Erfahrungen mit Tankrentrostung / Versiegelung

  • Hallo,

    ich habe hier einen recht ordentlich verrosteten Tank und würde diesen gerne wieder aufbereiten. Konkret plane ich erstmal mchanisch den gröbsten Rost zu entfernen, danach die Feinheiten mittel Chemie zu beseitigen und den Tank danach zu Versiegeln.

    Für den mechanischen Part habe ich mir das so überlegt:

    - Tank auf einen alten Betonmischer spannen, Schleifmittel (Was eignet sich hier gut? Schrauben, Glassplitter, Sand?) einfüllen und entsprechend lange rotieren lassen.

    Für die Chemische Reinigung und die Versiegelung bin ich auf "Kreem" [1] gestoßen. Hat hier jemand schon Erfahrungen mit dem Mittel? Es gibt zwei unterschiedliche Varianten(rot/weiß), welche ist zu bervorzugen, bzw. taugt das Zeug überhaupt etwas?

    [1] http://www.tanksiegel.com/

    Viele Grüße

    Andreas

  • Für den mechanischen Part - Bleikugeln ausm Angelladen - die tragen den Dreck ab und Blei auf funktioniert.
    (Hab ich bis jetzt bei verrosteten Motorradtanks angewendet - ohne Probleme)
    Zur Chemie kann ich nichts sagen.

    MfG Joel

  • Ich habe zweimal mit Creem Weiß gearbeitet.

    Einmal erfolgreich, einmal weniger erfolgreich...

    Hauptproblem ist meines Erachtens, man muss die erste (Reinigungsphase) eine recht hohe gleichbleibende Temperatur des Mittels sicherstellen...
    Beim ersten (erfolgreichen) Mal hatte ich hierzu die technischen Möglichkeiten....

    Beim zweiten Mal hatte ich auch den Eindruck, das alles okay war. Den Tank habe ich dann in EBAY verkauft, anschliessend hatte ich die Reklamation
    die Beschichtung würde losse im Tank rumbröseln. Ob dem wirklich so war, keine Ahnung, jedenfalls hat der Käufer das behauptet.

    Die Entrostung geht übrigens chemisch, Vorbehandlung z.B. "mechanisch" entfällt. In Anbetracht der Kosten für die kompette Kur und des Aufwands würde ich einen gebrauchten Tank kaufen.

    Gruß aus Mainz rené

    NS: in diversen Mopedzeitschriften kommen oft Probleme bei Do it yourselfern vor...

  • Suche mal im Netz nach Oxalsäure. Hab ich mir mal für meine Simson besorgt, jedoch bos heute nicht angewendet. Gibts als Pulver in der Apotheke und soll recht gut funktionieren.
    Ist auch recht günstig.

  • N'abend.

    Der Bleitrick gilt unter Motorradfahrern als wirklich alt und bewährt.
    Zum entrosten Split nehmen, schön scharf. Den Tank in Decken eingewickelt in eine Mörtelmaschine, zwei, drei Stunden laufen lassen. Dabei die Lage immer wieder verändern. Vorher möglichst Benzin- und fettrei machen. Mit heißem Prilwasser auswaschen.

    Dann hab ich das hier: http://wiki.hobbyist.de/index.cgi?Tankentrostung
    gefunden. Klingt interessant.

    Ich hab auch schon Tanks entrostet und versiegelt. Zum einen mit dem Kreemset von Ammon. Hat geklapt. Den Reiniger und Primer hab ich immer noch. Mit dem Primer ( müßte auf Phosphorsäurebasis sein ) bekommt man die Tanks dann innen wirklich rostfrei. Den Tank auffüllen bis zum Rand und über Nacht wirken lassen. Der Rost wird weggefressen und geht dann in Lösung. Das Blech bekommt eine silbrig/graue Farbe.
    Nachdem von der Kreembeschichtung dann ja nichts mehr da war und die Beschichtung auf zweikomponentenbasis ist, habe ich mich nach was Anderem umgesehen. Auf einem Teilemarkt wurde dann eine einkomponentige Beschichtung auf Polyurethanbasis angeboten. Damit habe ich vor nicht allzu langer Zeit zwei Schwalbentanks beschichtet. Die beiden Mopeds fahren damit rum, gelöst hat sich nichts. Ich schau morgen mal auf die Dose, wegen Addresse.

    Gruß. Martin.

    Jung sein ist doch keine Frage des Alters!

  • Sagt mal irgendwie ist mir so als wenn Säuren Metalle oxidieren lassen wegen irgendwelcher Ionenverschiebungen, Elektronegativität - was weiß ich. Warum kippt man jetzt also Phosphorsäure (in Cocacola enthalten :p) in den Tank und die Oxidationen lösen sich auf?! Das würde mich jetzt mal ernsthaft interessieren.

    MfG Joel

  • Sagt mal irgendwie ist mir so als wenn Säuren Metalle oxidieren lassen wegen irgendwelcher Ionenverschiebungen, Elektronegativität - was weiß ich. Warum kippt man jetzt also Phosphorsäure (in Cocacola enthalten :p) in den Tank und die Oxidationen lösen sich auf?! Das würde mich jetzt mal ernsthaft interessieren.

