Restaurationsplan ???

  • Hallo Fories,
    bin was Mini angeht ein absoluter Newbie. Habe gerade von einem Bekannten einen 85 Mayfair Sport erstanden den ich mir wieder aufbauen will. Habe noch nie einen Mini besessen und wage mich jetzt auf absolutes Neuland. Traue mir das aber durchaus zu. Bin schon immer ein Schrauber gewesen, wenn auch nur mit Vespas, aber irgendwie ist der Mini ja eine Vespa auf vier Rädern. Launisch,exotisch, kultig und irgendwie anders :)

    Mein großes Problem ist aber folgendes... Ich weiß einfach nicht wie ich den Aufbau vom Ablauf her planen soll. Hab den Kleinen auch nicht selbst auseinandergebaut von daher weiß ich nicht so ganz wann ich was machen sollte....

    Zur Zeit bin ich dabei die Nebenrahmen zu überarbeiten, sprich alles alte Zeug runter und mit Hammerite streichen. Danach will ich mir den Unterbodenschutz vornehmen, also alles ab und neues drauf (muß sowieso vorne rechts am Bodenblech geschweißt werden) Aber dann kommt die große Frage:Was nun ?

    Lackieren und zusammenbauen ? Oder erst bestimmte Teile zusammenbauen und dann lackieren ?
    Teilt mir doch mal eure Erfahrungen mit diesem Thema mit...

    Vielleicht kursiert ja sogar ein "Restaurationsplan" im Netz :)

    Tobi

    Fundiertes Halbwissen oder der Mut zur Lücke

  • Ein Restaurationsplan ? Das wäre ein Buch !

    Zunächst aber grundsätzlich :
    Zu einer tatsächlichen Restauration kann man prinzipiell wie folgt verfahren:
    --Die komplett 'nackt' gestrippte Karosserie blechtechnisch in Ordnung bringen
    --Fahrwerk/Bremsen als eine Baugruppe zu verstehen und zusammenhängend aufzuarbeiten
    --Die Antriebseinheit als eine Baugruppe zu verstehen und zusammenhängend aufzuarbeiten
    --Die übrige 'Ausrüstung' des Motorraumes als eine Baugruppe verstehen und.........
    --Den Innenraum samt Elektrik als eine Baugruppe verstehen und....

    Schon diese Listung zeigt, daß da unter 400 Std. (eher 700) nichts geht.

    Eventuell ist aber auch nicht 'Restauration' gemeint, sondern umfangreicher Aufbau.
    Dann würde die Antwort auf folgende Fragen den Ablauf und Umfang bestimmen:
    1. Wieviel darf alles zusammen kosten maximal ?

    2. Wielange darf das Auto von der Straße sein ?

    3. Welche Platzmöglichkeiten bestehen.

    Das würde erlauben einen Ablauf festzulegen.
    Andreas Hohls

    Alle Beiträge verstehen sich als rein sachliche Aussage und tolerieren Meinungen und Vorlieben eines Jeden, auch wenn sie konträr entgegenstünden.

  • Also Geld spielt bei der Sache natürlich eine Rolle, denn als Student kann man ja bekanntlich keine Riesensprünge machen...

    Zeit spielt hingegen eine viel kleinere Rolle, ebenfalls aus Gründen der Berufswahl :)

    Ich hatte es auch so vor wie Du es oben beschrieben hast...

    Nur bin ich mir immer noch total unsicher wann ich den Hobel lackieren lassen soll. Im Prinzip geht es ja nur vor dem Zusammenbau, allerdings muß ich dann alles ultravorsichtig machen sonst kann ich ihn wieder lackieren lassen....

    Oder erst von innen lackieren, Motor und Rahmen schon wieder rein und dann erst mal zum TÜV (braucht ne Vollabnahme) ???

    Fragende Grüße

    Tobi

    Fundiertes Halbwissen oder der Mut zur Lücke

  • Wenn das Auto nicht benutzt werden muß, dann sieht die Sache erheblich besser aus, weil viel Zeit spart viel Geld !

    Was die Lackierung anbetrifft, so kann ich nur den Idealfall als Beispiel zitieren.
    Oldtimerrestaurateure, die ein möglichst gutes Ergebnis erzielen wollen, die bauen das Auto mechanisch in einem Zwischenstadium 'trocken' zusammen.
    Dann, wenn alle eventuell noch zu setzenden Bohrungen getätigt sind und unbenutzte Löcher entdeckt und verschweißt wurden, dann wird wieder zerlegt und endlackiert.

    Natürlich muß man dann auch bei der Endmontage noch gehörig aufpassen, aber es ist die größtmögliche Qualität erzielt (in Be =
    zug auf die Haltbarkeit zumindestens).

    Andreas Hohls

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  • Das mit dem Hammerite schmink dir mal ab, das Zeug bringt nur Ärger..

    Wenn den Nebenrahmen nicht vollkommen rostfrei ist machts unter der Lackschicht weiter, und dann brauch ich dir glaub ich nicht sagen was geht...
    Irgendwann platzt mal eine Platte ab und Drunter haste das schönste Loch...
    Besorg dir ne gute Grundierung (http://www.korrosionsschutz-depot.de)
    und machs ordentlich!

    Grüsse

    Wer abends saufen kann, kann auch morgens arbeiten? Was soll der Sch****?
    Wer abends vögelt kann deswegen am nächsten Morgen noch lange nicht fliegen!!

  • Helldriver

    Wenn Zeit eine eher sekundäre Rolle spielt wie Du sagst, kann ich Dir nur unbedingt empfehlen das Auto vor der Lackierung zu komplettieren.
    Natürlich ist dieser Aufwand abhängig von der durchgeführten Arbeit (wenn nur Kotflügel und Schweller ersetzt werden und sonst alles so bleibt braucht man es eher nicht...)

