Schlechte Erfahrungen mit Sandstrahlen?

  • Hallo zusammen,


    ich renne nun schon seit einiger Zeit von Ponzius zu Pilatus. Habe mir die verschiedensten Arten der Lack-/Rostentfernung angeschaut. Mit dem Schluss,
    das es dann doch Sandstrahlen werden soll. Nun wieder ein neuer Input, der mich aber wieder kritisch gemacht hat - "Oberflächenspannung" soll zerstört werden, und damit verbunden ein Verziehen der Karosserie.


    Wer hat persönliche schlechte Erfahrungen mit Sandstrahlen (und ähnlichem)?


    Oder weiss jemand doch noch ne bessere Methode meinen Kleinen nackig zu machen? (Hochofen, Lauge, etc.)


    Danke und Gruss
    Armin

  • Das sich beim strahlen das Haus verziehen könnte ist mir neu. Beim Sandstrahlen wird die Oberfläche leicht verdichtet, je nach dem wie lange man draufhält. Sandstrahlen ist meiner Meinung nach die beste Wahl (Preis-Leistung) um die Karosse von Lack, Spachel und Rost zu befreien.


  • Wer hat persönliche schlechte Erfahrungen mit Sandstrahlen (und ähnlichem)?


    Oder weiss jemand doch noch ne bessere Methode meinen Kleinen nackig zu machen? (Hochofen, Lauge, etc.)


    Zwar nicht persönlich, aber ein Bekannter.
    Motorhaube von einem MGA bei einem Betrieb strahlen lassen, der sonst nur Großteile bearbeitet.
    Der "Strahlemann" hat´s auf der Oberseite "ein wenig" übetrieben und die Haube hatte hinterher 2 "Frösche", die bei nur leichter Berührung gleich nach innen "geploppt" sind. Ziemlich ärgerlich, wenn man bedenkt, dass es gereicht hätte, ein wenig Kantenrost zu entfernen und den Rest zu schleifen.


    Zum Strahlen von größeren Karosserieflächen sollte der "Strahlemann" reichlich Erfahrung mit Dünnblech haben, sonst endet dein Auto als Wellblech.


    Wie wär´s als Alternative mit einer Kombination mehrerer Verfahren?
    - Große Flächen wie Dach, Hauben, Türen, Kotflügel und Seitenteile entweder abbeizen (Nähte und Kanten mit Alu-Klebeband abdecken) oder abschleifen.
    - Nur die wirklich betroffenen Bereiche, Ecken und Kanten, wo man mechanisch nicht gut hinkommt strahlen lassen.


    Teile der Karosserie, die eh erneuert werden sollen (z.B. Kotflügel, Frontblech, A-Bleche, Heckschürze, Außenschweller) ggf. vorher schon entfernen. Dann kommt der "Strahlemann" besser in die Ecken und er strahlt keine Teile die eh raus sollen/müssen. Das senkt zusätzlich noch die Kosten.


    Vor dem Strahlen auch sämtliche Dichtmassen und Unterbodenschutz von den zu strahlenden Bereichen entfernen, denn die bekommt der Strahlemann eh nicht runter oder hält unnötig lange drauf bis er´s merkt und schon ist es passiert.
    Auch so wird das Schadenrisiko minimiert ;)


    Und der "Hochofen" eignet sich nur zum Entrosten, wenn du eine neue Karosserie hast :D;)


    Gruß, Diddi

  • Letztendlich muß das jeder selber entscheiden, aber ich habe genau aus diesem Grund mich gegen das Strahlen entschieden. Wenn das jemand macht mit sehr viel Erfahrung und Fingerspitzengefühl, mag das kalppen, aber wenn nicht???:confused:
    Stell Dir mal vor, da werden viele Teile mit hoher Geschwindigkeit auf das Blech gejagt. Was wird da passieren? Genau, die Oberfläche wird gedengelt (wie eine Sense) und wird somit größer. Unten bleibt das Metall.... folglich wird die Struktur erheblich veränder, was sich teilweise im Verzug bemerkbar macht.


    Um diese Gradwanderung (Entfernung des Rostes ohne die Eberfläche zu stark zu bearbeiten) durchweg zu treffen, gehört meiner Meinug nach viel Erfahrung dazu, was aber viele nicht haben. Die meisten, die stahlen, die haben T Träger oder ähnliches zu strahlen und das ist halt nicht vergleichbar.

