dreht sich das Rad den leichter wenn die Mutter nur Handfest angezogen ist?

    Auf Erfahrung vertrauen

  • es wurde bereits alles geschrieben.
    Daher kann ich aus meinen persönlichen Erfahrungswerten, und davon habe ich genügend da ich, untertrieben, sicher schon über 100 Radlager getauscht habe, nur darauf hinweisen dass es an der Kombination von Toleranzen in der Fertigung der Achsschenkel und der Verwendung der Nachbau-Radlagern liegt. Die, bei diesen Sätzen inkludierten, Distanzringe müssen nicht passen! Ich habe mir dafür bereits ein Sortiment an Distanzringen in Abweichungen von 10tel mm auf der Drehbank gefertigt. Um ein Radlager korrekt einzustellen ist es dann oft nötig das Radlager des öfteren wieder zu zerlegen um den korrekten Distanzring zu ermitteln. Wobei ich mit originalen Timken-Lagern beste Erfahrungen habe!
    Ich verwende keinen Drehmomentschlüssel. Ich ziehe sehr fest an und gehe auf die vorherige Kerbe bei der Kronemutter ZURÜCK! In manchen Fällen habe ich auch die Kronemutter geplant um die korrekte Stellung, passend zum Loch, zu erhalten.
    Das Radlager sollte sich nicht zu schwer drehen und darf dabei ganz minimales Spiel haben. Aber wirklich ganz minimal!!! Wenn dieses wirklich minimale Spiel nicht gegeben ist drücken die Walzen der Lager zu fest auf die Lagerschalen und das Radlager ist sehr rasch wieder verschlissen!
    lg
    Berni

    B.M.C. of Austria
    Mini MPI 1380ccm 100+PS frei progr. ECU
    Mini Minus Race Car mit Straßenzulassung, 130PS, 530Kg
    Jimini MK1, 1275ccm, 70PS, 500kg
    Mini Van (in Arbeit)
    Clubman GT (in Arbeit)
    Mini Honda Vtec (in Arbeit)
    Austin A35 mit Ford Zetec 1800, in Arbeit
    TVR Chimaera 500
    Morris Ital 1300
    Jaguar XJ8 3.2

  • Alles klar, danke für die Infos. Ich werd wohl nicht drum herum kommen mir die einzelnen Teile auch nochmal genau anzusehen und gegebenenfalls samt Timken Lager zu tauschen! :/ Schönen tag euch!
    Liegrü

    '73 Mini 1275 GT
    70ger Mini 1098 Special

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