Restauration 96er SPI

  • Hallo zusammen,

    Ich habe beschlossen, jetzt doch mal einen Thread zu meinem aktuellen Projekt zu starten, selbst wenn ich noch nicht genau weiß in welche Richtung das Projekt gehen wird.
    Theoretisch ist von Schlachtung bis Vollrestauration Alles drin, obwohl ich mir nicht wirklich vorstellen kann, dass ich eine Schlachtung über's Herz brächte (daher der optimistische Titel).

    Kurze Vorgeschichte:
    Im Jahr 2000 habe ich mein erstes eigenes Auto gekauft.
    Einen 96er SPI Modell BlueStar.
    In den letzten 15 Jahren habe ich mit dem Auto natürlich viel erlebt und es gab Höhen und Tiefen.
    Tiefen waren z.B. einige kleinere Blechschäden, irgendwann aber auch Wartungsstau und Rostprobleme.
    Teils durch motivierende Worte und Hilfe die ich hier gefunden habe, teils die Unterstützung von Minifreunden in der Umgebung, irgendwie ist er immer wieder auf die Straße zurück gekommen.
    Allerdings immer nur mit möglichst geringem finanziellen Aufwand und ab einem gewissen Punkt auch stark zu Lasten der äußeren Erscheinung.
    Aber Ich hänge an dem Kleinen und es war immer mein Traum ihn irgendwann wieder in seinem alten Glanz erstrahlen zu lassen.

    Als vor drei Jahren unsere Tochter geboren wurde und ich einen Job mit längerem morgentlichen Fahrtweg angetreten habe, habe ich den Mini abgemeldet und in einer trockenen Scheune untergestellt.

    Irgendwann im verlauf dieses Jahres habe ich entschlossen dass der Wagen vom Rumstehen in dieser Scheune nicht besser wird und es Zeit ist, "etwas" zu tun.
    Mein erster Gedanke war, alle Blecharbeiten privat machen zu lassen. Das bedeutete allerdings in jedem Fall, dass ich erst mal einen Platz bräuchte, wo ich einen zerlegten Mini aufbewahren könnte.
    Also habe ich mich umgehört und eine günstige Garage in der Umgebung mit Licht und Strom gefunden, in der sogar ausdrücklich das "Basteln" erlaubt ist.

    Ich habe also in den letzten Wochen erst mal eine Bestandsaufnahme gemacht.
    Ausgangszustand. Das linke Dreiecksblech hatte ich irgendwann mal selbst ausgetauscht und einige Stellen mit Brantho Kurrox behandelt. Das war die erste und bisher einzige Schweißarbeit die ich selbst getan habe. Mit dem Ergebnis bin ich recht zufrieden.

    Erst mal Musste Alles raus. Unglaublich wie viel Zeug in so einem kleinen Auto steckt...

    Dann wurden nach und Nach Roststellen aufgedeckt.

    Den vorderen Scheibenrahmen hatte ich mir schlimmer vorgestellt:

    Frontmaske ist dagegen genau im erwarteten Zustand.

    Rechtes Dreiecksblech nachdem ich auf die Rostblase geklopft habe:

    Schnell war klar dass ich nicht alle ausgebauten Teile einfach auf dem Boden stapeln kann, sonst versinkt die kleine Garage im Chaos.
    Also günstig ein paar Lagerregale besorgt. Unglaubliche 77cm tief und damit genial für große Teile.

    Das Dach hat ein paar Dellen die vor Jahren mal von ein paar Idioten ins Dach gehüpft wurden. Ich hoffe die lassen sich rausmassieren, auf ein neues Dach würde ich gerne verzichten. Sind zum Glück alle ohne scharfe Knicke.

    Seite ebenfalls. Als die entstanden ist habe ich Morgens einen dicken dreckigen Fussabdruck an der Seite gehabt. War rückblickend keine gute Gegend zum Parken...

    Der Fahrzeugboden hat diverse Flickstellen an den Seiten, die allesamt wieder neuen Rost angesetzt haben. An den Stellen wo die Sitze aufliegen sah der Boden merkwürdig eingedrückt und braun aus. Unterm Bitumen war der Grund schnell gefunden. An einigen Stellen stand in den Sicken unterm Bitumen sogar noch Wasser. Da wundert einen gar nix mehr.

