Motor läuft rauh nach Zündungseinstellung

  • Hallo zusammen,

    in BS habe ich die Zündung neu eingestellt, jetzt läuft der Motor sehr rauh im Leerlauf (1300er Serie mit überholtem HIFF44, 96.000km gelaufen).
    Die Zündung habe ich bei 1.500U/min mit abgezogenem Unterdruckschlauch auf 12 Grad Frühzündung justiert. Danach Standgas und Vergaser eingestellt.

    Er fährt sich super, rennt im freien Fall über Tacho-Anschlag aber erzeugt im Leerlauf ordentlich Vibrationen die man bis ins Lenkrad spürt. Auch beim Fahren fühlt sich alles rauher an, vorher hatte er das nicht, da war die Zündung noch 2 Grad früher.

    Woran kann das liegen?

    Bremsen macht die Felgen dreckig!

  • Hallo,

    normalerweise bekommt der 1300er Vergaser 6° vOT. Mit zuviel Frühzündung hat man zwar das Gefühl, das der Motor gut am Gas hängt, aber gut ist das sicherlich nicht. Meinen 1300er fahre ich mit 6-8° vOT und er läuft auch im Leerlauf schön rund.
    Würde ich einfach mal ausprobieren.

    Gruß

    Dennis

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  • Hallo,

    normalerweise bekommt der 1300er Vergaser 6° vOT. Mit zuviel Frühzündung hat man zwar das Gefühl, das der Motor gut am Gas hängt, aber gut ist das sicherlich nicht. Meinen 1300er fahre ich mit 6-8° vOT und er läuft auch im Leerlauf schön rund.
    Würde ich einfach mal ausprobieren.

    Gruß

    Dennis

    Die gleiche Erfahrung habe ich mit meinem Vergaser-Cooper auch gemacht:
    Zündung 8° vor OT.
    Die Karre läuft wie Schmitt's Kazze.
    Einen (zumindest gefühlt) noch ruhigeren Leerlauf (800 U/min) habe ich durch den Einbau einer neuen IWIS-Steuerkette incl. Zahnrädern und natürlich Kettenspanner erzielt. War bei einer Laufleistung von ca. 140tsd Km allerdings auch kein Luxus.

    Grüße
    Andreas

  • Von welchem Zustand der Steuerkette kann ich denn bei meiner Laufleistung ausgehen?

    Edith: der vorletzte Zacken sind doch 12 Grad, oder hab ich mich jetzt vertan?

    Bremsen macht die Felgen dreckig!

  • Von welchem Zustand der Steuerkette kann ich denn bei meiner Laufleistung ausgehen?

    Edith: der vorletzte Zacken sind doch 12 Grad, oder hab ich mich jetzt vertan?

    Den Zustand der Kette sieht man beim Abblitzen. Wenn der ZZP stark springt könnte das die Kette sein. Manchmal gibt's dann auch schon Schleif-/Klappergeräusche der Kette am Gehäuse im Standgas.

    Der lange Zacken ist 0°, jeder weitere 4° vor OT. "0", "4" und "8" ist manchmal auch auf dem "Kamm" sichtbar eingeprägt.

    Grüße,
    Andreas

    irgendwas ist ja immer...

  • Dann bin ich schon richtig mit den 12 Grad bei mir.

    Der ZZP springt leicht hin und her, würde schätzen so um 2 Grad. Ich werde ihn auf 8 Grad (+/- 2 Grad :p) einstellen. Mal sehen ob er dann besser läuft.

    Bremsen macht die Felgen dreckig!

  • Ein bisschen Probieren ist da immer drin. So ganz exakt sind die Markierungen manchmal auch nicht. Achte darauf, ob er beim starken Beschleunigen aus niedrigen Drehzahlen heraus klingelt, dann bis du zu früh. Bei Temperaturproblemen kann auch ein zu früher ZZP der Schuldige sein. Im Zweifelsfall lieber konservativ bleiben und nicht zu früh einstellen. Wie speedcooper71 schon schrieb, der Antritt wird mit frühem ZZP "giftiger", aber zuviel ist nicht gut...

    Wenn der Unterbrecherkontakt neu ist nach einiger Zeit auch nochmal ZZP und Schließwinkel prüfen.

