verstellbare Zugstreben eingebaut

  • Hi,

    wollte Euch nur mal einen kleinen Bericht über den Einbau meiner verstellbaren Zugstreben geben. Ist nur ein Bericht und keine Frage.

    Gestern war mal wieder Schrauben angesagt. Auf meinem Plan stand entweder:
    1. Kugelbolzen auf einer Seite erneuern
    oder 2. Vorderachsrahmen festlegen
    oder 3. verstellbare Zugstreben einbauen

    Ich hatte mich für die Zugstreben entschieden, die ich schon seit ein paar Wochen hier rumliegen hatte. Außerdem dachte ich, daß dieses Thema in maximal ner halben Stunde pro Seite abgetan wäre. Weit gefehlt!
    Ihr kennt das ja, man denkt, "datt is doch kein Problem", und hinterher fummelt man den ganzen Tag und könnte abkotzen.
    Ich bin zwar nicht der geborene Schrauber, aber hab Schlosser gelernt, und wer seinen Mini nun mal so lieb hat (und armer Student ist), der schraubt selber an ihm rum.

    Gesagt getan, Mini vorn aufgebockt, Mutter der Verschraubung der linken Zugstrebe am unteren Querlenker gelöst. Bolzen geht nicht raus. Denke mir "is wahrscheinlich ´ne Preßpassung" und wummer mit nem Hammer von unten. Rührt sich kein Stück.

    Mach mir erstmal einen Kaffee.

    Ich hatte mit zu den verstellbaren Zugstreben ein paar neue Schrauben mitbestellt. Hätte ich mir diese mal angeguckt, wäre ich nicht auf folgende Schwachsinnigkeiten gekommen:

    Ich denke, "diese bekoppten Engländer, haben die in den unteren Querlenker bestimmt ein zusätzliches Gewinde reinreschnitten". (Die Leute, die mich jetzt zurecht für blöd halten: ich weiß, völliger Schwachsinn, aber die Schraube ging nicht rauszukloppen)

    Also, ich nen 13er Maul-Schlüssel genommen, natürlich etwas zu groß, und versucht, die vermeinliche Schraube zu drehen. -> Schlüssel drübergerutscht. 12er Schlüssel genommen und auf ca. 12,5 gefeilt! -> Schlüssel-Backen zu schwach, drübergerutscht.

    Zweiter Kaffee!

    70cm Rohrzange ausgepackt!
    Rohrzange drübergerutscht, geflucht.
    Schraubenkopf sieht irgendwie nicht mehr neu aus. :(
    Mit nem Meißel dem Kopf ein paar Schläge gegeben.
    Rohrzange nochmals mißbraucht. Scheißding rührt sich keinen Millimeter.

    Dritter Kaffee! (werde schon leicht zittrig und nervös)

    Wundere mich, daß die Mist-Sau noch nicht abgerissen ist und feile den Kopf auf 12er SW zurecht!
    Schlüssel rutsch drüber.
    Drücke unteren Achsschenkelbolzen raus und versuche, die Zugschrebe erstmal an der vorderen Rahmenbefetigung raus zu drücken. Geht natürlich nicht, da der Querlenker sich nicht so weit nach hinten drücken läst.
    Denke mir, wenn ich die Zugstrebe vorne schon lose hätte, könnte ich sie hin und her bewegen, bis sich die Schraube löst.
    Also die Flex ausgepackt!
    Zugstrebe fachgerecht kaputtgemacht.

    Ich bewege den Rest der Strebe hin und her. Schraube bleibt hartnäckig.

    Setzte erstmal Kaffe auf!

    Im vorbeigehen guck ich mir die neuen Schraubenbolzen an und sehe nur am Ende ein Gewinde. Au Mann, faß mir an den Kopf und geh erstmal pinkeln. (Kaffee)

    Versuche das Ding nochmal mit nem Fäustel auszutreiben, und wummer wie bescheuert, Ding kommt zum Verrecken nicht hoch.

    Schnauze voll: Unterer Querlenker ausgebaut und Bolzen am Schraubstock ausgetrieben.

    Danach die andere Seite auch so gemacht und fertig.

    AAAAAARRRGGGGGHHH !!!!!!!!


    Bitte jetzt keine altklugen Kommentare der Profis, von wegen "hätte ich Dir vorher sagen können...", und so.

    Bin manchmal nicht ganz helle und etwas ungeschickt.

    Will demnächst den Vorderachsrahmen festlegen, mir graut es jetzt schon! Muß es aber machen, weil ich den Mini danach vermessen lassen will.


    Andreas

    99er Mpi, K&N 57i, Bastuck single mittig (keine Kritik bitte!), LCB, verstellbare Zugstreben, Rahmen festgelegt, Adjusta-Rides.

  • ...war bei mir genauso! nur mußte ich auf einer seite den dreck ausbohren! shit happens...

    zero
    *

    MINI Motorsport Club Graz
    ~ chickenminis ~

  • niggel
    Oh Mann, das tut mir leid. :(

    Bei der Gelegenheit wäre es doch toll wenn ein erfahrener Schrauber mal eine Anleitung posten würde, damit es andere Hobbyschrauber (wie Ich:) ) es bei der Aktion etwas leichter haben.


    Liebe Grüsse
    Sebastian

    In der nächsten Kurve sehen wir uns wieder!!!

  • Für kluge Kommentare gibt es bei handwerklichen Problemen nie einen Grund, da Handwerk schwer und nicht einfach ist/sein kann.
    Es ist eben genauso wie mit der Kopfarbeit, nur eben eine andere Dimension.

