Etwas zum Nachdenken

  • Die einfache Nachricht ist:
    Am Freitag d. 20. März 2009 geht die Firma Richard Longman & Co. Ltd. in 'receivership', zu deutsch Insolvenz.
    Theoretisch kann das eine Gesundungsinsolvenz sein. Die Erfahrung lehrt, daß es in der Regel mit dem Verschwinden dieser Firma einhergeht.

    Nun, den kapitalistischen Grundsätzen folgend hätten dann die 'selbstreinigenden Kräfte des Marktes' dafür gesorgt, daß eine nicht wirtschaftlich geführte Firma stirbt und ihr Kundenpotential freisetzt für besser organisierte Wettbewerber.
    Soweit zur Theorie.

    In der Praxis sind aber auch ganz andere Überlegungen anstellbar.

    Dazu müßte aber für einige überhaupt geklärt werden, wer oder was diese Firma eigentlich war.
    Frühe/Mitte '60er gab es in dem kleinen Örtchen Downton eine Tuning- und Motorsportfirma im Süden Englands, Downton Engineering um Inhaber Daniel Richmond.
    Rennfahrer dieses Teams war Richard Longman.
    Als Downton dann unterging, gründete Richard Longman zusammen mit seinem Partner George Toth (dem Kopfmann) die Firma Richard Longman & Co. Ltd., angesiedelt in Christchurch an der Südküste.

    Über Jahre hinweg hatten sie einen großen Namen für MINI-Tuning.
    Richard Longman gewann noch Ende der '70er, müßte 1978 gewesen sein, die Britische Tourenwagenmeisterschaft im aktuellen Motorsport mit einem 1275GT in den damals offiziellen Leylandfarben weiß-blau-rot.

    George Toth war ein brillianter Kopfmann, der nicht nur mit seiner Serie Köpfe (GT4,GT7,GT14,GT17)Pate stand für noch heute am Markt befindliche Konkurrenzprodukte. Er fertigte auch die Köpfe für die Silk Cut Jaguare der damaligen (ca. 1988) Gruppe C.
    Er hatte sich aber jetzt bereits vor ein paar Jahren zur Ruhe gesetzt.

    Ausser MINI war Longman & Co auch ein sehr guter Name für Peugeot Tuning.

    Und mit dieser Historie, weiterhin aktuellem Motorsport (Mini Challenge und andere Serien) für MINIs und sicher auch Peugeots geht solch ein renommierter Betrieb unter. Warum ?
    Und es ist sicher, daß damit die gesamte Erfahrung dieses Teams auch verloren sein wird.
    Kopfmann George ist aus Altersgründen nicht mehr da, und seine damaligen Lehrlinge verlieren jetzt den Arbeitsplatz.
    MINI-Motorenmann Sid ist in ein Alter vorgedrungen, wo es nicht einfach sein wird, eine neue Beschäftigung zu finden. Und mit 60 reist auch niemand mehr gerne einem Arbeitsplatz nach.

    Und was führt nun zu solchen Pleiten, die schon häufiger in diesen Tagen zu beaobachten waren/sind ?
    Und es liegt der Verdacht nahe, daß es nicht urplötzlich eintretendes Mismanagement ist. Es besteht eine gute Möglichkeit, daß der 'Geiz ist geil'-Trend auch diese Firma das Leben gekostet hat. Ohne Frage war man sich in Christchurch der Qualität der eigenen Arbeit bewußt und verlangte einen Preis, der von Einigen als angemessen betrachtet wurde, den aber Andere mit dem Modewort 'Abzocke' belegten. Und letzteres Urteil wird heute sehr schnell ausgesprochen.

