Ventilschaftdichtung wechseln o. Kopf

  • Hallo Mini Folks
    Mein Motor, zwar nur 15000 km auf dem Buckel aber 7 Jahre stillgelegt wurde wiedererweckt und Qualmt sehr. Blauer Qualm = Öl.
    Da ich in die Zylinder Konservierungsmittel hatte und die Öffnungen zu, denke ich es ist hoffentlich am wahrscheinlichsten, dass es die VSDichtungen sind.
    Mit der Zeit hart geworden.....

    Da ich ungerne den Kopf runternehmen möchte, habe ich hier gelesen, das die Möglichkeit besteht: Mit Druckluft die Ventile hoch zu halten und die VSD zu wechseln. So dann die einzelnen Zylinder nacheinander.

    Hat da schon jemand Erfahrungen gesammelt???
    Gruss Peter

    Ich kann mich auch Irren!
    Es hat schon weitaus klügere Köpfe wie mich gegeben,
    die Jahrhunderte lang glaubten,
    die Erde wäre eine Scheibe!!!

  • Grundsätzlich ist es möglich aber nicht wirklich zu empfehlen, da die Gefahr besteht, einen Kopfdichtungsschaden vorzuprogrammieren.
    Um die Schaftdichtungen zu wechseln, muss die Kipphebelwelle runter und dafür 4 Kopfmuttern runter = Kopfdichtung/Stehbolzen einseitig entlastet = nix gut :headshk:.
    Um das Risiko zu minimieren müsstest du alle Zylinderkopfmuttern in umgekehrter Anzugsreihenfolge (zumindest etwas) lösen.
    Dann kannst du aber den Kopf auch gleich abnehmen und eine neue Dichtung verwenden.

    Wenn du es trotzdem versuchen willst:
    - Wasser ablassen
    - Kopfmuttern in umgekehrter Anzugsreihenfolge lösen und Kipphebelwelle abnehmen.
    - Kopfmuttern wieder drauf und in korrekter Reihenfolge anziehen.
    - Zündkerzen raus.
    - Im zu bearbeitenden Zylinder den Kolben auf OT stellen. 4. Gang einlegen und Handbremse anziehen.
    - Über Zündkerzenbohrung mit Adapter Druckluft (5-6 bar) in den Zylinder.
    - Mit Ventilfeder-Werkzeug (ggf Eigenanfertigung) Ventilfeder niedrdrücken, Keile entnehmen, Teller und Feder entnehmen.
    - Schaftdichtung wechseln.
    - Feder, Teller, Keile wieder rein und auf zum nächsten Ventil.
    - Kopfmuttern wieder lösen (Reihenfolge!)
    - Kipphebelwelle einbauen
    - Kopfmuttern anziehen (Reihenfolge!)
    - Ölwechsel
    - Kühlsytem füllen/entlüften
    - Beten, dass die Kopfdichtung hält!

    Gruß, Diddi

  • Hi Didi
    und danke für Deinen Bericht.
    Bin überzeugt, dases wohl besser ist= Kopf ab. :)

    Gruss Peter

    Ich kann mich auch Irren!
    Es hat schon weitaus klügere Köpfe wie mich gegeben,
    die Jahrhunderte lang glaubten,
    die Erde wäre eine Scheibe!!!

  • Es steht darüberhinaus zu befürchten, daß es die Schaftdichtungen allein nicht sind.
    Es kann ebenfalls ein Kleben der Kolbenringe vorliegen, was bei der Art, wie das Bläuen beschrieben wird, sogar näherzuliegen scheint.

    Gewiß nicht die Wunschauskunft, aber trotzdem nicht unwahrscheinlich.

    Den Kopf zu demontieren wäre also die auf jeden Fall vorzuschlagende Maßnahme.
    Somit könnte man auch besser lösende Flüssigkeiten zwischen Zylinderwandung und Kolben 'injizieren'.
    2-3 Tage einwirken lassen, Ölwechsel und 'Daumendrücken'.
    Andreas Hohls

    Alle Beiträge verstehen sich als rein sachliche Aussage und tolerieren Meinungen und Vorlieben eines Jeden, auch wenn sie konträr entgegenstünden.

