Unterbodenschutz?

  • Ich werde meinen Mini nach der Fertigstellung hauptsächlich wohl nur bei schönem Wetter fahren und im Winter garnicht.
    Ist es da überhaupt notwendig Unterbodenschutz auf Unterboden und Radkästen aufzutragen?
    Geplant hatte ich, dass ich diese Stellen mit Brantho Korrux 3in1 lackiere.
    Ich will eben auch Gewicht sparen und der Unterbodenschutz wird wohl über 10Kg bringen.

    Gruß Christoph

  • Hi,

    wenn du mit Unterbodenschutz diese schwarze Pampe meinst, die man früher gern mal über den Rost gepinselt hat (Teroson und Co), dann ist meine Empfehlung, so etwas nicht zu verwenden. Je nach Konsistenz neigen diese Mittel alle zur Bildung von Rissen über längere Zeiträume, durch die dann Wasser eindringt und sein zerstörerisches Werk beginnt.

    Trotzdem solltest du auf einer überholten und möglicherweise lackierten Blechfläche am Unterboden und im Radkasten etwas gegen Steinschlag tun, damit nicht die Lackschicht mechanisch zerstört wird und der Rost zubeißen kann.

    Je nach Einsatzbedingungen (nicht im Winter und eher nur bei schönem Wetter ist natürlich ideal) kannst du im Radhaus und unter dem Schweller (also überall dort, wo Spritzwasser und aufgewirbelte Steinchen hinkommen) transparenten Schutzwachs auftragen (gibt es in Sprühdosen), oder du trägst Steinschlagschutzspray auf - viele Sorten kann man da auch überlackieren. transparenter Wachs lässt sich leicht auftragen und man sieht, wenn er beschädigt ist und kann nachbessern. Er liefert aber keinen dauerhaften Schutz vor mechanischen Beanspruchungen und muss häufiger kontrolliert und nachgebessert werden.

    Aber wie gesagt, bei deinen Einsatzbedingungen ist der Verzicht auf Unterbodenschutz im klassischen Sinne richtig. Und selbst bei Winterbetrieb ist eine ordentlich grundierte, lackierte und mit dick Wachs geschützte Fläche besser als das häufig beobachete Bitumen-Pampzeug auf nacktem Blech.

    Nicht die Dicke der Schicht entscheidet, sonder die Sorgfalt beim Aufbau der Schutzschicht. ich habe dabei über die Jahre viele Fehler gemacht, aber auch viel gelernt. Bei Autos jenseits der 20 Jahre kann man sich nicht viele Fehler erlauben ;)

    Viele Grüße,
    OlliMK

    The new BMC 1100 - it floats on fluid

  • Nachtrag:

    hin und wieder kann man es beim Überholen eines Autos nicht verhindern, dass noch Restrost an der einen oder anderen Stelle übrig bleibt. Überprüfe bitte dreimal, ob das von dir eingesetzte Mittel, das du als allererstes auf das nackte Blech aufträgst, auf solchen Stellen haftet. Normale Grundierung tut das in der Regel nicht und liefert die ersten Ansatzpunkte für neue Korrosionsschäden. das von dir erwähnte Mittel kenne ich jetzt nicht, aber prüf das bitte nochmal. Es ist sehr sehr ärgerlich, eine Blechfläche schön zu lackieren oder sonstwie herzurichten, um dann nach 1-2 Jahren schon wieder braune Flecken zu sehen.

    Gute Erfahrungen bei angerosteten Flächen habe ich mit folgendem Aufbau gemacht:

    1) ein- bis zweimal satt Owatrol auftragen (Rost wird dabei als Pigment verwendet und somit von weiterer Zufuhr von Sauerstoff isoliert)

    2) nach Durchtrocken (> 24h) zweimal je eine Schicht Rostschutz-Grundierung für Stahl/Eisen auftragen. Je nach deinen Möglichkeiten streichen oder spritzen, eventuell etwas verdünnen. Auf Fugen und Kanten achten.

    3) Nach Durchtrocknen zweimal je eine Schicht farbgebenden Lack auftragen, wie bei 2). Lieber auch hier zwei Durchgänge mit leicht verdünntem Lack als eine quasige dicke Schicht.

    4) je nach zu erwartender Belastung der Fläche (Spritzwasser, Steinschlag...) entsprechend einen Schutz (Wachs usw.) auftragen. Antidröhnbeschichtungen gibt es dabei auch, die man dann aber eher zwischen 2) und 3) aufträgt.

    Das klingt nach viel Arbeit, ist es auch, aber liefert auch Ergebnisse, die Jahre haltbar sind.

    Natürlich gibt es viele Alternativen dazu. Vielleicht postet hier noch jemand sein "Geheimrezept".

    Grüße,
    OlliMK

    The new BMC 1100 - it floats on fluid

  • wenn man es so ordentlich macht wie du, sieht es natürlich auch gut aus. Was ich bei allen Arten von U-Schutz weniger fein finde ist die Tatsache, dass es 1) immer schwarz ist und 2) dass man nicht so gut kontrollieren kann, ob sich wieder was in Sachen Rost tut. Allerdings ist eben die Vorbehandlung das A und O.

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  • wenn man es so ordentlich macht wie du, sieht es natürlich auch gut aus. Was ich bei allen Arten von U-Schutz weniger fein finde ist die Tatsache, dass es 1) immer schwarz ist und 2) dass man nicht so gut kontrollieren kann, ob sich wieder was in Sachen Rost tut. Allerdings ist eben die Vorbehandlung das A und O.

    Vorher eine richtige Rostschutzgrundierung drunter und das sollte dann passen. Den UBS gibts auch in grau. ;) Ist aber auch überlackierbar. Das schöne ist, dass er auf Betumen Basis ist und elastisch bleibt. Gerade in den Radhäusern sehr von Vorteil. Ich würde einen elastischen Schutz immer einem harten vorziehen.

