Nokia-Boykott

  • Jetzt ziehen die ersten Politiker die Konsequenzen: SPD-Fraktionschef Peter Struck gibt sein Nokia N 95 zurück! Struck: „Was Nokia in Bochum vorhat, ist eine Riesensauerei! Ich habe heute mein Büro gebeten, mir ein anderes Handy zu besorgen.“

    Verbraucherminister Horst Seehofer (CSU) lässt sogar für sein gesamtes Ministerium prüfen, ob ein Nokia-Boykott zulässig ist. Seehofer: „Ich habe den Leiter unserer Zentralabteilung angewiesen zu schauen, ob und unter welchen Bedingungen wir bei Nokia aussteigen können – aus Solidarität gegenüber den Mitarbeitern und deren Familien. Das Verhalten der Nokia-Manager erzürnt mich.“

    Wenn es so sein sollte, dann ist es endlich mal ein richtiger Schritt unserer Politiker. Ich scliesse mich dennen auch an und werde Nokia nicht mehr kaufen. Hoffe es werden sich noch viele 1000 anschliessen.
    Matze

  • Dann aber bitte auch kein Samsung- oder Siemens/BenQ-Handy kaufen. Samsung hat 2005 in Berlin sein Werk genauso (nach Abgreifen von Fördermitteln) geschlossen, und an Siemens/BenQ kann sich wohl jeder noch erinnern... ;)

    Matthias (hat noch zwei alte Nokias rumliegen...)

  • Solche Meldungen haben eine Halbwertzeit von 2 Wochen.
    Abgesehen davon mache ich soetwas schon seit Jahren. Ich kaufe nichts von Firmen oder aus Ländern die meinen Vorstellungen nicht entsprechen, z.B. politisch. Ist machmal garnicht so einfach, siehe Handelswaren aus China. Man glaubt garnicht wie die uns schon infiltriert haben :D

  • Ach und bitte Motorola nicht vergessen!

    Also lasst doch einfach den Quatsch, da interessiert so ein Unternehmen nicht die Bohne - also nur unnötige Zeitverschwendung anstatt die Zeit für wichtiges zu nutzen beschäftigen sich nun Politiker mit den Folgen ihres Handelns, anstatt sich im Voraus über Folgen Gedanken zu machen.

    dietmar

    Adding power makes you faster on the straights. Subtracting weight makes you faster everywhere. (Colin Chapman)

  • mein abrbeitskollege hat heute noch ein nokia handy geliefert bekommen... :D aber so boykotte bringen nicht so viel, wenn es nur eine kleine minderheit tut... das is dann eher fürs gewissen... ich hab n sonyericson und kann daher mit ruhigem gewissen mobil telefonieren... :D

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    Mein Name: Taner Taskesen
    Mein Mini: MK V, SPI-Vergaserumbau + Extras...
    Mein Kennzeichen: AW-TT-90(4/10)
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    ich fühl mich wie ein einbeiniger bei einem wettbewerb für's arschtreten... :D
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    "Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod" :D
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  • Anstatt, jetzt mit so einer Reaktion Nokia zu "boykottieren", hätten die Politiker längst agieren sollen und diese Subventionsabsahnerei durch eine Gesetzesänderung verhindern sollen.

    Ich finde es lächerlich, dass unsere "Absahner" aus den Ministerien, Firmen wie Nokia ihr völlig legales und legitimes (wenn auch morailsch fragwürdiges.....) Verhalten vorwerfen. Keiner dieser Herren sagt selbst nein, wenn es um Gelder (Stichwort Diätenerhöhung, Pauschale für 2. Wohnsitz und Büro, usw......) geht, die ihnen selbst zu gute kommen geht.

    Dass, die Nokiageschichte natürlich absolute Schei.... ist steht ausser Frage, aber keiner der Politiker ist auch nur einen Deut besser als die Nokia-Verantwortlichen.