    Ohne aber diese Spekulation weiter vertiefen zu wollen, bleibt ein anderer sehr wesentlicher Aspekt als Fakt stehen.
    Auf diese Weise geht im Engineering Sektor sei es Motoren, Kraftübertragungen, Fahrwerke, Karosseriebau oder, oder ein gerüttelt Maß an Kenntnissen und Erfahrungen rückstandslos den Bach hinunter.
    Das ist aus fachlicher Sicht eine mittlere Katastrophe.
    Und übrigbleiben die zur Zeit auch in GB stark vertretenen 'Halbwisser', die Tuning- oder Rennmotoren in fragwürdiger Zusammenstellung und Qualität anbieten, durch den dadurch aber möglichen scheinbar günstigeren Preis diesen etablierten Fachbetrieben die Grundlage entziehen.
    Und ob man sich dieser inahltllichen Abhängigkeit nun anschließt oder nicht, es bleibt eine Tragödie, wieviel Wissen im Bereich Engineering dadurch unwiderbringlich verlorengeht.

    Andreas Hohls

    Alle Beiträge verstehen sich als rein sachliche Aussage und tolerieren Meinungen und Vorlieben eines Jeden, auch wenn sie konträr entgegenstünden.

  • Hallo Herr Hohls,

    puh...ich bin seit 1978 MINI-"Mensch" und habe die "Szene" immer beobachtet.

    Der MINI hat in Deutschland meines Erachtens schon immer mehrere Probleme.
    Er ist wartungsintensiv. Und wenn man das versäumt wird es oft teuer...
    Ein Thema das hier im Forum mit verschiedenen Schattierungen und zwischen den Zeilen immer wieder auftaucht. Erst in letzter Zeit mehren sich die Leute, die den MINI "bewahren" wollen. Auch ich hatte kürzlich wieder so ein Gespräch.

    Aber der Großteil kommt oft an die Kippe (Klippe). Auch stand/ stehe davor.

    Die wenigen, die sich bewußt dem MINI verschrieben haben, gehen mehr zu Original 10 oder 12 Zoll, vielleicht ein wenig "BlingBling"... aber kaum in den Bereich, in dem die Firma LONGMAN aktiv war.

    Auch ich würde mich über ein Paar PS mehr freuen...ob das aber aus der LONGMAN Schmiede gekommen wäre...? Dazu bin ich letztlich wirklich zu geizig - und fahre "original". Vielleicht frickele ich mir was aus meinem Fundus
    zusammen. Wenn, dann mit Hilfe "meines" Händlers ;).

    Problem ist auch, ich kenne "Herrn Longman" durch "Hajo Christmann"...
    aber sonst ist sein Bekanntheitsgrad in Deutschland wohl eher gering...wie viele andere Frimen in GB auch. Siehe auch die ewige "Blechdiskussion".

    Gruß aus Mainz René

  • Eine Schicksals-Nachricht die das Event zum 50igsten des Mini weiter schmälert.
    Da kann man nur Hoffen, daß sich irgend eine Institution (vieleicht British Motor Heritage) um den Verbleib von diesem Handwerk kümmert, denn Tratitionen werden in England immer noch gepflegt, -oder stimmt das auch nicht mehr.

    In-A-Gadda-Da-Vida

  • Firmen kommen und Firmen gehen , das war so und wird immer so bleiben . Ob das mit " Geiz ist geil " was zu tuen hat bezweifel ich , eher sehe ich bei diesen Firmen das Problem im " im Gespräch bleiben " . Der junge Käufer möchte nunmal nachts um halb 3 sich seine Teile per Internet bestellen können , ob das richtig ist bezweifel ich . Das Netz bietet nicht die Informationen , die in einem direkten Gespräch vermittelt werden können . Viele Firmen haben gerade diese Umstellung verpasst und brauchen jetzt etwas " Atem " um in Zukunft noch " aktuell " zu sein . Ausruhen darf man sich nie .

    Traurig ist sowas schon , da Arbeitsplätze verloren gehen und dadurch Existenzen neu gesichert werden müssen .

    Wissen geht aber dadurch jetzt nicht so dramatisch verloren , wie hier geschildert . Andere Firmen haben schließlich nicht die letzten 20 Jahre geschlafen .

  • ... Der junge Käufer möchte nunmal nachts um halb 3 sich seine Teile per Internet bestellen können , ob das richtig ist bezweifel ich . ...

