Vergaserabstimmung mit Lambdasonde

  • Hallo zusammen,

    ich habe bei meinem Vergasercooper mit Gutmann G-Kat mal die Lambdasondenspannung abgegriffen (Kat-Regelung kurzfristig stillgelegt), um die Vergasereinstellung zu überprüfen. Grund ist, dass ich mit LCB-Krümmer mit eingeschweißtem Metallkat und RC40 "Eintopf" nicht mehr ganz original unterwegs bin. Die Vergasernadel ist momentan auch nicht die vom Kat, sondern eine BBA.

    Dazu hätte ich mal zwei Fragen:

    Welche Spannung sollte bei Last nicht unterschritten werden, damit der Motor nicht zu mager läuft? Bei 3000 1/min lese ich etwa 0,7V ab, bei 4000 1/min geht es in Richtung 0,6V. Bei niedrigeren Drehzahlen magert er deutlich ab, ich denke da geht es auch im vierten Gang schon in den Teillastbereich. Höhere Drehzahlen gingen nicht, da ich auf der Landstraße unterwegs war. Beim Beschleunigen geht die Spannung immer schön auf 0,9V hoch.

    Um anständige Anzeigewerte zu bekommen, muss man schon ziemlich lange schnell fahren. Wenn ich eine beheizte Sonde einbaue, bekommt die Heizung ständig 12V, oder braucht es da eine Steuerung?

    Viele Grüße,
    Ronald

    PS: Ziel ist es, die Kat-Regelung wieder in Betrieb zu nehmen.

  • Was ist denn jetzt verbaut?Sprung oder Breitbandsonde?Boschnr.?
    Viele Sonden mögen die spannungslose "Schwarzfahrerei" gar nicht und gehen daher gern kaputt.Daher beachten.;)

  • das problem bei der sprungsonde: sie kennt nur lambda 1, alles was davon abweicht sind nur anhaltswerte. weiterhin kann der motor so fett laufen das sie sonde wegen des nicht verbrannten sauerstoffs mager anzeigt.

    eine beheizte sonde bekommt (fast) immer strom (je nach einbauort). also über die zündung geschaltet mit einem relais geht.

    If you can't stand a joke, don't drive one

  • Es ist die originale Lambdasonde verbaut, also eine Sprungsonde.

    In den letzten Monaten lief der Motor ständig im Leerlauf zu fett, weil ich mit dem Vergaser Probleme hatte. Mit diversen Neuteilen, Dichtungen, Düsenstock, usw. scheint es jetzt gut zu sein.

    Trotzdem zeigt die Sonde sinnvolle Werte an, hat es also wohl unbeschadet überstanden. Die Zündkerzen sehen auch gut aus. Ich wollte mit der Messung im Wesentlichen vermeiden, dass der Motor unter Last zu mager läuft, das scheint ja erstmal gewährleistet. Der Einstellung nach Kerzenbild traue ich da nicht. Eine hochgenaue Lambdaregelung wie bei einer Einspritzung erwarte ich aber auch wieder nicht.

    Dass beim Beschleunigen die Spannung auf 0,9V hoch geht ist doch ok, oder ist das zu fett? :confused:

    Ich werde dann wohl eine beheizte Sonde einbauen, damit sollte die Regelung früher funktionieren. Dann freut sich die Umwelt :D

    Viele Grüße,
    Ronald

  • für den genannten zweck ist das gut brauchbar.
    das er beim beschleunigen auf 0,9V hoch geht ist ok und unter volllast sollte der da auch sein.
    vieleicht wäre 0,85 oder 0,875volt besser, aber das fällt wohl eh in die messtolleranz der meisten messgeräte

    If you can't stand a joke, don't drive one

  • das was bei der AU gemessen wird ist aber im stand und völlig ohne last am motor. und dann auch erst nach einer stabilisierung der werte.
    sprich beschleunigen, oder mit "volldampf" den berg rauf spielen da keine rolle.

