Fragen nach ZKD-Wechsel

  • Hallo,
    ich versuche nach 5,5 Jahren Standzeit meinen 98er MPI wieder auf die Straße zu holen. Nachdem ich das erste Problem mit Öldruck (vielen dank an das Forum!) lösen konnte, hat der Kleine weiß-bläulich aus dem Auspuff gequalmt, was sich auch nach einigem Warmlaufen nicht erledigt hatte.
    Folglich habe ich den Zylinderkopf demontiert. In diesem Zuge wurde der Kopf geplant und mit neuen Auslassventilen und Schaftdichtungen bestückt. Alle Ventile eingeschliffen und auf Dichtheit geprüft. Soweit alles ok.
    Habe den Kopf jetzt wieder montiert. Öl hatte ich abgelassen und Stößelbecher mit einer Spritze „leer gesaugt“ um sicherzustellen, dass diese nicht verrutscht sind nach dem Stößel ziehen. Und wenn alles mit Öl vollsteht, sieht man das schlecht. Im Endeffekt alles da wo es sein soll. Als Kopfdichtung wurde eine Payen AF470 montiert. Habe alle Muttern erst einmal leicht angezogen, so dass die Kipphebelwelle auch halbwegs plan aufliegt (war ja demontiert). Danach von innen nach außen erst 34Nm, dann 68Nm und Kipphebelwelle mit 25Nm angezogen (laut Handbuch). Als Kühlwasser habe ich erstmal normales enthärtetes Wasser eingefüllt, da ich den Kühlkreislauf sowieso nochmal spülen wollte.
    Nun zu dem was mir „spanisch vorkommt“:
    Bereits beim Öl einfüllen ist mir aufgefallen, dass das Motoröl sehr schlecht abläuft. Wenn ich da 1,5 Liter in den Ventildeckel kippe, braucht es locker 1-2 Minuten bevor es abläuft. Ich habe an meinem Mini sicher 10-12 Ölwechsel durchgeführt, aber kann mich jetzt nicht mehr erinnern, ob es wirklich immer so lang gebraucht hat, bevor es abläuft (allerdings ist das Millers Pistoneeze bei 5°C Aussentemperatur auch eher hochviskos…). Beim ersten Versuch Öl einfüllen saß anscheinend die Deckeldichtung nicht ganz richtig und es sind mir 1,5-2 Liter Motoröl über den Krümmer nach hinten raus gelaufen. Oder lag eben daran, dass es so langsam abläuft.
    Dann ohne Kerzen mit Anlasser Öldruck aufbauen hat ca. 30 Sekunden gedauert (für den ersten Versuch ja noch ok). Wenn er jetzt aber 15 Minuten steht, dann braucht er jedes Mal auf’s Neue 20-30 Sekunden bevor die Öldrucklampe ausgeht. Die Kolbenböden sind nass (wie sehr ist schwer zu beurteilen durch das Kerzenloch mit Taschenlampe) und er spuckt auch (ganz leicht) irgendeine Flüssigkeit aus dem Kerzengewinde. Benzinpumpe war allerdings gestern nur sehr kurz angeklemmt und ist seit dem totgelegt. Riecht jetzt auch nicht so stechend nach Kraftstoff.

    Was Kurioses am Rande: Wenn ich auf die Flüssigkeit am Kerzenloch puste, verflüchtigt diese sich nicht, sondern färbt sich milchig-wei߅

    Ich habe jetzt die Sorge, dass dieses „er braucht jedes mal auf's Neue ewig um Öldruck aufzubauen“ in Verbindung mit "Öl läuft sehr schwerfällig ab" und der Flüssigkeit auf den Kolbenböden auf irgendein Problem hindeutet. Bevor ich mir jetzt irgendwas zerschieße, wollte ich daher nochmal auf Nummer sicher gehen und lieber kurz im Forum nach ein paar Meinungen hierzu fragen. ich hoffe das trifft auf verständnis.
    Im Zweifel baue ich den Kopf lieber nochmal ab und gucke wie es ausschaut.

