Ventilführungen erneuern

  • Ich habe jedesmal die Führungen selbst ersetzt.
    Vorher den Überstand gemessen,die alten Führungen zum Brennraum hin ausgepresst,die neuen auf das Mass eingepresst.
    Ventile müssen nachher alle eingeschliefen werden.
    Kopf erwärmt,oder Führungen gekühlt habe ich noch nie.
    MfG Tom

  • ...
    Kopf erwärmt,oder Führungen gekühlt habe ich noch nie.
    MfG Tom

    Ist aber sicherlich die zartere Methode, um sowas einzubauen und kostet nicht viel. Kopf über die Nacht auf die Heizung gelegt und Ventielfürungen in die Gefriertruhe, ist kein Aufwand.
    Ich mach das nach meinen schlechten Erfahrungen mit Radlagern sogar so beim Radlagertausch und hab seit dem Ruhe.;)

  • zartere methode?
    glaub ich nicht, wie groß ist denn der temperaturunterschied zwischen heizung und tiefkühler? 50°C? und wie gering ist die wärmeausdehnung dabei?

    anders sieht das aus wenn man den kopf auf 150°C vorwärmt und die führungen auf -190°C abkühlt.
    nötig ist das aber beim mini nicht

    If you can't stand a joke, don't drive one

  • Was hier nicht vergessen werden sollte ist das Aufreiben der Ventilführungen...

    Kann sein, dass einige Ventile passen und andere nicht...

  • Also geht es alleine. :)

    War nur die Frage, ob sich die Anschaffung von Ventilsitzschneidern lohnt, die man im Anschluß braucht. ;)

    Werde dann mal bestellen.

    Jaein :rolleyes: ... wenn Du Sitzringe hast , sind die meisten schnell stumpf ;)

    Metro

  • 12G295 sollte noch ohne sein.

    Jepp ..... meß aber den Schafft der Ventile genau aus . Das von Werk vorgegebene Spiel ist das mindeste auf das Du die Führungen aufreiben " mußt " . Bei hochdrehenden Motoren lieber 5/100 tel mehr .

    Metro

  • Nee , weil mit Führungen kannste den Kopf nicht gescheit bearbeiten ;).

    Metro

    ... es ist billiger nen viertel Liter Öl mehr zu verbrauchen , als einmal " Kontakt " zu haben . :rolleyes:

  • Ob Du Führungen selbst wechseln kannst, hängt von deinen Möglichkeiten ab.
    Ein alter Küchenherd mit Backröhre, die Möglichkeit an einer Drehbank arbeiten zu können und die Möglichkeit die Sitze anschließend überfräsen zu können solltest Du schon haben. Meßwerkzeug zum messen der Bohrungen im Kopf und der neuen Führungen solltest Du auch noch haben.
    Einen Ausschlagdorn anfertigen, die alten Führungen auf der Oberseite abfräsen, bis nur noch ein minimaler Überstand drüberschaut, dann zum Brennraum hin austreiben. Abfräsen um ein auseinandertreiben der alten Führung und damit ein Aufweiten der Bohrung im Kopf zu verhindern und zum Brennraum hin austreiben, um die anhaftende Ölkohle an den alten Führungen nicht in Kopf hineinzujubeln.
    Wenn Du neue Führungen kaufst, dann haben die ein recht zackiges Übermaß, ca 5 - 6/100 mm. Das ist doch recht viel Überdeckung. Mehr als 3/100 würde ich nicht drauf lassen, die Führungen gehen dann wirklich streng in den auch heißen Kopf. Rißbildung ist dann nicht auszuschließen. Außerdem besteht auch nicht die Gefahr der Einschnürung der Führung, was ein nachreiben erforderlich macht.
    Den Kopf im Backofen heiß machen, ruhig 200 Grad, daß dauert mehr als eine Stunde. Die kalten Führungen mit einem Dorn mit Überwurfbüchse eintreiben, kalt werden lassen. Anschließend Sitze überfräsen und auf Breite korrigieren, einschleifen ist Zufallsprodukt und korrigiert werden müssen sie auch.
    Führungen wechseln und dann nur Ventile in die alten Sitze einschleifen ist M....s, kann man sich das Führungen wechsel auch sparen!
    Gruß. Martin.

