Rostschutz, Versiegeln, Grundieren während Restauration

  • Hallo liebe Leutz!

    Hab hier schon viel über Rostschutz etc. gelesen und auch viele verschiedene Meinungen, Empfehlungen gesehen.

    Hab mal ein paar Fragen an die Leute, die während der Restauration auch vor meinem Problem gestanden haben und wie sie es gelöst haben.

    Gern auch Tipps zu anderen Produkten falls ein totaler Denkfehler vorliegt oder auch Neagativerfahrungen!

    Und zwar beabsichtige ich den losen Rost an der Karrosse mit der Zopfbürste zu entfernen, den Lack abzuschleifen und auch an den Reperatublechen die schwarze Beschichtung runterzuschleifen.
    Danach wollte ich alles mit Fertan-Rotumwandler behandeln, einwirken lassen und 1-2 Tage darauf das Fertan wieder abwaschen.

    Am Unterboden, in den Radhäusern würde ich dann alles mit Over 4 SP auspinseln wollen und in die Holhräume soll erstmal Fluid Film (aus der Dose) rein.
    Da ich auch die Aussenschweller heraustrennen muß würde ich dann den Innenschweller auch weitesgehend versuchen zu entrosten, Fertan drauf, abwaschen und danach Fluid Film aufsprühen und den neuen Aussenschweller wieder anschweißen.

    Dann weiß ich aber noch nicht genau wie ich die Zischenräume der Bleche zwischen den Schweißpunkten am besten nachbehandle.
    Habe mal nen Bild gesehen wo jemand "etwas" mit einer Spritze dazwischen gespritzt hat.
    Könnte ich dafür einfach das Fluid Film nehmen?

    Dann müßte ich ja zur weiteren Konservierung die Sichtbleche Grundieren.
    Welche Grundierung nehme ich am besten, dass mein Lackierer nicht direkt verzweifelt sondern ne Grundierung vorfindet, die er evtl. nur anschleifen muß und den Lackaufbau beginnen kann?

    Weiter stünde noch auf dem Plan das Over 4 SP am Unterboden und in den Radhäusern später noch mit UBS 220 zu übersprühen. Sinnvoll oder Quatsch?
    Falls es sinvoll ist, könnte ich auch das Mike Sanders Fett dafür nehmen?

    Wenn der Mini vom Lackierer wiederkommt wollte ich die Hohlräume nämlich noch einmal komplett mit dem Mike Sanders Fett aussprühen.

    Ist an dieser geplanten Vorgehensweise irgendwas falsch oder habt ihr es ähnlich gemacht?
    Oder vielleicht komplett anders?

    Möchte den Mini meiner Freundin halt so gut es geht vor Rostbefall schützen, dass wir noch lange Freude an dem Fahrzeug haben.

    Grüße
    Basti

    BRUMM BRUMM.....Bastuck !! *hehe*

  • Fertan ist meiner Meinung nach Mist ... 'is aber nur meine Erfahrung'

    Wenn Du den Rost aber sowieso mechanisch entfernts, brauchst Du garkeinen Umwandler mehr ...

    Sollte dennoch 'umgewandelt' werden, kommt auf die blanken Stellen kein Wachs od. sowas, sondern neuer Lack und dann erst Wachs!

    Ich selbst benutze für neu zu verschweissende Falze Schweissprimer. Wird auch im Werk verwendet.

    MfG

    es ist kurz vor fünf vor halb:

  • Habe heute auch mal ne Mail zum Korrosionsschutz-Depot geschickt was die einem so raten, wie man am besten vorgeht.
    Habe aber leider noch keine Antwort bekommen.

    BRUMM BRUMM.....Bastuck !! *hehe*

  • Ihr dürft aber trotzdem gerne Ratschläge o.ä. hier niederschreiben, wenn ihr wollt.
    Ne Antwort von den Jungs hab ich nämlich immer noch nicht.
    Sind wohl im Weihnachtsstress :)

    BRUMM BRUMM.....Bastuck !! *hehe*

  • Also Basti ich hab dazu im Forum schon einiges geschrieben. Grundsätzlich ist ein geeigneter Aufbau entweder Blankes Metall -2K Epoxy Grundierung- Decklack oder
    Schwarze Tauchlackierung - 2K-epoxy Grundierung und dann Decklack
    Decklack ist alles von UBS bis basislack und Klarlack

    dein lacker wird sich über den Epoxy freuen weil es ein inerter Untergrund ist auf dem nacher nix mehr hochzieht...

    Fertan hat meiner erfahrung nach nichts gebracht es wurde zum großen teil schlimmer wie vorher.

    Owatrol ist ein Korrosionsstopper der Wasser verdrängt und die Fläche anschließend versiegelt...

    Mike Sanders in die radkästen ist keine gute idee da es im Sommer wieder verflüssigt und du den ganzen Straßendreck dann im Radkasten kleben hast. im Schweller ist es eine gute idee...

    ich würde einfach den unterboden komplett mit 2K Epoxy und anschließend mit OVER4SP lackieren die radkästen genauso...

    Rock on

    Pauli

  • Hallo,

    also von Fertan hab ich keine Ahnung. Habe nur in den Regenrinnen Chemischer Entroster gebraucht. Den rest mit einem Aggressor oder strahlen.
    Ich gehe gleich wie el gazolino NUR mit 2k Epoxy Grundierung drauf. Ist bisher das besste wass
    ich gefunden habe.
    Wir haben sogar unsere Wassertonne damit ausgestrichen in der Werkstatt!

    Hier habe ich aber die Erfahrung gemacht, besser bekannte Lack hersteller brauchen, hält besser.

    Gruess stefan

    Das nächste Projekt steht an....

  • Ganz klar, mit Lacksystemen von SPIES HECKER macht man nichts falsch!

    es ist kurz vor fünf vor halb:

  • wenn schon Werbung dann bitte Glasurit, Bollig und Kemper, lesonal, Sikkens BASF, WEFA, Wörwag, mankiewicz, henkel, Hempel usw... nicht vergessen.... :D

  • Also ich tendiere bei Grundierungen und Lacken auch immer zu guten Herstellern. Und möglichst 2K, ausser bei Basislack, der ist immer 1K.

    Mein Favorit ist MIPA. Hat gute Produkte und im Vergleich zu Spies Hecker, Standox, Lesonal & Co ist es deutlich günstiger. Aber im Endeffekt muss das jeder selbst entscheiden. Bei Bedarf (PN) gebe ich da mal eine gute Quelle für MIPA an.

    2K EP ist bei allen Lackern beliebt und isoliert sehr gut. Denn EP gibt´s je nach Hersteller als "reine" Grundierung oder als Füllgrund, der nach Aushärtung auch schleifbar ist. Füllgrund ist mein Favorit. Teilweise muss man dann unterschiedliche Härter wählen, je nach Anwendungszweck.

    Wichtig ist beim Umgang mit 2K EP, dass das Blech absolut blank ist. An unzugänglichen Stellen, Falzen und Ecken strahlen, ansonsten vernünftig schleifen (z.B. P120-P220). Ist Grundrost vorhanden, z.B. in den Poren, dann kommt der Rost auch bei EP zügig wieder durch. Also gründlich schleifen.

    Bei Reparaturblechen mit der meist schwarzen Beschichtung reicht ein Anschleifen oder Padden (Schleifpad), damit der EP hält.

