Nockenwelle identifizieren

  • Da die Nockenwelle von der Kurbelwelle mit Hilfe der Kette nur angetrieben wird, kann man 'absolute Werte' natürlich auch an der Nockenwelle direkt messen.
    Mann bekommt die Gesamtdauer des Öffnens und Schließens als Ergebnis, sowie den Nockenhub.
    Was man nicht bekommt ist eine relative Angabe zum OT.

    Da aber der Motorblock die N/Welle gleich gut in ihrer Lagerung führt , was spricht dagegen, den zu benutzen und sofort relative Werte zu erhalten ?

    Andreas Hohls

    Alle Beiträge verstehen sich als rein sachliche Aussage und tolerieren Meinungen und Vorlieben eines Jeden, auch wenn sie konträr entgegenstünden.

  • Nehmt einfach mal eine bekannte Nockenwelle und messt das Ding im Block nach :D .

    ... bzw " versucht " es mal :thumpsup: .

  • Hier die Werte. Das stirnradseitige NW-Lager fehlt im Block, die anderen haben Spiel, deshalb wackelt die Nocke etwas und die Messung ist nicht supergenau. Gemessen wurde bei Zyl. 1.

    ..............Hubbeginn......Maximalhub............Hubende
    ..............(vor Max.).........(MM).................(nach Max.)

    Einlass.......62°................7,00...................38°

    Auslass......51°................7,8/7,9...............78°

    Versatz Ein-/Auslassnocke 110°

  • Vermag den 'Versuchsaufbau' nicht einzuschätzen, aber so scheint es mir nicht von Erfolg gekrönt.
    'Mit fehlendem Lager' und einer daraus resultierenden 'wackelnden Welle' dürften schnell absonderliche Wert herauskommen.
    Kurbelwelle/Nockenwelle/Steuerkette sollte schon im Serienzustand spielfrei montiert sein. Sonst gerät es zum Schätzen.
    Deshalb der 1. Hinweis bereits 'im Motorblock' montiert zu messen.

    Andreas Hohls

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  • Der Versuchsaufbau erfolgte in einem leeren Block, der zum Überholen ansteht. Etwas anderes Passendes habe ich derzeit leider nicht.

    Dann muß ich eben warten, bis ich mal einen Motor habe, der die Messung spielfrei ermöglicht :( Trotzdem danke.

  • Die allererste Aussage 'im Block' implizierte natürlich mit Kurbelwelle und Kettenrädern, um eben, wie weiter oben vermerkt die r e l a t i v e n Werte (relativ zum OT) zu bekommen.

    Andreas Hohls

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  • ... bevor Du jetzt noch einen halben Motor zum Messen zusammenbaust :

    Für die exakte OT Bestimmung des Motors müßte natürlich noch ein Kolben mit Pleuel und intakten Lagerschalen montiert werden ;) .

    Aber auch das wird Dir nichts nützen , das Einzige , was Du halbwegs genau messen könntest ist der maximale Hub der Nockenwelle .

    Hier mal ein Diagramm :

    Ich glaube , das die Bude wo das gemessen wurde , sich ein " wenig " damit auskennt ;) .

    Und nein , es ist keine 229,8 Grad Nockenwelle .... sowas hat Lotus nicht verbaut :D .

    Es gibt mehrere Normen , wie Öffnungswinkel angegeben werden . Da dieses aber nicht genau beschrieben wird , kannst Du Dein " Ergebniss " einfach auch vergessen .

    ( Hier mal einfach in einem allgemeinen Kent Katalog nachblättern , dort tauchen dann zwischendurch 2 Angaben auf ! )

    Dazu kommt noch die Meßungenauigkeit .... Nach der " Im Block gemessen Methode " wirst Du nochnichtmals eine MD 256 von einer MD 266 unterscheiden können .

    .... wie gesagt , das Einzige , was man wirklich messen kann , ist der Hub . Mehr braucht man auch nicht zum Einmessen von Nockenwellen .

  • so, hier die Werte, per digitaler (Baumarkt-) Schieblehre gemessen.