    Auf beiden Seiten kleine Löcher in den Einstiegsleisten und Große im Fußraum. Das Problem des falschen Aufbockens ist bekannt und hier sieht man die Spätfolgen. Auch das Scharnierblech sieht von dieser Seite schon nicht gut aus.

    Von der Anderen Seite sieht man das Grauen aber noch besser. Unter dem Unterbodenschutz fand sich wieder ein aufgepunktetes "TüV-Blech". Damals gut gemeint aber natürlich nichts als ein Aufschub des Unvermeidlichen.

  • Schauen wir mal unter den Stoßdämpferaufnahmen... um es positiv zu sagen: Da ist nichts mehr, was rosten könnte!

    Hintere Hilfsrahmenbefestigung ein einziges Flickwerk. mit dem Finger kann man hinter diesem Loch die Brösel ertasten...

    In den Seitentaschen auf beiden Seiten das gleiche Bild. Man kann sich denken wie es in den Innenschwellern aussehen dürfte...

    Zur Abwechslung habe ich zwischendurch mal eine Tür zerlegt. Das Haut und Boden durch waren, sah man schon von außen.
    Aber auch der Rahmen ist reichlich angegriffen (Hier der Schlossträger). Ich denke nicht dass es Sinn hat, hier den Rost aus den Ritzen zu pulen. Da müssen neue Türen her.

  • So viel zum aktuellen Stand.

    Ersatzteile UND jemanden für die Arbeit zu bezahlen dürfte teuer werden.
    Platz und Werkzeug ist zwar nicht reichlich, aber zumindest ausreichend vorhanden.
    Zeit habe ich und Lust auf einen Ausgleich vom Bürojob sowieso.
    Erfahrung mit Blech habe ich wenig.

    Ich habe schon darüber nachgedacht, eine andere SPI Karosserie herzunehmen, weil Diese ja nun wirklich extrem viele Baustellen hat.
    Einen ganz anderen Mini (im Sinne von: anderen Brief, anderes Baujahr) aufbauen möchte ich nur ungern. Das wäre irgendwie nicht mehr mein Lucky.
    Und ich würde mich wahnsinnig ärgern, wenn ich meine Karosserie verschrotten würde (Platz reicht nicht für zwei) und dann nach und nach an einer Anderen genau die selben Probleme aufdecken würde.

    In der Oldtimer Praxis Blech heißt es, man soll bei einem Projekt mit dem schwierigsten Teil anfangen, dann merkt man gleich ob es überhaupt Sinn macht.

    Der schwierigste Teil wäre in diesem Fall meiner Meinung nach der Boden. Dieser ist wirklich an allen Ecken und Enden durch und schreit nach einer Runderneuerung.
    Ist es für den Einsteiger in so einem Fall sinnvoller Stück für Stück zu ersetzen, oder sind vorgefertigte Teilstücke besser?
    Die Bodengruppe gibt es ja zum Beispiel komplett mit Heelboard und Schwellern.

    Viele Grüße

    Kolja

  • Hallo Michael,

    Deine Restauration habe ich mir schon sehr genau angesehen.
    Die meisten Stellen die ich da bei mir aufgedeckt habe, haben mich natürlich nicht wirklich überrascht.
    Wenn man hier eine Weile die Beiträge aufmerksam liest, weiß man schon sehr genau welche Stellen beim Mini rosten können.
    Zählt man die alle zusammen hat man eine vollständige Liste meiner Roststellen.
    Ist ja noch lange nicht alles freigelegt, ein paar Löcher werde ich also sicher noch finden.

    Auf euren Bildern sieht es immer so einfach aus. Was man nicht sieht sind die vielen Stunden die zwischen Vorher- und Nachherbild liegen und was alles getan werden musste damit die Bleche am Ende so schön passig zusammen waren.
    Das ist ja nun selbst bei original Blech kein Plug and Play.

  • Wieder zwei Samstage vergangen und so langsam ist die Karre komplett zerlegt.

