Hallo liebe Freunde der Leistungssteiergung, Wissende und oder Interessierte,
seit einigen Jahren schraube ich schon an meinem Mini und seit Oktober 2017 hat mein Mini sogar wieder eine Plakette auf dem Nummernschild und nahezu sämtliche Umbauten sind eingetragen. Eines zuerst: Ich möchte jetzt keine Diskussion über regelkonforme Umbauten und die StVO. Aber mein Mini fährt und ich werde nicht bei der nächten allgemeinen aus dem Verkehr gezogen
Mein Motor wurde auf 1380cmm gebracht und es wurde eine scharfe Nockenwelle SP erbaut. Der "Metro-Verteiler" wurde mittels modifiziertem Anschlag begrenzt. Der 29/35 Kopf und die 2 HS4-Vergaser sorgen für eine bessere beschickung und die Endübersetzung macht Spaß.
Nun zum Thema: Laut Haynes und Allbrit ist es praktisch unmöglich eine "richtige" Vergasernadel von der Stange zu kaufen. (Sollte sich in der Audienz jemand befinden, der mit dieser Konstellation eine wirklich funktionierende Nadel gefunden hat, darf sich gern bei mir melden. Da ich mich aber wissentlich über die Empfehlung, nur empfolene funktionierende Motorkonzepte zu übernehmen hinweggesetzt habe muss ich diese Suppe jetzt halt auslöffeln).
Da ich dieses Dilemma schon befürchtet hatte wurden 2 Lambdasonden in den Krümmer geschweißt. Es gab da mal eine nette Anleitung von den "Taunus-Bikern" - die leider nicht mehr online ist, kann ich aber per PN gern zur Verfügung stellen. Es handelt sich um zwei einfache (günsige) Platin-Sonden, die nicht besonders genau - aber genau genug sind um Fett von Mager zu unterscheiden. Dazwischen wird es frimelig, klappt aber auch.
Damit ist es mir jedenfalls gut gelungen das Gemisch beider Vergaser gleich einzustellen. Da war ich sogar etwas überrascht. Alle 4 Zündkerzen rehbraun, bei Verbrauch und Leistung springe ich jetzt nicht aus dem Fenster, aber besser geht sicher.
Zur Anzeige: Im Leerlauf habe ich das richtige Gemisch. Bei Vollgas zeigt es auch ganz gut an. Teillast ist allerdings eine magere Katastrope. Im Stadtverkehr sprotzt und stottert der Motor, gemisch ist sehr mager.
Darauf hin habe ich die Nadeln im mittleren drittel dünner geschliffen. Das Ergebnis war jedenfalls keine Verschlechterung.
Da ich zwei Nadeln gleich schleifen muss habe ich mich dazu entschieden die Nadeln einseitig etwas abzuflachen. Damit bekomme ich visuell einen guten Eindruck davon, wo ich wieviel abgeschliffen habe. Das sollte lt. Haynes so klappen. Später - so ist der Plan - werde ich das ganze mit dem Digitalmesschieber abgleichen.
Zurück zum Grundverständniss der HS-Vergaser und dann zu meiner Frage:
Im Leerlauf ist die Drosselklappe fast ganz geschlossen. Also strömt wenig Luft durch den Vergaser und die Nadeln sind weit (ganz) unten. Wie stark ist die Drehzahlabhängigkeit? Ist bei Standgas bei 1000 Umdrehungen der Kolben ander gleichen Stelle wie bei 3000 oder 5000 Umdrehungen?
Bei Vollgas und hoher Drehzahl hebt sich der Kolben sehr weit - vielleicht komplett. Also ist der Durchmesser nahe der Nadelspitze für das Gemisch relevant. Aber was ist bei 50km/h im Stadtverkehr? Oder bei 100km/h auf der Landstraße?
Weiß jemand, oder hat jemand die Erfahrung, wo sich die betreffenden Bereiche befinden?
Nach meiner Beobachtung müsste die Nadel jedenfalls in der "Mitte" wesentlich schlanker ausfallen.
In dem Zusammenhang möchte ich nicht verschweigen, dass ich keine Feder in der Vergaserglocke verbaut habe, wohl aber Motoröl im Dämpfer. Was ein Dämpfer macht ist mir klar und ein kurzer Versuch hat gezeigt, dass kein Öl auch keine Option ist.
Nach meinem Verständniss "verschiebt" die Feder das Nadelprofil nach Mager, weil die Federkraft die Nadel eher zurück drückt. Linear. Wegen der "Federkonstanten". Die würde mir also auch eher garnicht helfen.
Wenn ich eines Tages keine Lust mehr auf spielen habe würde ich mich tatsächlich in die Hände eines SU-Spezialisten begeben. Wo ich den finde, da bin ich auch gern für Tips zu haben. Aber vielleicht hat ja jemand auch Lust sein Wissen hier im Forum zu teilen.
Vielen Dank schonmal fürs Mitlesen und Tips geben.