2009, neuer Biosprit und der Mini?

  • Noch nicht unbedingt in der öffentlichen Diskussion, aber heute im ZDF (Frontal21) mal wieder drüber gestolpert: 2009 soll per Gesetz dem Super-Benzin mehr Ethanol beigemischt werden, und laut ADAC und der Automobilindustrie vertragen Motoren älterer Autos diese Beimischung nicht. Diese Autos müssten dann mit Super-Plus betankt werden...

    http://frontal21.zdf.de/ZDFde/inhalt/1…7152400,00.html

    Zitat

    Super Plus-Benzin für alte Autos

    Zudem dürfen ältere Autos den Sprit mit der höheren Ethanolbeimischung nicht tanken, weil nach Angaben von Automobilindustrie und ADAC Schäden am Motor auftreten können. Die Fahrer solcher Autos sind deshalb vom nächsten Jahr an auf das teurere Super Plus-Benzin angewiesen. Bei dieser so genannten Schutzmarke bleibt der Ethanolanteil unverändert bei fünf Prozent. Der Super Plus-Kraftstoff ist derzeit zwischen sechs und 15 Cent teurer als Super- oder Normalbenzin.

    Der Verband der Automobilindustrie (VDA) behauptet, nur 375.000 Besitzer von Alt-Fahrzeugen in Deutschland seien gezwungen, auf teures Super Plus umzusteigen. Nach Recherchen von Frontal 21 sind es jedoch weitaus mehr. Der ADAC rechnet damit, dass "mehrere Millionen" Autofahrer in Deutschland auf das teure Super Plus-Benzin ausweichen müssen.

    Mal abgesehen von dem ökologischen Irrsinn... :soupson:

    Nun meine Frage an die Mini-Motoren-Spezis: Verträgt der alte Gußklumpen des Minis (hier insbesondere der 95 Oktan-fähige MPI-Motor) diesen neuen Bio-Sprit, oder gehöre ich dann auch zu den "dekadenten" ;) 98er-Tankern? :confused:

  • Das ist doch alles wieder nur Augenwischerei...Wer weiß mit was die heute schon den Sprit "strecken".
    Wer ist es denn der hier vor Schäden warnt..Die Automobilindustrie..Und die wiederum wollen Neue Autos an den Mann/Frau bringen..Also sagt man sich der neue Sprit sei Schädlich und alle sollen das teurere tanken.

    Der ach so unparteiische ADAC dient hier nur als Sprachrohr für die VDA.

    Erinnerst du dich noch an die Zeiten der 80er..Importfragen der DDR wurden dem Volk auch auf Dumm erklärt und sagte man schon schnell mal:"Nix Banana, weil nix gut."

    Hier sind es nur die Bonzen die für Absatz sorgen wollen und der Rest beruht auf Logik.

    Ein Mechaniker der meine Theorie entkräften kann, möge mich als sein untertänigsten Diener anerkennen:D

    Grüße

  • @Roger: Mir ist wurscht, ob das Politik oder "Marktwirtschaft" ist. Ich will nur wissen, ob es technische Bedenken gibt. Bei Rover kann ich ja nicht mehr nachfragen...

    Hondamotoren gibbet ja wie Sand am Meer, aber sowas will ich nich! :scream: ;)

  • Zitat von Quizzer11

    Der ach so unparteiische ADAC dient hier nur als Sprachrohr für die VDA.


    aha, und wie das? der VDA sagt es betrifft nur knapp 400.000, inzwischen sagen auch die hersteller "alles kein problem" obwohl sie bis vor einigen tagen da noch was ganz anderes gesagt haben, der ADAC sagt aber immernoch es betrifft millionen autos.

    womit der sprit gestreckt wird ist schon bekannt: der ethanolanteil steigt auf 10% per gesetz. und das der alkohol aggressiv ist ist schon lange bekannt.

    ob es wirklich technische bedenken gibt wird leider nur die zeit zeigen. der motor selber wirds verkraften, auch der mehrverbrauch wird ausgeglichen werden können per steuergerät oder fetterer nadel. ob die benzinschläuche brüchig werden oder die tanks innen verrosten wird sich herausstellen ...

    If you can't stand a joke, don't drive one



  • Interessant! Beruhen Deine Aussagen auf irgendwelchen sachlichen Erkenntnissen (Quellenangabe wäre schön) oder ist es nur Deine - möglicherweise durch nichts untemauerte - persönliche Meinung?

  • ja die BÖSE Automobilindustrie....

    Also richtig ist das in DEUTSCHLAND in 2008 eine neue DIN für Benzin kommt (DIN 51626 Teil 1 für Normal und Super mit 10% Ethanol und Teil 2 mit 5% Ethanol wie bisher für SuperPlus / Premium). Diese neue DIN ist "notwendig" geworden, weil es sogenannte Bioquoten in Deutschland gibt.... man beachte.. diese Regelung gilt ausschließlich für Deutschland ....

    Nun ist die Frage .. wer hat Interesse an "Bioquoten" die böse Automobilindustrie .. oder die "verarmten Bauern" ?

    Aber nun zurück zur Frage brauche ich teures Super Plus ? Abgesehen davon .. das viele sagen Du brauchst eh Super Plus von der Oktanzahl her ...

    Ethanol soll (!) im wesentlichen Alu angreifen und zur Korrosion führen (was natürlich bei Alu Fuel Rails recht unschön wäre...). Unser guter alter Gussklumpen könnte daher eher unkritisch sein. Aber eine gesicherte Aussage wirst Du nicht (von mir) bekommen.

    Gesichrte Aussage .. das dürfte auch das Problem sein, warum die Zahl der "benötigt in Zukunft Super Plus". Welcher Hersteller kann so einfach garantieren, dass ältere Autos kein Problem bekommen? Von daher werden die Hersteller sich eher absichern....

    15.08.04 On the road again... der "Kleine" :D

  • Zitat von KLAS

    ob es wirklich technische bedenken gibt wird leider nur die zeit zeigen. der motor selber wirds verkraften, auch der mehrverbrauch wird ausgeglichen werden können per steuergerät oder fetterer nadel. ob die benzinschläuche brüchig werden oder die tanks innen verrosten wird sich herausstellen ...

    den Mehrverbrauch wirst Du durch öfteres tanken ausgleichen dürfen....
    Ethanol hat einen geringeren Heizwert (heist: In einem Liter Ethanol steckt ca. 1/3 weniger Energie als in einem Lieter Super Benzin, d.h. bei 10% Ethanol rund 3% Mehrverbrauch)

    15.08.04 On the road again... der "Kleine" :D

  • Ich gehe auch davon aus, daß dies den Serien-Mini-Motoren relativ schnurz ist, solange die richtige Klopffestigkeit gegeben ist.

    Einfach aus dem Grund, weil der Motor mit einem Vergaser konzipiert wurde, und somit also von einer sehr unsauberen und alles andere als optimalen Verbrennung ausgegangen wurde.

    D.h. mit einer Einspritzanlage fährt man ein saubereres Gemisch als das, worauf der Motor ausgelegt wurde, also wird es egal sein.
    Auch weil der Motor ja einen Klopfsensor hat, der dann entsprechend das Gemisch nachregelt.

    Anders sieht es bei 'optimierten' Vergasermotoren aus, die u.a thermisch und mechanisch grenzlastig ausgelegt wurden. Denke, da wird die Vollgasfestigkeit etwas leiden und der eine oder andere Motor hops gehen.
    (Wegen höherer Verdichtung [Klopffestigkeit] und evtl. höherer Verbrennungstemp. des Gemischs aufgrund des reinen Alkohols).

    POWER!!!!!!!!!!!!
    Jeremy Clarkson

  • Zitat von lüdder

    den Mehrverbrauch wirst Du durch öfteres tanken ausgleichen dürfen....
    Ethanol hat einen geringeren Heizwert (heist: In einem Liter Ethanol steckt ca. 1/3 weniger Energie als in einem Lieter Super Benzin, d.h. bei 10% Ethanol rund 3% Mehrverbrauch)

    ja, klar. hab mich da unglücklich ausgedrückt. wollte eigentlich sagen das man sich ums gemisch wegen der geringeren energie kaum gedanken machen muß weil entweder das steuergerät mehr reinbläst oder ne fettere nadel verbaut werden muß und dann "passt" es wieder

    If you can't stand a joke, don't drive one

  • Zitat

    evtl. höherer Verbrennungstemp

    die verbrennungstemperatur dürfte eigentlich etwas sinken. alle motoren die ich kenn die mit alkoholmischungen laufen, laufen alle "kälter". und um da das material zu schonen werden die damit betrieben

    If you can't stand a joke, don't drive one

  • Hallo,
    ich verstehe die Diskussion nicht so ganz. Das Alkohol aggressiver bei Alu ist, habe ich verstanden. Als Vergaserfahrer: Könnte der Alu-Vergaser in Mitleidenschaft gezogen werden? Liegt das Problem eher in der Klopffestigkeit?
    Aber wieso fahren sie in Südamerika, insbesondere Brasilien seit langer Zeit mit Alkohol, ohne das etwas passiert? Der Anteil an antiquierten Fahrzeugen ist da ungleich höher als in Deutschland.

    Gruß, Marco
    Mini seit 1989.

    Snap_on_logo.jpgswiftune1.jpgts_pennzoil-r_a.jpg

  • Hola!

