Kugelbolzen nicht abschmierbar

  • habe mich mal ein wenig mit dem Thema befasst und fand folgende "Lösungen":
    1) Keith Calver rät feine,gerade Nut einschleifen und anschliessend den eingeschliffenen Nutteil LEICHT abflachen.
    2) Aus dem Forum entnehme ich: leichte Abflachung schleifen
    3) Ein schweizer Lieferant liefert mit leicht schräg verlaufender Nut ohne Abflachung.

    Welche Lösung ist die sicherste? :confused:
    Wer hat Erfahrung?

    Gruß aus luftiger Höh´   MINI 1.3 SPI Bj.1993 53 PS

  • Ich würde sagen viel wichtiger als die Tatsache ob die Nut rechtsrum, linksrum, grade oder nur eine Abflachung ist, ist das das Material kein "Schrott" ist und das man beim Zusammenbau sorgfälltig und sauber arbeitet.

    Ich habs beim letzten mal "wie im Forum gelesen" gemacht und kann bis jetzt nichts nachteiliges berichten.
    Abschmieren funktioniert zumindest so wie es meineserachtens nach sein soll.

    OT
    "Beste" Lösung sind Metro Radträger :D
    Darum liegen die auch schon hier ;)
    /OT

  • Originale Kugelbolzen hatten früher gar keine 'Abschmiernut' !
    Die Einheit wird unter Druck gesetzt, und wenn nichts hineingehen will, dann wird unter Druck die Lenkung bewegt.
    Und die richtig guten Kugelbolzen erkennt man daran, wie weich die in der Überwurfmutter 'laufen', schon bevor man sie montiert hat.

    2011 wurden dazu in einer recht aufwendigen Testphase über 1/2 Dutzend Fabrikate getestet mit recht absonderlichen Ergebnissen.
    --Kugelbolzen laufen schon im Überwurf 'in der Hand' hakelig und rauh.
    --Es sind zuwenig Beilegscheiben dabei, um Spiel herzustellen.
    --Gummiüberwürfe sind dick, zu dick, bzw. aus falschem Material und brechen. Die gibt es aber (nicht mehr) einzeln. Entsprechend löst Wasser die Schmiereigenschaft auf.
    --Kugelbolzen sind in einer Stellung fest und 1/3 Umdrehung gedreht wieder locker.
    u s w.

    Entsprechend ist bei der Auswahl darauf zu achten, taugliches Material (z.B. nach obigen Kriterien) auszuwählen


    Andreas Hohls

    Alle Beiträge verstehen sich als rein sachliche Aussage und tolerieren Meinungen und Vorlieben eines Jeden, auch wenn sie konträr entgegenstünden.

  • Kugelbolzen nicht abschmierbar war ja HIER im Form schon einige Male Thema.

    Wie Andreas Hohls schreibt, Basis sind natürlich vernünftige Ersatzteile.

    Bei Töchterleins MINI wurden die seinerzeit ersetzt uns sind jetzt ca. 20.000 KM bis auf einen (muss jetzt "nachgesetzt" werden im Einsatz.

    In unserer Clique (4MINIs) sind wir immer so vorgegangen:

    Kugelbolzen mit Ventilschleifpaste in Bohrmaschine bis sauberen Lauf und sauberes Tagbild "eingeschliffen". Schon gleich am Anfang sollte sich ruckfreier Lauf und ein gleichmäßiges Tragbild einstellen. Dann annähernd! polieren. Anschliessend eine Nut von oben nach unten z.B. mit dem Dremel anbringen, eventuell zwei. Die Kanten "brechen" und montieren.

    Wir montieren nach Gefühl, siehe Herr Calver. Wichtig: oft fehlen Distanzscheiben, da ggf. mit den alten Scheiben mischen und auch die alten Scheiben aufheben (für z.B. "nachsetzen").

    Und: im Zweifelsfall eher ETWAS strammer als lascher. Drehmoment beachten.

    So als laienhafte Darstellung: eine Konische Verbindung dichtet. Der Kugelkopf ist grds. einem Konus ähnlich. Daher läßt sich ein gut sitzender Konus nicht oder schlecht abschmieren. Mit der Nut ist da Ganze "druckfrei" und Fett läßt sich einbringen. Während des Abschmierens Rad hin und her lenken, dann verteilt sich das Fett auch besser.

    Gruß René

  • DANKE! DAS MACHT SINN.

    Gruß aus luftiger Höh´   MINI 1.3 SPI Bj.1993 53 PS

  • Ein Teil dieser Procedur, z.B. einschleifen, kann erspart werden, wenn ein korrekter Satz Kugelbolzen verbaut wird.
    Die Prüfung ist sehr einfach :
    Kugelbolzen in die Überwurfmutter hinein- = durchstecken und mit den Fingerspitzen drehen. Der Bolzen muß absolut weich und ohne jeden Widerstand 'laufen' = drehen.