  • eigentlich sollte der "strahler" wissen was er macht und das entsprechede medium wählen, das muß kein sand sein, sondern zb kunstoffgranulat, oä.
    also einen kompetenten, mit entsprechendem ruf gesegneten fachmenschen suchen


    aber leider machen das die wenigsten, soll meist auch nicht zu teuer werden, und schon gehts mit hochdruck und hochofenschlacke ans/durchs blech

    If you can't stand a joke, don't drive one

  • wir haben schon VESPA-Karosserien strahlen lassen...bei jemand der sowas
    öfter gamscht hat...entsprechende "Referenzen" sollten also da sein.


    Tatsächlich gibt es wie auch von HOT beschrieben, das die Oberflächenspannung verloren geht. Das hat nichts mit der "Materialverdichtung" zu tun.


    Die Frage ist, wie sieht die Karosserie aus...weil geschweißt werden muss nachher ohnehin.


    Auch ist interessant, wie sieht es um die Kosten aus? Da sollte eventuell auch die Überlegung einer neuen Rohkarosse ins Auge gefasst werden.


    Der aktuelle Pfundkurs tut ein übriges.


    Link zur Rohkarosse wäre: http://www.bmh-ltd.com/


    Gruß aus Mainz René


    NS. siehe unten rherlertmini, von den Kosten her, wäre schon bei dieser guten Karosse eine neue Rohkarosse bei Profiarbeit billiger gewesen...

  • Wie sieht es denn aus wenn mit Eis oder Nusschalen gestrahlt wird? Habe gesehen, dass Nusschalen besonders gutmütig zu Metallen sind, den Dreck und die Farbe aber dennoch entfernten.
    Nusschalen werden auch bei Maschinen verwendet, um hochglanzpolierte Teile nicht zu beschädigen (Spritzgussformen)

    Gruß aus luftiger Höh´ MINI 1.3 SPI Bj.1993 53 PS

  • ... irgendwann vor 1 oder 2 Jahren war in einer dt. Oldtimerzeitung der Hinweis auf eine "halblegale" Abbeize, mit welcher man nach einer halben Stunde (Gedächtnisprotokoll) den Lack quasi abwischen kann.


    Irgendwelche Hinweise? ... :rolleyes:

  • Hallo,


    hab bei meinen vor ca. 5 Jahren den Unterboden, die Radhäuser und den Kofferraum (das war besonders spaßig...) selbst gestrahlt. Hab mir ehrlich gesagt damals überhaupt keine Gedanken darüber gemacht, wollte einfach nur effektiv und sauber entrosten. Materialabtrag ist sicher da, aber wenn das Blech noch gesund ist, denke ich auch nicht so schlimm. Verzug hatte ich keinen, hab aber eben auch nur unten gestrahlt.


    Viel Erfolg

    Christoph


  • ...wenn der strahlemeister keine blechoberflächen (türhäute, dach, seitenteil, motorhaube, usw...) behandelt, sondern nur ecken und kanten (türausschnitte, haubenausschnitte, falzkanten, fensterausschnitte, regenrinne, usw.) ist der strahler dann noch ein klein wenig sachkundig (und kein "ich strahle weil ich sonst nix kann") klappt das sehr gut.
    große blechflächen wie oben erwähnt sollte man mechanisch mit einem schleifer (excenter, schwingschl.) vom decklack befreien, die werksgrundierung kann getrost erhalten bleiben.

    auf diese weise behandelt erfreut sich unser estate auch nach nunmehr fast 13 jahren eines rostfreien (und verzugsfreien;)) daseins!

    gruss andy
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    Mini, you only get what you make of it!!!
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    Erfahrung lässt sich nicht "downloaden"!!!!!!!
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    "Der Gebildete treibt die Genauigkeit nicht weiter, als es der Natur der Sache entspricht" Aristoteles

  • Sali


    der Bruder eines Arbeitskollegen restauriert nun schon lange zu 50% Beruflich 2Cv`s.
    Er schwört seit Jahren auf das Laugebad. Mir war es zu teuer, aber anschauen war ichs mal...
    Karrosse rein, und wenn nicht alles aus Rost besteht, kommt auch wieder was raus! :D
    Aber die Löcher die das Ding nachher aufwies (Rostfrass überall) waren schockierend, wie ein Schweizer Käse.


