Ventilsitz (2) - Arizona Mega-Gau

  • Das ist heute nicht mein Tag.

    Für die Kanalbearbeiten nahm ich heute meine 3 Dioptrien Nahbrille.

    Hätte ich nicht machen sollen.

    Da ist plötzlich alles so groß und klar, wie man es sich manchmal gar nicht wünscht.

    Der Steg an Zylinder 4 zwischen Ein- und Auslaßventilsitzring ist gebrochen. Zusammen mit dem Einlaßsitzring.

    Zuerst hoffte ich noch auf einen Kratzer, aber mein Makro Objektiv war anderer Meinung und zeigte einen Grand Canyon im Kleinen.

    Das Foto verlor zwar durch die Verkleinerung ziemlich an Schärfe, aber man dürfte den Riß noch sehen.

    Der Riß umfaßt nahezu die gesamte Ringhöhe.

    Bei einem Alukopf läßt sich manchmal durch Schweißen ja noch was retten. Aber bei einem Gußkopf?

    Hat jemand einen aufmunternden Tipp?

    Außer in den Canyon springen, meine ich.

  • Hallo Admins.
    Schaltet doch bitte mal das Foto frei. Möchte es einfach mal sehen.


    Dank und Gruß. Martin.

    Jung sein ist doch keine Frage des Alters!

  • ohne das Bild gesehen zu haben.....

    Ein Schweißfachbetrieb sollte auch Stahlguss schweißen können.
    da wirst du mal das www absuchen müssen und gezielt nachfragen ob
    der Laden das Knoffhoff hat. Danach eben wieder zerspanende bearbeitung für den Sitzring...usw. beim Motorenbauer deiner Wahl.

    wenn das kein Tuning-Kopf ist ist gebrauchter Ersatz günstiger....

    geht ned gibt,s ned

  • Hab an nem Motorrad aus den 20er Jahren auch mal nen Zylinder (Sackzylinder) schweißen müssen.
    1. waren die Sitze schon zu tief
    2. zu wenig Material für Ringe
    3. Kühlrippen gebrochen

    Richtig gemacht, hält das auch.
    Gibt heutzutage schon sehr gute Materialien für.;)

    VG
    marco

    1 x Mini 1380 GT EVO II
    1 x Speedwell Cooper
    1 x Mini 40th MPI
    1 x GTM Rossa
    1 x Mini Marcos 1380
    1 x "Sandy" MKII Cooper S, body number 103 :D
    1 x ´96 SPI

    div. andere Oldtimer von 1927-1977

    http://picasaweb.google.com/Raleighmodel21

  • - Mache ich da was falsch, wenn ich Fotos einstelle?
    - Wie läßt sich eine zeitnahe Freischaltung sicher stellen?

    Anm.: Ich habe jetzt eine Nachricht an Soeren gesandt

  • :thumpsup: - so kann dir jeder sofort 'ne Antwort drauf geben :)

    Ich bin letztes Jahr mit einem größeren Riss einige tausend Kilometer gefahren - irgendwas davon hab Ich nicht bemerkt. Lief butterweich und hatte keine Leistungsprobleme (für'n 1000er). :)

    Gruß,
    Jan

    .

  • Das glaube ich sofort.
    Ein Graugußkopf ist da viel gutmütiger, als ein Alu-Kopf.
    Wenn der Riß nicht bekannt ist und keine Auffälligkeiten auftreten, läßt es sich damit vermutlich noch lange fahren.
    Wenn man es aber weiß, wird man nach dem Zusammenbau ständig damit rechnen, daß der eingebaute Zeitzünder irgendwann hoch geht.
    Das wäre eine Belastung, die mir jede Fahrt versauen würde.
    Aus diesem Grunde brauche ich eine saubere Lösung.

  • Bei dem Standard 12G940 Kopf ist ein anderer Kopf wahrscheinlich die wirtschaftlichste Lösung, wie howlow... schon sagt.

    Der (finanzielle) Aufwand sowas schweißen zu lassen würde mich aber auch interessieren, ich hab hier nämlich noch einen 12G295 vom 1000er Cooper, der an ähnlicher Stelle einen Riß hat. Da würde sich das vielleicht schon eher lohnen, da dort sowieso Sitze geschnitten und Führungen getauscht werden müssten...

    Grüße,
    Andreas

    irgendwas ist ja immer...

  • ohne das Bild gesehen zu haben.....

    Ein Schweißfachbetrieb sollte auch Stahlguss schweißen können.
    da wirst du mal das www absuchen müssen und gezielt nachfragen ob
    der Laden das Knoffhoff hat. Danach eben wieder zerspanende bearbeitung für den Sitzring...usw. beim Motorenbauer deiner Wahl.

    wenn das kein Tuning-Kopf ist ist gebrauchter Ersatz günstiger....