    Die Anleitung steht schon in dem Erfahrungsbericht, man muß sie nur herausfiltern:

    --Vor jeder Arbeit einen mindestens gedanklichen Plan erstellen:
    1.Wie will ich vorgehen ?
    2. Habe ich dazu alle Werkzeuge/Hilfsmittel und habe ich sie auch am Platze des Geschehens ?
    3. Sind Vorbereitungen nötig(Kriechöl sprühen=Rostlöser) und wenn ja ausgeführt.
    4. Ist das Zusammenwirken der montierten Baugruppen/Teile verstanden oder muß eine Explosionszeichnung her ?
    5. Sind alle neu zu verbauenden Teile am Platze und habe ich sie 'verstanden' = wie sie zu montieren sind und ob sie besondere Voraussetzungen verlangen.

    --Dieser Plan hätte den Schaft gezeigt, wo ein Gewinde vermutet wurde.
    Diese Vorbereitung hätte dazu geführt, daß ab 3 Tage vorher schon jeweils über Nacht Rostlöserspray aufgesprüht worden wäre (zum Einweichen)

    Und trotz aller Pläne geht eben auch dann noch etwas schief, obgleich ein gelernter Handwerker ein Werkzeug sicher sachgerechter führt (auf Grund des Verständnisses dank Übung)als ein Hobbytäter.

    Trotzdem aber sitzen auch die Hobbytäter später am Biertisch und berichten davon : "Den Motor rausgerissen....." oder "Die Scheibenbremse reingeschmissen....." zu haben. als sei es ein Klacks und nur der Zuhörer so beschränkt in seinen Möglichkeiten.

    Da hilft dann die ironische Gegenfrage: "Reingeschmissen...? Funktionert das denn, wenn man nicht festschraubt ?"

    Wichtig ist übrigens beim Umbau der Zugstreben auf einstellbare Version, die Länge der Std.Strebe zu messen, damit man zum Einmessen schon mit halbwegs geradem MINI fährt.
    Andreas Hohls

    Alle Beiträge verstehen sich als rein sachliche Aussage und tolerieren Meinungen und Vorlieben eines Jeden, auch wenn sie konträr entgegenstünden.

  • natürlich ist es am besten, wenn man ihn dann gleich vermessen läßt. aber kann man auch ein weilchen "ohne einstellung" fahren?

    d.h. die länge der orig. zugstreben abmessen und die einstellabren dann so einstellen? merkt man beim fahren, dass die einstellbaren auch steifer sind?

    ...on a mission!

  • Du hast recht. Hätte ich mir die Schrauben vorher mal angesehen, wär das alles nicht passiert. ;)
    Rostlöser hab ich natürlich benutzt, allerdings nur ca. einen Tag einwirken lassen.

    Ja, die eingebauten Zugstreben habe ich den orginalen in der Länge angepaßt.

    Gewußt wie!
    Und ich weiß jetzt, wie.

    Bis dann,

    Andreas

    99er Mpi, K&N 57i, Bastuck single mittig (keine Kritik bitte!), LCB, verstellbare Zugstreben, Rahmen festgelegt, Adjusta-Rides.

  • Ja, das geht dann, wenn man bei einer Vollbremsung mit losgelassenem Lenkrad (bzw. nur seichter Griff) feststellt, daß der MINI spurtreu bremst = die Einstellung schon recht exakt, was aber fast nie der Fall sein wird.
    Zudem muß die Spur kontrolliert/eingestellt werden, und der Reifen hat schon Verschleiß, wenn das Rad 'über den großen Onkel' läuft = zuviel Nachspur hat.
    Andreas Hohls

    Alle Beiträge verstehen sich als rein sachliche Aussage und tolerieren Meinungen und Vorlieben eines Jeden, auch wenn sie konträr entgegenstünden.

  • Natürlich kann man noch rumfahren, wenn man die einstellbaren Zugstreben genauso lang macht, wie die originalen. Die Spur ist dann genauso schlecht wie vorher. :) Da aber die Spur beim Mini nie so ganz hunderprozentig ist und wahrscheinlich auch mit den originalen Streben ab Werk nie war, empfiehlt es sich auf jeden Fall das Ding vermessen zu lassen.

    Man ist oft überrascht, wie sich das Fahrverhalten nach dem Vermessen und Einstellen ändert.

    Eine Rahemfestlegung vorne ist zusätzlich empfehlenswert. Bei ausgelutschten Rahmengummis eiert das Auto z.B. beim Bremsen auf Spurillen oft hin und her. Ich merk das bei meinem.

    Andreas

    99er Mpi, K&N 57i, Bastuck single mittig (keine Kritik bitte!), LCB, verstellbare Zugstreben, Rahmen festgelegt, Adjusta-Rides.

  • ne ganz grundsätzliche sache ist auf jeden fall, dass gewalt MEISSTENS schlecht ist.wie andreas schon sagte, wenn die denkarbeit im voraus gut gemacht wird, ist das praktische meist gut und schnell erledigt.wer selbst schrauben möchte, sollte sich auf jeden fall auch ein originalwerkstatthandbuch für sein fahrzeug kaufen.da steht wirklich alles drin, sogar wo beim punktschweissen die punkte zu setzen sind.

    gruß p

  • Welches Werksattbuch meinst du? (Klar, original, blöde Frage aber trotzdem...)

    Ich tu das von Bücheli (oder so ähnlich) haben tun.

  • es gibt eins direkt von Rover. das finde ich persönlich besser! hat früher so um die 78 dm gekostet glaub ich.
    frag einfach mal bei einem mini-teile händler!

    Martin

    Minibesitzer seit 9/97

  • wie bekommt man jetzt die schraube die die zugstrebe am querlenker hält am besten raus? die sitzt bei mir auch fest! vielleicht ist sogar leicht verbogen?
    geht doch nur mit hammer oder? volker

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