Wer kann den Motor abstimmen?

Zitat von Signalhupe

Wie sagt Mario Barth immer "Janz wichtig! Fresse halten angesagt".

Der Spruch ist klasse :thumpsup:

Dazu geb ich Dir mal einen Tip von Einem , der nicht Teile vertreibt , sondern einfach nur jeden Tag an Minis " aktiv gewerblich " schraubt .

Natürlich freut man sich über jeden Kunden , den man neu gewonnen hat . Diese kommen aber komischerweise nicht über ein einzelnes Thema , was man bearbeitet hat , sondern eher daher , welches Gesamtbild man hier abgeliefert hat .

Ein gutes Forum ( und das kann ich als Betreiber sicherlich beurteilen ) funktoiniert deshalb auch nur , wenn Fragen wirklich komplett " öffentlich " behandelt werden .

Es geht ja nicht darum , dem Einzelnen zu helfen , sondern auch darum , Anderen , die später vielleicht das selbe Problem haben , die Möglichkeit zu geben entsprechend nachlesen zu können .

So funktioniert ein Forum .

Und jetzt zu Deinem Vergaser Problem :

Ausschlaggebend für eine Optimale Vergasereinstellung ist die Grundeinstellung . Das heißt bei Doppel SU Vergasern ( Titel bewußt gewählt , weil da jeder weiß , was gemeint ist ) , das man mit der mechanischen Grundeinstellung anfängt .

Also beide Drosselklappen geschlossen ohne das diese die Einstellschrauben des Standgases berühren .

Als nächsten Schritt werden die Düsenstöcke auf einen Wert um die 1,5 mm eingestellt .

Hier sollte man immer im Auge behalten , das die Düsenstöcke sich in einem Bereich 1 bis 2 mm Unterstand bewegen , nur so ist eine ordentliche Gemischbildung möglich .

Bei einem 1275er mit K&Ns und modifiziertem Auspuff fängt man dann einfach mit AAQ Nadeln an . Vorraussetzung dazu ist natürlich auch die einwandfreie Funktion der Schwimmer und auch ein exakt eingestelltes Gasgestänge . Das Gasgestänge ( bzw die Mitnehmer ) stellt man übrigens so ein , das man ab Leerlauf ( ohne Anschlagschauben ) eine exakte gleichmäßige Öffnungsbewegung hat .

Jetzt startet man den Motor und läßt Ihn warmlaufen .

Als Erstes stellt man nun das Standgas ein . Dazu empfieht es sich die Leerlaufschrauben solange abwechselnd zu betätigen , bis das der Leerlauf halbwegs stabil ist .

Das kann auch ruhig bei 1300 U/min liegen , ist erstmal egal .

Jetzt wird geschaut , ob das Gemisch halbwegs passend ist .

Dazu hebt man die Kolben der Vergaser vorsichtig an der Luftfilterseite an und stellt die Gemischschraube so ein , das die Drehzahl bei Anheben des Kolbens leicht ansteigt .

Das muß natürlich absolut synchron erfolgen .

Fällt die Drehzahl ab , ist der Motor zu mager
Steigt die Drehzahl zu stark , ist der Motor zu fett

Jetzt wird eine ordentliche Standgasdrehzahl eingestellt . Man lässt den Motor dann eine zeitlang im Stand laufen und kontrolliert dann zwei Dinge :

1. Wie tief ist der Unterstand der Düsenstöcke ?
2. Wie sieht die Kerzenfarbe aus ?

1. ist Dieser tiefer wie 2mm ist eine Nadel zu wählen , die im unteren Bereich dünner ist
2. ist die Farbe der Kerzen eher dunkel als hell , sollte eine Nadel mit dickerem Querschnitt in diesem Bereich gewählt werden

Gut , jetzt haben wir den Leerlauf .

Als Nächstes kommt die Teillast und Fahrbarkeit . Dazu wählt man sich ein Bergaufstück und schaut , ob der Motor gut am Gas hängt oder aber schon beim leichten Gasgeben klingelt .

Wenns klingelt sofort abbrechen und eine fettere Nadel wählen ( vorrausgesetzt die Zündungseinstellung ist OK ). Man kann auch im gewissen Bereich fetter stellen , wobei man den optimalen Düsenunterstand dabei aber nie aus den Augen verlieren darf ! .

Ok , haben wir jetztauch geschafft .

Jetzt gehts auf Strecke und man bewegt den Mini im Bereich 3000 bis 3500 U/min im Teillastbereich .

Hier sollte man ebenfalls kein Klingeln wahrnehmen und eine hellgraue Farbe im Kerzenbild sehen .

Zu Dunkel = dickere Nadel in diesem Bereich verbauen oder magerer einstellen ( dabei Düsenunterstand und Teillastprüfung zuvor gegentesten )

Zu hell = dünnere Nadel in dem Bereich verbauen oder fetter stellen ( dabei Düsenunterstand und Teillastprüfung zuvor gegentesten )

OK , ebenfalls erledigt .

Jetzt gehts ans Beschleunigen ... hier sollte man das Gas nicht apruppt sondern kontinuierlich durchtreten und schauen , was der Motor macht .

Jetzt wird die Abstimmung der Federn im Kolben und das verwendete Dämpfer Öl interessant ........

Das ist so grob das erste Drittel einer Abstimmarbeit " Rolling Road " .

Aus dem , was Du bis jetzt gepostet hast , könnte man ( wenn man wüßte welche Nadeln verbaut wären ) jetzt relativ einfach helfen .

Wenn man aber das nicht weiß , fängt man da an , was ich oben beschrieben hab ... und hat dann nochmals 2 Drittel vor sich .

Das zum Thema ....

Und " Fresse halten " ... " keine Ahnung " ... " bla bla " ist Forumskontraproduktiv