    Wenn man mal hier schaut:

    http://www.dasautoblog.com/2008/01/beimengung-von.html

    stellt man fest das es wohl um erster Linie um Dichtungen und Leitungen die mit Kraftstoff in Berührung kommen geht und dabei dann in erster Linie auch darum, dass sich die Hersteller aktueller Autos vor Schadenersatzforderungen bei eventuell anfallenden Reparaturen schützen wollen.

    Deshalb die Aussage der Hersteller:
    Geb ich offiziell nicht frei, wenn ihr es trotzdem tankt und dann was kaputt geht, muss ich es wenigstens nicht bezahlen.

    Aber:
    Wer würde für einen beim Mini auftretenden Schaden tatsächlich noch etwas vom Hersteller bekommen? :rolleyes:

    Ich für meinen Teil werde das Zeug ganz normal weiter tanken, so heftig das es mir nach 100 km alle Dichtungen zerbröselt kann es ja auch wieder nicht sein. (Sonst müssten ja auch alle Tankstellen neue Schläuche an die Zapfsäulen bauen... ;) :D )

    Ich denke viel Lärm um nix und totale Absicherung der Autohersteller vor evtl. eintretenden Schäden... Wie immer quasi!

    Gruß,

    Stefan

  • Zitat von J&A


    Anders sieht es bei 'optimierten' Vergasermotoren aus, die u.a thermisch und mechanisch grenzlastig ausgelegt wurden. Denke, da wird die Vollgasfestigkeit etwas leiden und der eine oder andere Motor hops gehen.
    (Wegen höherer Verdichtung [Klopffestigkeit] und evtl. höherer Verbrennungstemp. des Gemischs aufgrund des reinen Alkohols).

    Ethanol hat eine höhere Oktanzahl als Super Benzin... demnach werden die ersten Spritsorten vermutlich eine höhere Oktanzahl haben als derzeitiges Super Benzin. (die Mindestoktanzahl muss ja eh erreicht werden .. dafür gibt es ja die DIN) Die Mineralölkonzerne werden das vermutlich leider wieder "rausmischen". Was schade ist, denn der Motorenentwickler könnte diese höhere Klopffestigkeit auch nutzen, um das Verdichtungsverhältnis zu erhöhen und eines bessereren Wirkungsgrad zu erhalten ..

    15.08.04 On the road again... der "Kleine" :D

  • Mir egal, ich tanke sowieso Super Plus.:p

    9 von 10 Stimmen in meinem Kopf sagen, ich bin verrückt.
    Die andere summt die Melodie von 'Tetris'.

  • ohne alles in dieser Diskussion gelesen zu haben...

    ich arbeite gerade bei einer Firma, die sehr viel Erfahrung mit Ethanolsprit hat und bin dabei auch in der Tankentwicklung und alles was mit Spritversorgung zu tun hat, tätig.

    gesichert ist: ein Anteil von 15% Ethanol im Benzin interessiert keinen Motor dieser Welt. Auch Aluteile und Schläuche werden von dieser Beimischung nicht angegriffen.

    Erst wenn der Anteil in Richtung 50% und mehr geht, sollte man vorsichtig sein.

    Auch bezüglich der Oktanzahl usw. interessieren 15% Ethanol nicht wirklich.

    Wenn also die Autoindustrie etwas faselt von: "ja mit 15% Ethanol... da geht dann alles kaputt an den alten Autos" - ja dann ist es eindeutig als Absatzförderung einzustufen.

  • Zitat von miniwilli

    Interessant! Beruhen Deine Aussagen auf irgendwelchen sachlichen Erkenntnissen (Quellenangabe wäre schön) oder ist es nur Deine - möglicherweise durch nichts untemauerte - persönliche Meinung?

    Herr Lehrer...Ich schrieb ja bereits meine Theorie

    Theorie = persönlich angenommene These..Das DDR-Zeuchs zitiere ich von meiner Mutter. Die ist Baujahr 56 und weiß schon was sie sagt...:p

  • Zumindest habe ich jetzt ein paar mehr oder weniger fundierte Aussagen, was mich dazu ermutigt, wohl ab 2009 weiterhin Super zu tanken. Natürlich werde ich die Technik unter der Haube dann wohl etwas häufiger auf Abnormitäten überprüfen...
    Ob die Abgasfahne dann nach Essig müffelt, wäre mir auch ziemlich egal

    Zitat von Quizzer's Mum

    "Nix Banana, weil nix gut."


    Die Aussage ist sehr verkürzt dargestellt. Es galt aber die Theorie, das ein Mensch/Volk aus Mitteleuropa nicht unbedingt Bananen/Orangen/andere Südfrüchte braucht, um sich gesund zu ernähren. Dafür würde auch einheimisches Obst und Gemüse (Kohl, Apfel, Birnen, Pflaumen, Gurken etc.) vollkommen ausreichen.
    Fachlich gesehen vollkommen richtig, und ökologisch gesehen sogar lobenswert! ;)

    Ich bin Baujahr 1967 und habe die DDR live erlebt. ;)

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