    Grüsse

    Der politikverdrossene

    PvD1980

  • Das solche Aufrufe gar nix bringen, stimmt so auch wieder nicht.
    Ich erinnere nur an den Shell-Boykott im Sommer 1995, als die ihre alte Ölbohrinsel Brent Spar im Meer versenken wollten. Eine Woche extreme Umsatzeinbußen allein in Deutschland haben gereicht, den Ölkonzern zum Umdenken zu zwingen und die Bohrinsel in Norwegen relativ umweltgerecht zu demontieren und zu entsorgen.

    Aber da haben Millionen Autofahrer mal zusammengehalten... ;)

  • Zitat von dodo_z


    Also lasst doch einfach den Quatsch, da interessiert so ein Unternehmen nicht die Bohne - also nur unnötige Zeitverschwendung anstatt die Zeit für wichtiges zu nutzen beschäftigen sich nun Politiker mit den Folgen ihres Handelns, anstatt sich im Voraus über Folgen Gedanken zu machen.

    dietmar

    Genau das Verhalten finde ich schade. Letztendlich hat der Verbraucher alle Möglichkeiten Meinungen durchzudrücken. Es interessiert ein Unternehmen nicht die Bohne?? Es ist sein täglich Brot gute Verkaufzahlen auf den Tisch zu legen das gilt für alle und gerade für die Gesellschaftsformen AG !!!

    Es interessiert Dich nur nicht weil Du keine Lust hast beim Einkauf drauf zu achten, vielleicht dein Verhalten umzustellen. Es ist immer so lange uninteressant bis es einen selber trift .........

  • Die Nokia-Menschen machen doch nichts falsch (im Sinne des Gesetzes und der Marktgegebenheiten, ich würde als Entscheider bei N. auch nicht anders handeln) - es ist die Subventionspolitik, die da alles falsch macht. Folglich den wählen, der gegen diese Form der S-Politik ist (sofern es da einen gibt).

    Kein Nokia zu kaufen, bringt die Arbeitsplätze nicht zurück, die kommen nicht wieder nach Bochum (oder sonstwo in D), folglich eher sinnlos.
    Besser - im Sinne einer Aktion und sachlogisch leider wohl utopisch - wäre, z.B. von Seiten der N-Mitarbeiter (also der wirklich Betroffenen), eine Klage gegen die, die damals Nokia die Subventionen gewährt haben, ohne offenbar auf Gegenleistungen (Arbeitsplatz- bzw. Investitionsgarantie für X Jahre oder so) bestanden zu haben.

    SO würde S-Politik wenigstens einen Sinn machen. Aber DAS haben die entsprechenden Menschen wohl gar nicht kapiert.
    Das Problem liegt weniger bei Nokia, es ist - mal wieder - hausgemacht.

    Nils :soupson:

  • Hallo....
    Vielleicht kann sich noch jemand an die Bohrinsel von Shell erinnern, als die Tankstellen boykottiert wurden haben die das Ding aber ganz schnell an Land entsorgt..... Obwohl es gar nicht nötig war wie die Ökofutzis hinterher rausgefunden haben....Das Teil war blitzeblank!!!!
    Aber da sieht man was man als Verbraucher durch Ablehnung eines Produktes, oder einer Marke erreichen kann.....
    Ich selbst habe kein Nokia-Handy mehr, liegt aber an der nicht mehr ganz so aktuellen Technik.....

    Gruß...Mini-Guido ;)

  • Zitat von Minifahrer

    Ölbohrinsel Brent Spar im Meer versenken


    Das war nur eine Tankstation, keine Bohrinsel. Es wurde hinterher kontrovers diskutiert, ob die Entsorgung an Land wirklich Sinn gemacht hat: Das Ding zum Land schleppen (Abgas etc.) und dann zerlegen und die Einzelteile und Inhaltsstoffe entsorgen (was auch immer das heisst) - bedeutet schliesslich auch Unsummen von verbranntem Treibstoff, Einsatz von Strom und ggf. Endlagerung giftiger Stoffe usw.