    Jedes Anhaken oder im schlimmsten Falle rattern ist inakzeptabel.

    Leider wurde in den letzten 10 Jahren die Qualitätsprüfung immer mehr in die letzte bzw. vorletzte Station der Lieferantenkette verlegt = Einzelhandel/Werkstatt, bzw. Großhandel/Importeure. Aber selbst letztgenannte 'Importeure' sind auf Grund nicht mehr vorhandener, gesunder (!) Personalstrukturen nicht in der Lage, alle notwendigen Qualitätsprüfungen schnell zu erledigen.
    Schnell istg ein halbes Jahr vergangen pro 'Fall'.
    Weitere Themengebiete könnten werden : Schwingenrep.kits für hinten und Tragarmkits für vorn oben, sowie Komponenten der Elektrik im Sinne von Lichtmaschinen und Startern, sowie Lenkstockschaltern.

    Andreas Hohls

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  • Andreas Hohls
    Einverstanden. Könnte der Fachhandel nicht z.B. Kugelgelenkköpfe prüfen, schleifen und einbaufertig vorbereiten?
    Ich wäre jedenfalls bereit, einen entsprechenden nötigen Aufpreis z.B. + 100% zu zahlen.

    Dies sind lebenswichtige Komponenten eines Fahrzeuges und dafür sollte man doch bereit sein, mehr auf den Tisch des Hauses zu legen. Wenn ich mir vorstelle, ich fahre einen Pass und plötzlich knackt es........

    Gruß aus luftiger Höh´   MINI 1.3 SPI Bj.1993 53 PS

  • Diese Lösung wäre garantiert n icht durchführbar.
    Gründe (nur wenige von vielen) :
    --Handelshäuser sind nicht immer auf mechanische Arbeiten eingerichtet.
    Einige schon, aber eben nicht alle.
    --Diese zeitliche Mehrarbeit ließe sich kaufmännisch nirgends preislich angemessen (für beide Seiten angemessen) unterbringen.
    --Der Eingriff in die materiale Struktur verschöbe die Herstellerhaftung zum 'korrigierenden' Betrieb !!!!!!

    A b e r,
    Ist alles ja auch nicht notwendig, da der Markt eine korrekte Ware vorhält, die nur entsprechend eingekauft werden muß.
    Dem persönlich gewählten Lieferanten einfach bei Bestellung auftragen, es würden Produkte mit diesen und jenen Eigenschaften gewünscht und man sei bereit einen vernünftigen Mehrpreis zu zahlen.
    Im Zweifelsfalle, falls nicht sowieso entsprechend im Angebot, müßte dieser Lieferant diese Qualität dann beschaffen.

    Somit ist hier als kein so großes Problem, da entsprechende Qualität im Markt lieferbar.
    Bei den anderen Beispielen muß sich das erst noch weisen, da eben Markennamen verkauft wurden. Somit muß erst oft noch geprüft werden,
    ob denn 'X' auch drin ist, wo vermutete 'X-Qualität' auf Grund des Kartons vermutet wird.

    Angesichts der Menge existierender Qualitätsprobleme derzeit und den Kapazitäten des Handels/der Werkstätten ein nicht wirklich positiv stimmendes Szenario. Aber es gibt immer eine Lösung, fast immer.

    Andreas Hohls

    Alle Beiträge verstehen sich als rein sachliche Aussage und tolerieren Meinungen und Vorlieben eines Jeden, auch wenn sie konträr entgegenstünden.

  • Die Haftung des Herstellers ist rein theoretisch. Wenn schon ein Haus wie Minispares daraufhin weist, das die nachgebauten "Ball Joints" besser seien als die teureren "Originale" (von Unipart) - dann ist man doch etwas verwirrt.

    Gruß aus luftiger Höh´   MINI 1.3 SPI Bj.1993 53 PS

  • Die Haftung des Herstellers ist rein theoretisch. Wenn schon ein Haus wie Minispares daraufhin weist, das die nachgebauten "Ball Joints" besser seien als die teureren "Originale" (von Unipart) - dann ist man doch etwas verwirrt.

    Ein Freund von mir ist Handwerker in Deutschland. Für SERIÖSE Handwerker ist die Haftung NICHT theoretisch... Er gehört zu unserer Bastelclique und es ist nicht witzig ab wann seine Haftung eintritt.

    Für Deutschland. Siehe ARD Marktcheck.