    Außerdem - aus eigener Erfahrung in den letzten Tagen: bei mechanischem Verteiler prüfen, ob die Unterdruckverstellung und die Fliehkraftverstellung gängig sind. Beim elektronischen 65D-Verteiler des Vergaser-Coopers bin ich mir aber mangels Erfahrung nicht sicher, ob das mechanisch oder elektronisch passiert.

    Grüße,
    Andreas

    irgendwas ist ja immer...

  • Er lief vorher mit deutlich mehr Frühzündung. Momentan stell ich eher zurück mit offensichtlich negativen Auswirkungen. Vielleicht sind die Markierungen bei mir falsch angeschweißt.:p
    Was mir noch nicht ganz klar ist, inwiefern und ob überhaupt ich eine gelängte Steuerkette durch Verstellen der Zündung "ein wenig" ausgleichen kann. Geht das überhaupt im ganz kleinen Rahmen?

    Der Verteiler ist ein elektronischer, da gibts nix einzustellen.

    Bremsen macht die Felgen dreckig!

  • Er lief vorher mit deutlich mehr Frühzündung. Momentan stell ich eher zurück mit offensichtlich negativen Auswirkungen. Vielleicht sind die Markierungen bei mir falsch angeschweißt.:p
    Was mir noch nicht ganz klar ist, inwiefern und ob überhaupt ich eine gelängte Steuerkette durch Verstellen der Zündung "ein wenig" ausgleichen kann. Geht das überhaupt im ganz kleinen Rahmen?

    Das geht sicher etwas, würde ich aber nicht machen, da der ZZP mehr "streut" bei schlagender Kette. Damit hättest du auch immer zu frühe Zündungen dazwischen.

    Wenn du mit dem ZZP auf der späten Seite bist will er halt nicht mehr so richtig drehen.


    Der Verteiler ist ein elektronischer, da gibts nix einzustellen.

    Nicht einstellen, Gängigkeit prüfen. Gut, Schließwinkelprüfung fällt dann weg. Beim mechanischen Verteiler verdrehen die Fliehkraftgewichte die obere Verteilerwelle, und die Druckdose verdreht die Grundplatte, auf der der Kontakt sitzt. Ich kenne aber den 65D nicht, ich weiß nicht ob diese Funktionen in der Elektronik stecken, oder ob die Elektronik nur den Job des Kontaktes übernimmt.

    Grüße,
    Andreas

    irgendwas ist ja immer...

  • Ich hab da ehrlich gesagt auch noch zu wenig Plan. :rolleyes:
    Momentan würde ich jedoch von einem funktionierenden Verteiler ausgehen, da der Motor oben rum prima läuft, nur im Leerlauf läuft er einfach zu rauh.

    Ich stell ihn jetzt später und beobachte das Laufverhalten und Drehwilligkeit. Ggf. geh ich wieder mehr in Richtung früh.

    Verständnisfrage: durch ne gelängte Kette verstellt sich der ZZP in Richtung spät, oder?

    Bremsen macht die Felgen dreckig!

  • Ja, aber das ändert nichts an den Zacken zum Einstellen. Also wandert der ZZP nach spät nur mit, wenn nicht eingestellt.

    Wenn eingestellt, ist der ZZP "richtig", die Nocke allerdings "daneben".

    Bedenke bitte, dass eine verstellte Nocke evtl einen anderen ZZP als Serie brauch.

    Also sind Serienangaben nicht immer richtig für "eingefahrene" Motoren.

  • Genau das war mein Gedanke. Tendenziell benötigt er eher einen früheren ZZP, oder?

    Hab den ZZP nun auf ca. 7 Grad eingestellt. Gefühlt haben die Vibrationen etwas nachgelassen, jedoch leidet die Drehfreudigkeit und das Durchzugsvermögen. Auch fand ich die Gemischeinstellung schwieriger, der Motor hat kaum auf die Gemischveränderung reagiert.

    Was mir auch aufgefallen ist: der Druck der Abgase am Endrohr hat nachgelassen. Bei der Testfahrt ist er nur mit Mühe an die 5.000 U/min rangekommen.

    Werde wieder etwas in Richtung früh gehen, das Ergebnis jetzt ist nicht zufriedenstellend.

    Bremsen macht die Felgen dreckig!

  • Wenn der ZZP nicht übertrieben gesagt 10° vor und zurück springt würde mich die Kette erstmal nicht interessieren.

