Kopfbearbeitung, was bringts?

wenn der kopf gut bearbeitet ist steigt der füllgrad der zylinder. das merkt man auf alle fälle.

von einer HHKHW nehm ich bei serien nockenwellen gern abstand, hab schon zu viele defekte nocken gesehen

Womit jetzt erst einmal zu klären wäre, was überhaupt gemeint ist.
Hier stehen bis jetzt zwei Aussagen konträr zueinander. Das Mißverständniss liegt wohl in den Worten "Ein und Auslaß optimiert".
Der Eine, "Metroholics", versteht unter Ein und Auslaß nur den Anfangsbereich der Kanäle im Kopf, also vielleicht bis zu der Höhe wo die Stößelstangen laufen,
der andere, Klas, meint die Kanäle in voller Länge.

Bis später...

Also ich denke mal es bringt schon etwas, was genau und wie viel weis ich nicht.
Ich meine wenn man die Kanäle zumindest auf einen Durchmesser bringt oder den unterschied zwischen engster Stelle und weiterster Stelle verringert,also engste aufweitet, dass das Gemisch gleichmäßiger fließen kann.
Und wenn ich so an die Kanäle meines Kopfes denke....da waren ja regelrecht Bremskanten drin, sowas macht man bei begradigten Flüsssen zum bremsen der Fliesgeschwindigkeit...
Alleine die haben bestimmt Leistung gekoste denke ich mal.
Allerdings würde ich nicht weiter wie die größte Stelle gehen, hat bestimmt einen Sinn wenn die "nur" so groß ist....

So und nun: Ich bin bereit für eure Kritik an mir

Gruß und einen schönen Tag
Benjamin

Ps: Falls die Fragen kommen: JA ich habe meinen Kopf ein wenig bearbeitet, NEIN ich hab sowas noch nie gemacht, JA ich weis dass ich das vlt nicht optimal gemacht habe und es besser ist wenn das jemand macht der das schon mal gemacht hat, aber hat dieser jemand nicht auch mal angefangen?
Mir gings nur einfach darum es mal ausprobiert zu haben und um zu lernen, das Endergebnis, also die gewonnene Leistung, mal nicht betrachtet.
Ich hab vorher ja auch noch nie Ventile eingeschliffen, aber ich denke so schlecht habe ich das alles gar nicht gemacht.

Eigentlich keiner.
Tuning heist ja im übertragenen Sinne Optimieren und das tut man auch wenn man einen Serienkopf überarbeitet, d.h. Gußgrate in den Kanälen entfernt, Brennräume angleicht und Ventile sowie Sitze mit Übergangswinkeln versieht. Das kann man alles selbst machen. Was darüber hinaus geht ist sehr anspruchsvoll und wohl mit Tunigkopf gemeint (also von einem Profi gemachter Kopf).

Und was dabei herauskommt ist in der Regel Folgendes:

Wenn man den Kanalbereich in 3 Abschnitte einteilt A,B+C, wobei A ganz vorn ist, wo man guten Zugang hat, und B ist die Knickstelle, wo es zu den Ventilen um die Ecke geht, um dann zu C dem Bereich um die Ventile herum zu kommen, dann wird A sehr stark bearbeitet, B weniger und C fast gar nicht mehr.
Der Grund ist, daß Zugänglichkeit, vorhandenes Werkzeug und vorhandenes Können dieses nahelegen.
Und es ist genau verkehrt und richtig andersherum.
Je besser man Zugang hat, desto unwichtiger ist dieser Bereich und je schlechter der Zugang ist, desto größer der Einfluß auf das Ergebnis.

Und deshalb ist die absolute Majorität selbst bearbeiteter Köpfe eine Verschwendung von Zeit,guten Willens, Energie und Kosten.

Hinzukommt, daß es um die freihändige 3-dimensionale Bearbeitung von Material geht, was sich überraschend viele zutrauen.
Eine vom Prinzip viel leichter zu bearbeitende Nockenwelle selbst zu verändern, das hat bisher noch keiner probiert. Warum eigentlich nicht ?

Quintessenz :
Wenn selbst bearbeiten, dann wirklich nur schlichten !
Und das bringt dann theoretisch auch eine Leistungsverbesserung, die sich aber de facto sehr (!) im Rahmen halten wird.
Und solch eine Bearbeitung wenn schon, dann immer selbst ausführen, aber nicht als Auftragsarbeit vergeben.

Wenn Auftragsarbeit, dann den ganzen Weg und eine Profiarbeit.