    Kleiner Exkurs: SCHLEIFEN... mache ich generell trocken. Mit Schleifpads, Papier, Bürste... per Hand und Maschine. Das gilt fürs blanke Blech und die Grundierung. Nassschleifen der Grundierung is nich mehr. Beim Durchschleifen der Grundierung hast du schnell wieder Wasser in den Poren. Und Grundierungen sind meist hydrophil. Das Lackierergebnis beim Trockenschliff ist genau so gut und ich habe keine Probleme mit erneuter Korrosion an verdeckten Stellen. Denn Wasser und Metall... nicht gut. Nassschleifen nur beim "Reparieren" von Klarlack.
    Während des Schleifens immer mal mit Druckluft Staub entfernen, das verlängert die Lebensdauer deines Schleifmediums und beugt Rillen und Kratzern vor. Und natürlich nach dem Schleifen alles gründlich entstauben. Nachträgliches Reinigen/Entfetten versteht sich von selbst. Nehme manchmal zur Grundreinigung Bremsenreiniger und vorm Grundieren IMMER nochmal ordentlich Silikonentferner mit sauberen, fusselfreien Tüchern. Solange reinigen, bis die Tücher keinen Schmutz mehr aufnehmen. Wirst sehen... da geht einiges runter.

    Dann grundieren mit 2K-EP. Dann Decklack z.B. 2K-PUR, oder im Zweischichtverfahren einen 1K-Basislack und 2K-Klarlack druff. Die Decklacke bieten einen zusätzlichen mechanischen und chemischen Schutz und verhindern eine potentielle Wasseraufnahme der Grundierung.

    Bei gestrahlten Falzen etc. verdünne ich EP bis zu 30 oder 40% und lasse es dann in die Falze laufen - mit Pinsel oder Spritze. Den Rost innerhalb des Falzes, den bekommst du sowiso nicht komplett raus. Auch mit Fertan nicht. Es sei den du trennst den Falz auf. Und dann greift wieder die beschriebene Prozedur. Bei Überlappungen nehme ich nach dem Schweißen auch verdünnten EP. Vor dem Schweißen kann man über Schweißprimer nachdenken. Habe aber bislang keine eindeutigen Meinungen vernommen. Manche sagen datt is Mist, andere schwören drauf. Ich mach´s nicht.

    Kommt Karosseriedichtmasse zum Einsatz: Schleifen/Stahlen, EP, Dichtmasse (z.B. SIKAFLEX 529), wieder EP, Lack.

    Bei nicht zugänglichen Falzen und Hohlräumen: Mike Sanders oder FluidFilm & Co.

    Bei Unterboden "transparenten" UBS (z.B. Permafilm & Co) zum Schutz vor mechanischen Einwirkungen aufbringen. Der transparente UBS ermöglicht eine gewisse Sichtkontrolle des Bleches unter dem UBS. Das Problem beim üblichen schwarzen Bitumengedöns ist ein verdecktes Weiterrosten.


    Schau dir mal die Anleitungen bei LESONAL http://www.lesonal.de an - datt reicht als grober Anhaltspunkt für nen guten Lackaufbau - bei "Anwendungen" suchen.
    Gibt noch ein gutes Lackiererforum, da wird dir auch kompetent geholfen http://www.diespritzer.de

    Und... alle namhaften Hersteller bieten auf ihren Webseiten Datenblätter an. Diese genau studieren und dann loslegen.

    Am Unterboden oder Innen würde ich die gesamten Arbeiten quasi selber machen. Im Sichtbereich machst du alle Schritte einschließlich Grundieren. Den Rest macht besser der Lacker. Sprich das vorher ab, arbeite sauber und frag ggf. nach seinen verwendeten Produkten. Dann gibt´s im Nachhinein keine (möglichen!!!) Materialunverträglichkeiten. Und je besser die Vorarbeit, desto weniger kostet die Endlackierung.

    Und... exotische Produkte aussem Baumarkt sind ein NO GO... wenn das ein seriöser Lacker sieht und darauf weiterarbeiten soll, bekommt der die Krise und holt den Mist sowieso komplett runter.

    Und Fertan und diese ganzen Wundermittelchen... hab auch immer dran geglaubt... hehe!

    Oh je... könnt hier nen Roman schreiben... denn Lackieren is ne Wissenschaft für sich. Daher "meine" Verfahrensweise nur mal grob dargestellt.

    Bei Fragen... Fragen!

    Gruß

    C

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