    ... ich behaupte mal, dass man bei einer richtigen Beschreibung im Onlinekatalog mehr als 80% der Miniteile auch nachts um 3 ohne unnötige telefonische Zwangsberatung bestellen kann ... Für die restlichen 20% nimmt man gerne den Telefonhörer ans Ohr ... :rolleyes:;)

    Zu Longmann kann ich nichts sagen, kenn die nur aus den englischen Fachgazetten, und nach meinem Verständnis haben die mit ihrem Portfolio nur eine eher kleinere Menge der MinifahrerInnen adressiert ...

  • ... ohne unnötige telefonische Zwangsberatung bestellen kann ... F

    nun ja .... Zwangsberatung machen ja nur wenige Händler :D ... aber oft werden bei der Bestellung Kleinigkeiten vergessen , die dann bei der Montage fehlen . Gerade das ist ärgerlich , wenn der Mini jeden Tag fahren muß .

  • da ich aus winnenden komme finde ich gibt es weit aus wichtigere sachen zum nachdenken als ein geschäft von dem ich noch nie was gehört habe . wenn der markt eine regulierung hervorruft hat es meistens vielschichtige gründe , denn es gibt immer noch leute die keine geiz ist geil mentalität an den tag legen . und wer entweder nicht wirtschaftlich arbeitet oder nicht das richtige produkt für den vorhandenen markt liefert hat was falsch gemacht . wenn sich bei mir keine fahrschüler mehr anmelden würde ich als erstes mal nachforschen was mache ich falsch und würde primär die schuld nicht bei den kunden suchen sondern bei meinem eigenen konzept .

  • nun ja .... Zwangsberatung machen ja nur wenige Händler :D ...

    ;)

    ... aber oft werden bei der Bestellung Kleinigkeiten vergessen , die dann bei der Montage fehlen . Gerade das ist ärgerlich , wenn der Mini jeden Tag fahren muß .

    ... deshalb gute Beschreibung mit Hinweis auf den nötigen Kleinkram .. :)

  • Diese Hoffnung wird sich eher nicht erfüllen.
    Man hat bei BMH zwar seinerzeit darüber nachgedacht die insolvent gewordene Firma Jack Knight Developments Ltd. zu kaufen, aber viel, viel zu spät. Da gab es 'Butts Road' längst nicht mehr und die Fertigungsstätten waren ausgeräumt und die Maschinen nach Osteuropa verkauft.
    Der Kauf der Firma EBC Bremsmittel läßt eher auf eine kaufmännische Ausrichtung in dieser Entscheidung schließen.
    Wäre schön, falls Obiges sich als Trugschluß erwiese und die Firma eine Fortsetzung erführe.

    @'HarleyHerlert'
    Hanjo Christmann war meiner Erinnerung nach auch in den späten '70ern aktiv, der Hochzeit des Richard Longman und der gleichnamigen Firma.
    Und es wäre, falls es tatsächlich stimmt, es wäre tatsächlich sehr, sehr bedauerlich, wenn nur so wenige der heutigen 'Mini Fans' die wesentlichsten Eckpunkte ihres Kultobjektes kennten.
    Ohne das, was vor 1980 war, hätte es nie und nimmer ein so langes Leben und diesen Kultstatus gegeben.
    Und deshalb gehört für einen echten Fan sicherlich auch dazu, sich mit den Eckpunkten der Fahrzeughistorie zu beschäftigen.
    Ein heutiger Beatles Fan, der vermutete die seien in einem Nachtclub in Madrid entdeckt worden und hätten in Berlin auf den Kuhdamm ihren Start in Deutschland gehabt, hätte sicher auch etwas falsch gemacht, oder ?

