Motor springt schlecht an, geht wieder aus, Unterdruck im Ventildeckel, uvm.

Jack Weinrich

Hallo!

habe mir vor Kurzem einen 1100er Special gekauft. Dieser war seit 2002 abgemeldet. Beim Kauf sprang er noch recht gut an. Ich weiß nicht, wie lange er schon rumgestanden ist, bzw. wie oft er bewegt wurde.

Nun habe ich ihn mal ein paar Meter vor und zurück gefahren (Garage raus und rein). Dabei ging er nach dem Anlassen wieder aus. Lediglich bei gezogenem Chocke blieb der Mini an. Nachdem ich ihn ein bisschen laufen lies, konnte ich auch (mit wenig mehr Gas geben) fahren. Als ich bei laufendem Motor den Öleinfülldeckel vom Ventildeckel herunterschraubte ging der Motor sofort aus. Es kam mir vor als sei Unterdruck im System. Auch nachdem ich den Schlauch von der Kurbelgehäuseentlüftung entfernte (Kurbelgehäuseentlüftung zum Vergaser) ging der Motor wieder aus.

Was könnte hierfür die Ursache sein? Würde auch eine Reinigung des Vergasers schon hilfreich sein?

Des Weiteren:
Der Vorvorbesitzer hat die vorderen Bremsen auf Scheibenbremsen umgebaut. Nach diesem Umbau war der Mini aber nicht mehr angemeldet. Der Mini hat keinen Bremskraftversärker. Wäre dieser nötig bei einer TÜV-Abnahme? Oder reicht es aus, die gesetzlich vorgeschriebenen Werte auf dem Bremsenprüfstand zu erreichen?

Auf hilfreiche Antworten würde ich mich sehr freuen.

biz

Das liest sich alles erst einmal ziemlich normal.

Ein kalter Vergasermotor braucht den Choke zum laufen, erst wenn er etwas Betriebstemperatur hat, benötigt er den Choke nicht mehr und sollte ohne Choke ruhig laufen.
Dennoch wird es sicherlich nicht schaden nach so langer Standzeit neue Zündkerzen, erinen neuen Unterbrecher sowie neuen Verteilfinger und auch eine neue Verteilerkappe zu verbauen. Danach muß natürlich die Zündung frisch eingestellt werden.

Zum Thema Öldeckel, auch das ist nicht ganz ungewöhnlich, da der Deckel zur Motorentlüftung gehört und bei abgenommenen Deckel der Vergaser mehr Falschluft bekommt. Das gleiche gilt für den Schlauch.

Ob der Bremskraftverstärker (BKV) auch beim 1100er schon vom TÜV gefordert wir, weiß ich leider nicht, aber da kann man ja anrufen und nachfragen.:thumpsup:
Beim 1300er Motor will der TÜV den BKV.
Um gleich etwas klar zu stellen, der BKV verbessert nicht die Bremswirkung. Man muß lediglich nicht so feste auf das Pedal treten um die Bremswirkung zu erreichen. Folglich werden die geforderten Werte auch ohne BKV erreicht:thumpsup: Dennoch will der TÜV beim 1300er Motor normalerweissen den BKV.

Jack Weinrich

Danke für die Antwort.

Ich muss nur noch mal klar stellen, dass es nicht der gezogene Chocke alleine ist. Dieser zieht sich ja normalerweise nach dem Starten wieder von selbst zurück. Das tut er auch. Leider dann mit dem Effekt, dass der Motor gleich ausgeht. Lediglich wenn ich den Chocke manuell gezogen halte (mehrere Sekunden bis Minuten) bleibt der an. Normalerweise müsste es ja so sein, dass der Chocke so lange ausgezogen bleibt, bis der Motor richtig läuft ?!?

CrazyNatty

Zitat von Jack Weinrich

...Dieser zieht sich ja normalerweise nach dem Starten wieder von selbst zurück. Das tut er auch...

Das hör ich jetzt binnen weniger Tage schon zum zweiten Mal.
Mach mal 'n Foto von dem Chokezug.
Normalerweise wird dieser per Drehung oder per Rastung (je nach Baujahr)verriegelt, um dann händisch wieder "eingefahren" zu werden.
Sollte sich hier grundlegend etwas geändert haben, bitte ich um Berichtigung! :thumpsup:

Gruß
MarCus

P.S. Normalerweise geht beim Mini nichts automatisch, außer rosten!

biz

Da hat Macus völlig recht.

Es gibt die Variante die durch Drehung festgestellt wird, wie der Heizungszug und die Variante mit Rasterstellungen. Aber ein automtischen Rückzug je nach Wärmegrad des Motors gibt es nicht. Das muß man mit Gefühl und händisch machen.

Hier noch ein Link, in dem der Startvorgang mit Choke etwas genauer beschrieben ist. Das wissen heute halt viele nicht mehr, da man schon seit den 90zigern mit einspritzern fährt und da ist alles anders.

http://mini-biz.de/techniktipps/motorwarmfahren/index.html

:thumpsup:

Madblack

...wie mir mal ein alter Leyland Geselle erklärt hat

wenn man bei laufendem Motor den Öleinfülldeckel öffnet und dieser sofort ausgeht, ist der VERGASER zu mager eingestellt (vorausgesetzt es ist nicht noch eine andere Falschluftquelle vorhanden).

bei geöffnetem deckel sollte die drehzahl eines VERGASERMOTORS niedriger werden, aber er sollte nicht ausgehen...

weiterhin viel erfolg!!

Andreas Hohls

2 Dinge :

1. K e i n Choke denkt überhaupt nur daran, allein, quasi motortemp.abhängig 'automatisch' zurückzugehen.

Hier handelt es sich ganz offenbar um einen Chokezug 21A2329 mt Dreharretierung, die nicht mehr hält.

2.Einen so alten Motor, der so lange gestanden hat, den sollte man nicht 'einfach einmal so' starten und probefahren.
Das kann im schlimmsten Falle aus einem noch recht guten Motor einen kaputten Motor machen.
Der richtige Weg wäre entweder den Motor vorher komplett zu zerlegen (!), oder aber mindestens den Kopf zu demontieren, die Ventil zu entkoken und einzuschleifen und über das Kolbenbild Rückschlüße auf den Verschleißzustand zu ziehen.
Gleichzeitig kann man dabei klebenden Kolbenringen vorbeugen.

Das v o r dem 1. Start Zündung und Vergaser genauestens geprüft werden sollten, das versteht sich ebenfalls
Muß man nicht tun, kostet mit Pech ja eigenes Geld, wäre nur unnütz und sehr ärgerlich, da auch 1100er mittlerweile rar.

Andreas Hohls

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