    Letzte Woche kam der vordere Hilfsrahmen raus.
    War mit zwei Personen absolut kein Problem.


    Heute hat sich der hintere Hilfsrahmen dazu gesellt. Dieses Mal ohne Helfer ausgebaut, was schon eine etwas größere Herausforderung war, aber durchaus machbar ist.


    Weil letzte Woche nach dem Rahmenausbau noch so viel Zeit war hab ich dann gleich das marode Blech an der Front rausgeschmissen. Die Innenkotflügel sind leider beide nicht mehr toll. Der Wagen hatte schon zwei mal kleine Frontschäden und beide Seiten sind ziemlich wellig und eingerissen.


    Ich bin heute mit der Drahtbürste den Innenkotflügeln zu Leibe gerückt um zu entscheiden ob die komplett neu werden oder nur teilersetzt.
    Ergebnis auf beiden Seiten:
    - Zum Windleitblech und Rückwand hinterm Rad sind noch gut. Ebenso um die Lüftungsdüsen (die ich eh zuschweißen werde)
    - Vordere Scharnierbleche sind stark angegriffen, da müsste man die Kante zum Dreiecksblech rekonstruieren.
    - Stoßdämpferaufnahmen wie bereits gezeigt total hin.

    Da die Dinger wie gesagt auch wellig und gerissen sind, will ich sie kompletzt rausschmeißen.
    Die Befestigung ist mir noch nicht an allen Enden einwandfrei klar und ich habe vermutlich noch nicht alle Schweißpunkte gefunden. Muss später noch mal die diversen Dokumentationen wälzen, wo dieses Teil überall fest ist.
    Falls jemand gutes Bildmaterial hat, wäre ich dafür sehr dankbar! Vielleicht lohnt es auch, irgendwo zwischen Windleitblech und Lüftungsdüse zu trennen und anzusetzen? Ich hab das Gefühl die Verbindung zur Leitblechecke könnte knifflig zu lösen sein...


    Am Ende des Tages hab ich dann noch ein wenig mit dem Schweißgerät gespielt. Die ersten Versuche waren katastrophal. Als ich gemerkt hab, dass das Schlauchpaket irgendwie verdreht war und dadurch der Draht nicht sauber lief sind auch mal ein paar gute Punkte entstanden.
    Insgesamt muss ich aber noch gaaaaanz viel üben bevor es ans Auto geht.

    Ich habe festgestellt, dass mein billiger Automatikhelm den ich vor Jahren gekauft habe nix taugt. Hatte nach dem ersten Schweißen einen blinden hellen Fleck vor Augen. Nicht doll aber genug um bei ausgeschalteter Maske das Loch im Blech nicht mehr sauber zu sehen.
    Hab mir daraufhin heute gleich was Ordentliches geordert. Augen wachsen nicht nach, das wäre am falschen Ende gespart.

    Als nächstes wird Blech bestellt und der vordere Hilfsrahmen gestrippt. Den brauche ich ja um alle Befestigungspunkte auszurichten. Eigentlich schade, der steht da so schön kompakt... Falls zufällig jemand einen unverzogenen Hilfsrahmen zu verleihen hat, wäre ich interessiert :)

    Außerdem wäre mir wohler, wenn ich zum Anpassen auch schon Türen hätte, damit das hinterher auch alles schön fluchtet und es keine bösen Überraschungen bei den Spaltmaßen gibt. Vielleicht sind meine ja auch doch noch zu retten? Weiter oben gibt es ein Bild von einer der kritischen Roststsellen am Schlossträger. Was meint Ihr, macht es Sinn da noch mit Blechstückchen zu puzzeln? Oder ist das wirklich eine extrem rostige Tür und wenn ich irgendwann eine Gebrauchte finde sind die Chancen gut dass sie besser ist?

  • Mit neuer Automatikmaske ging es inzwischen zwei Wochenenden weiter mit dem Üben.
    Ich nenne jetzt einen gebrauchten Speedglas 9002X mein Eigen und ich muss sagen das ist ein Unterschied wie Tag und Nacht. Kein Verblitzen, absolut perfekte Sicht und überhaupt nicht anstrengend für die Augen.