  • Hallo Andreas
    Wie schaut es denn mit dem Versuch aus, z.B. Motor Clean von Liqu Moly zu benutzen?
    Laut Beschreibung löst dies auch festsitzende Kolbenringe und Ablagerungen?

    Zur Diagnose:
    Ohne Last kalt läuft er super, bin ihn noch am einfahren, soweit möglich, doch wenn er etwas wärmer ist und Last bekommt, z.B. eine Steigung oder etwas Beschleunigung qualmt er wie die Pest,klingelt auch etwas dabei ( Super = nächste Tankfüllung wird Super plus), sorry nochmal an die Autofahrer hinter mir. Fahre dann mit etwas Choke mindert den Qualm.
    Dann im warmen Zustand läuft er auch nicht mehr so rund im Stand. Zündung und Vergaser (HIF6) müssten auch fein eingestellt werde, da vorher nicht verbaut, doch daran kann der blaue Qualm ja nicht kommen?


    Gruss Peter

    Ich kann mich auch Irren!
    Es hat schon weitaus klügere Köpfe wie mich gegeben,
    die Jahrhunderte lang glaubten,
    die Erde wäre eine Scheibe!!!

  • .... unter "Last".... also wenn er am Berg ziehen muss ect. und wenn er warm wird = Öl dünner .......

    Das spricht GEGEN Ventilschaftdichtunge und FÜR klebende Kolbenringe.
    Durch die Schaftdichtungen zieht ein Motor das Öl am liebsten im Schiebebetrieb, d.h. wenn man Bergab kein Gas gibt und "mit dem Motor bremst".

    Mach doch einfach ein paar grundlegende Tests:

    1. Kompression prüfen

    2. Druckverlustprüfung

    Ich denke dann bist du schon ein Stück weiter.

    Max

  • Jetzt gibt es aber doch ein paar Dinge noch zu klären :

    --Hat er 15.000 oder 1.500 Km gelaufen, denn 'einfahren' wäre bei 15TKM bereits eine gewiße Zeit lang vorbei.

    --Hat der '84er tatsächlich einen HIF6 montiert ? Wenn ja, dann wäre das (technisch !!) Unfug, weil der kleine Motor gar nicht weiß/wüßte, was er mit dem alles anfangen sollte, was ihm dieser große Vergaser alles anbieten könnte.
    Andererseits hat der kleine Motor nicht daß Volumen, um innerhalb des großen Durchmessers des Vergasers einen anständigen und funktionierenden Unterdruck hervorzurufen. Trotzdem, je nach Nadel, könnte das ebenfalls ein Überfetten und damit Abwaschen des Schmiermittels hervorrufen.
    Solche Änderungen sind --wie in diesem Falle-- teils ohnehin technisch schlicht falsch, aber auf keinen fall in einer möglichen Einfahrzeit ratsam.
    'Probieren', denn dazu gehört auch das Fahren unter Last, daß möchte ein Motor, der sich harmonisch einlaufen soll, gar nicht gerne haben.

    --Was das 'Liqui Moly' Mittel kann, das weiß ich nicht. Die meisten dieser Mittel sind aber dafür gedacht, dem Benzin beigemischt zu werden.
    Hier soll die Flüssigkeit bei demontiertem Kopf direkt zwischen Kolben und Zylinderwandung gesprüht, bzw. getröpfelt werden.

    Und wenn das Bläuen solche barbarischen Ausmaße annimmt, dann wäre vorzugsweise über ein eventuelles Zerlegen des Motors nachzudenken, denn der repräsentiert ja auch einen gewißen Wert !?

    --95 Oktan ist für einen hochverdichteten 1000er (Flachkolben und Werksverdichtung) defintiv nicht richtig und zuwenig.
    Ist dann das Gemisch durch Öl kontaminiert, dann klingelt er erst recht.