    Planst Du aber eine -umfangreiche- Restauration unter Verwendung von diversen neuen Anbauteilen, versteht es sich von selbst, diese Sachen VORHER anzupassen.

    Das gleiche gilt für Änderungen der originalen Technik und gilt in jedemfall - wie von A.Hohls beschrieben- Baugruppenweise.

    Da sich eine Komplettlackierung in Bereichen zwischen 1000-2000€ bewegt, ist dieser "Mehraufwand" relativ gesehen eher gering...

    Vom Ablauf her (ich nehme an das die Karosse leer und ohne Rahmen ist) empfehle ich - wenn irgend möglich- die Karosse leer und ohne Rahmen lackieren zu lassen. Diese Teile müssten dann vom Lackierer abgeklebt werden....
    Das optische Ergebnis Deiner Rahmenarbeit liegt also eventuell in der Hand eines unausgeschlafenen Lackiererlehrlings im 1. Lehrjahr, der gerade an diesem Tag kein Bock hat...

    Wenn so oder so eine Vollabnahme ansteht wird es den Prüfer freuen ein komplettes und optisch ansprechendes Fahrzeug zu begutachten (auch der Gesamteindruck zählt...)

    Bodo

    zuviel des guten ist der anfang vom bösen... ;)

  • Also von Hammerite würde ich in diesem Fall auf jeden Fall die Finger weg lassen.
    Ein Kollege von mir hat mit Fertan eine sehr gute Erfahrung gemacht.
    Fertan löst die Rostschicht (auch tiefere Einkerbungen) auf und hinterläßt ein vezinktes Metall. Genaues kannst Du unter http://www.fertan.de nachlesen.
    Dann einfach gut grundieren, Farbe oder Wachs oder Unterbodenschutz drauf, je nach Anwendungsort. So bekommst Du einiges in den Griff. Das funktioniert sogar in Schwellern und Trägern. Wichtig ist nur das penibele Abwaschen der Brühe mit Wasser nach frühestens 24 Stunden.
    Ein Liter Fertan kostet ca. 25 Euro und müßte für eine komplette Restauration eines Minis fast reichen.

    Viel Spaß

    Michael

  • Je gründlicher die Vorarbeit, desto länger rostfrei.

    Also, wenn Du die Karosse eh schon nackt da stehen hast, würde ich eine komplette Sandstrahlung empfehlen. Da hast Du allen alten Modder runter und siehst vor allen Dingen (Rost-)Löcher in der Karosse, die man sonst nicht siehst.
    Da hast Du schon mal nen ersten Überblick, was auf Dich Blechmäßig zukommen wird.

    Zur Lackierung. 2 Gänge:
    1. Gang:
    Ich habe zuerst den Motorraum, den Innenraum, den Kofferraum und den Unterboden lackieren lassen. Denn wenn diese erst mal zugebaut sind kommt man da lackiermäßig nicht mehr dran.
    2. Gang:
    Auto zusammen bauen (außer Scheiben und Interieur) und außen lackieren lassen, dann komplett zusammenbauen und zum Schluß Hohlraumversiegeln und Unterboden wachsen.

    Warum 2 Gänge?
    nehmen wir mal an Du läßt die Karosse sofort komplett in eins lackieren, was glaubst Du wie schnell Du beim Motoreinbau (oder Tankeinbau Bremsleitungen Kabellegen etc.) eine Schramme oder Kratzer in die Außenhaut reinhaust.
    Du würdest Dich nur ärgern.

    Inno-Uwe
    hat das ganze Gesimse zum Glück erfolgreich (so denk ich) hinter sich gebracht!

    LOUD PIPES SAVE LIVES !!!

    ---> fehlende Leistung wird durch den WAHNSINN des Fahrers ergänzt !!!

  • innouwe

    Vielen dank für deine Tipps...

    Du sprichst von einem 2-Gang Menü...

    Erst Motorraum etc... Heißt also Motor rein, Rahmen drunter bzw. rein, Tank etc..

    Zweiter Schritt wäre Auto zusammenbauen ohne Interieur. Was ist denn damit genau gemeint ? Keine Stühle und kein Innenleben ? Was sollte ich denn dann im zweiten Gang einbauen ?

    Gruß

    Tobi

    P.S. : Gibt es ne Alternative zu einem neuen Himmel ? Irgendwas reinkleben ? Mit Dämmplatte dazwischen ???

    Fundiertes Halbwissen oder der Mut zur Lücke

  • Ne ne ne...
    Ich meinte 2 Lackiergänge

    zum 1. Lackier - Gang geht die blanke Karosse zum Lacker. Du willst ja schließlich ALLES lackieren. Da werden die schwer zum Lackieren zugänglichen Stellen lackiert (Motorraum, Kofferraum, Innenraum, Unterboden)
    Erst dann Bremsleitungen legen, Rahmen und Motor drunter. Ansonsten hast Du ja, wenn Du mal ne Bremsleitung oder nen Rahmen entfernst nen weißen Streifen...
    Also praktisch das Auto so zusammenbauen, daß es technisch fährt (Motor, Lenkung, Achsen etc...), dann zum 2. Lackiergang.
    Aufgrund des Lackier - und Schleifnebels in den Lackereien habe ich das Interieur erst zum Schluß eingebaut.

    Alternative zu einem neuen Himmel:
    Die einfachste Lösung wäre ein Steck-Himmel aus nem altem Mini oder Inno. Das sind 2 Teile zum Zusammenstecken, ohne daß Du die Scheiben einbeziehen mußt. (Sind aber schwer zu bekommen). Darunter natürlich Dämmplatten (die modernen von ATU sind besser als die fusseligen Originale)

    Inno-Uwe

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