Bremsanlage entlüften

  • Nachdem mein Sohn seinen Mini wieder aus dem Winterschlaf geweckt hat, kamen gleich die ersten Probleme mit den Bremsen. Hinten saßen sie fest, vorne durch Rost hohen Widerstand, Bremsflüssigkeit im Ausgleichsbehälter nicht mehr zu sehen :headshk:.

    Einfach nachfüllen ohne entlüften wird wohl nicht so ratsam sein...

    Ein kompletter Bremsflüssigkeitswechsel wäre sicher das beste. Aber wie ist die Entlüftungsreihenfolge, denn das Reparaturbuch gibt dafür 4 verschiedene Möglichkeiten vor :confused:. Ich kenne das nur so, man beginnt mit dem Rad, welches vom Hauptbremszylinder am weitesten entfernt ist und arbeitet sich dann nach vorne.

    Wie finde ich heraus, welche Anordnung stimmt? (alle, vorne und hinten, rechts und links, diagonal). Ich bin selbstverständlich von diagonal ausgegangen, aber bei einem Mini ist man(n) vor Überrraschungen ja nie sicher...

  • Ein kompletter Bremsflüssigkeitswechsel wäre sicher das beste.

    behebt die Leckage aber auch nicht.
    Da Bremsflüssigkeit nicht verdunstet, sollte sich die Leckage orten lassen.


    Grüße

    Jörg

    ...because they don't build cars like they used to...

  • behebt die Leckage aber auch nicht.
    Da Bremsflüssigkeit nicht verdunstet, sollte sich die Leckage orten lassen.


    Grüße

    Jörg


    Morgen wollen wir uns die Bremsen genauer ansehen, denn auf den ersten Blick sind keine feuchten Stellen zu entdecken. Klar hast Du Recht, irgendwo muss die Bremsflüssigkeit geblieben sein. Letztes Jahr war der Mini in einer Spezialwerkstatt, die den Zylinderkopf überholt hat und ich dachte, dass dort auch die Bremsflüssigkeit getauscht wurde. Laut Rechnung, die mein Sohn sogar noch gefunden hat :D, war das nicht der Fall.


  • Wie finde ich heraus, welche Anordnung stimmt? (alle, vorne und hinten, rechts und links, diagonal). Ich bin selbstverständlich von diagonal ausgegangen, aber bei einem Mini ist man(n) vor Überrraschungen ja nie sicher...

    Hallo Michael,

    ganz einfach. Der `89er Mini von deinem Filius hat Scheibenbremsen vorne.

    Minis mit (serienmäßiger) Scheibenbremse und Zweikreis-Bremsanlage haben immer vorne/hinten Teilung.

    Und die Entlüftungsreihenfolge (von lang zu kurz) lautet:

    Hinten links, hinten rechts, vorne links, vorne rechts ;)

    Und natürlich muss erst einmal das Leck beseitigt werden...;)

    Gruß, Diddi

  • Hier mal 2 Bilder von der li. Vorderradbremse.

    Der Entlüftungsnippel war nicht richtig fest zu, den konnte ich noch fast eine viertel Umdrehung anziehen, bis er handfest war. Die Kappe war fast heruntergerutscht.

    Rund um die Achsmanschette war alles ziemlich verschmiert, eine dickere Pampe, eigentlich wie Abschmierfett. Könnte es sein, dass das die gesuchte Bremsflüssigkeit ist, die sich mit Schmutz über längere Zeit gemischt hat und die der Fahrtwind nach hinten gedrückt hat? Oder gehört da soviel Fett hin?

    Es sieht so aus, als wenn die Bremsflüssigkeit vom Nippel ausgetreten sein kann und von dort aus den Bremssattel verfärbt hat, das er wie feucht erscheint.

    Der Mini hat nun ein paar Monate draußen gestanden. Die Bremsscheiben geben mir zu denken. Sind die noch zu retten? Der Belag kann ja nicht mehr flächig anliegen.

  • Die Bremsscheiben wuerde ich wieder frei bremsen, guck eine Woche spaeter nochmal drauf und wenn es dann noch ungleichmaessig ist kannst du sie immer noch wechseln.

    Fuell erstmal Fluessigkeit rein und enluefte. Kann sein das es nur die lockere Entluefterschraube war (hier bitte Stossgebet ansetzten, das ist wirklich ein boeser Fehler - check gleich mal ob die "Bremspedal-Taste" noch funktioniert).
    Normalerweise werden aber immer die hinteren Radbremszylinder undicht - aber das leckt nur langsam und du kannst es nach dem fahren sehen.

  • ...und mit system vorgehen:

    - zuerst hinten die trommeln entfernen und die radbremszylinder auf leckage und freigängigkeit überprüfen

    - dann vorn die beläge ausbauen und den sichtbaren bereich der bremskolben überprüfen, ob der chrom nicht schon abblättert oder rostblasen zu sehen sind. evtl. müssen die bremssättel getauscht werden, oder je nach persönlichen möglichkeiten auch mit neuen (edelstahl)kolben instandgesetzt...

    - scheiben, beläge vorn und alle sonstigen defekten teile neu bestellen!