    Hast du mal die Fliehkraft- und Unterdruckverstellung angeschaut? So wie ich die inzwischen angeschauten Explosionszeichungen des 65D interpretiere ist das genauso mechanisch wie bei den alten Lucas Verteilern. Elektronisch ist da nur der Kontakt, denke ich.

    Grüße,
    Andreas

    irgendwas ist ja immer...

  • Wie prüft man die? Hab gestern einmal vergessen gehabt, den Unterdruckschlauch wieder aufzustecken bevor ich das Standgas eingestellt habe, das hat nen deutlichen Unterschied in der Drehzahl ergeben, scheint also zu funktionieren, oder?

    Bremsen macht die Felgen dreckig!

  • Ja, sieht so aus.

    Fliehkraftverstellung: Verteilerkappe abnehmen, und am Verteilerfinger drehen. Dann sollte sich unter der Grundplatte etwas bewegen. Eventuell auch die Grundplatte lösen, um Zugang zu bekommen. Da sind zwei Gewichte, die von der Fliehkraft gegen Federn nach aussen gezogen werden und dabei die obere Welle, auf der der Finger steckt, verdrehen.

    Unterdruck kann man auch prüfen, indem man den Schlauch am Vergaser abzieht und dran nuckelt. ;) Dann sollte sich im Verteiler etwas bewegen.

    Grüße,
    Andreas

    irgendwas ist ja immer...

  • Guten Morgen,

    gestern hab ich die Zündung auf 10 Grad eingestellt. Der Motor nimmt jetzt wieder willig Gas an, dreht deutlich besser hoch, aber die Vibrationen sind immer noch da. Die müssen ne andere Ursache haben.:headshk:
    War dann noch bei nem Bekannten in der Werkstatt und hab den Co-Tester zum Vergaser einstellen angestöpselt. Selbst bei über 4% im Leerlauf fällt er bei steigender Drehzahl gegen 0 ab.:rolleyes: Da muss wohl dringend ne andere Nadel rein.

    Bremsen macht die Felgen dreckig!

  • Sollten es tatsächlich Vibrationen sein, also nicht unrunder Motorlauf, sondern Vibrationen aus dem Kurbeltrieb, dann wäre 'Alarm' angesagt !

    Der Bereich der Riemenscheibe ist sehr verdächtig, von 'lose' bis 'Vulkanisierung des Schwingungsdämpfers schadhaft'.

    Das ruiniert schnell den Kurbeltrieb.

    Andreas Hohls

    Alle Beiträge verstehen sich als rein sachliche Aussage und tolerieren Meinungen und Vorlieben eines Jeden, auch wenn sie konträr entgegenstünden.

  • Der Vergaser wurde letztes Jahr überholt. Hab nur den ZZP und das Gemisch verstellt.

    Es ist definitiv kein unrunder Motorlauf, der läuft sehr geschmeidig, vom nicht optimalen Gemisch mal abgesehen.

    Wie kann ich die Riemenscheibe überprüfen? Wäre auch die Kupplung ein verdächtiger Kandidat?

    Bremsen macht die Felgen dreckig!

  • Die käme natürlich auch in Betracht !
    --Selbstverständlich, vergessen zu erwähnen--

    Wenn der Motor tatsächlich 'weich' läuft und nur auf Grund falscher bestückung/Abstimmung kraftlos, dann wäre zusätzlich Verdacht auf drehenden Komponenten.

    Grudsätzlich richtig prüfen kann man immer nur durch aufmachen und/oder abbauen. Vorab ließe sich aber evtl.:

    Riemenscheibe:
    Grill demontieren und mit Spiegel schauen, ob das Sicherungsblech noch sitzt und auch umgeschalgen ist, aussen wie innen.
    Riemenscheibe mit der Hand 'betätigen'.
    Manchmal hat die Paßfeder die Nut in der K/Welle schon aufgeweitet vom hin- und herschlackern.

    Kupplung (schlechter prüfbar im montiereten Zustand) :
    Anlasser demontieren und durch das Anlasserloch prüfen, ob sich etwas bewegt und/oder hebeln läßt.

    Oft hilft die logische Überlegung:
    "Wann wurde was, wo zuletzt gemacht ?"
    Oft stehen nämlich zuvor durchgeführte Aktivitäten mit dem Schaden in Zusammenhang.

    Andreas Hohls

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