Innocenti BJ 72 mit Cooper Scheibenbremsen | Import Italien

  • Hallo beisammen,

    ich hoffe einmal, dass ich das Thema an der richtigen Stelle erstelle.

    Also ich spiele mit dem Gedanken einen 72er Innocenti 1001 aus Italien zu importieren. Mir wurde mitgeteilt, dass der Wagen vom Vorbesitzer auf Cooper Scheiben umgerüstet wurde,
    es aber so keine Dokumentation dafür gäbe. Umgerüstet wurde ohne Verwendung eines Bremskraftverstärkers. Ich konnte hier bisher keinen eindeutigen Hinweis dafür finden ob der
    BKV nun für die TÜV Abnahme - und nicht zuletzt auch für die Sicherheit - notwendig ist oder nicht.

    Kann jemand bzgl. der Notwendigkeit des BKV eine eindeutige Aussage treffen?
    Der Einbau der Scheiben ist ja nun gleichzeitig auch eine Spurverbreiterung an der Vorderachse. Bedarf es dann hinten eigentlich breitere Trommeln?
    Die wichtigste Frage: Kann mir jemand sagen wie man eine solche Umrüstung ohne Doku aus Italien dem TÜV glaubhaft darstellt?
    Falls ein Rückbau notwendig wäre, wäre es teuer es in einer Werkstatt machen zu lassen, wenn alle Teile vorhanden sind?

    Ich habe mich mit einem solchen Thema noch nie beschäftigt. Entschuldigt bitte, falls ich lästige, längst beantwortete Fragen stelle.


    Euer,


    Rookie

  • Jedi
    Ein klein wenig Widerspruch bzw. Ergänzung zur vorigen Einstellung (nicht persönlich nehmen, lieber Helmut, aber technisch muß das sein).

    --Zunächst klären, ob es tatsächlich um die COOPER Bremse geht oder die des INNOCENTI Coopers, denn die hätte 7.5" Scheiben und wäre technisch etwas Anderes als die 'kleine' Cooper Bremse.

    --In beiden Fällen sollte unbeingt (!) die dazu passende hintere Trommel montiert sein mit eingegossener Spurverbreiterung, oder aber denselben Effekt mit Distanzscheiben mindestens herstellen.
    Korrekte Trommel wäre besser.
    Bei zu starker Spurtreue der Vorderachse durch relativ zu hinten erhöhter Spurweite, könnte das Heck sonst sehr labil und lebendig werden.
    Stellt sich erst Mitte der Kurve bei der BAB Abfahrt heraus, daß der Verkehr in 2 Spuren steht und es geht abrupt vom Gas, könnte das Heck dann möglicherweise zuerst bei den stehenden Schlangen ankommen.
    Das wäre dann die unkontrollierte und ungewünschte 'Fahrdynamik'

    --Es gibt Vorschriften über maximal zulässige Pedalkräfte, so daß in aller Regel der Prüfer einen Servo haben möchte.
    Die im Grunde bessere Bremse, dahingehend vollste Zustimmung zu 'The Rocker', ist die ohne Servo, da man auch mit dem schwereren Hammer die präziseren Schläge hinbekommt.

    Und nun der Ausflug in's Recht, den nur Fachanwälte gut können:
    Vermutlich m u ß die deutsche Zulassung ebenfalls zulassen, was nachweislich in einem anderen EU Land bereits positiv sanktioniert zugelassen war. Aber das wissen Juristen besser.

    Ein Gutachten für den Umbau auf 'S'/B39 Bremse gibt es in D über die offiziellen Kanäle, kein Problem.

    Andreas Hohls

    Alle Beiträge verstehen sich als rein sachliche Aussage und tolerieren Meinungen und Vorlieben eines Jeden, auch wenn sie konträr entgegenstünden.