    eine "optimale leistungsentfaltung" lässt sich mit einer sprungsonde überhaupt nicht bestimmen. deswegen wird bei hoher last die sonde bei einspritzern auch ignoriert

    If you can't stand a joke, don't drive one

  • Hey,

    ich habe meinen Vergaser auch so abgestimmt. Deine Werte hören sich ziemlich OK an. Ich hab allerdings im oberen Drezahlberech noch was Fetter gestellt bzw Nadel bearbeitet, damit es gegen 0,8Volt oberhalb 4000upm tendiert. Zwischen 2000 und 3000 habe ich etwa zwischen 0,5 und 0,7 Volt und darunter und im Leerlauf etwa auch 0,7Volt. Hab ganz normal die ASU bestanden mit Co bei 0,25% bei 2900upm.

    habe das alles kombiniert mit lambdasonde, Colortune und Kerzenbild auf einen Nenner gebracht zur Kontrolle :)

    Viel erfolg! Braucht halt etwas Zeit bis man die Nadel so hat wie es gut läuft.


    @Kinesis
    0,9Volt wird Produziert wenn du im Beschleunigungsmoment aufs Gas trittst, zwecks Gemischanreicherung ect. Also ganz normal.

  • Hallo nochmal,

    das was Kinesis beschreibt, muss natürlich bei aktivierter Regelung und erhöhter Drehzahl im Stand funktionieren, damit die AU bestanden ist. Das ist dann das nächste, was ich kontrollieren werde.

    Auch während der Fahrt sollte das funktionieren und daher ist eine etwas zu fette Einstellung bei deaktivierter Regelung, denke ich, ok. Ich weiß allerdings nicht, woher die Regelung den Lastzustand kennt. Wenn ich also bei 2500 1/min unter Volllast den Berg hochfahre (das ist natürlich keine besonders gute Idee), sollte die Regelung das Gemisch bitte nicht abmagern!?

    Viele Grüße
    Ronald

  • natürlich reichert auch ein SU vergaser beim beschleunigen das gemisch an. ansonsten würde der motor sehr bescheiden laufen.
    die trägheit des kolbens sorgt für den gleichen effekt wie eine beschleunigungspumpe

    If you can't stand a joke, don't drive one

  • @Kinesis: Ich kann deiner Argumentation nicht ganz folgen, oder vielmehr verstehe ich nicht genau worauf du hinauswillst.

    Folgende Punkte finde ich aber interessant:

    Dein SPI läuft offensichtlich zwischen 80 und 130km/h nicht mehr mit Lambda=1 sondern deutlich fetter, da du 0,8V Sondenspannung abliest. Ich gehe mal davon aus, dass das so richtig ist und daher bin ich mit 0,7V bei 120km/h vielleicht schon zu mager.

    Beim Beschleunigen geht beim Vergaser auch kurzfristig die Spannung auf 0,9V hoch, da er durch die Dämpfung des Kolbens, wie Klas schreibt, anfettet.

    Ich bin der Meinung, dass die Lambdasonde beim Gutmann-Kat viel zu weit vom Motor entfernt sitzt und daher lange braucht um warm zu werden. Deswegen überlege ich ja auch, auf eine beheizte Sonde zu wechseln. Alternativ habe ich auch noch einen SPI Krümmer und Hosenrohr im Keller liegen, da ist die Sonde richtig nah am Motor. Nur müsste ich dann noch den zusätzlichen Metallkat in das Hosenrohr schweissen lassen.