    Aber effektiv ists schon, in meinen Augen jedoch zu teuer.


    Gruess Steff

    Das nächste Projekt steht an....

  • Nuss Granulat hat bei mir ( bzw. einem meiner Minis ) zu bestem Ergebnis geführt.Hab nen Bekannten der wirklich Ahnung von der Metallver- und bearbeitung hat und dieser strahlt sehr,sehr sachkundig.Also bei Interesse melden!

  • Karrosse - alles ausser den grossen Flächen sandgestrahlt, Rest mit Excenterschleifer


    Türen, Hauben habe ich entlacken lassen.


    Gruss Sasa

    Lieber ungefähr richtig, wie haargenau falsch!

  • mach mich auf den Weg in den Baumarkt und hol mir einen guten Excenterschleifer. Stark verrostete Stellen werde ich wohl mit einem "Negerkeks" behandeln. (sorry für den Ausdruck - ich habe keinen anderen Ausdruck dafür in Erfahrung gebracht). Unzugängliche Stellen werde ich dann Sandstrahlen lassen.


    Danke und Gruss
    Armin

  • mach mich auf den Weg in den Baumarkt und hol mir einen guten Excenterschleifer. Stark verrostete Stellen werde ich wohl mit einem "Negerkeks" behandeln. (sorry für den Ausdruck - ich habe keinen anderen Ausdruck dafür in Erfahrung gebracht). Unzugängliche Stellen werde ich dann Sandstrahlen lassen.


    Danke und Gruss
    Armin


    ... also zum Schleifmittel mit Migrationshintergrund :D gibt es hier eine schöne Beschreibung ... ;)


    Aus meiner Erfahrung muss für tiefere Rostnarben die Schruppschreibe der Flex her, der Necherkeks ist eher was für zügigen Lackabtrag ... :rolleyes:

  • Genau.


    Ich hab mit nem "Negerkeks" meine Karosse auch komplett von der Farbe befreit (Bilder siehe unten). Ich habe die Variante mit der Flex bevorzugt und etwa 5 von den Dingern für den ganzen Mini (ohne Frontmaske) gebraucht. Staubt aber mächtig => Staubmaske tragen!!! :eek:;)


    Für den tierfer sitzenden Rost brauchst Du dann schon eher eine Schruppscheibe.

  • Genau.


    Ich hab mit nem "Negerkeks" meine Karosse auch komplett von der Farbe befreit (Bilder siehe unten). Ich habe die Variante mit der Flex bevorzugt und etwa 5 von den Dingern für den ganzen Mini (ohne Frontmaske) gebraucht. Staubt aber mächtig => Staubmaske tragen!!! :eek:;)


    Für den tierfer sitzenden Rost brauchst Du dann schon eher eine Schruppscheibe.


    ... und unter uns Schwaben, die günstigste Quelle für die Kekse habe ich hier gefunden ;)

  • Schleifmittel mit Migrationshintergrund - find ich super:D


    und was der Wahnsinn ist: "Negerkeks" ist eine eingetragene Marke!


    also die ganze Karosse mit Negerkeks? Ich habe das schon mehrmals gelesen: Mit dem Negerkeks geht nur der Lack weg, das Metall soll zu hart sein. Ich habe aber irgendwie Bedenken das ich damit auch zuviel Material wegnehme. Wenn ich das blank geschliffene Metall genauer anschaue ist es doch ziemlich stark verschliefen. Allerdings wäre ich mächtig froh wenn das geht - mit dem Excenterschleifer ist es schon etwas mühsam. Ich weiss auch nicht genau ob ich den Lack komplett wegmachen soll, oder eine der Grundierungen drauf lassen soll?


    Gruss Armin

  • Hallo,


    der Negerkeks geht schon ans Metall, wenn auch nur schwach, aber er schleift schon dran.


    Der Hinweis auf die fehlerhafte Bezeichung hat Sinn. OldtimerPraxis hat in einem Heft diese Bezeichnung benutzt und hat im Folgeheft einen Leserbreif bekommen, mit dem Hinweis auf eine Anzeige wegen Fremdenfeindlichkeit...


    Zum Umfang des Lackabtrags frag Deine Lackierewr, der will unter Umständen kein blankes Blech. das macht auch Sinn, vielleicht fängt er nicht sofort mit dem MINI an, dann ist es besser das Blech ist nicht blank..


    Gruß aus Mainz René

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