    Im Wesentlichsten ging es bei der Bewertung der Nachricht aber auch darum herauszustellen, wieviel unwiederbringliches Wissen und Können gegenwärtig verlorengeht, ohne das es scheinbar irgendjemand zu interessieren scheint. Und das weder von Kundenseite, als auch von staatlicher Seite.
    Irgendwann wird auch Großbritanien merken, daß es jemand geben muß, der sich die angebotenen 'Services' leisten können muß.
    Und wie zielgerichtet ein ganzes Land auf diese Konzentration auf Services zusteuerte das ist in GB seit langer Zeit zu beobachten, nicht zu übersehen und war und ist schon abenteurlich.
    Und die gegenwärtige Abwendung von preiswerten Produkten und Zuwendung zu billigen Produkten ist nicht minder erschreckend.

    Andreas Hohls

    Alle Beiträge verstehen sich als rein sachliche Aussage und tolerieren Meinungen und Vorlieben eines Jeden, auch wenn sie konträr entgegenstünden.

  • Ich muß ganz ehrlich gestehen, mir war weder der Firmenname noch die Geschichte dazu geläufig. Einzig allein der Name "Downton" ist mir schon durch Lesen der einschlägigen Mini-Literatur untergekommen.
    Aber ich beschäftige mich auch nicht all zu sehr mit dem Thema Motortuning.

    Trotzdem macht man sich bezüglich solcher Meldungen auch so seine Gedanken.
    Und ich möchte eines dazu anmerken, auch weil Herr Hohls das leidliche Thema "Geiz" anspricht. Sicher auch nicht ganz wegzudiskutieren. Trotzdem habe ich auch noch einen anderen Ansatz.

    Betrachtet man sich mal so im allgemeinen den sozialen Querschnitt der heutigen Mini-Besitzer, nehmen wir mal für Deutschland repräsentativ dieses Miniforum und seine User. So wird doch auffällig, dass es sich dabei um einen bunten Mix aus Schülern/Studenten, einfachen Arbeitnehmern, Intellektuellen, Beamten, Selbstständigen und und und handelt. Also eigentlich ein Sammelsurium aus verschiedensten Einkommensgruppen. Und damit natürlich auch Einkommensgrößenordnungen.

    Daraus bedingt natürlich auch ein höchst unterschiedliches Maß an Kaufkraft und daraus auch bedingt ein unterschiedliches Maß an Möglichkeiten und "Ansichten", was der "eigene Mini" können/haben soll oder muß.

    So gibt es eben die Tuningfanatiker, die am besten sofort den schnellsten und stärksten Mini im "Revier" ihr eigen nennen möchten. Und dazu auch den materiellen Background ihr eigen nennen können. Schön.

    Aber es gibt am anderen Ende der Skala eben auch sehr viele, die froh sind, ihren Mini am Laufen zu halten, ihren täglichen Kampf gegen den Rost und den Kupferwurm kämpfen, für eine Teilrestauration des Blechkleids den Jahresurlaub und die (wenn überhaupt vorhandene) Urlaubskasse plündern und darüber gar keinen Gedanken an "Tuning" oder "More Power" verschwenden. Ich selbst kenne davon sehr viele Minifreunde. Da wird schon mit Stolz auf einen neuen Auspuff oder neue Reifen verwiesen.

    Der Mini ist eben (zum Glück) noch kein Oldtimer, den sich nur die gehobenen Einkommensklassen leisten können, denen dann evtl. der gewisse Geiz vorzuwerfen es bestimmt einfach wäre.
    Kommt aber der Mini in die Oldtimer(preis)regionen von Mercedes, Ferrari oder Jaguar (um nur mal drei zu nennen), dann liegt die durchschnittliche Finanzstärke der Besitzerklientel sicher auch im Rahmen von ausnahmslos vorzüglichen Tuningschmieden.

    Was ich damit eigentlich nur sagen will, der Mini ist momentan noch ein "Volks-Oldtimer", will heißen, grundsätzlich kann ihn sich noch (fast) jeder leisten.
    Aber eben nicht jeder kann und will sich deswegen auch gleich die "Belieferung" von nahmhaften Entwicklern und Anbietern leisten.

    Da ist wie mit dem Krabbensalat. Ich kann mir zwar welchen leisten, aber nur, solange Aldi ihn (noch) anbietet. ;)

  • Danke für die Ergänzung.
    Die Einstellung war ohne jede vorherige Sachrecherche nur so aus der Erinnerung geschrieben, so daß nicht alle Angaben 'im Detail' gesichert waren.

    Andreas Hohls

    P.S.: Und Minifahrer Ein interessanter Aspekt, zu dem es durchaus Einiges zu sagen gäbe. Am Donnerstag dazu gerne mehr.

    Alle Beiträge verstehen sich als rein sachliche Aussage und tolerieren Meinungen und Vorlieben eines Jeden, auch wenn sie konträr entgegenstünden.

  • Wenn ich in der Zeitung die Anzeigen durchlese und sehe wie sich China Restaurants gegenseitig bei den Preisen für ihre 'all you can eat' Mittagessen unterbieten, daß ich mich frage ob das überhaupt noch schmecken kann… den Fernseher anschalte und bemerke, daß Myhammer jetzt schon eigene Spots schaltet und der neue Kik um die Ecke eröffnet, muß Geiz anscheinend sehr geil sein, ja.
    Und dann erzählt mir ein Bekannter er hätte sich für 50 Euro ein Ed Hardy T-Shirt gekauft - ich versteh’s nicht.

  • „Was'n das?“

    Das ist ein Beispiel dafür, wie ich es schaffe für billige Ware fast jeden Preis verlangen zu können, weil irgendwelche C-Promis mit meinen Klamotten rumlaufen. Muß man nicht kennen!

  • Face the facts!

    An der allgemeinen "Geiz ist Geil" Mentalität werden wir nichts ändern. Leider!

    Und selbst wenn wir uns alle (die sich angesprochen fühlen) selbst verpflichten uns diese Mentalität nicht zu eigen zu machen, wird es an der Gesamtsituation nicht viel ändern. Wirtschaftskrise, Umweltprämie, Rabattschlachten ... alles wird dazu beitragen, das der Mini-Markt mit grossen Schritten kleiner wird.
    Im Durchschnitt werden Teile zukünftig teurer und schwieriger zu bekommen sein und der Mini wird sein Image als "preiswertes Fahranfängerauto" endgültig ablegen müssen.

    Da wird sich die Spreu vom Weizen trennen: diejenigen die ihren Mini ernsthaft behalten wollen, werden auch weiterhin ihre Motoren, Köpfe und alles andere kaufen, zu Preisen wie sie eben angeboten werden.
    Aber all die, die sich 14 Tage einen Kopf darüber machen wie man einen Startknopf verbaut, während Frontmaske und Scheibenrahmen dahinrosten (willkürlich gewähltes Beispiel!) werden sich eh früher oder später von ihrem Auto trennen müssen. Für die mag die "Geiz ist Geil" Mentalität der richtige Weg sein, um das Ende des Hobbies um eine Saison hinaus zu schieben.

    Mini-Teilekauf ist Vertrauenssache! Jeder der ernsthaft Mini fahren will sollte sich darüber klar sein das er eine langjährige Bindung eingeht, die von einem Geben und Nehmen geleitet werden sollte. Es müssen BEIDE Parteien mit dem "Gaschäft" zufrieden sein und damit leben können.

    So... philosophisch genug? :D

    Ich bin froh das ich so hilfsbereite Leute kennen gelernt habe, die mir helfen meine Minis am Laufen zu halten, und noch mehr froh darüber, über den Mini tolle Freunde gefunden zu haben, das die damit verbundenen Kosten nahezu irrelevant sind.

  • Marktwirtschaft .. verlorene Arbeitsplätze (wir können die Firmen auch Opel nennen oder vermutlich demnächst auch weite Teile der heutigen Formel1 Mitarbeiter...)

    Aber bleiben wir bei den Mini Teilen (support your local dealer)

    Ein Vergaser HS4 SU kostet im Internet bei einem deutschen Anbieter 256,63€, bei einem anderen 277,54€. Ähnliche Beträge wurden auch von einem Nicht-Internetanbieter in der mini Zeitung aufgerufen.