  • bau einfach eine beheizte sonde ein.
    ich hab irgendwo noch eine 3 kabel sonde (1x signal und 2x für die heizung), falls interesse besteht

    If you can't stand a joke, don't drive one

  • Grundsätlich würde ich alle diese Umbauten und Überwachungsmaßnahmen nicht für zu ernst nehmen, und in die Sparte " Spielerei und Bastalei " einordnen. Was die Lambdasonde wirklich anzeigt hängt von zu vielen Faktoren ab, wiefern man den Teilen grundsätlich Vertrauen schenken kann ist da hin gestellt.Wie alt,ständig im Betrieb oder nur sporadisch, funktioniert noch die Sondenheizung, Betriebstemp. usw. Man bastelt gerne, wenn ein Bedürfnis vorhanden ist verbaut man die tollsten Dinge, ob sinnvoll oder nicht ist zweitrangig. Dem Motor wird es egal sein, die meisten Umbauten sind eher eine Verschlechterung!

    Interessante Sichtweise.
    Die ich, was Deine sog. Spielereien am Motor betreffen, nicht teilen kann.
    Der beste Beweis ist mein Motor.
    Seit eine vernünftige Lamdaregelung mit Breitbandsonde und LC1 stattfindet, läuft der Motor im Stand ruhiger als jeder VW (10 u. 12 Zylinder mal ausgenommen), hat eine erheblich bessere Gasannahme, dreht sauber aus und zieht selbst ab 5000U/min noch vorwärts.Was nicht allein auch an den verbauten komponenten liegt, die jetzt allerdings erst richtig "bedient" werden, da mit Breitbandsonde und damit erarbeiteter Map die Komponenten um einiges harmonischer und effizienter Arbeiten.
    Der Verbrauch ist somit auch von knapp 9,5 auf 8l/100km gesunken.
    Ich könnte hier ein Logfile posten, was wahrscheinlich ne Handvoll hier überhaupt in der Lage sind zu interpretieren, aber meine Lambdawerte sind genau so, wie ich sie haben möchte.
    Leerlauf etwas fetter.
    Teillast etwas magerer.
    Im Schubbetrieb Spritabschaltung
    und in der Beschleunigung fett.


  • Eher eine saubere,sanftere ,gleichmäßige, jedoch etwas träge Gasannahme wird die Folge sein. Die SU Vergaser werden deshalb im Rennsport wenig eingesetzt, weil sie in Punkto Gasannahme und spontaner Leistungsentfaltung gegenüber den Querstromvergasern nachstehen.

    Jaein ...... SU können sogar eine höhere Leistung erzielen als Weber !

    Vergleich war damals 45er Weber gegen Doppel HIF44 ( der Weber erzeugte aber ein höheres Drehmoment , da auf der Rolle abgestimmt . Mit den SUs konnte ich damals nicht weitermachen und konnte erst neulich bei einem 1380er mit Doppel HIF44 sehr interessante Dinge weiter testen ..... fährt jetzt ohne Öl und ohne Dämpfer ).

    Diese ganzen G-Kat Nachrüßt Kits stellen keine " vernünftige " Gemischbildung dar , da die Last des Motors nicht erkannt wird . Beim Gutmann Kit sitzt die unbeheizte Sonde vor dem ersten Kat unterm Auto , also zu weit weg .

    Das Zeugs wurde eher aus " politischen " Gründen auf dem Markt geschmissen , technisch taugt das rein gar nichts und ist im Endeffekt eine Verarsxxe . Wichtig waren doch nur Zahlen : " Es sind soundsoviel Autos umgerüßtet worden " .

    Leider ist es der einzige preiswerte Weg ältere Minis " Feinstaubzonentauglich " zu machen , besser wäre es natürlich die Autos auf entsprechende Einspritzanlagen umzubauen , oder einfach so zu lassen , wie sie halt sind .

    Wer glaubt , durch einen geregelten Nachrüßt Kat , Verbrauchswerte und Leistung zu verbessern ist gehörig auf dem Holzweg .