    Letzte Woche hab ich also etliche Punkte geheftet und dann auch mal zwei Bleche im Pilgerschritt auf Stoß verbunden. Bis auf einen kleinen Durchbrenner hat das sehr schön funktioniert. Ich hatte bewusst ohne Kupfer darunter gearbeitet um zu sehen wie gut das geht.

    Vorderseite:

    Rückseite:

    Ich finde das sieht schon gar nicht so schlecht aus. Was meinen die Experten?


    Heute ging es am Auto weiter, allerdings noch nicht mit dem Schweißgerät sondern mit Schweißpunktbohrer und Flex.
    Zuerst hab ich mal den vorderen Hilfsrahmen grob gereinigt und als Anhaltspunkt wieder eingebaut. Die Karosserie steht jetzt auf Böcken in einer sehr angenehmen Arbeitshöhe.

    Ich benutze so einen kleinen Kronenbohrer für die Punkte, was sehr gut funktioniert. Man erkennt das man durch das erste Blech durch ist, wenn ein Wölkchen rostfarbenen Staubs aufsteigt :biggrin:

    Der Innenkotflügel ist bis auf das obere Ende entfernt.

    Wie genau ich das oben auftrenne, abschneide anschweiße versuche ich hier zu klären.

    Es geht zwar immernoch sehr langsam voran, aber ich hab Spaß und lerne jeden Samstag dazu.

    Nächste Woche gibts vielleicht dann endlich die ersten Bilder bei denen es mehr anstatt weniger Blech wird ;)

  • Zitat

    aber ich hab Spaß und lerne jeden Samstag dazu.

    Und ist das nicht das wichtigste an unserem Hobby?

    Mir gefällt Dein schrittweises Vorgehen. Und es sieht alles sauber aus :).


    Viel Spass und Erfolg noch!

    LG, Ide

    1978er 1000er Leyland
    1990er 1275 Cooper "Proud"
    1986er 1000er "Chelsea"
    1977er Clubman Estate "Clubby"
    1973er 1001er Innocenti "Verdi"
    1991er Cooper SPI "Charles"

  • Am Anfang nicht viel wissen und am Ende Profi sein, so muss das sein:cool:
    Deine Schweißpunkte sind besser als von Fachleuten die das schon lange machen.
    Beim Punktschweißen mit Lochzange das Gerät ne Stufe stärker schalten und das Loch Kreisrund ausfahren.
    Habe ich vor ner Zeit ausprobiert.
    Kann nämlich aussehen wie der Weltbeste Schweißpunkt aber das untere Blech hats nicht anständig mit verbunden.

    Gruß Christoph

  • Wie ist das mit den winzigen Löchern in der Mitte der Punkte?
    Sollte man die in einem zweiten Gang zuschweißen oder lieber bei der Nahtabdichtung schließen?

  • Die an der Unterseite?
    Beim Säubern mit der Drahtbürste etc. geht der kleine bräunliche Rückstand weg, danach einfach grundieren / versiegeln / was auch immer.


    Grüße

    Jörg

    ...because they don't build cars like they used to...

  • leider hilft der schnellste Händler mit dem vollsten Lager nicht, wenn DHL es nicht schafft innerhalb einer Woche ein Paket auszuliefern nur weil es etwas größer ist.
    Andererseits kam ich so nicht in die Versuchung, diese Woche schon irgendwas zu schweißen sondern hatte Zeit, mich ganz intensiv um Spalten und Ritzen im Motorraum zu kümmern, zu entrosten, zu entlacken und mit Owatrol Öl zu behandeln.

    Eine erste Anprobe habe ich letzte Woche schon gemacht:

    Die Originalbleche passen wirklich hervorragend.
    Am kniffligsten dürfte der Übergang von Kotflügeln zum Windleitblech sein. Dazu habe ich im englischen Forum eine sehr gute Beschreibung gefunden, daher bin ich zuversichtig dass das mit genügend Zeit und Sorgfalt gut wird.