  • Euch beiden in jedem Fall schon mal ein großes Danke für die sehr, sehr schnellen und schon mal aufschlussreichen Rückmeldungen.
    Ich möchte eben ganz gerne vermeiden, dass ich 1500+km etwas herkommen lasse, was am Ende nur in der Garageneinfahrt
    bewegt werden darf oder am Ende das doppelte wegen der notwendigen Anpassungen kostet. Und sicherheitstechnisch - von
    der Gefahr die für andere ausgeht einmal ganz abgesehen - sollte man sich bei dem kleinen, mangels Knautschzone, sicherlich auch
    nicht zu viel erlauben...

    "Ein klein wenig mehr... als beim Servo" bzgl. des Pedaldrucks hört sich ja nun nach innerhalb Normalbereich an oder erspart hier
    die Pedalerie dem einen oder anderen geneigten das Beintraining im Fitnessstudio bzw. könnte eine Frau den Wagen dann auch
    noch bewegen bzw. bremsen ohne einen Muskelkater davonzutragen?

    "Den einen Weg" scheint es bisher aber wohl immer noch nicht zu geben. Wenn ich also ganz sicher gehen möchte, dann lasse ich
    Servo einbauen und lass nochmals prüfen ob die passenden Trommeln verbaut wurden - lasse auch hier im Bedarfsfall nachrüsten -.
    Ich frage nochmals wegen des Scheibendurchmessers an (7,5" sollten sie haben, richtig?).

    Darf ich hier noch fragen welches die "offiziellen Kanäle" wären? Eine Rückmeldung auf Andreas rechtlicher Vermutung wäre vermutlich
    auch nicht nur für mich hilfreich.


    Viele Grüße,

    Jedi

  • Ouh, wäre der Einbau des Servo's schwierig = teuer, mal abgesehen vom gerade erblickten Teilepreis des Servo's von €450,-?


    Viele Grüße,


    Jedi

  • Jedi
    Die folgenden Äußerungen sind immer subjektive Sicht uind als solche zu werten :

    --Peugeot106 oder Lupo / Up verwöhnte Mädelebeinchen werden sich beschweren, wenn sie einen adäquaten Bremsdruck aufbauen sollen. Nicht, weil sie es nicht könnten, schlicht weil sie eben ver- und damit entwöhnt sind.
    (Sicherheits-)technisch können können sie das allemal.

    --7" Cooper Bremse ginge auch, die 7.5" Cooper S/B30 Cooper Bremse wäre die bessere.

    --Auch wenn Preisgeschichten nicht hier in's Forum gehören, aber woher kommt diese irrige Annahme, daß ein Servokit 450 Euro kostete ?
    Vielleicht ist die virtuelle Welt zur Orientierung nicht immer die beste, bzw. läßt wie in diesem Falle grobe Informationsfehler auch zu.
    Über die hier in der Händlerliste gelisteten Firmen geht das sicher auch für etwas mehr als die Hälfte des Rechercheergebnisses.

    --A b e r....................das Wichtigste ist etwas ganz anderes auch noch.
    Wenn ernsthaftes Interesse an solch einem Projekt 'klassischer Mini' in der beschriebenen Form besteht, dann sind 500 Euro v ö l l i g wurscht ob in Summe mehr oder weniger.
    Nein, kein Mißverständnis ! 500,00 Euro sind als Betrag s e h r viel Geld. Relativ aber zu solch einem Projekt sind sie nahezu nebensächlich, da ganz andere nicht entdeckte 'Baustellen' (oder eben auch nicht) diesen Betrag ganz schnell zusätzlich verschlingen können.
    Das Budget m u ß (sollte zumindestens) so kalkuliert sein, daß der Einstandspreis sich auch gern um 2.000 Euro durch Überraschungen erhöht und trotzdem für das Projekt nicht das Ende ist.
    Ist diese wirtschaftliche Entspanntheit nicht gegeben oder gewollt, dann besser gar nicht erst anfangen.

    --Die Firma Car Service, Herr Erkens ist der für die eingekauften Datenblätter vergleichbarer Modelle (ehemaliger Leiter der Homologationsabtlg. ROVER in Neuss)

    --Zu juristischen Dingen sich öffentlich detaillierter zu äußern ist nicht ratsam, da genug arbeitsloste Rechtsanwälte das Netz durchforsten für potentielle Abmahnungen.
    Jurisitische Auskünfte aber sind Nichtjuristen rechtlich untersagt.

    -- Und noch ein technisches PS: Der eventuelle Servo würde einfach in Reihe in die Leitung zur vorderen Bremse eingeschleift.
    Wer einen Bremsbördel herstellen kann, bzw. dieselbe hernach entlüften, wer sich also generell 'Bremse' zutraut, der kann das. (Wieder --Vorsicht, rechtliche Verantwortung im Sinne des Verleitenes zu.....-)
    Natürlich ist es ratsam, den Umbau hernach einer Fachperson vorzuführen und auf dem Bremsenprüfstand zu testen.

    Andreas Hohls

    Alle Beiträge verstehen sich als rein sachliche Aussage und tolerieren Meinungen und Vorlieben eines Jeden, auch wenn sie konträr entgegenstünden.

  • Vorab erstmal lieben Dank für die Hinweise und Meinung. Ich wollte hier niemanden zu Nahe treten und erwartete keine Fachberatung.
    Für mich ist ein Forum grundsätzlich eine Plattform für den Austausch von Erfahrungswerten und Meinungen.

    Kurz zu mir: Ich besaß bereits das eine oder andere ältere Modell BJ75 abwärts. Das war mittlerweile allerdings ein paar Jährchen her
    und ich habe noch kein Fahrzeug importiert. Insofern sei mir eine gewisse Unsicherheit evtl. gestattet. Mir sind also mögliche Kosten
    durchaus bewusst - und ja, 450,- für ein Ersatzteil sind aus meiner Sicht viel Geld -. Die Seite von der ich das habe fängt mit "Li" an
    und hört mit "ra" auf. Ich hatte jetzt sicher keine 3 Std. verwendet um das WWW zu durchforsten, es ging erstmal nur um einen
    Anhaltspunkt. Und nein, ich bin kein Kfz-Mechaniker oder Kfz-Mechatroniker o.ä. um das mal vorweg zu nehmen.

    Um Erfahrungswerte und Meinungen von denen zu bekommen die sich schon mit gewissen Themen auseinandergesetzt haben, bin ich
    eben hier und was ich dann damit mache ist ja dann eher meine Angelegenheit, um hier mal viell. etwas den Verantwortungsdruck zu
    nehmen. Zu eben diesen "rechtlichen Thema": Hier geht es ja auch wiederum nur um einen Erfahrungswert, den ein Mitbürger bei der
    deutschen Zulassungsstelle mit einem, aus Italien importierten Fahrzeug hatte. Es geht ja nicht um einen rechtlichen Rat.


    Nochmals danke,


    Jedi

  • Es war in der zuvorigen Einstellung kein einziger Vorwurf enthalten, Rechtfertigung also ganz gewiß nicht nötig, aber 'Botschaft verstanden'.
    Und nochmals zur Klarheit:
    500 Euro sind als Betrag viel Geld(hoffentlich auch für Vermögende), es ist aber in Bezug auf solch ein klassisches Fahrzeugprojekt eine Größenordnung, die mehr oder weniger im Handumdrehen enststehen kann, wo man sie nicht vermutete.

    Bei der Juristerei ist es leider wirklich etwas komplizierter.
    Wenn man es nicht selbst erlebt hat, dann glaubt man nicht, wieviele arbeitslose Juristen tatsächlich für das Abmahnwesen täglich das Netz durchstreifen in der Hoffnung jemandem gegen eine strafbewehrte Unterlassungsaussage eine entsprechend saftige Pauschale abzuverlangen.
    Deshalb diese Vorsicht.

    Zusammengefaßrt:
    --Das Basisobjekt muß es (aus Sicht des Käufers, nur der ist maßgeblich) wert sein , begonnen zu werden und den Einstandspreis zu rechtfertigen.
    --500 Euro mehr oder weniger dürfen (aus rein persönlicher Sicht) dabei keine Rolle spielen.
    --Einen eventuell notwendigen Servo gibt es im zuvor genannten Händlernetz des Mini Forums(Händlerliste) für sicher 'gut die Hälfte' des selbst recherchierten Preises.
    --Das die Spurweiten hinten/vorn stimmig sind ist äußerst wichtig, ließe sich aber auch nachträglich leicht herstellen.

    Andreas Hohls Ach so, und 'P.S.': Zugelassen bekommt man das Auto in D ganz sicher.

    Alle Beiträge verstehen sich als rein sachliche Aussage und tolerieren Meinungen und Vorlieben eines Jeden, auch wenn sie konträr entgegenstünden.

  • "Ein klein wenig mehr... als beim Servo" bzgl. des Pedaldrucks hört sich ja nun nach innerhalb Normalbereich an oder erspart hier
    die Pedalerie dem einen oder anderen geneigten das Beintraining im Fitnessstudio bzw. könnte eine Frau den Wagen dann auch
    noch bewegen bzw. bremsen ohne einen Muskelkater davonzutragen?

    Ich fahre auch ohne Servo mit einer Inno Bremse 10 Zoll. Bis jetzt gab weder mit den Beinen noch mit dem TÜV Probleme.
    Schlimmer ist da schon ein harter Kupplungsautomat der bei Staufahrten schon mal einen Krampf verursachte...

    Gruß
    Martin

  • Beruhigend! :)

    Eine kurze Frage habe ich doch noch: Ist bei den 7.5 Scheibenbremsen eine Radlaufverbreiterung in jedem Fall notwendig? Oder könnte man dies mit den richtigen Felgen (Einpresstiefe etc.) abwenden? Falls ja, mit welchen?

    Viele Grüße,

    Jedi

  • 7.5 Scheibenbremse funktioniert ohne Radlaufverbreiterungen, auch in Verbindung mit 165er Reifen, event. etwas neg. Sturz notwendig.
    Felgen Auswahl ist aber relativ begrenzt:
    Alle 4.5x10 mit ET ~35
    z.B. Dunlop LP 883(kaum zu reellen Preisen zu bekommen), Firsat Radtyp 39.72.6.122 (gibt es noch für kleines Geld zum Aufarbeiten), Minilite/-life "S-offset" (neu erhältlich) alle mit o.g. Maßen ET 1-2mm Abweichung.
    Vielleicht gibt es noch ein-zwei Felgen mehr, das war's dann aber...
    Gruß Birger

    XXX

  • Beruhigend! :)

    Eine kurze Frage habe ich doch noch: Ist bei den 7.5 Scheibenbremsen eine Radlaufverbreiterung in jedem Fall notwendig? Oder könnte man dies mit den richtigen Felgen (Einpresstiefe etc.) abwenden? Falls ja, mit welchen?

    Viele Grüße,

    Jedi

    So lange das Fahrzeug noch nicht beim TÜV war hast Du alle (fast) Möglichkeiten. Da das Auto aus Italien kommt hast es mit den Anbauteilen "Bestandsschutz". Das heißt es wird in der Regel "alle" Veränderungen eingetragen. Diese sollten dem Tüv Prüfer genannt werden, den der weiß auch nicht alles:-)). In meinem Fall habe ich die Scheibenbremse (7,5") ' m. Servo und Stilauto Felgen mit 145x10 eingetragen bekommen. Ohne Verbreiterungen, obwohl die verdammt weit raus kommen. Mein Tip: alle Veränderungen vor der Abnahme durchführen und sagen: das kommt so aus Italien. Unterumständen die Abnahme durch/mit Charly Fuhrländer aus Siegen vornehmen lassen.

    ' PS alle Cooper die in Italien gebaut wurden, haben die "große" 7,5" Scheibenbremse m. Servo:-))

    Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von allen.
    (Karl Valentin)

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