Dummheit wird bestraft....

  • Ich muss mir jetzt doch mal meinen Frust von der Seele schreiben.
    In einigen Beiträgen habe ich ja schon mal was angedeutet.

    Anfang 2007 bin ich durch einen Bekannten, der mit einem Mini Rennen fährt auf die kleine Firma, die seine Motoren. baut aufmerksam geworden.
    Mein Motor war zu dem Zeitpunkt leicht überholungsbedürftig. Ansonsten war ich mirt dem RD1 Konzept aber zufrieden. Aber man gewöhnt sich recht schnell an die Leistung und ich dachte mehr zu brauchen. Das erste Gespräch war dann auch sehr interessant und verlockend. Mir wurde sehr viel Leistung versprochen zu einem günstigen Kurs. Der freundliche Herr am Apparat hat einen kompetenten Eindruck bei mir hinterlassen und mein Vertrauen gewonnen. Die Motoren von meinem Bekannten machten mit der blauen Lackierung und den liebevollen Details auch was her.
    Schliesslich habe ich diese kleine Firma offiziell beauftragt einen Motor für mich zu bauen. Ich habe mir nur die besten Sachen ausgesucht, wie ich damals dachte. Als Basis brachte ich meinen nagelneuen Metroblock und noch diverse AT Teile und wiederzuverwendene Anbauteile dort hin. Der persönliche Eindruck war auch noch und die in der Werkstatt liegenden Komponenten machten auf den ersten Blick einen guten Eindruck.
    Der Auftragswert belief sich auf irgendwas bei 3000€. Eine Anzahlung von 1200€ habe ich dann direkt geleistet. Der Rest sollte bei Übergabe bezahlt werden.
    Zunächst wartete ich geduldig Monat um Monat. Als dann aber schon der Sommer zu Ende ging habe ich darauf gedrängt den Motor abzuholen. Als ich dann schliesslich vor dem freundlcihen Herrn Stand, musste der doch tatsächlich noch die Nockenwelle timen und Froststopfen einachlagen (warum eigentlich, der Motor ist fabrikneu gewesen).
    Naja, irgendwie sah alles ganz toll blank und blau lackiert aus und ich war erstmal zufrieden. Man hatte noch einen neuen Steuerkettensatz und neue Ventilfedern montiert, weil die gelieferten Sachen angeblich Schrott seien. Die Restsumme wanderte dann auch über den Tisch, obwohl er vergessen hatte mein superleichtes A- Schwungrad zu wuchten und mir stattdessen ein anderes unterjubeln wollte. Er versprach das umgehend nachzuholen und es mir zu schicken. Ich packte dann meine Kartons mit den Teilen ein und düste wieder gen Norden. Dort stellte ich dann fest, dass auch einige gute Teile, die ich mitgegeben hatte fehlten oder gegen verschlissene getauscht wurden (z.B. das Primärrad). Die Rechnung sollte auch noch nachgeliefert werden zusammen mit den Wuchtprotokollen, weil diese zu dem Zeitpunkt noch nicht fertig sei.
    Damit ich mein Schwungrad schneller wieder bekommen sollte, wollte der Herr Xyz. es meinem Bekannten mitgeben. Dazu kam es dann leider nicht. Bei einem Rennen platze ihm sein eigenes Schwungrad und, ja genau, er hat einfach meins genommen.

    So dankbar wie er war hat er mir noch erzählt was das für eine miese Qualität war. Komisch ich fand, dass Minispares das gut gemacht hatte, jedenfalls war ich damit sehr zufrieden.
    Dass ich über diese Sache sehr sauer war brauche ich wohl nicht zu betonen. Ich wollte das Schwungrad jedenfalls nicht wieder haben, weil es mit Sicherheit ziemlich gelitten hatte.
    Mir wurde versprochen umgehend ein neues zu schicken, was von MED und viel besser sei, als Entschädigung. Umgehend bedeutete 2 Wochen, obwohl das Schwungrad angeblich am Lager war.
    Nun konnte ich endlich meinen Motor komplettieren.
    Angesprungen ist er dann auch nur leider liess sich das Getriebe nicht schalten, weil die Kupplung nicht trennte, dachte ich. Es stellte sich heraus, dass das so tolle MED Schwungrad eine sehr engtolerierte Eindrehung für den C Clip hat, der deshalb dort verkantet ist und das Primärrad beim Anziehen des Schwungradbolzens verspannt hat. So was ist mir bis dahin noch nicht untergekommen, schon gar nicht mit meinem Mini Spares Schwungrad.