    Das Spaltmaß zur Tür ist noch nicht perfekt, allerdings hat meine Tür auch mal einen Parkplatzrempler bekommen, bei dem jemand rückwärts fahrend dran lang geschrammt ist. Ich glaube da hat es die Türhaut ein wenig nach hinten gezogen.
    Selbst wenn nicht habe ich schon gute Beschreibungen in meiner Lesezeichensammlung wie man das hinbekommt.

    Nach wie vor will ich aber am liebsten die finalen Türen einsetzen und ausrichten bevor ich irgendwas fest schweiße.

    Gestern habe ich die Zeit für ein paar weitere Übungen von Lochpunkten genutzt.
    Vorderseite (schöne flache Punkte)

    Rückseite (schön penetriert)

    und zu guter Letzt ein Festigkeitstest. Alles was ich übers Schweißen weiß habe ich mir angelesen aber ich glaube genau so soll das aussehen.

    Ich schweiße übrigens mit einem alten T.I.P Turbo Mig das ich mal inklusive Flasche für unter 100€ bei EBay geschossen habe.
    Wie gesagt, ich weiß nicht viel über's Schweißen aber bisher wüsste ich nicht was ich an dem Gerät vermissen sollte.
    Wahrscheinlich werde ich das bald herausfinden, denn ich will mir vorsorglich mal eine Ersatzdüse zur Seite legen.
    Mal sehen ob man die noch irgendwo bekommt.

    Nächste Woche ist aber das Windleitblech dran! :D

  • nach 100mal anpassen und abnehmen der kompletten Front und Tür war ich mir endlich sicher die korrekte Postion für den ersten Innenkotflügel gefunden zu haben.
    Hier mal ein Bild nach den ersten Punkten.
    Ein erhebendes Gehfühl, wenn man hört und spürt das es gerade ein guter Punkt wird :D

    Das Windleitblech ist auch soweit zugeschnitten.
    Ein wenig Feinarbeit ist noch nötig aber die grundsätzlcihe Passform ist schon sehr gut.

    Die Kotflügel wollen noch nicht so 100%ig passen, da muss auf jeden Fall noch dran gearbeitet werden.

    Ich überlege noch wie ich das am Besten hinbekomme.
    Habe mir überlegt, ich müsste u.A. herausfinden, an welchen Punkten die Bleche genau zusammenstoßen, damit ich genau an diesen Punkten nacharbeiten und die Teile dichter zusammen bekommen kann. So in der Art von diesem blauen Papier wo man beim Zahnarzt draufbeißen muss und dann sieht er genau die Berühtrungspunkte der Zähne und kann die geziehlt nacharbeiten.

    Ich hab ausprobiert, das Windleitblech mit Kreide einzustreichen und dann den Kotflügel anzusetzen und da wo dann am Kotflügel die Kreide hängt ist der "höchste Punkt".
    Geht einigermaßen aber ich glaube Kreide ist noch nicht optimal, vielleicht finde ich ja noch eine bessere Option.

    An dieser Stelle auch noch mal vielen Dank für den Tip (ich glaub der kam von Puckip) ein paar Wassereimer in die Garage zu stellen.
    Ich ergänze das mal mit dem Hinweis, das man wenn man Papier unters Auto gelegt hat, weil man nicht den Boden vollkleckern wollte, dieses vor dem Schweißen unbedingt zu entfernen ist.
    Unter der Automatikmaske bemerkt man so ein kleines Feuerchen unter Umständen erst gar nicht.
    Ließ sich in meinem Fall noch einfach austreten aber ich bin in Zukunft auf jeden Fall vorsichtiger.

    Übermorgen geht es mit der rechten Seite weiter. Vermutlcih erst mal nur Vorbereiten zum Schweißen denn ich hab immer noch keine Tür um alle Teile der Beifahrerseite fertig einzupassen.
    Ich denke ich werde meine eigene Tür noch mal mit der Fächerscheibe bearbeiten, vielleicht ist die ja mit ein paar Blechen und neuer Haut doch noch zu retten.