    So hochkomplex ist die ganze Geschichte beim Mini ja theoretisch nicht. Wenn man penibel arbeitet, alles reinigt, die Kopfdichtung auch mit „top“ nach oben einlegt und nebenbei noch ins Handbuch schaut, dann kann man da ja im Prinzip nicht so viel falsch machen. Da hatte ich schon komplexere Motoren auf der Werkbank. (Soll jetzt nicht überheblich klingen)

  • Ach Mist. Das sieht bei mir auch schlecht aus. Die ganzen Umlaute sind verzogen :/ Aber bearbeiten kann ich es nicht mehr? ich habe den Text nochmal unten korrigiert eingefuegt:

    Hallo,
    ich versuche nach 5,5 Jahren Standzeit meinen 98er MPI wieder auf die Strasse zu holen. Nachdem ich das erste Problem mit Oeldruck (vielen dank an das Forum!) loesen konnte, hat der Kleine weiss-blaeulich aus dem Auspuff gequalmt, was sich auch nach einigem Warmlaufen nicht erledigt hatte.
    Folglich habe ich den Zylinderkopf demontiert. In diesem Zuge wurde der Kopf geplant und mit neuen Auslassventilen und Schaftdichtungen bestueckt. Alle Ventile eingeschliffen und auf Dichtheit geprueft. Soweit alles ok.
    Habe den Kopf jetzt wieder montiert. Oel hatte ich abgelassen und Stoesselbecher mit einer Spritze „leer gesaugt“ um sicherzustellen, dass diese nicht verrutscht sind nach dem Stoessel ziehen. Und wenn alles mit Oel vollsteht, sieht man das schlecht. Im Endeffekt alles da wo es sein soll. Als Kopfdichtung wurde eine Payen AF470 montiert. Habe alle Muttern erst einmal leicht angezogen, so dass die Kipphebelwelle auch halbwegs plan aufliegt (war ja demontiert). Danach von innen nach aussen erst 34Nm, dann 68Nm und Kipphebelwelle mit 25Nm angezogen (laut Handbuch). Als Kuehlwasser habe ich erstmal normales enthaertetes Wasser eingefuellt, da ich den Kuehlkreislauf sowieso nochmal spuelen wollte.
    Nun zu dem was mir „spanisch vorkommt“:
    Bereits beim Oel einfuellen ist mir aufgefallen, dass das Motoroel sehr schlecht ablaeuft. Wenn ich da 1,5 Liter in den Ventildeckel kippe, braucht es locker 1-2 Minuten bevor es ablaeuft über die Stoessel. Ich habe an meinem Mini sicher 10-12 Oelwechsel durchgefuehrt, aber kann mich jetzt nicht mehr erinnern, ob es wirklich immer so lang gebraucht hat, bevor es ablaeuft (allerdings ist das Millers Pistoneeze bei 5 °C Aussentemperatur auch eher hochviskos…). Beim ersten Versuch Oel einfuellen sass anscheinend die Deckeldichtung nicht ganz richtig und es sind mir 1,5-2 Liter Motoroel ueber den Kruemmer nach hinten raus gelaufen. Oder lag eben daran, dass es so langsam ablaeuft.
    Dann ohne Kerzen mit Anlasser Oeldruck aufbauen hat ca. 30 Sekunden gedauert (fuer den ersten Versuch ja noch ok). Wenn er jetzt aber 15 Minuten steht, dann braucht er jedes Mal auf’s Neue 20-30 Sekunden bevor die Oeldrucklampe ausgeht. Die Kolbenboeden sind nass (wie sehr ist schwer zu beurteilen durch das Kerzenloch mit Taschenlampe) und er spuckt auch (ganz leicht) irgendeine Fluessigkeit aus dem Kerzengewinde. Benzinpumpe war allerdings gestern nur sehr kurz angeklemmt und ist seit dem totgelegt. Riecht jetzt auch nicht so stechend nach Kraftstoff.

    Was Kurioses am Rande: Wenn ich auf die Fluessigkeit am Kerzenloch puste, verfluechtigt diese sich nicht, sondern faerbt sich milchig-weiss…

    Ich habe jetzt die Sorge, dass dieses „er braucht jedes mal auf's Neue ewig um Oeldruck aufzubauen“ in Verbindung mit "Oel laeuft sehr schwerfaellig ab" und der Fluessigkeit auf den Kolbenboeden auf irgendein Problem hindeutet bzw der Oel irgendwo durchdrueckt. Bevor ich mir jetzt irgendwas zerschiesse, wollte ich daher nochmal auf Nummer sicher gehen und lieber kurz im Forum nach ein paar Meinungen hierzu fragen. Ich hoffe das trifft auf Verstaendnis.
    Im Zweifel baue ich den Kopf lieber nochmal ab und gucke wie es ausschaut.