    Jung sein ist doch keine Frage des Alters!

  • 5/100 mehr Laufspiel! Kommt mir ein bißchen viel vor. So viel Verschleiß haben die Führungen doch meist gar nicht. Wenn die Führungen noch nicht total verschlissen sind, müßte man die alten auch drin lassen und aufreiben können.
    Man kann auch alte, nicht mehr so toll schneidende Reibahlen ( feste ) mit einem Ölstein auf das gewünschte Maß nacharbeiten.
    Verstellbare und auch Maschinenreibahlen gibts bei der Fa Hoffmann. Feste Reibahlen sind verstellbaren vorzuziehen, reiben schöner.
    Mit 5/100 mehr Laufspiel als normal, kommst Du etwa bei 7,2mm raus. 7,2 mm Maschinenreibahle gibt auch beim Hoffmann.
    Die Sitze würde ich aber trotzdem nachfräsen. Nur so ist gewährleistet, das die Sitzgeometrie auch zur Führung paßt. Außer dem sind auch nur schmale Sitze wirklich dicht.
    Gruß. Martin.

    Jung sein ist doch keine Frage des Alters!

  • Sehr schön! :mad:

    Bis eben war es noch einfach - Rauskloppen, Reinkloppen, Fertig. :cool:

    Und Ihr müßt wieder alles sooooo kompliziert machen. :D

    Wo bekommt man verstellbare Reibahlen von 7 bis 7,5 mm? :confused:

    raushauen, reinpressen, aufreiben, fertig.
    ich hab noch nie einen minikopf erwärmt, ist meines wissens auch nicht vorgesehen. auch hab ich noch keine führung runtergefräst vorm raushauen. ist völlig unnötig, solange man einen dorn mit langer führung hat und einigermaßen grade mit nem hammer zuhauen kann.
    es gibt spezielle ventilführungsreibahlen, nicht ganz billig, aber die anschaffung lohnt sich.
    das man bei hochdrehenden und meist deutlich wärmer laufenden motoren mehr spiel zwischen schaft und führung brauch erklärt sich eigendlich von allein. das spiel bei betriebsbedingungen ist im endeffekt gleich, aber die teilweise deutlich höhere wärmeausdehnung des ventilschafts muß ja aufgefangen werden

    If you can't stand a joke, don't drive one

  • Den Überstand mußt Du ja schließlich auch durch den Kopf klopfen, davon wird die Bohrung auch nicht besser. Graugußführungen neigen nicht so sehr zum aufbauchen, dünner werden sie beim Draufhauen aber auch nicht. Bei einer Rotgußführung kann man auf diesem Wege alles versauen!
    Natürlich kann man nicht nachgemessene und nachgearbeitete Führungen mit dem entsprechenden Meinungsverstärker reinkloppen, mit einer Presse reinjubeln oder sich ein Einziehwerkzeug mit einer Spindel basteln. Wenn dann der Kopf gerissen ist und/oder die Führungen anfangen zu wandern, ist das Gejammer groß. Warum soll man die Temperaturdifferenz nicht nutzen, ist doch eine elegante Methode. Versuch das Ganze doch mal mit einem Alukopf und am besten mit einer Rotgußführung!
    Die von mir überholten oder auf Bleifreibetrieb umgebauten Köpfe kann ich mittlerweile nicht mehr zählen und niemand hat mir wieder einen zurückgebracht. Es war halt nur ein Minikopf, mein eigener. Alle meine Fahrzeuge haben von mir selbst gemachte Köpfe drauf. Selbst von Fachbetrieben vergeigte Köpfe habe ich wieder gerichtet.
    Ich weiß, wovon ich rede!

    Die besagten Ventilführungsreibahlen gibt es bei der Fa Hunger, hab ich vorhin vergessen aufzuschreiben.