    - alle teile montieren und bremse wie von didi beschrieben entlüften.

    warum der aufwand?

    eine mini bremse ist vergleichsweise "schwachbrüstig" ausgelegt im vergleich zu den modernen kfz und sollte daher immer tiptop in ordung sein!

    das fett an den antriebsgelenken kommt entweder von eingerissenen manschetten (graphitfett) oder es ist einfach eine mischung aus fett, bremsstaub und feuchtigkeit, was sich so über die jahre ansammelt...

    wenn ich die bilder richtig interpretiere, gehört bei dem mini einiges mal genauer untersucht und instandgesetzt....(kein vorwurf, nur gut gemeinter rat)

    viel erfolg!!

    gruss andy
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    Mini, you only get what you make of it!!!
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    Erfahrung lässt sich nicht "downloaden"!!!!!!!
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    "Der Gebildete treibt die Genauigkeit nicht weiter, als es der Natur der Sache entspricht" Aristoteles

  • Hier mal 2 Bilder von der li. Vorderradbremse.

    Der Entlüftungsnippel war nicht richtig fest zu, den konnte ich noch fast eine viertel Umdrehung anziehen, bis er handfest war. Die Kappe war fast heruntergerutscht.

    Rund um die Achsmanschette war alles ziemlich verschmiert, eine dickere Pampe, eigentlich wie Abschmierfett. Könnte es sein, dass das die gesuchte Bremsflüssigkeit ist, die sich mit Schmutz über längere Zeit gemischt hat und die der Fahrtwind nach hinten gedrückt hat? Oder gehört da soviel Fett hin?

    Es sieht so aus, als wenn die Bremsflüssigkeit vom Nippel ausgetreten sein kann und von dort aus den Bremssattel verfärbt hat, das er wie feucht erscheint.

    Der Mini hat nun ein paar Monate draußen gestanden. Die Bremsscheiben geben mir zu denken. Sind die noch zu retten? Der Belag kann ja nicht mehr flächig anliegen.


    Hallo Michael,

    am Nippel ausgetretene Bremsflüssigkeit kann natürlich den Sattel über eine größere Fläche befeuchten, läuft aber nicht zum A-Wellengelenk bzw. an die Manschette.
    Könnte aber durch Fahrtwind dort hin "transportiert" worden sein.

    Der Schmodder an der Manschette könnte aber genauso gut auch Fett aus dem Gelenk (Manschette gerissen) oder auch Radlager-Fett sein...

    Ich würde die Manschette mal so gut es geht reinigen und am Umfang auf Risse kontrollieren.

    Den Sattel selbst mal gründlich mit Bremsenreiniger säubern. Nach dem Entlüften noch einmal auf Dichtigkeit kontrollieren.

    Die Bremsscheiben haben es definitiv hinter sich :headshk:
    Also Scheiben und Klötze neu!

    Man erkennt auch, dass der Bremsklotz nicht auf ganzer Fläche aufliegt.
    Ich vermute, dass zumindest dieser abgebildete Bremsklotz im Sattel klemmt (Bremsklotz-Schächte reinigen/entrosten und einen Hauch Kupferfett auf die Kontaktflächen auftragen)

    Gruß, Diddi

  • Die Bremsscheibe hat 7,8mm Dicke.

    Ein Mini lässt sich normalerweise selbst von mir schieben, dieser kaum noch, so groß ist der Widerstand. Der scheint aber mehr von den hinteren Bremsen zu kommen, jedenfalls ist das Schleifen deutlich hörbar.

    Wir werden wohl morgen bei den hinteren Bremsen anfangen und uns dann nach vorne arbeiten.

  • hallo Michael,

    wie andere schon schrieben, mit der Bremse keine Experimente. :headshk::headshk:
    Die Teile sind so preiswert zu beschaffen, dass man die bei einem 89er einfach mal komplett erneuern sollte.
    Scheiben, Beläge, Backen, Radbremscylinder hinten nebst Handbremsumlenkung, Edelstahlkolben vorne mit Dichtsatz und nicht vergessen neue Bremsschläuche und evtl. das hintere Handbremsseil, kosten zusammen keine 200 Euro. ;)
    Die Bremstrommeln mit feinem Schmirgelleinen ausschleifen und g.g.F. den "Bund" abdrehen (lassen). Selbst neue Bremstrommeln kosten den Gegenwert von 4 Kisten Bier:D.
    Wenn man die hinteren Radcylinder wechselt, sollte man sich das sehr preiswerte Spezialwerkzeug für den Halteclip des Radcylinders gleich mit besorgen, sonst wird das ne sehr fummelige Angelegenheit!

    Die Sicherheit wird´s danken, und beim nächsten TÜV Termin macht der Prüfer den Strahlemann!! :):):):) und für lange Zeit ist Ruhe.

    Grüße

    Leo.

  • schau dir mal doch mal den Hauptbremszylinder an.
    vielleicht ist die Sekundär Manschette defekt.
    Wenn du einen Bremskraftverstärker hast läuft die Bremsflüssigkeit in den Verstärker.

  • Heute endlich den Mini aus meiner Garage bekommen :D.

    War zwar einige Stunden Arbeit, aber es hat sich gelohnt. Handbremse gängig gemacht, Bremse auseinander, gesäubert, montiert, eingestellt und Bremsflüssigkeit komplett gewechselt und Anlage entlüftet. Dann Bremsen frei gefahren und nun gehts hoffentlich lange Zeit.

    Danke für eure Unterstützung :thumpsup:

  • Gut gut, aber guck nochmal nach der Bremse-Taste, falls dein Mini die hat.
    Die sollte dir sagen wann deine Bremsfluessigkeit einen kritischen Stand erreicht hat.

  • Gut gut, aber guck nochmal nach der Bremse-Taste, falls dein Mini die hat.
    Die sollte dir sagen wann deine Bremsfluessigkeit einen kritischen Stand erreicht hat.


    Danke für den Tipp. Der Kontakt war so vergammelt, dass er gleich abgebrochen ist. Auch ein Ersatzteil funtkioniert nicht einwandfrei, also muss ein neuer Stöpsel her.

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