    Minifizierter seit 1990

  • Irgendwann hatte ich das dann auch im Griff und ich konnte fahren. Das funktionierte aber nicht so toll, weil er sich ständig verschluckte und auf keinen Einstellung oder Nadeltausch reagierte.
    Völlig frustriert entschied ich mich zu den freundlichen Herrn zu fahren. Die Lösung war für mich sehr peinlich… die Verteilerkappe war total hinüber. das hatte ich irgendwie übersehen.
    Der Motor hatte ziemlich gelitten, die Honspuren waren weg und der Ölverbrauch dementsprechend hoch. Diesen Fehler schreibe ich alleine mir zu!
    Ziemlich gekinckt habe ich den Motor, der erst 6000km gelaufen hatte, dann zerlegt und inspiziert. Was ich dann gefunden habe, war not amusing.
    Auf den neuen Nockenwelle liefen eindeutig gebrauchte Stößelbecher, die an der Lauffläche lediglich überpoliert wurden. Wieso macht man sowas? Die Dinger sind so billig.
    Im Zylinderkopf fand ich noch gebrauchte Auslassventile. Beides war aber als neu auf dem Angebot und neue hatte ich auch bezahlt.
    Ein Einlassventil hatte auch schon in der Führung gefressen, die wieso auch immer um 5mm gekürzt wurden.
    Damit konfrotiert bekam ich das Angebot für eine "kostenlose" Motorüberholung. So kostenlos war die dann doch nicht. Ich habe die Gelegenhiet genutzt die für meine Bedürfnisse viel zu scharfe MD286SP und den zugehörigen Verteiler zurückzugeben. Der Gegenwert wurde nur verrechnet.
    Wie erwartet verzögerte sich die Fertigstellung wieder um Wochen, weil angeblich keien Kolbenringe zu bekommen waren. Nachdem ich ich ihm eine Frist gestzt hatte, ging es ann doch.
    Als ich das ganze Geraffel dann wieder abholen konnte, sah wieder mal alles toll aus und ich zog zufrieden ab.
    Zu Hause zerlegte ich den Motor und fand wieder Murks, auf einer Seite waren unterschiedliche Axialdruckscheiben montiert (eine Hälfte war 5/100 dicker als die andere), Im Zylinderkopf steckten nun neue Auslassventile, aberzu kurze.
    Auf meine Reklamation sagte Herr Xyz.. das sei alles OK und das würde so funktionieren. Auf neue Ventile bestand ich dann doch, die kamen dann auch umgehend (genau... nach ca. 2 Wochen).
    Diese waren dann aber so bearbeitet, dass sie 0,5mm zu tief in den Sitz sanken.
    Nun hatte ich die Faxen dicke und forderte eine finanzielle Entschädigung, zumindest aber den Pries für die Ventile. Das wurde mir zugesichert und umgehend (diesmal sogar erst 4 Wochen später überwiesen).
    Da ich das Minifahren nicht aufgeben wollte, habe ich in den sauren Apfel gebissen und bin zu einem richtigen Motorenbauer gegangen und habe dort den Motor nochmal prüfen lassen.
    Dort hat man dann die verzogene Lagergasse entdeckt (wahrscheinlich auf einen Produktionsfehler zurückzuführen) Zum Glück war mein alter Block einwandfrei und musste nur nachgehont werden.
    Eigentlich hätte schon Herr Xyz.. den Fehler der Lagergasse finden müssen und mich informieren sollen. Angesichts der ganzen Vorkommnisse hatte mich das jetzt nicht mehr gewundert. Bei einem letzten Telefonat, meinte er sogar, dass wäre kein Problem den Motor so zu betreiben.

    Im Prinzip wurde ich für meine eigene Dummheit bestraft. Traurig an der Sache ist, dass meine Gutgläubigkeit so schamlos ausgenutzt wurde. Deshalb rate ich jedem einen großen Bogen um die kleine Firma in Nordrhein Westfalen zu machen.

    Noch einige Tipps:
    - Bei Problemen grundsätzlich Fristen setzen, bis wann die Mängelbeseitigung zu erfolgen hat. 2 Wochen sind meistens realistisch.
    - Eine Rechtsschutzversicherung abschliessen und beraten lassen
    - Gut technisch informiert an die Sache gehen oder einen Sachverständigen zu rate ziehen
    - Am besten alles selbst machen, wenn mans kann!