    Schauen wir nach England gibt es dort einen HS4 SU für 116,15 Pfund (incl. VAT) macht anch heutigem Wechselkurs 122,87€ kommen noch ein bischen Porto und Verpackung drauf (~20Pfund ...)
    => Nach Geiz ist geil Mentalität wäre der passende Slogan "by one .. get one free" :eek:

    Diese Darstellung ist vereinfacht, ich kann und möchte die Qualität der Vergaser nicht vergleichen, habe auch nicht den Lieferumfang im Auge. Auch Beratung , Reklamation etc.... ist nicht berücksichtigt.

    Aber: Man muss sich nicht wundern, wenn der eine oder andere überlegt in England zu bestellen (wir hatten diese Diskussion bereits hier im Forum) und der eine oder andere deutsche Händler Probleme bekommt. DANN zu diskutieren "support your local dealer" ist müßig.

    Was will ich damit sagen: Es gibt viele Gründe für Probleme / Geschäftsaufgaben. Und wenn es "Geiz ist geil" ist, dann muss sich ein Händler halt überlegen "kann ich das / will ich das". Als nicht-abhängig Beschäftigter kann der Unternehmer diese Entscheidung frei treffen. Der Markt entscheidet dann ob dieses Unternehmen "gebraucht wird".

    15.08.04 On the road again... der "Kleine" :D

  • Schade....in Zukunft werde ich meinen GT 14 Kopf noch mehr in Ehren halten.

    ich will mich nicht in die "Geiz ist geil" Diskussion einklinken, da ich denke, dass alles relevante schon gesagt wurde.

    Gruß, Marco
    Mini seit 1989.

    Snap_on_logo.jpgswiftune1.jpgts_pennzoil-r_a.jpg

  • Na ja,

    es sind halt nicht mehr die wilden 70er/80ziger Jahre, wo Minifahren für die einen als billiges Einsteigerauto, für die anderen kostenintensives Tuningspielzeug war.

    Wenn die Anzahl der auf der Strasse bewegten Mini,s im Laufe der Zeit rapide abnimmt hat es natürlich eine Firma die Tuningteile produziert enorm schwer diese an den Mann zu bekommen. Selbst wenn die Anzahl der "Tuningschmieden" gleich bleibt werden die potentiellen Kunden einfach weniger.
    Wer dass nicht erkennt und sich ein weiteres Standbein schafft, hat unter Umständen, so leid es mir um Longman tut, ernste Probleme.

    Er haette sich ja auch wie die John Cooper Garages sich dem neuen Mini annehmen können, zumindest gäbe es von der Firmenhistorie assoziationen die u.U. den New-Mini Fahrer dazu bewogen hätten bei Longman auf den Hof zu fahren.

    wenn , hätte, wäre...usw. nützt alles nix mehr.
    Der Markt wird eben unter den verbleibenden aufgeteilt.

  • Na ja, nur Longman ist halt kein hießiger Händler ;) Ich denke mal die angesprochene entsprechende Klientel, welche sich wirklich für die Historie des Minis interessiert kennt Longman, die anderen sind wahrscheinlich auch kein Kundenkreis. Man sieht halt immer wieder, das der ("bekannte") Namensgeber in Rente geht und danach die Firma früher oder später den Bach runter geht. Meiner Meinung nach auch ein selbstgemachtes Problem. Da wird halt niemand wirklich nachgezogen und mit der Firma in Verbindung gebracht. Dann kurz vor knapp gibt es einen neuen Geschäftsführer, der keine Ahnung hat, wie die Firma die letzten Jahre funktioniert hat und es geht bergab.
    Tja und zum Thema wissensverfall. So lange in dieser Gesellsschaft der älteren Generation in gewissen Maße Nutzlosigkeit unterstellt wird, wird jeder ältere, erfahrene Mensch seine Meinung und Erfahrungen zurückhalten, weil er der Meinung ist, sein Wissenvorsprung sichert seine Arbeit. Passiert dann mal was, ist das ganze Wissen schlagartig weg. Und das nicht erst nach einer Firmenpleite. (Kenn ich aus eigener Erfahrung, da war es ein Schalganfall--> der Mann hatte ein Wahnsinns Wissen, nur wusste davon kaum einer was).
    Ich find es jedenfalls schade, das so ein großer Name wohl verschwinden wird, oder noch schlimmer mit mangelnder Qualität dann irgendwann wiederauferstehen wird. Hätte gern einen Longman-Kopf gefahren und auch den meiner Meinung nach fairen Preis bezahlt.

