...ich hatte es ja schon in nem anderen Thread angedeutet, aber seit ein paar Tagen läuft hier der erste Prototyp der CDI Zündung für SPI Modelle.
Was ist das besondere? Eigentlich ist es eine komplette Neuentwicklung, die aber auf einer guten und bewährten Idee beruht. Vater des ganzen ist wie so oft KLAS, der mal meinte "bau das".
Der originale Bauvorschlag wurde vor einiger Zeit in Australien mal veröffentlicht, aber der erfüllte nicht mehr die Erwartungen des Jahres 2008/2009. Anders gesagt: das Ding aus Australien war zu gross, nicht leistungsfähig genug, die Bauteile zu exotisch oder veraltet und so weiter. Das grösste Problem: die australische Lösung richtete sich nur an Fahrzeuge mit Unterbrecherkontakt. Da der Unterbrecherkontakt bei unterschiedlichen Drehzahlen unterschiedlich lange geschlossen ist, wird hierüber eine Entscheidung getroffen, wie viele Zündfunken erzeugt werden sollen. Diese Möglichkeit hat man im SPI nicht, da dort die Zündspule immer mit der gleichen Ladezeit von etwa 3 Millisekunden geladen wird. Daher würde hier die Multispark CDI immer nur 2 Funken produzieren, egal bei welcher Drehzahl.
Also zurück zum Reissbrett. Bei der Multispark CDI für SPI wird ein Mikroprozessor verwendet, um die Drehzahl zu ermitteln. Aus diesem Wert wird dann die Zahl der gewünschen Zündfunken generiert.
Anders gesagt:
0 U/min - 1500 U/min -> 6 Zündfunken
1500 U/min - 4500 U/min -> 4 Zündfunken
ab 4500 U/min -> 2 Zündfunken
Damit das ganze präzie abläuft, wird der Prozessor mit 9,5MHz getaktet und das Programm wurde vollständig in Assembler geschrieben. Damit erreicht man, das die Zündfunken exacht 500 µs auseinander liegen (500 Millionstel Sekunden). Die ganze Platine ist etwa 100x100mm gross und darf damit wohl als ziemlich kompakt bezeichnet werden. Den meissten Platz nehmen eh die hochspannungsfesten Kondensatoren ein.
Soweit zum Thema Multispark. Das CDI-Konzept wurde an die Mikroprozessorumgebung angepasst. Wie auch schon in der vorherigen Version wird mittels eines kleinen Ferrit-Hochleistungstrafos die 12V Bordspannung mit über 50kHz auf mehr als 300V transformiert. Diese 300V werden dann Impulsweise auf die Zündspule geschaltet, die dann nur noch als Trafo arbeitet. Es muss also keine Energie mehr in der Spule gespeichert werden, die dann hinterher den Zündfunken erzeugt, sondern der Zündfunken ist immer gleich stark.
Seit gestern tobt sich das Teil in meinem Motorraum aus. Installation ist eine echte Lachnummer, weil die CDI einfach die vorhanden Kabel nutzt und zwischen Kabelbaum und Zündspule eingeschleift wird. Nur ein zusätzlicher Masseanschluss muss irgendwo an den Motor geschraubt werden - fertig.
Ich persönlich fasse nichts mehr von der Zündung an, so lange die Zündung des Fahrzeugs eingeschaltet ist oder der Motor läuft. Aus der Zündspule kommen mit der CDI bis zu 60.000V und das reicht auch locker für mich mit meinen Haaren um auszusehen wie Michael Jackson in jungen Jahren...
Hier noch mal kurz das Video zum Thema: