Ausgebauter Motor - Kupplung testen

  • Hallo,

    ih habe vor einer Woche einen 1000er 88er Mini erworben. Aufgrund der langen Standzeit von knapp drei Jahren ist mein Ziel den Motor gründlich durchzuchecken. Bisher ist er ausgebaut und steht vor mir samt Getriebe auf dem Tisch. Der Vorbesitzer meinte, dass die Kupplung defekt sei.
    In eigebautem Zustand war es möglich mit einiger nicht zu starker Anstrengung bei getretener Kupplung die Gänge einzulegen. Inkl. Rückwärtsgang.
    Meine Frage ist nun, wie kann ich herausfinden, was an der Kupplung defekt ist, wenn der Motor schon ausgebaut ist? In der Bucheli Reperaturanleitung bin ich nicht fündig geworden.

    MfG, Kerrman

  • Die 1. Frage wäre, was denn dann tatsächlich an der Kupplung defekt war, wen bei getretener Kupplung die Gänge ohne übermäßigen Kraftaufwand einlegbar waren.
    Denn nach bisheriger Beschreibung tut die Kupplung exakt das, was sie tun soll, nämlich das Wechseln der Gänge (=Einlegen) ermöglichen.

    Andreas Hohls
    P.S.: Jede weitere Prüfung verlangt das Abziehen der Kupplungseinheit von der Kurbelwelle. Das jedoch verlangt einen speziellen Abzieher für MINI-Kupplungen. Universalabzieher gehen nicht !

    Alle Beiträge verstehen sich als rein sachliche Aussage und tolerieren Meinungen und Vorlieben eines Jeden, auch wenn sie konträr entgegenstünden.

  • Hallo Andreas,

    genau das ist ja mein Problem. Ich habe nur die Aussage bekommen, dass die Kupplung defekt wäre, mehr Informationen waren aus dem Verkäufer nicht herauszubekommen. Allerdings hat die Kupplung, wenn auch schwergängig, das getan was sie sollte. Meine Angst ist jetzt, dass ich den Motor wieder einbaue und dann feststelle, dass doch etwas defekt ist.
    Daher meine Frage nach Testversuchen am ausgebauten Objekt ohne alles zu zerlegen. Wenn es nicht anders geht, muss ich mir wohl doch so einen Abzieher zulegen.

    MfG, Kerrman

  • 1. zerlegen
    2. belag und anlaufflächen angucken
    3. bei bedarf neuen belag kaufen (beim 998er geht auch ein schwungrad mit nut :p )
    4. auf wunsch auch noch simmerring vom primärrad wechseln
    5. fahren und sich NICHT über folgeprobleme gedanken machen müssen.

    es ist nicht sinnvoll möglich herauszufinden, ob die kupplung nicht unter belastung (vollbeladen vollgas bergauf) rutscht. tut sie das ... viel spaß beim sinnlos schrauben. :o
    so einfach wie jetzt kommst du da später nicht mehr ran. der arbeitszeitaufwand zum zerlegen und zusammenbauen ist einfach zu albern um es nicht zu machen. :D

    es soll ja vielleicht auch leute geben, die eine rutschende kupplung nicht so lange weiterfahren, bis nix mehr geht. vielleicht hast du den motor eines aufmerksamen menschen auf dem tisch. ;)

    desweiteren...
    1. ...wird bei dem motor (BJ88) unter garantie das getriebeausgangslager (bakelit-typ) kaputt sein.
    2. ...ist noch das zeitbomben-rückwärtsgangrad(tm) (2 büchsen) drin.
    3. ...hat er wahrscheinlich eine laufleistung von >100.000 km und ist kandidat für kopfdichtung-wechsel-dich.
    4. ...ist bei der laufleistung eventuell auch schon der synchronring 2.gang leer.

    also ... entweder einfach einbauen und anschließend ärgern (wäre eine art zu schrauben) oder das ding zerlegen, durchchecken und die nötigen sachen ersetzen. gründe für's zerlegen gibt's ja auch genug, gerade bei einem unbekannten motor. :)

    der pat

    obergrillkäptn :D chef-buffet-freibeuter :D voodoo aller art

    ...kein und dann...

  • Hi pat,

    Du hast schon recht, wenn man es ordentlich machen will, führt kein Weg dran vorbei. Lieber eine Woche länger schrauben und dann erst Fahren, anstatt nicht so weit zu kommen.
    Wie sieht e denn mit dem Spezialwerkzeug aus, was kostet es? Gibt es wirklich keine Alternativen?