    Metro

  • Dann frage ich gezielter: Sind die Erfahrungen mit Vergasern oder mit Einspritzern gemacht worden?
    Bei Vergasern sehe ich es wie Metro, da ist nichts an Mehrwert rauszuholen.
    Sei es finanziell, oder Abgastechn.;)

  • Bei Vergasern sehe ich es wie Metro, da ist nichts an Mehrwert rauszuholen.
    Sei es finanziell, oder Abgastechn.;)

    Über Abgas brauchen wer eigentlich nicht reden , solange ein Einspritzer auch kalt fährt oder Vollast über die Autobahn ;)

    ... da ist nix anders .

    Metro

  • Also ich traue der Lambdasonde mehr als dem sehr subjektiven Kerzenbild. Es sollte halt gewährleistet sein, dass die Betriebstemperatur erreicht ist. Die Regelung beruht im Endeffekt nur darauf, dass um Lambda=1 herum eine starke Spannungsänderung erfolgt. Die genaue Spannungslage ist egal. Im Lastbereich regelt da auch nichts mehr, da Lambda=1 dann schon zu mager ist. 0,8V ist wohl ok, das schrieb ja auch schon Klas.

    Der SU Vergaser fettet beim Beschleunigen sehr wohl an. Wenn die Drosselklappe aufgeht, der Kolben aufgrund der Dämpfung aber nicht direkt hochschnellt, steigt die Strömungsgeschwindigkeit im Vergaser. Der Bernoulli-Effekt besorgt damit einen Druckabfall im Vergaser und es wird mehr Benzin aus der Düse "gesaugt", trotz des unveränderten Düsenöffnungsquerschnitts!


  • Ich könnte hier ein Logfile posten, was wahrscheinlich ne Handvoll hier überhaupt in der Lage sind zu interpretieren, aber meine Lambdawerte sind genau so, wie ich sie haben möchte.

    Mach mal, am besten mit Config dazu.

    Grüße,
    Andreas

    irgendwas ist ja immer...

  • Der SU Vergaser fettet beim Beschleunigen sehr wohl an. Wenn die Drosselklappe aufgeht, der Kolben aufgrund der Dämpfung aber nicht direkt hochschnellt, steigt die Strömungsgeschwindigkeit im Vergaser. Der Bernoulli-Effekt besorgt damit einen Druckabfall im Vergaser und es wird mehr Benzin aus der Düse "gesaugt", trotz des unveränderten Düsenöffnungsquerschnitts!

    Teilweise richtig . Sieht man aber den Dämpfer wirklich nur als Dämpfer im Sinne eines Schwingungsdämpfer , sieht die Geschichte anders aus .

    Wie wäre es zum Beispiel damit , das mehr Luft auch mehr Sprit " mitziehen " kann ?

    Die Gasanahme verbesserte sich bei einigen Motoren , ohne Dämpfung , erheblich !

    Würde ich allerdings jetzt nicht einfach ausprobieren , es wurden dazu noch weitere Sachen geändert .

    Metro

  • Teilweise richtig . Sieht man aber den Dämpfer wirklich nur als Dämpfer im Sinne eines Schwingungsdämpfer , sieht die Geschichte anders aus .


    Was ist denn der Unterschied zwischen einem Dämpfer und einem Schwingungsdämpfer?

    Zitat


    Wie wäre es zum Beispiel damit , das mehr Luft auch mehr Sprit " mitziehen " kann ?


    Es strömt in beiden Fällen aber die gleiche Menge Luft in den Motor und zwar wird die bestimmt durch die Öffnung der Drosselklappe. Deswegen fällt ja gerade der Druck im Vergaser, WEIL die gleiche Menge Luft bei einem geringeren Querschnitt mit höherer Geschwindigkeit durch die Verengung muss!

    Zitat


    Die Gasanahme verbesserte sich bei einigen Motoren , ohne Dämpfung , erheblich !

    Würde ich allerdings jetzt nicht einfach ausprobieren , es wurden dazu noch weitere Sachen geändert .

    Metro

    Dieses große Geheimnis hast du jetzt schon öfters verkündet. Wie wärs mal mit "Butter bei die Fische"? :rolleyes:

    Viele Grüße
    Ronald

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