    geht ned gibt,s ned

    Das ist kein Stahlguß, sondern Grauguß. Was ganz was andres. Das ist ja das Problem, Stahlguß schweißen wäre ja nicht das Problem. Dadraus kann man aber keine Köpfe machen.
    Ich habe jetzt erst für einen Freund einen alten Minikopf mit großen Kanälen und Ventilen überholt. Führungen waren noch, aber Standschaden. Beim fräsen der letzten beiden Sitze hab ich dann auch einen Stegriß festgestellt. Es war der erste Zylinder auf der Wasserpumpenseite. Nachdem der Kopf ja bereits damit gelaufen war, hab ich sauber drüber gefräst und die Sitzbreite nachkorrigiert und die Ventile schön eingeläppt und der Kopf wird jetzt weiter damit gefahren. Ich hab zu meinem Kumpel gesagt, er solle zusehen, ob die restliche Peripherie in Ordnung ist. Aber da brauchte ich mir keine Sorgen zu machen, der Hochleistungskühler und der Lüfter dazu liegen schon bei ihm im Regal.
    Mit dem Schweißen von Gußköpfen ist das halt so ne Sache. Wenn das ein echter Fachmann macht, mit einem Glühofen, Riß ausfräsen, Kopf gut heiß machen (500 Grad), schweißen (mit dem richtigen Zusatz), dann den Kopf wieder in der Ofen, noch mal heiß machen und im Ofen kalt werden lassen. Ein riesen Aufwand. Ist das ganze dann gemacht, müssen ja die Sitze erst wieder gefräßt, neuer Sitzring eingeschrumpft, Fertig bearbeitet, Farbe ist dann auch keine mehr dran. Wie sich das eingeschweißte Material dann bearbeiten läßt, ob der gefräßte Sitz dann wirklich rund wird?
    Ist der Sitzring auf der Auslaßseite ebenfalls durchgebrochen? Mach mal an dem Auslaßsitz eine Probefräsung, ob sich der Sitzring mitdreht. Dann hast Du ein Problem. Ansonsten ist ja der Riß "nur" auf der Einlaßseite, halte ich für problemlos.
    Wäre es mein Kopf würde ich den Aulaßsitz raus machen, die Sitzbohrung nacharbeiten und auf der Einlaßseite ebenfalls einen Sitzring einbringen und zwischen den beiden Sitzbohrungen lediglich einen Steg von 2/10mm stehen lassen. So halten sich die Sitze gegenseitig und der Riß kann machen was er will. Als Überdeckungsmaß würde ich etwa 1/350 des Durchmesser wählen, das müßte reichen.


    Gruß. Martin.

    Jung sein ist doch keine Frage des Alters!

  • Hallo Norton,
    das mit 0,2mm stehen lassen, funktioniert bei Grauguß nicht. Das bröckelt einfach weg.
    Da müßte man es so machen, wie früher bei einigen VW Formel 3 Zweiventilern.
    Ich meine, den Kopf, den ich gesehen hatte, stammte von Spiess.
    Dort waren die Sitzringe ineinander gebohrt.
    D,h. ein Sitz wurde eingeschrumpft und der zweite Sitz wurde erst danach ausgeschlagen und schnitt den ersten Ring an.
    Dann kam der zweite Ring rein.
    Die beiden Ringe stützten sich gegeneinander ab. Bei einem Ring wurde also eine Sichel herausgeschnitten.
    Ich hoffe man kann es sich vorstellen.

    Die Formel 3er sind eh die größten Motorenbauer. Die brauchen Füllung, eine top Vertrennung und wenig Reibung, wenn sie vorn sein wollen. Die Drehzahl ist begrenzt.

    Ich habe eine Skizze gemacht, wie das ausgesehen hat, bin aber zu blöd, es hier erkennbar rein zu stellen.

    http://www.imgbox.de/users/public/t…9pRVhQHpb_t.gif

  • Ja, kann ich mir vorstellen, ist auch eine prima Idee. Werd ich mir merken. Stellt sich nur die Frage, welchen Ring in welchen? Meistens sind ja die Auslaßringe von der Wandstärke dicker, wäre deswegen wahrscheinlich geschickter zuerst den Auslaßrind zu setzen, dann den Einlaßring. Finde das Ganze wesentlich gesünder, als die ganze Schweißerei. Mag sein, daß man da was reinschweißen kann, das Problem wird aber immer der Übergang vom Schweißgut zum eigentlich Werkstück sein. Wird wahrscheinlich hart und reißt dann neben dem geschweißten.
    Das wäre doch ein gute Lösung für deinen Kopf. Und auch selbst (zu Hause) lösbar, mit ein wenig Engagement geht das. Sitzringe gibts als Rohlinge oder auch als Stangenmaterial. Google mal nach MVI Motorenteile/Zubehör.
    Die Skizze ist zu klein, dieses Detail kann man nicht erkennen.

    Kann man mit dem Serdi auch Sitzbohrungen bearbeiten. Ich hab ein Hunger. Mit ein paar Tricks gehts auch mit dem.

    Gruß. Martin.

    Jung sein ist doch keine Frage des Alters!

  • Norton

    Sitzbohrungen mach ich lieber mit dem Wohlhaupter auf der Fraäsmaschine, daß ist einfach viel stabiler.
    Mit dem Hunger kann man auch einen Sitz ausdrehen?
    Ich dachte, dafür gibt es ein spezielles Hunger Gerät.
    Habe meins gerade noch einmal angesehen und keine lösung für einen vernünftigen Vorschub gefunden.
    Da müßte man sich was basteln, meine ich.

  • Wenn Du eine Fräsmaschine samt Wohlhaupte hast, hast Du sicherlich noch eine Drehbank und Meßwerkzeug. Wo ist dann das Problem :D?

    Wenn Du selber einen Sitz einschrumpfen willst, brauchst du halt einen Einschlagdorn mit Verlängerung in die Führung, damit Du den Sitz nicht verkantest. Flüssigen Stickstoff hast Du ja auch, den Kopf dann noch auf ca 100 Grad erhitzen, dann klackt der einfach rein. Ist ganz leicht.

    Mit dem Hunger macht man sich halt ein gerades Messer, ohne Korrekturwinkel. Zustellen nur über die Tiefe. Geht einwandfrei, nur halt langwierig.


    Gruß. Martin.

    Jung sein ist doch keine Frage des Alters!

  • Ich habe kein Problem mit der Anfertigung von verschränkten Ventilsitzen.
    Doch wenn ich es noch vermeiden kann, werde ich es vermeiden.

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