    Zum Glück gibt es zum größten Teil seriöse und kompetente Firmen an die man sich beruhigt wenden kann.

    P.S. meinem Bekannten sind in 1 Saison mind. 2 Motoren geplatzt (1x Kurbelwellenbruch, 1x Pleuelbruch), natürlich war es immer seine eigene Schuld... wer es glaubt, ich nicht!
    Eine Rechnung habe ich trotz mehrfacher Mahnung nicht bekommen. Ob der gute Herr Xyz.. wohl Steuern gezahlt hat…ich zweifel daran.

    Minifizierter seit 1990


  • Eine Rechnung habe ich trotz mehrfacher Mahnung nicht bekommen. Ob der gute Herr Xyz.. wohl Steuern gezahlt hat…ich zweifel daran.

    Lass das doch das zuständige Finanzamt herausfinden;) Du hast doch schließlich die Mwst. bezahlt.

    Frank ,beast of the east!

  • Hah, ich hab hier noch was bezeichnendes gefunden unter Beruf:
    "Motoreninstandsetzer/Kaufmann"!
    Das 2. glaube ich ihm.

    Minifizierter seit 1990

  • Zitat

    habe ich in den sauren Apfel gebissen und bin zu einem richtigen Motorenbauer gegangen

    ähm ja wieso biste nicht sofort da hin oder hätte der dir gar nicht das produkt liefern können was du wolltest?
    du scheinst ja doch ahnung von der materie zu haben wenn man sich das so durchliest – hättest du das nicht sogar komplett in eigenregie durchführen können. für spezielle arbeitsschritte hättest dann immer noch einen spezialisten beauftragen können. ich vermute mal du wolltest lieber alles aus einer hand oder?

  • Der Motorenbauer hier vor Ort ist gut, hat aber gegrenzte Möglichkeiten.
    Z.B. Härten und Wuchten bietet er gar nicht an. Ich hatte tatsächlich erst vor nur Teilarbeiten zu vergeben. Das Komplettangebot des netten Herrn aus NRW schien mir günstiger und bequemer, weil ich weniger Lauferei hatte. Bis zu dem Zeitpunkt dachte ich ja noch er wäre kompetent.

    Minifizierter seit 1990

  • Horzi

    "Motor bauen lassen.........viel Leistung versprochen zu einem günstigen Kurs"
    ....dafür ca. 3.000 Euro zu bezahlen vereinbart.
    Unterstellt, wie geschildert, Du hast wesentliche und werthaltige (ggf. neue) Bestandteile beigestellt/zugeliefert, so könnte die vereinbarte Preishöhe für den fertigen, lauffähigen Motor "ein üblicher Preis für gewerblichen Motorenaufbau" gewesen sein.

    Nun, falls es sich bei dem beauftragten "Motoreninstandsetzer/Kaufmann" auch um einen umsatzsteuerpflichtigen Unternehmer handelt(e), dann beinhalten 3.000 Euro zu bezahlen einen Betrag von 2.521 Euro zuzüglich 479 Euro (19%) Mehrwertsteuer.

    Falls die betreffende Person nachhaltig (d.h. z.B. mit Wiederholungsabsicht) Motoren instandsetzt/überholt/baut, dann dürfte es sich unzweifelhaft um ein ausgeübtes Gewerbe handeln.
    Da laut Schilderung neben Horzi's Motor auch andere Motoren gegen Geld "gebaut" wurden, dürfte auch ein Gewerbe vorliegen.

    Ein ordentlicher Gewerbetreibender/Kaufmann sollte auch eine Rechnung - spätestens wenn es der Kunde ausdrücklich verlangt - ausstellen.
    Damit dokumentiert der Unternehmer auch, was er verbaut, geliefert und/oder geleistet hat. Je ausführlicher, desto besser für den Kunden "verstehbar" - und klar auch laut dem Papier zu erkennen, was tatsächlich "drin im Motor" ist.
    Schwer aus der Ferne nachzuvollziehen, warum die Rechnung bisher nicht dem Kunden zugeleitet wurde.

    Keinesfalls darf es damit zu tun haben, ob der Kunde mit dem gelieferten
    Ergebnis zufrieden ist oder nicht!