    E= Einlass, A = Auslass. 1. Wert ist der Grundwert (Durchmesser) der jeweiligen Nocke, 2. Wert ist bis zur Spitze gemessen

    A1 27,41 - 34,18
    E1 27,57 - 34,14
    E2 27.57 - 34,14
    A2 27,65 - 34,37
    A3 27,69 - 34,43
    E3 27,67 - 34,23
    E4 27,63 - 34,16
    A4 27,61 - 34,43

    Ich habe versucht, die Lehre möglichst gerade zu halten und mehrmals die Nocke in der Lehre "gedreht". Sollte damit einigermaßen passend sein.

  • 'Chips & Bier'--Themen hat dieses Forum schon genug gesehen.
    Entsprechend ist es ratsam, nur einen der vorgeschlagenen Wege zu gehen.

    Sollte die Schiebelehre genügen, die Öffnungszeiten zu bestimmen, was allerdings überraschend wäre, dann wäre ja ein einfacher und schneller Weg gefunden worden.

    Sollte doch eine Einmessung nötig sein, aber persönlich der Erfolg nicht gelingen, und es kommt nicht auf 1-2 Wochen an, dann gerne die fragliche Nockenwelle zur Überprüfung einschicken.
    Wenn sich Zeit findet, werden dann die entsprechenden Gradzahlen bestimmt.

    Andreas Hohls

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  • Zur Beantwortung der PN dann nochmals hier.
    Nockenwelle allein :
    --Ein paar V-förmig angeordneter Rollen die paralell laufen und dort die Nockenwelle einlegen. Mit einer Gradscheibe versehen.
    --Höhenmessuhr positionieren und den vollen Hub durch messen und rechnen feststellen, wie es beim OT auch paßiert.
    180° rückwärts oder vorwärts, also gegenüberliegend ist '0' auf dem Grundkreis.
    --Sodann vorwärtsdrehen, bis (z.B.) 40/000" = 1mm Hub erreicht ist und die Gradzahl ablesen. Weiterdrehen bis nach dem maximalen Hub wieder 40/000"=1mm erreicht ist.
    Beide Werte addieren und 180 hinzuzählen, was z.B. 270° ergeben könnte.
    Nun rechnet man (z.B.) noch 30° hinzu, da vorher wie nachher von 40/000" Hub bis '0' in etwa 15° vergehen.
    --Diese Messung zusammen mit Messung des vollen Hubs (u.U. noch Übersetzungsverhältnis der Kipphebel dazurechnen) erlaubt einem eine Trefferquote von 95% , was sicher in Bezug auf den hier angestrebten Zweck mehr als genügend ist, da die in Frage kommenden Profile übersichtlich sind.

    Wer dieser Art Equipment (v-blocs) nicht hat, der benutzt einen 'short Motor', wie zuvor schon einmal beschrieben. Am besten mit einem ganz kurzen Stößels eines Fremdmotors, um Kippmoment entgegenzuwirken. Dann wird das obere Ende der Stange von der Messuhr geführt.

    Und innerhalb dieser angestrebten Meßgenauigkeit(95%) ist die Feststellung kein Problem.
    Dieser Art Messungen wurden in den Tagen von Special Tuning etc. , also '70er und frühe '80er dauernd gemacht, da die Nockenwellenschleifmaschinen noch zu ungenau waren.
    Da wurden dann 10x 649er Welle oder KC-STR930 10x gekauft, alle 5° nachgemessen und die mit der geringsten Abweichung genommen.
    Erfahrene Motorenbauer konnten sogar nach dem Messen sagen, welche Nockenwelle von welcher Kopiermaschine kam, da bei einer zum Beispiel der 'x-te' Nocken immer etwas abfiel.

    Da heutige Herstellungsmaschinen akurater arbeiten, ist diese Messung nur noch in z.B. einem solchen Neugierdefall nötig.

    WAS MAN NICHT KANN (!) :

    Angenommen ein Regelement schreibt die Verwendung einer KCSTR930 Welle verbindlich vor.
    'Cleverles' aber halten sich nicht dran und produzieren eine '930' mit einer kürzeren 'off the seat time' also Beschleunigung über die Gesamtdauer des Nockens(anderes Nockenprofil), das herauszufinden wird so nicht möglich sein.

    Und ansonsten wie besprochen :
    Nockenwelle einschicken und mit 95% Ergebnis zurückbekommen.
    Somit ist die Neugierde zum Preis des Portos befriedigt.

    Andreas Hohls

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