Überprüfung Kurbelgehäuseentlüftung

  • Hallo zusammen,

    nachdem mein Kleiner nach der Motorüberholung incl. verbessertem Zylinderkopf mit den mitgelieferten Nadeln noch nicht so richtig läuft und der Teilehändler meines Vertrauens im Moment im Urlaub ist, bin ich im Moment dabei, die Peripherie auf mögliche Fehler zu überprüfen.

    Mir ist aufgefallen, dass der Motor im Leerlauf nicht mehr auf das Öffnen des Öleinfülldeckels reagiert (sowohl mit dem neuen, der sehr leichtgängig ist, als auch mit dem alten Deckel). Es ist keine Veränderung der Leerlaufdrehzahl zu merken. Wenn ich die Schläuche am Vergaser abziehe, stirbt der Motor wie erwartet durch die Falschluft ab.
    Ich meine mich erinnern zu können, dass dies vor der Revision nicht so war, das habe ich hier auch in einigen Beiträgen gelesen.
    Wenn ich die Schläuche vom Vergaser abziehe und reinpuste oder sauge, merke ich, dass erst nach Aufbringen eines gewissen Drucks (noch problemlos durch die Lunge zu erreichen) Luft in oder aus dem Schlauch bekomme. Wenn ich den Druck dann wieder wegnehme strömt dann noch merklich Luft nach.
    Es scheint also so, als ob erst nach Aufbringen eines gewissen Differenzdrucks eine Luftströmung zustande kommt.

    Das Entlüftungssystem wurde nicht geändert, lediglich die Dosen liefen beim Instandsetzer mit durch die Teilewaschanlage.

    Nun wollte ich hier mal fragen, ob dieses Verhalten normal ist.

    Gruß Markus

  • Ich habe einen Innocenti 1300 mit der originalen doppelten Entlüftung, einmal am Zwischengehäuse und einmal an der Steuerkette, die beiden Schläuche treffen sich zwischen den Vergasern und dem Ventildeckel, an dieser Stelle geht dann zu jedem (HS2-) Vergaser jeweils ein Schlauch.
    Vielleicht noch als Nachtrag:
    Im Leerlauf herrscht am Öleinfülldeckel ein leichter Unterdruck, kaum merklich, wenn man die Öffnung mit der Handfläche verschließt, aus den am Vergaser aufgesteckten Schläuchen kommt ein geringer Luftstrom, jeweils, wenn der Rest montiert ist.

    Gruß Markus

  • Was heißt den nicht richtig laufen?

    Schon mit Bremsenreiniger oder Startpilot getestet ob er irgendwo falsch Luft zieht? Sind die Vergaser synchronisiert? Stimmt der Zündzeitpunkt und Schließwinkel?

    Auf Erfahrung vertrauen

  • Hallo Meister,

    vielleicht erst mal meine Konfiguration:
    1275 Standardkolben erstes Übermaß
    Zyllinderkopf Minispares C-AHT 463
    Nockenwelle Kent 266, Steuerzeiten eingemessen
    Hochhubkipphebelwelle 1,5
    2-fach HS2 mit offenen konischen K&N-Filtern, Nadel ABB, Dämpferöl 20W 50, Feder original.
    Verdichtung 10,3:1
    Verteiler original
    Zündkerzen, Kabel, Zündspule neu
    ZZP 3° bei 1000/min ohne Unterdruck


    Je nach Einstellung fett oder mager habe ich folgendes Verhalten:

    Leerlauf i. O. = bei höheren Drehzahlen zu fett, Düsenunterstand ca. 1,5 mm:
    Beim Beschleunigen aus niedrigen Drehzahlen ist der Motor kraftlos, wenn viel Gas gegeben wird, durch Ziehen des Chokes keine Veränderung, also wohl zu fett. Wenn dann bei ca. 2500-3000/min das Gas leicht zurückgenommen wird, steigt die Leistung an, ab 3000/min keine Einschränkung, wirkt aber kraftlos und nicht sehr drehfreudig.

    Leerlauf mager = bei höheren Drehzahlen gut, Düsenunterstand ca. 1,3 mm
    Bei Konstantfahrt mit bis ca. 3000/min leichte Ruckler, die durch Ziehen des Chokes verschwinden. Beim Abstellen des Motors ein bis zwei Nachdieselzündungen.
    Leerlauf nicht gerade ideal, Leerlaufdrehzahl abhängig von Motortemperatur.


    Ich habe natürlich schon mal viele andere Dinge ausgeschlossen, Fremdluft mit Bremsenreiniger geprüft, Vergaser sind synchronisiert, Schwimmerstand und Chokemechanik sind ok, Zündung eingestellt und nochmals überprüft, Kerzen und Zündkabel sowie Zündspule nochmal gegengetauscht.
    Ich denke mal, die verbauten ABB-Nadeln sind noch nicht ideal, eventuell muss auch noch die Vergaserfeder angepasst werden, der neue Kopf hat ja mehr Durchsatz als der alte.

    Da ich im Moment wie geschrieben alternative Nadeln nicht bestellen kann, habe ich die ganze Peripherie mal auf mögliche Fehler abgesucht und bin dabei auf die Kurbelgehäuseentlüftung gestoßen, deren Verhalten ich nicht so in Erinnerung hatte, es ist halt nicht so dass es einen Widerstand beim Saugen gibt, sondern es braucht einen gewissen Differenzdruck, damit ein Luftstrom stattfinden kann, so als ob ein Ventil verbaut wäre, das erst bei einem gewissen Differenzdruck öffnet.

    Ich habe mit Winsu mal geschaut, die ABB ist ja doch deutlich fetter als die serienmäßige AAP, das ist wohl einfach etwas zu viel des Guten.
    Mir ist natürlich auch klar, dass der Motor eigentlich auf dem Prüfstand abgestimmt werden sollte, ich wollte aber erst mal schauen, wie weit ich selbst komme.
    Ich wäre auch bereit, geringe Abstriche bei der Maximalleistung zu machen, mit den HS2-Vergasern wird das Potential sowieso nicht komplett ausgeschöpft, da kann ich dann später mal über eine Aufrüstung nachdenken.

    So, das war viel Text, ich freue mich über weitere Rückmeldungen.

    Gruß Markus

  • Ich habe einen 45D Verteiler als 41390 Nachbau.
    Parallel habe ich auch mal einen originalen 45D 41438 getestet, dieser bewirkte keine Änderung.
    Die 3°@1000/min ist der originale Einstellwert, mit 5° hatte ich auch mal getestet, ohne eine Veränderung zu bemerken.

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