    Wie ich erfahren habe hat mein Schwager noch ne alte Punktschweißzange in der Garage liegen, die ich mir leihen kann. Wenn die noch funktioniert dürfte das das Schweißen an der ein oder anderen Stelle doch deutlch vereinfachen.

  • Anstatt blauem Papier habe ich billigen Sprühlack genommen und die betreffenden Stellen kurz eingesprüht und dann zusammengefügt. Der Lack darf nur nicht zu schnell trocknen, dann klappt das ganz gut und man kann das mit Verdünnung dann auch gleich wieder entfernen.

  • Wird mal wieder Zeit für ein Update.

    An den letzten freien Tagen habe ich mich verstärkt mit der Beifahrertür beschäftigt.
    die gesamte untere Kante um die die Haut umgelegt würd war Rost. Im vorderen Bereich ging das leider auch ein wenig in die Rundung rein, so dass ich auch da einiges anflicken musste.
    Hier die erste Papierschablone, am Ende habe ich aber doch Vorderkante und "Kurve" in zwei Arbeitsschritten gebaut.

    Für die Unterkante habe ich zunächst den Boden ausgeschnitten und ein passendes Stück eingeschweißt. Dann ein Vierkantrohr an die Kante gekrimpt und das Reperaturblech umgeklopft. Gibt eine sehr schöne Kante.

    Türhaut aufziehen war mit dem richtigen Werkzeug (Danke Puckip!) kein Problem.
    Zwischen diesem und dem Bild davor lagen allerdings zwei oder drei Arbeitstage :smile:.

    Heute habe ich mich der rechten A-Säule und dem Innenkotflügel gewidmet. Leider keine Fotos gemacht und kurz vor Fertigstellung ist mir mein treues Schweißgerät verreckt.
    Der Drahtvorschub lässt sich nicht mehr regeln sondern läuft permanent auf Volldampf.
    Ich überlege ob das vielleicht ein Zeichen der Blechgötter sein könnte, dass es an der Zeit ist, was Vernünftiges zu kaufen...
    Mal sehen ob es die Tage mal ein gutes Angebot gibt. Mehr als 350€ wollte ich jetzt eigentlich nicht ausgeben und man sagt ja, in dem Bereich sollte man eher gebraucht kaufen.

    Alternativ habe ich den Nachmittag also der Fahrertür gewidmet.
    Nachdem die Haut runter war dachte ich erst: "Sch... die ist noch schlimmer als die Andere!"

    Nach dem Reinigen war aber schnell klar dass sie sogar ein bisschen besser in Schuss ist. Neue Kante und ein paar Flicken hier und da sind aber trotzdem nötig.
    Repblech bereit zum Schweißen.

    So, ich geh jetzt auf die Suche nach nem geeigneten Ersatzgerät ;)

  • Moin,
    hab hier noch nen Rowi schutzgasschweissgerät rumstehen! Kein mega tolles aber es schweisst!
    So wie deine Garage aussieht stehts bei dir einmal um die Ecke!
    Grüße
    Jörn

  • Am Schweißgerät war zum Glück nur ein Transistor vom Drahtvorschub durchgebrannt.
    Ließ sich ruck zuck wechseln und funktionert wieder super.
    Neulich hätte ich trotzdem fast ein Elektra Beckum 160/35 gekauft. Nachdem ich ne halbe Stunde bei Glatteis zu dem Verkäufer hingefahren war stellte sich dann aber leider heraus dass er das "voll funktionsfähige" Gerät seit Jahren nicht eingeschaltet hatte und das es jetzt immer die Sicherungs schmiss. Für defekt wollte er zu viel Geld, also geht meine Suche nach nem Ersatzgerät langsam weiter. Das TIP funktioniert ja noch.

    Letzte Woche also den rechten Innenkotflügel fertig geschweißt

    Dann mit der Unterkante der Tür weitergemacht

    Heute die zweite Türhaut aufgezogen

    Echt praktisch das so'n Auto zwei Seiten hat, da merkt man immer gleich wie viel leichter Alles fällt wenn man es zum zweiten Mal macht :)

  • Zeit mal wieder ein bisschen über den Fortschritt der letzten Wochen zu berichten.

