Baustellenthemen. Ihr wisst, wie ihr mich hinterm Berg vorlockt...
Zu dem Zeitartikel featuring Konrad Fischer von gestern:
da steckt durchaus ein Funke Wahrheit drin, wobei man wissen wollte, dass der Herr samt seiner teilweise abenteuerlichen Thesen hochumstritten ist.
(Hier die Webseite) Man kommt also nicht drumrum, sich trotzdem eine eigene, fundierte Meinung zu bilden... :p
Völlig richtig ist in meinen Augen, dass der ganze Plastikkram mit Vorsicht zu geniessen ist aber nach allem, was ich so gelesen und erfahren habe, ist es kriegsentscheidend, das individuelle Objekt zu betrachten.
Bei uns ist es zum Beispiel so, dass wir alle Fenster tauschen werden. Zum einen, weil wir teilweise Fenster mit Türen ersetzt haben und zum anderen, weil uns die vorhandenen Fenster nicht gefallen. Bei der Gelegenheit haben wir auch gleich technisch bessere Fenster gewählt. Aber nicht mit dem Ansinnen, die Kohle in Form von Brennstoffersparnis wiederzusehen, sondern um die nächten Jahre Ruhe zu haben.
Wir werden auch die Fassade dämmen. Unser Haus ist etwas speziell: 2/3 sind sehr schlankes Fachwerk und 1/3 ist übermassives (Keller 80cm) Mauerwerk. Leider ist der Fachwerkteil aufgrund mangelnder Masse nicht in der Lage, die Wärme zu halten, bzw. die Sonne gut zu nutzen und der massive Teil ist nach Norden ausgerichtet. Da hilft die Sonne auch nix.
Unser Plan ist es, den vorhandenen Plastikisolierputz (kein Schimmel btw.) komplett zu entfernen und das Gebäude mit Holzfaserdämmstoff einzupacken. Am Ende soll(te) es diffussionsoffener und 'massiver' sein als vorher, kombiniert mit den weiteren positiven Eigenschaften eines Holzhauses. Primäres Ziel ist auch hier nicht die Heizkostensenkung, sondern die Steigerung des Wohnkomforts. Man merkt bei uns die kalten Ecken sehr genau und durch unser offenes Wohnkonzept können wir nicht einfach die Tür zum Flur zumachen wenns zieht.
Was mich zur Heizung bringt: aktuell haben wir eine Ölzentralheizung mit 20 Jahre alter Anlage. Funktioniert prima und kein Ende in Sicht. Wirklich sparsamer sind neue Geräte auch nicht und man muss bedenken, dass wir deutlich über 200m² luftigen Altbau verteilt auf 4 Stockwerke zu erwärmen haben.
Im Wohnbereich haben wir einen Grundofen (keinen Warmluftkachelofen!) mit Wassertasche montiert. Wenn der läuft, springt der Brenner im Keller nur noch selten an. Hier sehe ich ein gewisses Sparpotenzial, weil Holz nachwächst und mittelfristig preisstabiler bleiben wird als Öl oder Gas. Zumal wir einfache Baumstücke verfeuern und nicht extra verarbeitete Pellets oder Hackschnitzel - notfalls gehen wir eben selbst in den Wald.
Dass die Ofenbank per Wasserführung extra beheizt werden kann, darf gern unter Luxus verbucht werden...
Aber dass wir den Anschaffungspreis in 20 Jahren wieder reinheizen gehört vermutlich ins Reich der Märchen.
Plan ist, (wenn wieder Kohle da ist :D), einen größeren Kessel an die Anlage zu klemmen und den mit Warmwasserkollektoren zu kombinieren. Weniger wegen der heißen Dusche im Hochsommer, sondern hauptsächlich, weil Spülmaschine und Waschmaschine ihr warmes Wasser von dort beziehen sollen. Und im Winter ist so eine Anlage ja nicht komplett wirkungslos.
Und wenn unsere grünen Regierungskasper mal wieder eine großzügige Förderung für Solarstrom an den Start bringen: wir haben ein schönes Scheunendach in Südlage...
Das alles ist eine Kompromisslösung, die die vorhandenen Gegebenheiten berücksichtigt. Wäre das Haus zum Beispiel ohne Zentralheizung gewesen, hätten wir vermutlich eine Wandheizung eingebaut. Wäre das Haus dazu noch etwas leichter zu heizen, hätten wir Geothermie in Kombination mit eigenem Strom ernsthaft in Erwägung gezogen. (Unsere Gemeinde hat eine dauerhafte Genehmigung für tiefe Bohrungen.) Einfach, weil wirs könnten und weil uns die Idee gefällt - und in Kombination mit Holz. Wegen der Ofenbank. ;):D