    Es gab glaube ich im Spiegel einen Artikel darüber, der das ganze Entsorgungsprojekt ad absurdum führte...

    Ähnliches konnte man auch an den Ölförderplattformen in der Ostsee (Schwedeneck) beobachten: Die Grünen hatten beim Bau anno dunnemal gefordert, dass die Dinger nach Ende der Nutzung wieder abgebaut würden.
    Ich habe das dann fast hautnah miterlebt - beim vertragsgerechten Abbau - auch ieder unter Einsatz von diversen Schleppern, Kränen und Schiffen (die alle Diesel o.ä. ohne Filter raushauen) - wurden an der Basis der Plattformen gewachsene, umfangreiche Biotope komplett zerstört. In der Ostsee mittlerweile ohnehin selten.
    Umweltschutz? Nun ja.

    Ich bin kein Grüner noch ein Wirtschaftsfundi, aber etwas Augenmaß bei all diesen Handlungen wäre doch wünschenswert.

    Nils

  • Zitat von nils clasen


    Es gab glaube ich im Spiegel einen Artikel darüber, der das ganze Entsorgungsprojekt ad absurdum führte...Nils

    Aber es hat zum Umdenken gereicht.

    Matze

  • Erst werfen die Herren Politiker per Subventionen zig Millionen in ein dunkles Loch - um Arbeitsplätze zu schaffen, die in Deutschland nicht überlebensfähig sind (und das weiß wirklich JEDER), dann stellen sich die Drecksäcke neben heulende Mitarbeiter, die gekündigt werden und schmeißen demnächst noch für Umschulungen etc. ein paar Millionen hinterher...........(übrigens von unseren Steuergeldern)

    Direkt in Bildung zu investieren als strukturpolitische Maßnahme gibt halt keine Wählerstimmen.:soupson:

    Nokia hat nichts falsch gemacht - wenn ihr Aktienfonds habt, dann freut ihr euch auch über eine hohe Rendite, was meint ihr denn wo die herkommt?;)


    Eure Protest-Handy könnt ihr mir schicken - ich kümmere mich dann darum.:D

  • Lieber Matzze.1,

    du machst hier schönes Wetter wegen eines Boykotts von Nokia Telefonen und berufst dich auf Politiker (gerade der Struck, der ja so was von populistisch und berufsblind ist), die doch ihre höchst eigenen Interessen verfolgen. Findest du das nicht ein wenig naiv?

    Welches andere Handy wird denn nach Nokia, BenQ, Siemens und Motorola noch in Deutschland gebaut und warum ist das wohl so?

    Warum waren die gezahlten Subventionen bis zum Jahr 2006/2007 gebunden und was ist (juristisch) falsch daran, wenn sich eine Firma dann anders entscheidet?

    Warum hat sich die Bundesregierung entschieden aus der Steinkohleförderung auszusteigen? Weil es die Kohle woanders billiger im Einkauf gibt!

    Mach mal bitte die Augen auf und such die Schuldigen nicht bei Nokia, sondern bei den Politikern, die in diesem Land auch den letzten Bürger auf Rosen betten möchte, und dann noch erwartet man könnte in so einer Umgebung z.B. Mobiltelefone zu konkurrenzfähigen Kosten produzieren.

    Nokia ist ein Handyproduzent, kein soziales Förderinstrument, was die Aufgaben von Staatsorganen übernimmt!

  • Ich denke, jeder sollte so handeln, wie er es mit seinem Gewissen vereinbaren kann. Man kann niemanden zu einem Protest zwingen, wenn er nicht dahinter steht.
    Aber wer es tut, sollte dazu stehen, und auch wissen, warum er es tut. Und wer es nicht tut, sollte ebenso wissen, warum.