Andreas Hohls

Zitat von lacorona

D.h. mann sollte die Seriennockelwelle gleich austauschen?

nein, keinesfalls. wenn die charakteristik der seriennocke den ansprüchen entspricht kann die problenlos drinne bleiben. man muß nur wissen das es probleme geben kann wenn die belastung auf den nocken, seis durch hochhubkipphebel oder zu starke ventilfedern, den serienwert deutlich überschreitet

Hi,

bei meinem motorenwechsel habe ich im kpf (von vorne bis hinten) vor dem einschleifen der ventile kanten und grate entfernt.
auch habe ich die kohle aus den abgaskanälen entfernt und die auslasskanäle poliert.
dann setzt sich die kohle nicht mehr so stark ab und überhitzung wird verringert (weiger oberfläche).

einlasseitig habe ich nur feingeschliffen aber nicht poliert.war trotzdem sehr glatt und ohne kanten.
auch hier von vorne, wo die ventilführungen in den kopf gehen, bis zum anfang wo die anaugbrücke draufsitzt.
hier habe ich zusätzlich noch die eingänge auf dichtungsgröße geweitet, auch die einspritzanlage auf dichtungsgröße erweitert...das halt keine kanten beim zusammenschrauben bleiben.

ob man leistungsmäßig was spürt?
also ich spüre es:);)

ich denke kanten weg sind für jeden machbar...was tiefer in das material geht erfordert schon etwas mehr kenntnisse in sachen gasströmung usw.
habe mit 16 angefangen 2T.zylinder zu bearbeiten, da kommt es noch mehr auf sauberkeit und genauigkeit an...daher traute ich mich auch an den minikopf ran.

Max

Hallo,
ich meld mich hier mal als Laie zu Wort..
Ich habe an meinem 92er Vergaser-MINI vom befreundetem Motorbauer (der auch wenig Ahnung vom Minikopf hat) den Kopf überarbeiten lassen. Das heißt, er hat die Ein und Auslässe vergrößert und optimiert. Zudem hat der die Brennräume vergrößert (um das äußere Ventil) und größere Ventile (36/31mm) eingesetzt und den Kopf generalüberholt, geplant... Zusätzlich hat er die Aussaugbrücke an die Einlasskanäle angeglichen um einen glatten Übergang zu schaffen! Zusätzlich habe ich eine 1.5:1 HHKHW verbaut!

Fazit: Ich bin sehr zufrieden, der Wagen hat eine höhere Beschleunigung und im Drehzahlband von 2500-5500U/min. habe ich "ordentlich" Leistung (ordentlich heisst nur viel besser als vorher, ein Ferrari is es jetzt nich :D) .
Natürlich nicht mit einem fertigem 1300 Tuning-Motor von den üblichen Verdächtigen zu vergleichen, aber dafür bezahlt man ja auch einiges mehr!

(Natürlich habe ich eine andere Nadel eingesetzt und einen K&N dran!)

Mfg Sven

@ Andreas Hohls

genau so habe ich es gemacht, also richtig herum.
C so viel wie ich halt hinbekommen habe,B so wie ich rangekommen bin und A eigentlich kaum angefasst.(wobei ich c angenehmer wie b fand)
es ist alles wirklich gleichmäßig von der oberfläche her, und es gibt keine "krassen" übergänge.

ach ja wo wir grade beim Thema(fast) währen: wie bearbeite ich eine Nockenwelle? Würde mich brennend interessieren,bin immer offen für etwas neues.

Gruß Benjamin

Mit Dremel ist da eh nix. Hab drei billige, biegsame Wellen vertütelt (20€/14 Tage Rückgaberecht;) ) und danach war es ganz annehmbar. Reichlich Auswahl an Fräsern und Schleifern war schon Vorhanden.

Im Prinzip alles geglättet, besonders die Gussnasen um die Ventile rum, und alles ein wenig "gesmoothed"

Danach zum Motorfritzen (ein alter Hase):

Er: Fummel Fummel, Wer hat den Kopf bearbeitet?!?
Ich: Ich:( ?
Er: Schaut gut aus;)
Ich: :D stolz wie bolle;)

1. Seit über 50 Jahren arbeiten Garagenschrauber und Profis an der Optimierung der Zylinderköpfe der A(+)-Serie Motoren. Warum sollte man diese Erfahrungen nicht einfach kaufen?

2. Die Argumentation von A. Hohls finde ich nicht schlüssig - 2DNockenwellenbearbeitung mit 3DKopfbearbeitung zu vergleichen. Wieso sollen denn größere Kanäle+größere Ventile unnütz sein? Ansonsten siehe 1.

3. Zylinderkopfbearbeitung ist wohl das interessanteste Thema beim Minituning und ist m.E insgesamt "unterdiskutiert" - also: Zeigt mal eure Köpfe!!

ich glaube dem Kopf den Todesstoß versetzen tut man wenn man gleich gaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaanz groß anfangen will.....
aber ich denke wenn man sich in kleineren schritten vorarbeitet.....
1.4Turbo wie hast du es gemacht?
also ich wiegesagt in kleineren schritten immer wieder ertwas bearbeitet.
solang bis es meines erachtens gepasst hat.

Gruß

Zitat von grani

also ich wiegesagt in kleineren schritten immer wieder ertwas bearbeitet.
solang bis es meines erachtens gepasst hat.

Gruß

So und nach Mittelfingerkuppenfeeling.

das kommt mir bekannt vor das mitm finger.....