    Gruß. Martin.

    Jung sein ist doch keine Frage des Alters!

  • Ist bestimmt keine schlechte Lösung.
    Es müssen halt wirklich passende Dorne sein. In der Regel sind dies metrische Dorne für runde Maße: 6/7/8/9/10 mm.
    Der Dorn dreht sich in der Führung.
    Für Mini mußt Du dir dann halt einen passenden Dorn anfertigen.
    Es sind keine Angaben aufgeführt, welche Durchmesser Innen/außen, damit bearbeitet werden können.
    Der Vorteil beim Hunger sind die Spannzangen. Solche Abweichungen werden damit ausgeglichen. Der Pilot wird mittels der Spannzangen in der Führung gespannt, das Drehgerät dreht sich dann auf dem gespannten Piloten. Beim Hunger sind eine ganze Anzahl unterschiedlicher Drehstähle dabei. Kann man sich aus Drehlingen aber auch selber machen.

    Gruß. Martin.

    Jung sein ist doch keine Frage des Alters!

  • richtig, oko ist nicht billig. aber auch sehr gut. und grad bei schneidendem werkzeug in dem genauigkeitsbereich sollte man pingelig sein.

    falls du mal hier bist kannst es mal ausprobieren

    If you can't stand a joke, don't drive one

  • Da bringe ich am besten alle Köpfe und 'ne Kiste Bier mit - spart ganz viel Kohle. :cool::D

    Komme ich bestimmt mal drauf zurück und besuch gleich Indy. ;)

    mach das, nur mit bier kommst bei mir nich weit ;)

    If you can't stand a joke, don't drive one

  • ...mein Ratschlag:
    Wendet euch an Leute mit Erfahrung. Das Thema Minizylinderkopf und dessen Ventilführungen beherschen nur ganz wenige und man braucht reichlich Erfahrung. Aussagen wie, "den Kopf mit den eingepressten, geriebenen Führungen über Nacht liegenlassen und am nächsten Morgen nochmal die Führungen nachreiben" ist genau so Humbug wie die pauschale Aussage "bei hochdrehenden Motoren die Führungen 5/100mm größer zu reiben".
    Alles hängt von allem ab und es "kommt drauf an" wie mein Steuerberater zu sagen pflegt. Will heißen, nix läßt sich in diesem Bereich pauschal beantworten.
    Viel messen und ordentliche Arbeit in Verbindung und Erfahrung mit den verarbeiteten Materialien zählt.
    Ein 6mm Ventilschaft mit 3/100mm Laufspiel verträgt sehr wohl 9200U/min bei 90° Wassertemperatur.
    Auch der Wechsel der Führungen macht oft wenig Sinn, da man häufig Führungen bekommt, die schon vorher zu groß sind. Außer an einer Stelle. Aber wer kann das zu Hause ordentlich messen? Schließlich ist die Führung an einer Stelle auf ihrer Länge vom "gefühlten" Spiel her (wie hier im Forum schon beschrieben) ja in Ordnung.
    Oder liegt es doch am Ventil? Ist der Schaft eingelaufen und läßt er sich noch polieren oder kauft man teure neue Ventile.
    Solche Dinge sollte man bedenken. Auch von Investitionen in Hunger Reibahlen oder Hunger Ventilsitzschneider ist eher abzuraten. Schließlich ist teures Werkzeug kein Garant für fachlich richtige Arbeit und eh kaum bezahlbar bzw. steht in keinem Kosten/Nutzen Verhältnis.
    Natürlich will ich hier keinem den Spaß nehmen.
    Einen Zylinderkopf wieder aufzuarbeiten damit er wieder "spielt", sprich fährt, ist schon okay, Sitze nachschleifen, Schaftdichtungen erneuern, alles kein Thema. Die mit etwas mehr Erfahrung dürfen auch die Führungen erneuern:D. Aber eine fachlich korrekte Instandsetzung bzw. den Tuning-Kopf so zu bearbeiten , daß er optimal funktioniert, das kann nur der Profi gewährleisten.

    Bis später...

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