    Zu Deinen Punkten: (Als Minineuling nehme ich die Ratschläge gerne an ;) )

    -zeitbomben-rückwärtsgangrad
    - synchronring 2.gang

    Das hört sich nach einer Getriebeoperation an?

    MfG, Kerrman

  • Zitat von Kerrman

    Du hast schon recht, wenn man es ordentlich machen will, führt kein Weg dran vorbei. Lieber eine Woche länger schrauben und dann erst Fahren, anstatt nicht so weit zu kommen.


    jupp. es ist aber immer eine gradwanderung zwischen reparieren und ignorieren, da muß sich jeder das passende raussuchen, je nach passendem budget. wenn man werkzeug hat und die zeit egal ist, bleiben eigentlich nur noch die kosten für die ersatzteile übrig, und die hätte man (hin oder her) ja eh kaufen müssen. ;)

    Zitat

    Wie sieht e denn mit dem Spezialwerkzeug aus, was kostet es? Gibt es wirklich keine Alternativen?


    einziges echtes spezialwerkzeug ist der abzieher für's schwungrad. der kostet nicht die welt.

    Zitat

    -zeitbomben-rückwärtsgangrad


    bei deinem getriebe (sofern original) ist ein rückwärtsgangrad mit 2 büchsen eingebaut. da wandert gerne mal eine büchse raus. die konsequenz ist ein rückwärtsgangrad, was entweder nicht ganz raus oder reingeht, aber in jedem fall ein unschaltbares getriebe.

    Zitat

    - synchronring 2.gang


    wenn das getriebe so alt ist wie der motor, ist da schon oft genug der 2. gang eingelegt worden. der synchronring ist wahrscheinlich nicht mehr der neueste. im dööfsten fall hält der dann noch 1000km und ab da fängt man an die verzahnung des synchronkörpers kaputt zu machen, weil es 'beim schalten in den 2. gang geräusche gibt'.

    wie alt (km) ist denn nun der motor?
    ist das getriebe noch original?
    - schwarze dichtmassenwulst zwischen differentialdeckel und getriebegehäuse
    - es müßte glaub ich der 'jahrgang' auf dem differentialdeckel stehen

    Zitat

    Das hört sich nach einer Getriebeoperation an?


    naja ... JA! :D
    oder alternativ nix machen und trotzdem glück haben. soll es auch geben.

    der pat

    obergrillkäptn :D chef-buffet-freibeuter :D voodoo aller art

    ...kein und dann...

  • So wie die persönlichen Kenntnisse und bisherigen Erfahrungen/Fertigkeiten beschrieben wurden, wäre folgendes Vorgehen der wohl beste Kompromiß:
    --mögliche Rückwärtsgangradprobleme ignorieren,
    --ebenso möglichen Synchronringverschleiß,

    weil deren Reparatur deutlich mehr MINI-Kenntnisse verlangt.
    Zudem ist es eine überwiegende Chance sogar, daß noch keine Probleme zu erwarten sind.
    Stellt es sich anders heraus, dann sind für zusätzlichen Aus- und Einbau der Antriebseinheit 2.5-5 Std. zu veranschlagen, was deutlich weniger ist, als eine vorsorgliche Getriebezerlegung und -instandsetzung.

    --bleibt also die Kupplung, welche abzuziehen wäre. Für ein entsprechendes Spezialwerkzeug (nicht teuer und bei jedem MINI-Teilehändler erhältlich) gibt es keine Alternative.
    Evtl. ist der Defekt der Kupplung ja auch, daß man zwar durchschalten kann, aber Kraftschluß ist gar nicht herzustellen !?

    Dann die Kupplung zerlegen, das Primärrad mitsamt Simmering ziehen (Primärradbuchsenkontrolle) und für diese Prüfungen dann bestenfalls einen MINI-Fachmann zur Hande haben.
    Dann die notwendigen Dinge erneuern und ggfs. eine Reibscheibe und das Ausrücklager bei dieser Gelegenheit prophylaktisch ersetzen.

    So sollte das Problem bestmöglich angehbar sein.
    Andreas Hohls

    Alle Beiträge verstehen sich als rein sachliche Aussage und tolerieren Meinungen und Vorlieben eines Jeden, auch wenn sie konträr entgegenstünden.

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