    So hochkomplex ist die ganze Geschichte beim Mini ja theoretisch nicht. Wenn man penibel arbeitet, alles reinigt, die Kopfdichtung auch mit „top“ nach oben einlegt und nebenbei noch ins Handbuch schaut, dann kann man da ja im Prinzip nicht so viel falsch machen. Da hatte ich schon komplexere Motoren auf der Werkbank. (Soll jetzt nicht ueberheblich klingen)

  • Ich persönlich hätte nicht zu diesem Übereifer geraten. Wenn der Motor so lange stand, dann kann er nicht wie immer laufen und raucht erst einmal.
    Es wäre ein Kompressionstest vor der Demontage des Zylinderkopfes angeraten gewesen. Vermutlich sind die Kolbenringe verklebt, was den Öldampf im Auspuff erklären würde. Aber das ist ja nun vorbei...
    Wenn ich das richtig gelesen hast, hast du leider nur den Zylinderkopf überholt. Gut wäre es gewesen, die Kolben mal zu ziehen, da der Kopf ja unten war. Dann wäre man Sicher, daß kein Kolbenring gebrochen ist. Aber auch das ist vorbei...

    Fakt ist, das Steuergerät muß erst einmal wieder lernen. Dazu bedarf es einer Fahrstrecke von mind. 50 km, erst dann siehst Du, wie der Motor läuft. Alle Druckschläuche und elektrischen Leitungen/Sensoren müssen dafür aber ordentlich arbeiten. Deswegen hätte ich Dir geraten, zur Inbetriebnahme die Flüssigkeiten zu tauschen, dann den Wagen behutsam (mit max. halb geöffneter Drosselklappe und max. 3,500 U/min) mal gut 50 km zu fahren. Dann weiß man mehr.
    Dieses Warmfahren empfehle ich Dir auch jetzt bevor Du weiter daran rumschraubst, denn erst dann weißt Du, wo es wirklich fehlt.

    Das das Öl so langsam abläuft, ist nicht ungewöhnlich, vor allem, wenn das Öl gemäß der Jahreszeit recht kühl ist. Da kann das schon mal überlaufen, wenn man nicht langsam genug nachschüttet.

    Nach dem Winter brauchen meine zwei aber schon eher 60 Sekunden, bis das erste Mal Öldruck da ist. Aber wenn dann die Leitungen wieder gefüllt sind, geht die Öllampe recht kurz nach dem starten aus. Läuft denn der Motor überhaupt oder bringst Du ihn immer mit dem Anlasser nur auf Öldruck? 20 - 30 Sekunden sind schon recht lange
    Mit diesem Wissen, daß Öldruck Probleme macht, hätte man bei der Zylinderkopfdemontage auch gleich mal die Ölpumpe anschauen können. Leider wieder vorbei.

    Das weitere Vorgehen würde ich entscheiden, ob der Motor verbaut ist, oder auf der Werkbank liegt. Ist er verbaut, würde ich ihn vorsichtig warm fahren, liegt er auf der Werkbank, würde ich Ölpumpe und Kolben noch überprüfen.

  • Also:
    - das Ablaufen von kaltem Öl beim Einfüllen dauert eben so lange und ist ganz normal. Wenn sich der "Honig" durch zwei nicht mal fingerdicke Bohrungen oberhalb der Stößelbecher"gasse" quälen muss, das dauert...
    - die Flüssigkeit auf dem Kolbenboden muß sich ja analysieren lassen...einfach mal eine Probe entnehmen, zwischen den Fingern verreiben, riechen...
    - das der Öldruck wiederholt so lange braucht um sich wieder aufzubauen kann daran liegen, daß die Ölsäule hinunter zu Ölpumpe immer wieder absackt, die Pumpe leerläuft und dann braucht, bis sie Öl wieder ansaugen kann. Als erstes sollte man hier mal das Öldruckbegrenzungsventil prüfen/reinigen.

    An der Verbindung Motor/Getriebe, bzw. an dem Deckel zum Ölkanal auf der Getrieberückseite wurde ja nicht gearbeitet?!

    Gruss Andy
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    Mini, you only get what you make of it!!!
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    Erfahrung lässt sich nicht "downloaden"!!!!!!!
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    "Der Gebildete treibt die Genauigkeit nicht weiter, als es der Natur der Sache entspricht" Aristoteles

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