    MfG Joel

    weil durch die phosphorsäure sich der rost in eisenoxid ändert.;)

  • Hi.
    Auf der Dose mit dem Polyurethanharz ist keine Addresse oder Telefonnummer vermerkt, sorry.
    Mit Phosphorsäure werden auch Karrosseriebleche behandelt. Erzeugt bereits eine konservierende Schicht. In Primern ist manchmal auch Phosphorsäure drin.
    Rostumwandler ( Fertan usw. ) ist auch immer Phosphorsäurehaltig.
    Selbst mit Salzsäure kann man Stahlteile entrosten. Das Problem ist nur, man muß anschließend wieder mit reichlich Wasser neutralisieren und damit hat man ruckzuck erneut Rost auf den Teilen.

    Gruß. Martin.

    Jung sein ist doch keine Frage des Alters!


  • Rostumwandler ( Fertan usw. ) ist auch immer Phosphorsäurehaltig.

    mit der Aussage wär ich vorsichtig, meines Wissens nach gibt es ne ganze Reihe Rostumwandler die nicht phosphorsäurehaltig sind (u.a. Fertan). Es wird dann aber mit anderen chemischen Stoffen gearbeitet.
    Wichtig auch bei phosphorsäurehaltigen Umwandlern ist das gute neutralisieren, wird in Hohlräumen meist schwierig. Deswegen gammelts dann auch bald wieder..

  • Hallo Arieck

    Ich habe vor ca. 2 Monaten meinen TR 3 Tank entrostet, sehr schnell und mit wenig Budget.

    Tank ausbauen
    Tank mit Hochdruckreiniger ausspülen
    Tank mit 3 Liter Salzsäure füllen und ca. 10 Minuten drehen
    Salzsäure bekommt man in der Apoteke für 5 Euro den Liter
    Danach Tank mit Hochdruckreiniger auspülen
    und zum schluß den Tank ausspülen mit 2 liter Diesel und einen Liter Öl
    damit er nicht wieder rostet.

    Der Tank wurde top sauber und ich Spar mir das mit der Beschichtung
    die sich mit der Zeit auch wieder ablösen kann.

    Gruß Frank

  • Wohin mit der versifften Salzsäure? Wozu das Öl und Diesel? Wird doch eh durchs Benzin wieder abgewaschen...:confused:

    91er Vergasercooper. Einer wie keiner...:cool:

  • Danke erstmal für die vielen Anregungen. Ich hatte mir inzwischen überlegt, den Tank Sandstrahlen und danach verzinken zu lassen. Sollte doch eigentlich auch einen ausreichenden Korrosionsschutz geben oder verträgt sich das Zink mit Benzin nicht?

    Gruß

    Andreas

  • Hi.
    Innen verzinken, weiß nicht, ob das was Anständiges wird?
    Beim galvanisieren spielt die Spitzenwirkung eine große Rolle. Freiwillig wird sich das Zink innen nicht ansetzen. Mit dem Galvaniker vorher abklären. Feuerverzinken wird sowieso nichts.

    Gruß. Martin.

    Jung sein ist doch keine Frage des Alters!

  • Hallo,

    ich habe mir heute ein Set Kreem Weiß bestellt und den Tank, um den gröbsten Rost zu beseitigen ,zum Sandstrahlen gegeben. Zum Thema Verzinken habe ich einen Galvanisierer befragt, dort lasse ich sämtliche Teile der Hinterachse Verzinken und schwarz Chromatieren. Seiner Einschätzung nach sondert sich so gut wie kein Zink an den Tankinnenwänden ab, so dass ich diese Idee also begraben kann. Ich denke ich lasse den Tank aber trotzdem Chromatieren und werde ihn innen mit dem Kreem versiegeln. Mal sehen obs klappt, ich werde berichten....

    Gruß

    Andreas

  • Hi.
    Bei dem Kreem Set ist ein Primer/Rostumwandler dabei. Es reicht den Tank mit ein paar Handvoll Split innen grob vorzureinigen, den restlichen Rost löst der Primer. Wenn Du den Tank am besten randvoll machst, bzw ihn immer wieder weiterdrehst, den Primer lang genug wirken läßt (ruhig über Nacht), dann wird dein Tank innen vollkommen rostfrei und bekommt eine silbrig/graue Oberfläche.
    Der Rost geht in Lösung. Danach gut spülen und trocknen lassen, beschichten.
    Du wirst sehen, daß klappt.

    Und heb dir den Reiniger und den Rostlöser gut auf. Kannst Du noch jahrelang weiter verwenden, ist mir im Winter sogar schon im Kanister durchgefroren, passiert überhaupt nichts. Ich hab dann später mal ein Polyurethanharz in Verbindung mit dem Rostlöser vewendet. Funzt ebenso.

    Viel Erfolg.
    Gruß. Martin.

    Jung sein ist doch keine Frage des Alters!

  • Da der Tank nicht allzugroß und auch recht "Ballförmig" ist würde ich ihn mit
    scharfkörnigem Sand und etwas Kies füllen und auf die Mischtrommel eines Betonmischers binden. dann den Mischer einige Zeit in verschiedenen Neigungs-
    stellungen laufen lassen. Je nach Körnigkeit der Befüllung kannst Du den Tank so regelrecht innen "polieren".
    Anschließend gut mit Wasser ausspülen und austropfen lassen. Dann ein paar
    Minuten mit einem Haarfön mit Verlängerungsschlauch die Restfeuchte entfernen. Wenn Du es 101% machen willst die letzte Spülung mit destilliertem
    Wasser (Batteriewasser) dann gibts noch nicht mal Trockenflecken.
    Sandstrahlen bringt nichts da Du nicht in die Ecken kommst und es wird auch recht rauh.
    Grüße!
    Leo.

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