    Gruß René

  • @ René
    Bin ich ganz auf Deiner Seite. Nur wenn das Teil z.B. aus UK kommt, selbst eingebaut wird - wer haftet? - Lieferant: das haben sie falsch eingebaut - Konsument: ja ber das ist ein Materialbruch. Lieferant: dann kann ich es nur ersetzen, das zu verschrottende Auto müssen sie übernehmen.
    Ähnlich ist es in der KFZ-Branche. Nur wenn ein Teil von einem "Fachmann" eingebaut wurde ist die Haftung - auch in D und Ö - wirksam.

    Ich habe mir die Haftungsfrage längst abgeschminkt und versuche die besten Teile f.d. Mini zu bekommen. Und wenn dann auch noch vom Lieferante quasi eine technische Veredelung vorgenommen wird bin ich schon dankbar.
    Gruß ins sonnische Meenz.

    Gruß aus luftiger Höh´   MINI 1.3 SPI Bj.1993 53 PS

  • Es kommt sehr darauf an, welche Art von Haftung gelten soll bzw. gelten muss.

    Will man einen Sachmangel reklamieren (z.B. erkennbarer Fehler, Falschlieferung, falsche Ausführung, Nichterfüllung zugesicherter Eigenschaften), dann ist ausschließlich der Händler der Ansprechpartner, nicht der Hersteller. In den ersten 6 Monaten ab Kaufdatum muss der Händler ggf. beweisen, dass der MAngel nicht schon bei Übergabe vorlage, ab dem 7. Monat geht die Beweislast auf den Kunden über und währt auf diese Art bis zum 24. Monat. Generell ist es auch möglich, Mangelfolgeschäden geltend zu machen, d.h. also z.B. Aus- und Einbaukosten. Ebenso generell ist es aber auch möglich, im Rahmen der Vertragsgestaltung eine Haftungsobergrenze zu gestalten, damit eben gerade nicht der Lieferant einer Unterlegscheibe immer gleich das ganze Auto bezahlen muss. Die Sachmangelhaftung an sich kann aber nicht - auch nicht durch Vertrag - wirksam gegenüber ENdverbrauchern ausgeschlossen werden.

    Anders sieht es aus, wenn jemand durch die bestimmungsgemäße oder vorhersehbare Verwendung eines Produktes zu Schaden kommt. Hier haftet derjenige, der das Produkt in Verkehr bringt; das kann der Importeur sein (Eigenschaft als Quasi-Hersteller) oder der Einzelhändler oder direkt der Hersteller. Ein Durchgriff auf einzelne Personen ist bei dieser Art der Haftung möglich. Auch hier gibt es eine Umkehrung der Beweislast zu Gunsten des Geschädigten. Dieser muss "nur" die Kausalität zwischen der Benutzung des Produktes und dem Erleiden des Schadens darlegen, das genügt, um einen Haftungsfall zu konstituieren, gegen den sich der Hersteller/Importeur/usw. dadurch wehren muss, dass er darlegt, dass das Produkt vollkommen nach dem Stand der Technik (nicht nur nach DIN = anerkannte Regeln der Technik) kontruiert und produziert wurde, und dass alles getan wurde, um Risiken zu minimieren und Fehler selbst zu erkennen. Auch hier können - neben Schäden an Leib und Leben - beschädigte oder zerstörte Gegenstände als Folgeschaden geltend gemacht werden. Kann der Beklagte beweisen, dass der für einen Schaden verantwortliche Kaufgegenstand unfachmännisch installiert wurde (er muss es BEWEISEN), dann muss er auch nicht haften. Als Laie einen Kugelbolzen einzubauen, dabei Fehler zu machen und hinterher zu klagen - das steht dann also trotz an sich günstiger gesetzlicher Lage auf tönernen Füßen.

    Die vorgenannten Regelungen gelten vom Prinzip her EU-weit, sind jedoch national jeweils unterschiedlich im Detail geregelt. Heißt: wenn ich mich wegen eines schlecht konstruierten Kugelbolzens auf die Backe lege, kann ich im Wege der Produkthaftung prinzipiell den Importeur, Händler oder sonstigen Inverkehrbringer verklagen. Wie sich dieser dann mit dem in Taiwan ansässigen Hersteller einigt, ist dann sein Problem und nicht dasjenige des Geschädigten.

    Soweit die Theorie. In der Praxis muss man sich überlegen, wie weit man gehen will. Recht haben und Recht bekommen sind zwei Paar Schuhe, das wissen wir wohl alle. Und für die Händler und Werkstätten ist es sicherlich auch nicht immer leicht, diesem Risiko gerecht zu werden. Bei einem mir bekannten Großhändler sehe ich, wieviel Aufwand es darstellt, sich entsprechend abzusichern, z.B. durch Besuch / Auditierung der Fertigungsstätten... und das kostet eben Geld.

    Grüße,
    OlliMK

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