Verständnisfrage zum Reifendruck...

  • Hallo allerseits,

    Beim schmökern im Haynes letztens hab ich mir mal die empfohlenen Reifendrücke angesehen und musste mich wundern...

    Da steht für 165/60/R12 vorne 2 bar / hinten 2.1 bar

    Ich fahr seit Jahren vorne 2.1bar und hinten 1.9bar, bin auch zufrieden damit. Mir gehts nur rein ums Verständnis. Ich dachte nämlich immer dass man beim Mini vorne etwas mehr Druck fahren sollte wegen des Gewichts des Motors? Macht die Empfehlung des Haynes überhaupt Sinn? Würd mich einfach interessieren...

    PS: Für 165/60/10 wird übrigens vorne 1.7bar / hinten 1.7Bar empfohlen, kommt mir auch etwas wenig vor...
    Was sagt ihr dazu?

    '73 Mini 1275 GT
    70ger Mini 1098 Special

  • Fahre ebenfalls immer ca. 2,0 bar ringsum. Allerdings fahre ich praktisch nie auch nur in Sichtweite des Limits, sondern bin immer eher gemütlich unterwegs.... :rolleyes:

  • na ja, durch das höhere Gewicht walkt der vordere Reifen mehr als der hintere, wird also schneller warm...damit steigt der Luftdruck..., also sollte bei warmen Reifen der Druck ungefähr gleich sein....so die Theorie..

    praktisch fahr ich auch 2,0 ringsum.... Nur wenn mans richtig fliegen lässt lohnt sichs vorn mal bissl abzulassen ;)

  • inkedcooper

    Diese Frage , bzw. die Überlegungen zu ihr ist mehrdimensional.

    In Betracht zu ziehen sind (vorausgesetzt es kommen ausschließlich Qualitätsreifen zum Einsatz) :

    --Höhen-/Breitenverhältnis des Reifens
    --daraus resultieren Eigenfederung (Restkomfort)
    --Flankenstabilität

    --Gewicht des Minis
    --vorn
    --hinten
    --wieviele fahren mit (Gesmatgewicht)

    --Fahrweise
    --Ist eine eher beschauliche Fahrweise das Ziel
    --eine forcierte
    --mal so und mal so

    Und deshalb hat ein Sportspak MIni mit 6x13" und 175/50, der absolut kommod durch Stadtstraßen bewegt wird(fahrbare Einkaufstasche).
    ganz sicher eine andere Druckabstufung als eine 'Ballerbüchse' im deutschen Mittelgebirge mit 165/70x10.

    Um aber aus obigem ohne Weiteres eine nutzbringende Aussage abzuleiten:
    --Aus allen bezogenen Kriterien zusammen ist es immer eine gute Idee, die Hinterachse 0.2 bar weicher zu setzen im Luftdruck, als es vorn der Fall ist.

    Andreas Hohls

    Alle Beiträge verstehen sich als rein sachliche Aussage und tolerieren Meinungen und Vorlieben eines Jeden, auch wenn sie konträr entgegenstünden.

  • Das hängt zu einem erheblichen Teil davon ab, welchen MK man fährt.

    Immerhin spreizt das Leergewicht von rd. 600kg bis ca. 800kg
    Demensprechend sind die Druckunterschiede nicht unerheblich.

    Im SPi mit 165 und 175/50 fahre ich 1,9/1,7
    Im Special mit 145 R10 auch, da er deutlich leichter ist.

    Die Faustregel mit hinten 0,2bar weniger hat sich zumidnest bei mir bewährt.

    Mehr Druck hinten bedeutet, daß das Heck nervöser wird. Es tendiert bei Lastwechsel stärker zum übersteuern.
    Vor allem bei Gaswegnahme in der Kurve.


    Für ganz ambitionierte Fahrer gibt es sog. bleeding valves. Diese lassen bei Reifenerwärmung entsprechend Druck ab.
    Bei den Lightweightracern wird das gerne genutzt.

    POWER!!!!!!!!!!!!
    Jeremy Clarkson

    Einmal editiert, zuletzt von J&A (13. März 2017 um 19:35)

  • Es wurde schon vieles gesagt.
    Gesamtgewicht
    Reifentype
    Fahrweise
    0.2 Bar Unterschied Vorne-Hinten
    Zu beachten wäre noch das Fahrwerk. Eventuell einstellbare Höhe und einstellbarer Sturz
    Außentemperatur, Straßentemperatur usw. Bei einer Heizer-Partie mit dementsprechenden Temperaturen gehe ich mit Semislickreifen auch schon mal auf 1 Bar runter

    B.M.C. of Austria
    Mini MPI 1380ccm 100+PS frei progr. ECU
    Mini Minus Race Car mit Straßenzulassung, 130PS, 530Kg
    Jimini MK1, 1275ccm, 70PS, 500kg
    Mini Van (in Arbeit)
    Clubman GT (in Arbeit)
    Mini Honda Vtec (in Arbeit)
    Austin A35 mit Ford Zetec 1800, in Arbeit
    TVR Chimaera 500
    Morris Ital 1300
    Jaguar XJ8 3.2