    Das gehört beides zur freien Meinungsäußerung mündiger Bürger.

    Der Boykott wird Nokia nicht zwingen, das Werk in Bochum nicht zu schließen. Aber es könnte (ich betone: könnte!) andere Unternehmen vielleicht zum Umdenken bewegen. Ebenso den Staat/Länder/Kommunen, in Zukunft verantwortungsvoller mit Steuergeschenken umzugehen.
    Ich weiß, es klingt naiv. Aber wenn die Bevölkerung eines wichtigen Absatzmarktes hochwertiger Produkte solche Aktionen jedesmal teilnahmslos und widerspruchsfrei hinnimmt, gibt es nicht mal Anlaß, über ein Umdenken nachzudenken. ;)

    So long.

  • Zitat von Indy555

    Nur ein kurzes Wort:
    Brent Spar gehörte keinesfalls der Shell Oil sondern einer englischen Förderfirma, die auch im Vertrag mit Esso stand!
    Das Shell in den Mediensumpf gezogen wurde, hatte sie damals Greenpeace zu verdanken, die später nette Summen nach Utrecht überweisen durften...
    Ich behaupte, weniger die Unternehmen/Politiker blenden uns sondern die Medien!

    Ob nun Shell, Esso oder sonstwer, Förderplattform oder Tankstelle, fakt ist, der Boykott hat was erreicht. Und darum ging es mir. Nicht mehr und nicht weniger.

    Brent Spar in Kurzform: http://de.wikipedia.org/wiki/Brent_Spar

  • Zitat

    „Was Nokia in Bochum vorhat, ist eine Riesensauerei! Ich habe heute mein Büro gebeten, mir ein anderes Handy zu besorgen.“

    Ja und jetzt?!

    Das Ding wurde doch sicherlich bereits bezahlt oder ist vertraglich gebunden und wird damit abgezahlt. Sprich, gibt er es zurück, interessiert das schlicht niemanden. Wenn ich meinen Fuhrpark auf den Schrott gebe, juckt das "Rover" auch nicht wirklich. Der Umsatz is schon längst verpulvert.

    Fazit: Populismus in Reinstkultur. Sind etwa wieder Wahlen?!

    und selbst wenn hier paar 1000 Handys weniger verkauft werden (was man nicht glauben braucht). Der Markt in D. ist gesättigt. Statistisch hat jeder Bundesbürger mehr als 1 Handy an der Backe kleben.

    DER Zukunftsmarkt liegt in China/Indien, wo ein Bedarf von ca. 2-3 Milliarden Handys geradezu darauf wartet, geweckt zu werden.

    POWER!!!!!!!!!!!!
    Jeremy Clarkson

  • ja, der brent spar boykot hat was erreicht, nach 52 tagen.

    mal sehen wie lange nokia in den medien bleibt .....

    If you can't stand a joke, don't drive one

  • Zitat von Minifahrer

    Dann aber bitte auch kein Samsung- oder Siemens/BenQ-Handy kaufen. Samsung hat 2005 in Berlin sein Werk genauso (nach Abgreifen von Fördermitteln) geschlossen, und an Siemens/BenQ kann sich wohl jeder noch erinnern... ;)

    Matthias (hat noch zwei alte Nokias rumliegen...)


    Wie Bitte!!!

    Sehr sehr schwere Anschuldigung!

    Siemens hat die Handyspartre an BenQ verkauft und mit über 300 Mio Euro bezuschusst,
    an die Patente gar nicht zu denken, welche heute in Taiwan sind.
    Siemens hat außerdem keine Produktion geschlossen um in ein Billigland zu verlagern, auch hat sich Siemens nach der BenQ Aktion um seine Arbeiter gekümmert und teilweise wieder in unseren Konzern gebracht.
    Ein Verfahren unsererseits gegen BenQ ist immer noch nicht abgeschlossen.

    Ich denke das ist ein anderer Fall als Nokia.
    Matze

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