    Edit: @howlowdieter und cooper1275: stimme euch da völlig zu

  • .... den Bach runter ......

    Urschen hin, Ursachen her ......... "es gibt wichtigeres, als" .... und so weiter.

    Ich finde es auch sehr traurig, wenn ein renomierter "Handwerksbetrieb" in die Knie geht, weil eben das Know How zerschlagen wird. Die Leute die noch jung genug sind woanders einen Job zu finden, werden einen anderen Job machen ... der Rest kippt in die Rente oder das soziale Netz (wenn vorhanden).

    Natürlich kommt man auch schnell an den Punkt "was juckt mich die Lage in England, wenn hier bei uns Amok gelaufen wird" .... nachvollziehbar ....

    Was juckt mich Downtown/Longman, während Onkel und Neffe bei Opel den Job verlieren ....... (nur ein Beispiel)

    Tragisch ........ echt ....... komischerweise wurde die Übernahme von Rover durch BMW damals als "gute Tat" hingestellt ....... wenn jetzt GM die Opel-Tochter leersaugt und ausspuckt ist das sittenwidrig ????

    Eben kommt im Radio das 60km von mir einer seine halbe Familie erschossen hat ...... die Teenager hat er wohl nicht richtig erwischt .......

    What´s going on ??????????????

    @ Andreas
    ..... vielleicht ticken wir einfach anders ..... wir lieben gute Handwerkskunst .....
    Longman´s Ende ist eine Tragödie für alle die bereit sind sich da rein zu denken ....... Motoruning ist out ....... der Chip hat die Pferde im Stall.
    Es wird nicht mehr das Ursprungsherz optimiert und verfeinert, man geht an´s Verwerterregal und greift sich ´nen Großserienmotor der schon ohne jedes Tuning 150 - 200 Rferde freilässt ....... nichts gegen die Honda/Opel/V8-Umbauer ....... Ringmini, Veit und Co. ....... ich verneige mich in Ehrfurcht vor deren Schraubwut, weil ich es selbst nie so weit getrieben hätte.

    Longman wäre sicher nicht bereit gewesen, "Umrüstsätze" für den Einbau von Honda 16V-Aggregaten für den Mini anzubieten, man hat an altbewärtem, dem Know how und dem guten Namen festgehalten ....... was leider nichts mehr wert ist ....... selbst in den Emiraten "chipt" man heute lieber Mini"o(h)ne" weil der einfach Hip ist ... und da ist mit geiz nichts los.

    In Zeiten von "the fast&the furios", wo mit Supersportlern dem jungen Kinopublikum vorgeführt wird wie man Reifen verbrennt .......

    Die Ideale haben sich wohl verschoben, die Info-Flut aus dem Web dreht einem Longman den Hahn zu ..... wenn man im Web sucht, stösst man schnell auf Foren und die Ansage "90 - 110 PS maximal, wenn´s brennen soll, baut man Fremdmotore ein" (Honda ect.) .......

    ........... und bei einer Betrachtung der aktuellen Schlagzeilen, wundert mich garnichts mehr ........

    Platz eins: Winnenden ....... war klar

    Platz zwei: Mann erschießt Ehefrau und eines seiner Kinder, zwei Kinder schwerverletzt, Täter totet sich selbst .......

    ..... schei.ß.endreck .....

    Platz drei: Krimiserie "Autobahnpolizei" findet keine Autos mehr für ihre Stunts ................. -> die böse Abwrackprämie


    "World of today" .................. spinnt die Welt nur noch rum ?

    Max

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!