    Zuerst hab ich vor ein paar Wochen das rechte Dreieckblech eingeschweißt

    Immer mal wieder alle Teile der Fron angecrimpt und ausgerichtet. Die Kante zwischen Kotflügel und Windleitblech finde ich am kniffligsten. Die Kotflügel (original BMH) passten hier auf beiden Seiten nicht perfekt zur Rundung des Windleitblechs. Mit ein paar Schnitten entlang der Kante fügen sie sich aber schon ganz gut an. Vor dem Einschweißen wird das noch mal richtig schön gemacht.

    Da mein TIP Schweißgerät ja neulich schon mal einen Ausfall hatte, hab ich regelmäßig die lokalen Kleinanzeigen nach nem neuen Schutzgasgerät durchforstet. Neulich tauchte da plötzlich ein "defektes" Elektra Beckum 160/30 inklusive Flasche für 50€ auf. Da ich das TIP ja schon erfolgreich repariert hatte, dachte ich da kann man nicht viel falsch machen.
    Wie sich herausstellte war der "Defekt" eine total verrostete Drahtrolle und die Tatsache dass diese Geräte einfach nicht mit flinken Sicherungen harmonieren. Neuer Draht, ein wenig geputzt und geschmiert und das Ding schweißt wieder wunderbar.

    Heute hab ich mich dann ma um die Löcher der Lüftung gekümmert. Lüftungsdüsen im Armaturenbrett gab es bei mir seit Jahren nicht mehr und da kommen auch keine mehr hin. Früher hatte ich die Löcher ziemlich abenteuerlich abgedichtet. Jetzt ist da Blech und Ruhe :)

    Dann noch den Scheibenrahmen eingeschweißt, was natürlich auch mit ewig langem anpassen und hinruckeln vorbereitet werden musste, bis die Profile an beiden Seiten passig waren.

    Die Nähte im Sichtbereich sind wie ich finde sehr gut geworden. War jetzt beim Beischleifen erst mal etwas zaghafter, um auf keinen Fall zu dünn zu schleifen. Evtl. noch nen Hauch Spachtel, dann dürfte man davon nichts mehr sehen.

    Beim nächsten Mal werde ich dann wohl die Kotflügel fertig anpassen und vieleicht auch schon einschweißen. Wird Zeit, sich um die nächsten Schritte nach der Front Gedanken zu machen.
    Da der Unterboden wirklich an sehr vielen Stellen hinüber ist, überlege ich den ganzen Kladderadatsch auf einmal auszutauschen und ADA36002E zu verbauen.
    Hab mich schon schlau gemacht, wie für so eine Operation verstrebt werden sollte und würde die Karosserie dann idealerweise auf einen Dachgepächträger legen.

    Ist auf jeden Fall noch ein weiter Weg aber einer der nach wie vor Spaß macht.

  • Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen...
    Ich hab heute wieder viel Spaß gehabt. Meine Wunschvorstellung beide Kotflügel dran zu bekommen ist leider nicht wahr geworden, weil ich einfach immer viel zu lange zum Anpassen brauche bis Alles so sitzt das ich zufrieden bin.

    Nach hundert mal Ankrimpen, Ruckeln und Biegen, Abnehmen, Hämmern, Ankrimpe, usw, usw, usw, hab ich die Oberkante des zweiten Kotflügels für Passend erklärt und geschweißt.

    Dann noch mal Alles angekrimpt, finale Stellung der Frontmaske festgelegt, Kotflügel wieder ab und Maske an Stehblechen verschweißt.
    Anschließend den Kotflügel angeschweißt.

    Für die Verbindung von Kotflügel und Frontmaske habe ich sitzend über Kopf geschweißt. Kein schönes Gefühl, wenn einem die Spritzer auf die Maske prasseln. Dank ordentlicher Schweißschürze und Handschuhe ging das Ganze aber ohne Verbrennungen aus. Die letzten Punkte schweiße ich wenn die Karosserie auf dem Dach liegt. Denke dann kommt man da besser hin.

    Jetzt such ich mir erst mal die alten Beiträge zum Thema Verstreben raus und bestelle Vierkantrohr.

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