  • Ja macht soweit Sinn!
    @ Andreas Hohls, das stimmt absolut. In meinem Fall gehe ich von Yokohama A539, im Prinzip Standard SPI und nur mir als Fahrer mit "normaler" Fahrweise aus ;) Mini ist starrgelegt, Hilos, Fahrwerk vorne komplett einstellbar...wie gesagt, ich habe auch keine Probleme mit dem jetzigen Setup.
    Nachdem ich aber schon von vielen (auch fachkundigen) Seiten gehört habe, 0.2 bar Unterschied von vorne nach hinten seien optimal hats mich halt gewundert dass es im Haynes genau ander herum drinsteht. Abschließend lässt sich wohl nur sagen, dass sowieso jeder seine persönlichen Optimalwerte finden muss und in der Praxis auch tut.

    '73 Mini 1275 GT
    70ger Mini 1098 Special

  • 2.0--1.8 sollte passen.

    Andreas Hohls (Das A539 Profil ist ein äußerst dankbarer Reifenpartner bei Trockenheit u n d auch bei Nässe)

    Alle Beiträge verstehen sich als rein sachliche Aussage und tolerieren Meinungen und Vorlieben eines Jeden, auch wenn sie konträr entgegenstünden.

  • Warum sollte Haynes bei dem empfohlenen Druck falsch liegen, wäre doch die zu klärende Frage.

    Ob es den Fachkundigen mit ihren gewählten Drücken denn dann so genehm ist, bleibt doch ein subjektives Empfinden. Deshalb muß es doch nicht richtiger sein, als Haynes.

    Der hintere Reifen beim Mini rollt quasi überwiegend nur mit. Wie oben beschrieben, baut sich bei der Fahrt wenig Wärme auf und dadurch steigt auch nicht der Reifendruck. Also hat der hintere Reifen weniger Möglichkeit seinen Zieldruck zu erreichen. Vielleicht ist deswegen die Empfehlung, hinten mehr Druck richtig.

    Aber was ist denn der richtige Reifendruck?

    Als erstes sollte man da den vom Hersteller vorgegebenen Zieldruck wissen. Das ist der Druck, den der Hersteller für diesen Reifen als optimal empfiehlt. Daran kann man sich orientieren. Hier kann man dann im Zehntelbereich für sich eine Abstimmung finden. Und dieses sollte man dann auch tun, wenn es einen wirklich interessiert. (so weit wie möglich gleiche "Umwelt" und Fahrzeug Bedingungen schaffen)

    Ob dann bei dieser Abstimmung tatsächlich die Regel heraus kommt, hinten 0,2bar weniger als vorne, würde sich dann zeigen.

    Bis später...
    Faxe

  • ja und wer viel misst misst viel mist mist oder so ;)

    beim motorrad mag es ja noch ein kleines bisschen sinn machen aber beim mini ? wer von euch bewegt den sein mini auf der strasse in einem limit ? hoffe wohl keiner ;) und sind wir mal ehrlich das geschwätz das man mit einem mini mit tollem fahrwerk und einem stage one kit normalen autos auf landstrassen hinterherkommt ist doch eher dem eigenen wahnsinn gezollt als dem mini ;)

    der mini ist zwar leicht aber hat halt auch keine leistung ;) und wer reifeneindrücke mit reifendruck einfahren will braucht eine teststrecke einen super reifendruckprüfer und sehr viel zeit ;)

    ob das die menschen von Haynes das so gemacht haben ;)

    darum nehmt die empfehlung und den rest überlasst den profis wie zb Faxe oder A.Hohls ;)

    lg lars

  • Nicht zu verachten ist auch die Tatsache, dass die Angaben der Hersteller - die ein Haynes-Manual auch erst einmal übernimmt - immer einen Kompromiss darstellen aus Vorgaben des Reifenherstellers, Komfort, Straßenlage, angenommener Benutzung des Fahrzeugs und anderer Kriterien. Mir liegt ein Interview vor, bei dem eine britisches Auto-Magzin Ende 1962 die Herren Issigonis und Moulton zum ADO16 (Austin / Morris 1100) befragten. Zum Thema Reifendruck meinten sie zum Beispiel, dass sie aus Komfortgründen von den Empfehlungen des Reifenherstellers abgewichen seien. Also... es wird halt auch ein bisschen gewürfelt, und darum ist es sicher auch nicht verwerflich, wenn ein jeder für sein Setup und seine Fahrweise den ihm genehmen Druck durch Probieren ermittelt. Handbücher sind da eher nur ein Anhaltspunkt.

    Meine Vorgehensweise ist immer "angegebener Druck plus 10%". Gibt etwas Reserve für eventuelle schleichende Undichtigkeiten und hilft, Sprit zu sparen. Aber ist halt nichts, was für jeden passen muss.

    The new BMC 1100 - it floats on fluid

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