    Andreas Hohls

    Alle Beiträge verstehen sich als rein sachliche Aussage und tolerieren Meinungen und Vorlieben eines Jeden, auch wenn sie konträr entgegenstünden.

  • Habe vergessen zu erwähnen, das natürlich ein 1300 ccm Motor verbaut ist. Dazu auch BKV mit 10 " Scheibenbremsanlage damit keiner gleich zu meckern anfängt.
    Der Motor hat wohl ca. 15000km doch er stand ca. 6 Jahr, daher kommt das Problem, Konserviert wurde im Zylinder.

    Übermorgen kommt der Kopf runter und dann schauen wir mal.
    Schönen Dank nochmal für Eure Tips.

    Ich kann mich auch Irren!
    Es hat schon weitaus klügere Köpfe wie mich gegeben,
    die Jahrhunderte lang glaubten,
    die Erde wäre eine Scheibe!!!

  • Zitat von Peterle75

    Habe vergessen zu erwähnen, das natürlich ein 1300 ccm Motor verbaut ist. Dazu auch BKV mit 10 "

    vileicht ist nach der langen standzeit ja "nur" der bkv kaputt ???
    würd ich mal ausprobieren ;)

    bkv unterdruckanschluss abklemmen und verschliessen damit nicht falschluft gezogen wird ... dann noch mal ne (evtl abgesperrte) strecke unter last fahren ...
    vorsicht bremsverhalten ist jetzt anders ...

    so wie sich die beschreibung anhört tippe ich fast darauf dass er hinüber ist und durch undichte stellen bremsflüssigkeit mit verbrennt ... ;)
    das qualmt dann auch wie von dir beschrieben ... :eek:

  • Zitat von mini T.

    vileicht ist nach der langen standzeit ja "nur" der bkv kaputt ???
    würd ich mal ausprobieren ;)

    Das hatten wir auch schon, nur rauchte es da unter der Motorhaube so schrecklich das die Leute mit einem Feuerlöscher angerannt kammen und der Gestank von verbranter Bremsflüssigkeit ist richtig übel.

    Gruß Matze

  • Der BKV wurde gerade überholt, denke nicht das es daran liegt. Kaputt war er, Bemsfl. in der Membrane. Innen alles etwas vergammelt aber war noch zu retten.
    Werde aber trotzdem diese evtl. Fehlerquelle berücksichtigen.
    Danke und Gruss Peter

    Ich kann mich auch Irren!
    Es hat schon weitaus klügere Köpfe wie mich gegeben,
    die Jahrhunderte lang glaubten,
    die Erde wäre eine Scheibe!!!

  • Zitat von Andreas Hohls

    --Was das 'Liqui Moly' Mittel kann, das weiß ich nicht. Die meisten dieser Mittel sind aber dafür gedacht, dem Benzin beigemischt zu werden.
    Hier soll die Flüssigkeit bei demontiertem Kopf direkt zwischen Kolben und Zylinderwandung gesprüht, bzw. getröpfelt werden.

    Es gibt auch Reinigungen fürn Motorölkreislauf ... kommt vor dem Ölwechsel rein ... ich würd den Mini dann bewegen, damit sich auch das Getreibe bewegt ... und dann muss sofort das warme Öl abgelassen werden. Wenn man ein gutes Mittel hat, werden die Verklebungen im Bereich der Kolbenringe auch gelöst. Nachweisen kann man das durch eine Komressionsmessung vorher/nachher.

    Nicht jedes Mittel auf dem Markt funktioniert (leider) ... ich vertreibe derartige Chemie von der ich beweisen kann, dass sie funktioniert ... Anfragen und weitere Infos bitte per PN/Emehl ...

    Gruß
    Chris

    PS: man kann dem Motoröl vor dem Wechsel auch Diesel oder Petroleum zugeben ... hat auch eine gewisse Reinigungswirkung ... nur bitte nicht den Diesel von der Tanke benutzen, da der Bio-Diesel enthält, was üble Nebenwirkungen hat!

    Fehlende Leistung wird durch Wahnsinn ersetzt :eastgrin:

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!