    Edit: Ist mit heißem Dampf wieder abwaschbar, wenns mal notwendig ist.

  • Ich hab' die inneren Radläufe und auch andere Steinschlagbereiche nur mit Brantho Korrux nitrofest(BK) lackiert. Nach 2 Sommern und ca. 6.000 km finde ich auch in den Steinschlagbereichen keine abgeplatzten oder beschädigten Stellen. Bei Saisonende werden diese Stellen aber regelmäßig kontrolliert und evtl. nachgearbeitet. Dazu muß man die Oberfläche vorher lediglich reinigen aber noch nicht mal anschleifen.

    Grüße
    Andreas

  • Ich habe das mit Bratho Korrux gemacht. Die erste Lage in grau, die zweite in schwarz. Somit ist sicher gestellt, daß überall mind. zwei Farbschichten drauf sind.
    Der Lakierer hat dann schön in die Kotflügel und Schweller beilackiert und anschließend habe ich noch klaren Fluid Film draufgespritzt. Ist jetzt 1,5 Jahre her, alles TOP:thumpsup:

  • Hallo hier kannst Du dich auch noch darüber informieren:

    http://www.korrosionsschutz-depot.de/index.html

    Mfg Öli:thumpsup:

  • Dann werd ich es mit dem Brantho machen, hab ich ja schon vor einer Weile gekauft.
    Lackierer soll dann überall drüber lacken, dann passt das wohl.

    Gruß Christoph

  • auf das nackte Blech kommt bei mir ein Rostschutz (Rotbraun) und darüber kommt Eisenglimmer, das ist das Zeugs mit dem Brückengeländer und ähnliches gestrichen werden (verdünnt auch spritzbar), danach einfache Farbe drauf. Eisenglimmer ist teuer und gibts z.B. bei Würth unter der Bezeichnung Dickschichtlack in RAL-Farben, original ist es silbrig/grau.
    Ein Bekannter macht schon seit jahrzehnten hochwertige Mercedes und wendet genau diese Methode an, Rost ade ... :thumpsup:

    keinesfalls, aber das wurde ja schon angesprochen, Unterbodenschutz, so wie früher, verwenden!

    Andy

    Hab zwar keine Ahnung, davon aber ne ganze Menge!

  • So mach´ich es:

    1. 2K EP-Grundierung
    2. 2K-PUR Lack (Einschicht)
    3. Permafilm (s. Fluidfilm) für UB und Radhäuser

  • Jetzt will ich nochmal nachhacken.
    Was meint Ihr mit Unterbodenschutz wie früher?
    So Sprühbarer Unterbodenschutz/Steinschlagschutz ist doch immer aus so Bitumenbasis, so war das doch auch früher?
    Aber so Bitumen will ich ja grad eh nicht nehmen weil es unnötig Gewicht ist.

    Gruß Christoph

  • Zudem sind die Unterbodenschütze auf Bitumenbasis mit der Zeit spröde geworden,geplatzt und es ist Wasser drunter gewandert war der Tot vieler Autos!Ich selbst hatte das bei meinem 79er da war der Boden nachdem ich das Zeugs runter hatte völlig im Sack Schweller übrigens auch...:rolleyes:

  • Meiner bekommt eine Mischung von Biz und Claas.

    -Alle Falze und Überlappungen zuerst mit Owatrol Öl zweimal behandeln.
    -2 Schichten Brantho Korrux
    -EP Füller
    -2K Decklack

    Alle Schritte bisher an der ganzen Karosserie. Dann zusätzlich am Unterboden:

    -Permafilm
    -Fluidfilm
    Da ich den Mini ganzjährig fahren möchte:
    -Fluidfilm vor und nach der Wintersaison wiederholen. Dieses gibt für ca. 3-4 Monate zusätzlichen Schutz und bessert eventuelle Lücken im Permafilm aus.

    Also: nix Bitumen oder ähnliches!!!

    Gruß,
    Turi

  • Jetzt will ich nochmal nachhacken.
    Was meint Ihr mit Unterbodenschutz wie früher?
    So Sprühbarer Unterbodenschutz/Steinschlagschutz ist doch immer aus so Bitumenbasis, so war das doch auch früher?
    Aber so Bitumen will ich ja grad eh nicht nehmen weil es unnötig Gewicht ist.

    Nein, es gibt 2 Arten Unterbodenschutz ;)

    Zum einen dieses Bitumenzeug, zum Spritzen oder auch als "Pampe" zum drüber Kleistern. Dieses Zeug ist nicht überlackierbar :headshk:

    Zum anderen, ein Unterbodenschutz/Steinschlagschutz auf PVC-, oder auch PU-Basis. Diese Zeug ist überlackierbar und wirkt als Steinschlagschutz, Nashtabdichtung und hat Antidröhn-Wirkung.

    Zum beispiel Fertan "Over 4 SPS/SPG" . Vergleichbare Sachen gibt´s auch von Teroson, Technolit............

    Wichtig ist, dass das Zeug überlackierbar ist ;)

    Am besten funktioniert es, wenn die Flächen (natürlich rostfrei) grundiert und lackiert sind. Dann in gefährdeten Bereichen (Radhäuser und Schweller bis etwa zur Hälfte des linken/rechten Bodenblechs) diesen Steinschlagschutz satt aufspritzen und nach dem vollständigen Trocknen noch einmal überlackieren.

    So kann man Schäden besser frühzeitig erkennen und ausbessern.

    Wenn vorne Innenkotflügel montiert werden, reicht es auch, dahinter satt mit Hohlraumversiegelung oder MS zu arbeiten, da dann kein Steinschlag mehr...

    Gruß, Diddi

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