    Vielleicht nochmals höflich und sachlich, in schriftlicher Form (Stichwort Einwurf-Einschreiben) um eine ordentliche Rechnung bitten -mit Fristsetzung (von z.B. 14 Tagen) bis zum XY.06.2008- für die von Dir am XY. bezahlten
    Motorinstandsetzungen.

    Falls Du wiederum keine Anwort bekommst, könntest Du Dir überlegen, das für dessen Ost zuständige Finanzamt eventuell schriftlich zu informieren - mit der konkreten Angabe, wann und wie Du welche Beträge für welche Tätigkeit an wen bezahlt hast,..... und ohne Rechnung zu bekommen.

    Und, Horzi, warum nicht konkret hier "Roß und Reiter" nennen? Wo, Postleitzahl, Ort, Straße wurde die Arbeit verrichtet?
    Das würde Fachleute an anderen Örtlichkeiten in NRW eindeutig ausschließen für alle Forumsbeteiligten.
    Du schreibst, daß dieser Motoreninstandsetzer/Kaufmann/Person/Herr deinen Motor und Mini-Motor(en) von Deinem Bekannten gebaut hat - leider nicht, ob die betreffende Stelle "ein vorwiegend mit MINI-befasster/kundiger Motorenbauer" ist.
    Oder hier im Forum üblicherweise Beiträge einstellt.

    Eventuell würde dann dieser Motoreninstandsetzer/Kaufmann sich zu seinen geleisteten Arbeiten aus seiner Sicht hier auch äußern.

    Wünsche Dir, daß Du viel Freude mit Deinem jetzigen Motor hast.

    Gruß

  • Wow das ist doch mal eine ausführlich Stellungnahme.
    Ich würde die Firma nennen, aber das verstößt gegen die Forumsregeln und birgt die Gefahr, dass der jenige mir Verleumdung vorwirft.
    mit der schriftlichen Forderung nach einer Rechnung werde ich ausprobieren.

    Minifizierter seit 1990

  • Wie zu erwarten war, hat derjenige meinen Bericht gelesen und mich heute telefonisch darauf angesprochen.
    Es war herauszuhören, dass er bedauert wie die Abarbeitung meines Auftrags abgelaufen ist.

    Mein Bericht wurde nicht kritisiert oder als unrichtig bezeichnet. Lediglich die Angabe der unvollständigen Postleitzahl wurde als zu eindeutiger Hinweis auf ihn bemängelt.
    Ich bitte deshalb einen Moderator diesen Hinweis zu löschen. Ich denke der ist eh unnötig.

    Eine Rechnung sei ordnungsgemäß erstellt worden und dem Steuerbüro übergeben worden. Dieses Exemplar soll mir diese Woche zugeschickt werden.
    Eine Entschuldigung dafür, dass dies bisher nicht geschehen ist trotz mehrfacher Nachfrage und Mahnung war zu erahnen, direkt ausgesprochen wurde das aber nicht.

    Um das klarzustellen. meine Absicht ist es nicht diese Firma zu ruinieren! Ich fühle mich aber betrogen und das will ich nicht auf sich beruhen lassen.
    Der Mini ist mein Hobby, in das ich bereit bin viel Geld und Arbeit zu investieren. Durch solche Erfahrungen verliert man aber den Spaß an der Sache.
    Andere hätten vielleicht sogar alles hingeworfen und einen Teilehaufen verkauft, die typische Hobbyaufgabe, ich nicht!
    Ich werde weiter berichten.

    Minifizierter seit 1990

  • Heute ist tatsächlich eine Rechnung gekommen. Ob ich das als Zeichen guten Willens betrachten kann, weiß ich nicht so recht, weil die nicht akzeptabel ist.
    Das Rechnungsdatum ist von Januar 2008 und der Erhalt des Rechnungsbetrags ist nicht quittiert. Die Beauftragung, Abarbeitung und vollständige Bezahlung sind jedoch nachweislich in 2007 gewesen!
    Nun werde ich eine korrekte Rechnung schriftlich anmahnen.
    Einge haben echt ein dickes Fell....

    Minifizierter seit 1990

  • Nun, ganz einfach.

    Rechnungen müssen fortlaufende Nummern haben. 2007 ist auch vorbei. Wenn damals keine ausgestellt wurde, kann man das nachträglich nicht einfach nachholen.

    Frank ,beast of the east!

  • ...und zu ;)

    Fips auf der Pirsch! 109.gif ACHTUNG: Gefährliches Halbwissen!

    RiP Fips 1974 - 2010...unvergessen


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